Empfehlung Mindestmenge für erste Versuche

Traumseifen entwickeln, Rohstoffe testen, Siedegeheimnisse teilen, Fehlern auf die Spur kommen – hier ist der kreative Mittelpunkt für Seifensieder.

Moderator: Birgit Rita

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Schnattie
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Empfehlung Mindestmenge für erste Versuche

Ungelesener Beitrag von Schnattie »

Hallo ihr lieben Seifensieder,

mal eine Frage: Mit wieviel Fettmasse sollte ich denn starten? Ich möchte anfangs natürlich möglichst kleine Chargen anrühren, aber zu wenig Fettmasse empfiehlt sich ja auch nicht. Könnt ihr mir eine Empfehlung geben, mit wieviel Fettmasse ich anfangs planen sollte?
Liebe Grüße sendet
Anja


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Kunstblume
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Ungelesener Beitrag von Kunstblume »

Ich habe mit 500 Gramm Gesamtfettmasse begonnen und bin auch dabei geblieben. Für meine Bedürfnisse immer noch eine schöne Menge. Viel Erfolg bei der Ersten! :yeah:
Liebe Grüße, Nina

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lavendelhexe
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Ungelesener Beitrag von lavendelhexe »

Es sollte so viel sein, dass der Stabmixer richtig eintauchen kann. :) Empfehlen würde ich mind. 300 g Fett und einen mehr hohen als breiten Topf.
Liebe Grüßlis,
Lavendelhexe

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Schnattie
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Ungelesener Beitrag von Schnattie »

ok, danke Euch :-)
Liebe Grüße sendet
Anja


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Ame
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Ungelesener Beitrag von Ame »

ich rate bei meinen Kursen zu GFM 1000 Gramm, da man sich besser die Anteile der verschiedenen Fettgruppen merkt :-* frau möchte eh ihre Freunde beglücken und die ersten Seifen auch noch nach 1-2 Jahren geniessen und beurteilen können :gut:
Liebe Grüße,
Ame

Testreihe Olivenölseife pur, Diagramme: http://domacikosmetika.passhaus.at/doku.php?id=olivenoelseifen:test_olivovych_mydel

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toshka
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Ungelesener Beitrag von toshka »

Ich empfinde 500 gr als sehr passend. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Man vermurkst ja einiges zu Beginn, und erstens ist es schade um die Rohstoffe u d zweitens, was macht man mit so viel Seife.
Liebe Grüße
toshka

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Bina
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Ungelesener Beitrag von Bina »

Ich schliesse mich den 500-g-Befürwortern an.

Aber auch Lavendelhexes Beitrag ist wichtig - in einem zu flachen Rührgefäß besteht zu grosse Spritzgefahr, das kann man bei der ersten Seife nun wirkich nicht auch noch gebrauchen.
Liebe Grüße
Bine

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Andrea-
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Ungelesener Beitrag von Andrea- »

Ich rühre auch immer 500g - auch wenn ich die eine oder andere herschenke, bleibt genug für mich. Ich lebe allerdings allein und verbrauche nicht viel. Für mich ist es schön immer wieder eine andere Rezeptur auszuprobieren.
Und der Hinweis auf die Beschaffenheit des Topfes ist ganz wichtig!
Liebe Grüße, Andrea-

silentpain
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Ungelesener Beitrag von silentpain »

Ich siede ebenfalls nur 500g , ausser meine Minze-Seife. Die "kühlt" jetzt immer Sommer schön und da siede ich 1000g.
Viele Grüsse
Katrin

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Pialina
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Ungelesener Beitrag von Pialina »

Ich siede auch meist 500g - häufig auch 400g, habe aber auch schon sehr kleine Chargen von 200g gesiedet. Wenn die Seifen mir besonders gefallen haben, war ich bei den 200g- Chargen allerdings immer traurig, dass es nur so wenig war - und zu geizig, um welche zu verschenken. 400g bis 500g empfinde ich als angenehm- man kann einige Rezepte ausprobieren, ohne dass sich Seifenberge ansammeln und eventuelle Wiegeungenauigkeiten fallen weniger ins Gewicht, als bei den ganz kleinen Chargen.

Hast Du eine genaue Waage mit Nachkommastelle?
Liebe Grüße,
Pialina

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Schnattie
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Ungelesener Beitrag von Schnattie »

Ist ja nun schon ne Weile her meine Frage.

Ja, gute Waage habe ich (ich rühr ja schon länger Kosmetik und Co. - da ist das unerlässlich)

Kürzlich habe ich nun meine 4. Seife gesiedet. :hase: Das war eine kleine Testcharge, weil ich zwei Dinge nach dem 3. Mal herausfinden wollte.

Ich hatte immer so :gruebel: 600-800g Fettmasse. Die 3. Seife war groß mit etwa 1300g FM. Die genauen Mengen müsste ich jetzt nochmal in meinen Aufzeichnungen nachschauen :pfeifen: ... Aber der Grund für die 4. Charge war u.a. der, dass ich nach dem zuschneiden der 3. Charge irgendwie geahnt habe, einen Fehler gemacht zu haben. Denn das Muster glich eher Schichtseife, als dem erwarteten Swirl. Später kam ich dahinter: ich hatte einfach vertikale Stücke geschnitten anstatt den Block zu teilen und da jeweils horizontale Stücke abzuschneiden :pick: . Das hab ich dann unbedingt zeitnah austesten wollen, weshalb ich kurz danach meine bisher letzte charge herstellte. Und die ist in punkto swirl echt wunderschön geworden. :D

Tja. Was soll ich sagen :hanf: :mixine: :D
Tolle Sach des mit der Seiferei...

Richtig schlimme Patzer sind mir bisher nicht passiert. Auch bei der Rezeptplanung habe ich wohl ein gewisses Talent, denn seit der ersten Charge habe ich die Fettmasse selbst geplant und bin von vorhandenen Rezepten seit Beginn abgewichen, weil ich immer irgendwas anders haben wollte. Und Schaumvermögen und Festigkeit bzw Haltbarkeit der Seife waren bisher gut :yeah:

Ich hab unter den Beschenkten sogar schon ein paar Anhänger, die gerne Nachschub wollen. Wow :nail:

Also Seifen herstellen ist definitiv sehr schön, entspannend, kreativ. Es macht mir total Spaß. Und ich komme so nach und nach weg von synthetischen Tensiden, was mit ein Grund war, das Sieden mal auszuprobieren. ...

Mein nächstes Projekt: nicht überfettete Putzseife für Waschmittel. Das kaufe ich seither bio Kernseife, die aber vermutlich leicht überfettet ist. ...
Liebe Grüße sendet
Anja


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Joko
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Ungelesener Beitrag von Joko »

Hallo Anja,
ich bin totaler Anfänger und habe bis jetzt erst zwei Siedeversuche gemacht. Eine Olivenseife, die ja erst noch lagern muß und eine Kokosölseife, die eigentlich ganz gut ist, allerdings hat sie nach dem Reifen einen weißen Belag. Das Rezept war mit Salz und Zucker, was mir irgendwie nicht so gefällt und ich möchte das Rezept abändern. Dein Bericht hat mir gezeigt, dass man sich das trauen soll.

Liebe Grüße
Johanna
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Johanna

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Bina
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Ungelesener Beitrag von Bina »

Der weisse Belag kann Sodaasche sein, die wäscht Du einfach ab.

Ist das eine reine Kokosölseife und Salz nur in niedriger Menge? Dann kann es sein, dass sie recht austrocknend wirkt. Wie hoch hast Du überfettet?
Liebe Grüße
Bine

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Birgit rührt
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Ungelesener Beitrag von Birgit rührt »

silentpain hat geschrieben:Ich siede ebenfalls nur 500g , ausser meine Minze-Seife. Die "kühlt" jetzt immer Sommer schön und da siede ich 1000g.

Uiuiui... ich liebe Minze! Alle meine Handcremes werden damit gerade zwangsbeduftet :-)

Magst Du mir Dein Seifen-Rezept verraten?

Liebe Grüße

Birgit
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
Karl Valentin

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Schnattie
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Ungelesener Beitrag von Schnattie »

Joko hat geschrieben:Hallo Anja,
[...] ich möchte das Rezept abändern. Dein Bericht hat mir gezeigt, dass man sich das trauen soll.
Liebe Grüße
Johanna
Das freut mich. Ja, nur Mut :gut:

Allerdings muss ich dazusagen - ich weis nicht, ob ich es oben so klar ausgedrückt habe - ich habe mich im Vorfeld wirklich intensivst über längere Zrit mit der Theorie beschäftigt: z.B. Wie hängen Verseifungszahl und der NaOH Wert zusammen? Was besagt die Jodzahl. Was beeinflusst die Konsistenz und Schaumfähigkeit usw.. Das gipfelte dann in meinem Seifenplaner :happy:
(ich mache mir gerne zu allen, wo es sich anbietet, schöne Excelvorlagen mit gescheitem Drucklayout, natürlich bestückt mit den entsprechenden Formeln). Das mögen manche übertrieben finden. Ich würde auch nicht behaupten, es ist generell nötig. Mir hilft es einfach, die Materie in aller Gänze zu erfassen und zu begreifen.
Fakt ist jedenfalls, dass ich durch das vorherige "Studium" schon realistisch einschätzen konnte, was ich tue und worauf es ankommt - z.B. bei der Rezeptplanung.
An besondere Rezepte wie Milchseife hab ich mich bisher noch nicht herangetraut. Auch mit besonderen Zutaten bin ich noch zurückhaltend, solange ich das Gefühl hab, dass mir noch etwas die Routine fehlt. Das haben mir die Anfangszeiten gezeigt, als ich meine ersten Duschgele und Cremes gerührt habe. Die Rezepte waren oft gleich. Aber mit mehr Erfahrung und Routine wird das Ergebnis immer besser.
Und auch die zunehmende Erfahrung macht doch viel aus ...
Joko hat geschrieben:Das Rezept war mit Salz und Zucker
Zuckerzugabe in Olivenölseife und Kokosölseife macht in richtiger Dosierung sicher Sinn, um den Schaum zu optimieren. So gibt reine Olivenölseife ja kaum Schaum. Der Schaum von Kokosölseife ist eher grob und vergeht schnell. Zucker in zu hoher Dosierung macht aber die Seife weich, was im Falle einer Olivenölseife sicher unerwünscht ist. Und Zucker führt zueiner schnelleren Erwärmung der Seife, was für die Isolierung während der Gelphase zu beachten wäre.

Salz erhöht die Festigkeit der Seife, was im Falle einer Olivenölseife sicher Sinn macht, aber im Fall reiner Kokosölseife wohl nicht angebracht ist, da Kokosöl ohnehin sehr feste Seife erzeugt. Zudem kann zuviel Salz zur Trennung führen. Das wird gezielt beim Aussalzen von Seife gemacht. Seifen mit hohem Kokosölanteil sind nicht für trockene und empfindliche Hsut geeignet, da verseiftes Kokosöl viel Wasser bindet.
Liebe Grüße sendet
Anja


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Joko
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Ungelesener Beitrag von Joko »

Hallo Anja,

ja, ja das mit dem genauen Planen kenne ich. Wenn ich deine Vorgehensweise lese, erkenne ich mich durchaus wieder. Ich werde auch gerne mal von meinen Mitmenschen belächelt und mit Worten wie "du und deine Buchhalterseele" bedacht. Darum habe ich mich im Vorfeld schon ein wenig in die Materie eingelesen und tue es immer noch, weshalb ich auch noch keine weiteren Versuche unternommen habe.

Danke für Deine Ausführungen. Dass das Kokosöl für meine trockene Haut nicht gut ist, habe ich schon bemerkt und stelle auf andere Öle um ( es gibt so viele!). Zur Schaumbildung werde ich auf Seide zurück greifen.

Liebe Grüße
Johanna
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Ungelesener Beitrag von Schnattie »

Zur Schaumbildung werde ich auf Seide zurück greifen
Musst du gar nicht. Meine Seifen haben bisher alle guten Schaum, ganz ohne zusätzliche Zutaten (bis auf selbst kreierte Duftmischungen aus naturreinen ätherischen Ölen). Ich achte einfach auf eine ausgewogene Fettmischung.

Eine Zugabe Rizinusöl (bis 5%) wirkt zum Beispiel schaumfördernd. Olivenöl und Kokosöl machen auch guten Schaum. Ich schau halt auch, dass der Anteil feste Fette zu flüssigen Fetten passt und auf die Jodzahlen. Kommt aber auch auf die Art der Seife an. ...

Die meisten festen Fette (Kakaobutter ist eine Ausnahme) geben guten Schaum. Öle wie Rapsöl und Sonnenblumenöl geben kaum Schaum. Wenn es also ne Schaumbombe werden soll, hier nur in Maßen einplanen. Die Infos zu Eigenschaften von Ölen bei der Seifenherstellung hab ich aus diversen Onlinequellen.
Die Jodzahl sagt darüber hinaus etwas über den Anteil an ungesättigten Fettsäuren im Öl aus und läßt somit Rückschlüße auf die Festigkeit der Seife zu: Je niedriger die Jodzahl, desto härter ... (Ausnahme: Rizinusöl).
Meine Seifen hatten alle so bisher einen Mittelwert der Jodzahl von mindestens 50 und einen Anteil an festen Fetten (also Fette, die bei Zimmertemperatur fest sind) von mindestens 40%.
Bitte diese Angaben nicht als feste Richtlinie mißinterpretieren, ich sage nur, dass meine 4 Seifen eben diese Eigenschaften haben und alle gut geworden sind.
Liebe Grüße sendet
Anja


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Ungelesener Beitrag von Bina »

Schnattie hat geschrieben:

Zucker in zu hoher Dosierung macht aber die Seife weich, was im Falle einer Olivenölseife sicher unerwünscht ist. Und Zucker führt zueiner schnelleren Erwärmung der Seife, was für die Isolierung während der Gelphase zu beachten wäre.

Salz erhöht die Festigkeit der Seife, was im Falle einer Olivenölseife sicher Sinn macht, aber im Fall reiner Kokosölseife wohl nicht angebracht ist, da Kokosöl ohnehin sehr feste Seife erzeugt. Zudem kann zuviel Salz zur Trennung führen. Das wird gezielt beim Aussalzen von Seife gemacht. Seifen mit hohem Kokosölanteil sind nicht für trockene und empfindliche Hsut geeignet, da verseiftes Kokosöl viel Wasser bindet.
Hmmm, mit enigen Aussagen bin ich nicht so ganz einverstanden:

Dass zuviel (wieviel ist zuviel?) Zucker zu weicher Seife führen soll, lese ich zum ersten Mal - wer sagt das, wo ist es belegt bzw. gibt es dazu Tests? :gruebel: Kann es sein, dass Du das mit einer hohen Zugabe von Honig verwechselst? Da würde das nämlich alles zutreffen.
Ganz normaler Haushaltszucker (Saccharose) heizt die Seife definitiv nicht auf, sorgt aber dafür, dass der Leim schön geschmeidig bleibt. Was aufheizt, sind Einfachzucker, wie sie z.B. in Fruchtzucker, Traubenzucker und Honig enthalten sind (dito zuckerhaltige Früchte wie [reife] Banane).

Reine Olivenölseife wird auch ohne jegliche Zusätze knallhart, da dauert bloss die Verseifung etwas länger; eine Reduzierung des Wassers macht hier Sinn. Bloss mit dem Schaum (bzw. Schleim) ist das so eine Sache... :wink:

Zum Salz und der Kokosseife: gerade da macht schön viel Salz (100 bis 250 % der GFM), verbunden mit einer entsprechend hohen "Überfettung", so richtig Sinn - Salzseifen brauchen extrem viele Schaumfette um überhaupt zu schäumen und eine Kokosöl-Salzseife ist etwas ganz Feines, gerade für empfindliche und trockene Haut.
Aussalzen ist wieder etwas anderes - aber man salzt definitiv nicht aus, wenn man dem Leim lediglich ordentlich Salz zugibt.
Liebe Grüße
Bine

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Ungelesener Beitrag von Schnattie »

Interessant :)

Wie ich schon schrieb, meine Erfahrung beschränkt sich auf bisher 4 Seifenchargen. Zu Salzseifen und besonderen Zutaten kann ich daher aus eigener Praxis noch nichts berichten und greife hier nur auf mein theoretisches Wissen zurück.

Ich habe diese Infos zu den beiden Zutaten aus dem Buch von Claudia Kasper "Naturseife - das reine Vergnügen":
Meersalz: [...] erhöht die Festigkeit des fertigen Seifenstücks [...]. Zuviel Salz führt zur Trennung der Seife von der Unterlauge (die Seife flockt aus und schwimmt oben im Topf). [...] Auch Schaumbildung wird durch einen zu hohen Salzzusatz negativ beeinflußt und der abgekühlte Seifenblock splittert beim Schneiden.
Empfohlene Menge: bis 1 TL pro 500g Fett
Die Einsatzmenge bezieht sich offensichtlich nur auf Rezepte mit geringem Salzzusatz und nicht auf richtige Salzseifen. Und ich ging davon aus, dass Johannas Rezept keine direkte Salzseife ist. Aus dem Zitierten resultiert meine subjektive Einschätzung, dass es keinen Sinn macht, eine geringe Salzzugabe in einer Seife mit hohem Kokosölanteil zu kombinieren.
Zucker: Sparsame Zuckerbeigabe bis zu 1 TL pro 500g Fett verbessert die Schaumeigenschaften [...]. Zucker führt allerdings auch zu einer rascheren Erwärmung [...]. Ein zu hoher Zuckerzusatz führt zu weicher Seife.
Die Zutaten Honig und Banane werden separat beschrieben.


Ja, Olivenölseife wird auch hart, aber es dauert deutlich länger als bei anderen Seifenrezepturen, oder? Hart werden doch die meisten Seifen (sofern nicht irgendwas gründlich daneben geht), aber es ist eben wohl eine Frage der Zeit. Auch wie schnell der Seifenleim beginnt zu zeichnen hängt - so kann ich inzwischen auch aus meiner Erfahrung bestätigen - nicht nur vom Stabmixer, sondern auch entscheidend von der Fettmischung ab. Auf letzteres bezieht sich meine Aussage mit der "weichen Seife".

Die Kombi Salz und Kokosöl hab ich in dem Fall als ungünstig empfunden - und zwar nur in Bezug darauf, dass beides in Kombination Seife sehr hart macht und der Leim schnell fest wird, oder nicht? Was vor allem ungüsntig ist, wenn noch mamoriert werden soll ... Und ich kann aus eigener Erfahrung auch sagen, dass Anfänger auch ohne Mamoriervorhaben mit zu schnell andickendem Seifenleim recht schnell überfordert sind :ugly:
Allerdings - Johanna schrieb ja nicht, wieviel Salz es in der Rezeptur war. Also wenns natürlich ne richtige Salzseife werden sollte, dann spricht durchaus nichts dagegen.

Dass Seife mit hohem Kokosölanteil als austrocknend empfunden wird, hatte ich verschiedenlich u.a. auch in diversen Formen gelesen und du schreibst es oben ja auch. Diese Aussage von mir bezieht sich nur auf das Öl. Wenn Du schreibst, dass Kokosöl-Salzseife fein für Sensibelchen ist, dann macht es da ja nur der hohe Salzgehalt wett. Ich habe mit meiner Aussage nichts Gegenteiliges behauptet, denn ich bezog mich ausschließlich auf einen hohen Kokosölanteil :)
Liebe Grüße sendet
Anja


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Ungelesener Beitrag von Schnattie »

Bina, ich wollte Dich noch fragen:
Was kannst Du mir denn zum Einsatz von Salz und Zucker aus Deiner Seifenpraxis berichten? Was weißt Du denn dazu?
Ich hatte zwar nicht vor, Zucker in einer meiner nächsten Seifen zu integrieren, aber interessehalber möchte ich mein Wissen gerne erweitern bzw. ergänzen und abgleichen.

Wie ich weiter oben schon schrieb, als nächstes möchte ich gerne durch Aussalzen nichtüberfettete Putzseife herstellen ... Ich muss mir dann dazu Gedanken um eine angemessene Fettmischung machen. Die sollte zumindest möglichst preiswert sein. Und Kriterien wie Schaumbildung, Andicken und Festigkeit spielen da wahrscheinlich gar keine Rolle. Und Duft - ist wohl auch eher überflüssig in diesem Fall :gruebel: ...
Liebe Grüße sendet
Anja


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Ungelesener Beitrag von Bina »

Ich verwende gerne Zucker, insbesondere dann, wenn ich swirlen möchte, und auch für die Konsistenz meiner OHPs ist es nur von Vorteil. Ausserdem wird der Schaum schön "kuschelig", ich kanns nicht besser beschreiben, den Unterschied muss man fühlen.
Salz in geringer Dosierung ist ebenfalls in vielen Rezepten enthalten und trägt zusätzlich zur Härte bei.
Brauchen im Sinne von " unbedingt notwendig" tut beides in keiner Seife - aber ich mags halt und habe über die Jahre festgestellt, dass mir Seifen mit diesen (und anderen) Zusätzen einfach deutlich besser gefallen als ohne.

Du kannst ganz unbesorgt 2-4 TL Salz und doppelt so viel Zucker pro kg GFM hinzufügen, ohne dass etwas splittert oder weich wird. Voraussetzung ist natürlich immer ein ausgewogenes Rezept.

Wenn Du eine Putzseife herstellen möchtest, nimm stabile Fette und berechne die Überfettung mit 0 % , dann sollte ein einziger Aussalzvorgang reichen. Hier würde sich eine OHP anbieten, die Du sofort nach der Verseifung aussalzen kannst.
Liebe Grüße
Bine

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Ungelesener Beitrag von Schnattie »

Ah interessant :). Vielen Dank für diese Erklärung. Dann werde ich das mal ausprobieren ...

Genau. 0% ÜF für die Putzseife hatte ich schon auf dem Schirm. OHP. Oh ok. Muss ich nochmal nachlesen, wie genau man da vorgeht :) ...
Liebe Grüße sendet
Anja


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silentpain
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Ungelesener Beitrag von silentpain »

Birgit rührt hat geschrieben:
silentpain hat geschrieben:Ich siede ebenfalls nur 500g , ausser meine Minze-Seife. Die "kühlt" jetzt immer Sommer schön und da siede ich 1000g.

Uiuiui... ich liebe Minze! Alle meine Handcremes werden damit gerade zwangsbeduftet :-)

Magst Du mir Dein Seifen-Rezept verraten?

Liebe Grüße

Birgit
Hallo Brigit,

mein Ursprungsrezept ist:

46% Babassu
19% Soja
14% Traubenkern
je 8% Mandel und Macadamia
5% Rizinus

10% Zucker
Angesetzt mit gaaaaanz starkem Minzetee. Duft war Lemongrass und Minze. Und ein bisschen Farbe bekam sie auch. So dass sie grün /rötlich schimmert. Inzwischen setze ich noch Zitronensäure zu, da bei uns der Kalk aus der Leitung rieselt.
Herr silentpain ist sehr anspruchsvoll bei Seife, aber die liebt er und die mache ich regelmässig mit 1kg GFM.
Viele Grüsse
Katrin

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Birgit rührt
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Ungelesener Beitrag von Birgit rührt »

Danke Karin,

so viel Babassu! Das hört sich gut an. Wie wird denn die Seife (Farbe, Härte, Schaum, etc.) und setzt Du noch irgendwas zu? Salz, Zucker, usw?

Danke,
Birgit
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
Karl Valentin

silentpain
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Ungelesener Beitrag von silentpain »

Hallo Birgit,

der Babassuanteil ist so hoch, weil ich relativ viel gekauft habe (hängt mit meinem Wohnort, den Versandkosten in die Schweiz und in der Konsequenz mit dem Versandort zusammen). So musste ich aufbrauchen und kam auf das Rezept.
Ich setze Zucker zu 10% und inzwischen ZS. Die Seife ist durch den Tee leicht rötlich. Härte und Schaum kann ich Dir jetzt nicht gerade sagen, da ich sie wirklich nur im Sommer nutze. Aber ich erde mal wieder eine holen und damit duschen :lachundweg:
Viele Grüsse
Katrin

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