Spreit- und Penetrationsverhalten von Ölen

Fettsäurespektren, Jodzahlen und Fettbegleitstoffe – hier werden Öle, Buttern und Wachse en detail gewürdigt.

Moderator: Heike

Vergissmeinnicht

Ungelesener Beitrag von Vergissmeinnicht »

Heike hat geschrieben:Sie ist da, Silky, sie ist da! :huepf: Eine Präzisionsspritze von Hamilton, made in Switzerland, mit 1 µl, von Silky für mich »gerettet« und für Spreitversuche einsatzbereit!

Silky, für Dich! :bussi:

Am Wochenende wird Brokkolisamenöl mit Squalan und Aprikosenkernöl verglichen.
Na endlich :) Freu mich für Dich. :ja:

Liebe Grüße
Regina

silky
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Ungelesener Beitrag von silky »

Vergissmeinnicht hat geschrieben:
Heike hat geschrieben:Sie ist da, Silky, sie ist da! :huepf: Eine Präzisionsspritze von Hamilton, made in Switzerland, mit 1 µl, von Silky für mich »gerettet« und für Spreitversuche einsatzbereit!

Silky, für Dich! :bussi:

Am Wochenende wird Brokkolisamenöl mit Squalan und Aprikosenkernöl verglichen.
Na endlich :) Freu mich für Dich. :ja:

Liebe Grüße
Regina

Supi, ich freue mich mit :mixine: und bin sehr gespannt.
Tatsächlich überlege ich mir in meine nächste Lotion ( mit Emulprot)den Kohl statt Jojoba einzusetzen. Der Test, siehe Tread Brokolliöl hat mich animiert :ugly:
Ein rollender Stein setzt kein Moos an.
aus China

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Kurzes Feddback: Ich habe die Spreittests nicht vergessen. Leider erwies sich die Präszisionspipette von Silky als zu fein, um Öle zu entnehmen. Ich habe eben in meiner Stamm-Apotheke nachgefragt, man wird sich nach Einwegpipetten erkundigen, die ca. 1–2 ml fassen. Ich bin also noch »dran«. :-)
Liebe Grüße
Heike

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

wie waere es mit Plastik-Einwegpipetten - die sind komplett aus plastik, Schaft und Saugball, bei ebay habeich 25er,50er und 100er Pack gesehen, sehr guenstig :D

http://cgi.ebay.de/50-Plastik-Pipetten- ... 255711c9f6
http://cgi.ebay.de/100-Plastik-Pipetten ... 255711bdea
http://cgi.ebay.de/100-Stueck-Einweg-Pi ... 2c518f5faf
http://cgi.ebay.de/100-Stk-Messpipetten ... 53dde23e09

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

HIER die Ubersicht

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Manuka-Bee hat geschrieben:HIER die Ubersicht
Das ist ja klasse, Danke! Ja, ich glaube, da finde ich etwas Passendes. :knutsch:
Liebe Grüße
Heike

diandra

Ungelesener Beitrag von diandra »

Welche Öle werden unter "kriechende Öle" verstanden?
Sind es die Schnellspreiter oder Mittelspreiter??

Frage bezüglich Augenpflege! :klimper:

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Ungelesener Beitrag von Heike »

diandra hat geschrieben:Sind es die Schnellspreiter oder Mittelspreiter??
Die Schnellspreiter. Allerdings beziehen sich solche Aussagen auf die für die konventionelle Kosmetikindustrie geltenden Werte – solche Spreitwerte erreichen unsere pflanzlichen Öle alle nicht. Unsere schnellsten sind Squalan und Neutralöl und IPM. Ein bisschen Squalan sollte aber bei normalen Augen kein Problem darstellen. Buttern und unsere normalen Öle – die mittleren Spreiter – sind allesamt geeignet.

Manche haben extrem empfindliche Augen – das sind jedoch Sonderfälle.
Liebe Grüße
Heike

diandra

Ungelesener Beitrag von diandra »

Dich behalt ich!! :bussi:

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Ungelesener Beitrag von Heike »

diandra hat geschrieben:Dich behalt ich!! :bussi:
:lach: Na, das will ich ja hoffen. ;-)
Liebe Grüße
Heike

diandra

Ungelesener Beitrag von diandra »

Hä? IPM? Isopropylmyristrat = Butter?/Öl?? :popcorn:

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Ungelesener Beitrag von Heike »

diandra hat geschrieben:Hä? IPM? Isopropylmyristrat = Butter?/Öl?? :popcorn:
IPM ist super niedrigviskos, unfettig, super schnell spreitend … ich mag's aus dem Bauch heraus nicht (hatte mal ein Muster, habe dran gerochen – riecht nicht – ein wenig auf dem Handrücken verrieben und mich entschlossen, dass es tot ist). :kicher: Das ist aber kein Argument.

Ein Esteröl, ja. :-)
Liebe Grüße
Heike

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Liebe Heike, auch, wenn Du erst bei den Spreittests bist, möchte ich eine Besonderheit des Einziehverhaltens von Ölen schildern, wobei ich, falls das gesicherte hautphysiologische Faktenwissen entschieden dagegenspricht, auch damit leben könnte, dass mir ein Beobachtungsirrtum unterlaufen ist oder die Begleitumstände leider doch nicht ganz vergleichbar waren. Das Folgende ist daher als Gedankengang eines kosmetischen Laien zu betrachten. Falls es zu abstrus erscheint, bitte ich um kundige Korrektur meiner Vermutungen und die entsprechende Nachsicht. ;)

Mein bisheriger Eindruck lässt mich erahnen, dass es beim Einziehverhalten von Ölen (Konkrete Situation: Öl in die mit Leitungswasser gründlich befeuchtete Hand einmassiert) gewisse Unterschiede gibt, je nachdem, ob die Haut vollständig barrieregestört, gut gefeuchtet, gut gefettet oder beides ist. Besonders deutlich konnte ich diesen Effekt einmal mit Olivenöl beobachten, das ich vor circa zwei Monaten gemeinsam mit Leitungswasser in meine damals sandpapierartig rauhen Hände einmassierte. Ich war geradezu verblüfft, wie die Haut das nämliche Gemisch fast schon "hinwegschlürfte". Nach zehn Minuten waren meine Hände wieder geruchs- und geschmacksneutral mit markant unfettiger Haptik, was bei meiner Haut im Falle von Olivenöl normalerweise viel länger dauert, weil es sonst eher stärker aufliegt und damit auch recht langsam einzieht.

In meinem großen Staunen wiederholte ich den Versuch etwa fünf Minuten nachdem ich entdeckt hatte, dass meine Hände bereits das ganze Öl aufgenommen hatten. Diesmal reichten zehn Minuten allerdings nicht aus, und ich erklärte es mir damit, dass meine Hautstruktur nun nicht mehr so rauh (und damit vielleicht so ähnlich wie glattes Löschpapier weniger "saugfähig") sowie auch mit jenen Stoffen längst gesättigt war, die das Olivenöl ihr anbieten konnte.

Eine mögliche Quelle des eingangs erwähnten Beobachtungsirrtums könnte der Umstand sein, dass ich nach dem kräftigen Einmassieren jeweils Baumwollhandschuhe überzog, auf dass ich mit den ölstrotzenden Händen nirgends Fettspuren hinterließe. Bei Körperstellen, die nach dem Einschmieren gewohnheitsmäßig mit Kleidung bedeckt werden, dürfte es sich aber ähnlich verhalten, weswegen sich die Aussagekraft meiner Experimente vielleicht doch größer als null erweisen könnte. :gebete:

Jedenfalls rochen die Handschuhe nach dem ersten Versuch, bei dem das Öl vollständig von der Hautoberfläche verschwand, kein bisschen nach Olivenöl, waren innen nicht im geringsten fettig, und es schien, als habe die Haut wirklich alles aufgenommen und den Handschuhen kaum eine Gelegenheit gelassen, mit dem Olivenöl bekleckert zu werden. Nach dem zweiten Versuch rochen die Handschuhe ganz eindeutig nach dem Öl und boten an der Innenseite eine "fettig" zu nennende Haptik.

In der Hoffnung, dass ich hier keinen kosmetischen Unfug verzapfe, spreite ich nun meinen besonders lieben Gruß über alle Mitlesenden.

Harald :)

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Harald, das nimmst Du ganz richtig wahr. :-) Der Hautzustand (der Grad der Hydratation, der Gehalt an hauteigenen Lipiden – samit hauteigenen Emulgatoren) spielt eine große Rolle, und natürlich auch der Grad der aktuellen Versorgung mit Fettstoffen. Ein Einmassieren ist wiederum ein weiterer Faktor, der andere Resultate bezüglich der Schnelligkeit und Intensität des Einziehens bringt als kurzes Auftragen wie in der täglichen Gesichtspflege; da kommt sicher schon die Erwärmung und Durchblutung der Epidermis mit ins Spiel.

In Emulsionen, normal aufgetragen, ist Olivenöl eines, das sehr langsam penetriert, also deutlicher rückfettet als z. B. Aprikosenkernöl oder Mandelöl. In einer Massage verhält sich das sicher anders, außerdem hilft die Ölsäure durch ihre Kinkenstruktur, Wirkstoffe mit in die Haut zu nehmen. Ich nehme Olivenöl gerne in meine Fußlotion, die ich liebevoll »Olivea« nenne. :-)
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Heike hat geschrieben:Harald, das nimmst Du ganz richtig wahr. :-) Der Hautzustand (der Grad der Hydratation, der Gehalt an hauteigenen Lipiden – samit hauteigenen Emulgatoren) spielt eine große Rolle, und natürlich auch der Grad der aktuellen Versorgung mit Fettstoffen. Ein Einmassieren ist wiederum ein weiterer Faktor, der andere Resultate bezüglich der Schnelligkeit und Intensität des Einziehens bringt als kurzes Auftragen wie in der täglichen Gesichtspflege; da kommt sicher schon die Erwärmung und Durchblutung der Epidermis mit ins Spiel.

Wenn ich Deine Worte weiterdenke, müsste also für eine fundierte Aussage über das Einziehverhalten eines Öls neben einer Referenzumgebung (Temperatur, Luftdruck und -feuchtigkeit, frei belüftet/atmungsaktiv bedeckt/okklusiv) und der Art der Applikation (mit oder ohne Wasser aufgetragen, einmassiert ja/nein) quasi ein Referenzhautzustand definiert werden, oder man gliedert grob nach den gängigen Hautbeschaffenheiten (normal, überfettet, dehydriert, atopisch, ...). Abgesehen davon, dass für das Einziehen bis auf die sehr subjektiven Begriffe "langsam" und "schnell" eine allgemein verbreitete Systematik anscheinend fehlt.
Heike hat geschrieben:In Emulsionen, normal aufgetragen, ist Olivenöl eines, das sehr langsam penetriert, also deutlicher rückfettet als z. B. Aprikosenkernöl oder Mandelöl. In einer Massage verhält sich das sicher anders, außerdem hilft die Ölsäure durch ihre Kinkenstruktur, Wirkstoffe mit in die Haut zu nehmen.
Wegen des Hinweises auf Olionatura über seine besonders tiefe Penetration ins Stratum corneum (Lob sei Dir, Heike! *gregorianisch intoniere* :wink: ) nehme ich gerne Mandelöl als VIP-Ausweis für die Hornhautsicherheitsschleuse. Funktioniert hervorragend. :) :) :)
Heike hat geschrieben:Ich nehme Olivenöl gerne in meine Fußlotion, die ich liebevoll »Olivea« nenne. :-)
Was Olivenöl meinen Fingernägeln half, müsste eigentlich auch auf Zehennägel zutreffen, oder? :D

Freundlich grüßt und abermals winkt
Harald

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Ungelesener Beitrag von Heike »

pflanzenölscheich hat geschrieben:Wenn ich Deine Worte weiterdenke, müsste also für eine fundierte Aussage über das Einziehverhalten eines Öls neben einer Referenzumgebung (Temperatur, Luftdruck und -feuchtigkeit, frei belüftet/atmungsaktiv bedeckt/okklusiv) und der Art der Applikation (mit oder ohne Wasser aufgetragen, einmassiert ja/nein) quasi ein Referenzhautzustand definiert werden, oder man gliedert grob nach den gängigen Hautbeschaffenheiten (normal, überfettet, dehydriert, atopisch, ...).
Die Spreittests wurden bei einer bestimmten Luftfeuchtigkeit, Temperatur, auf entfetteter Haut (mit Weingeist abgewischt) und auf der Unterseite der Unterarme vollzogen, mit einer fest definierten Menge an Öl. Dies zeigt sehr sicher Tendenzen auf, die physiolgisch, chemisch und physikalisch nachvollziehbar sind. Modelle können nie alle denkbaren Aspekte berücksichtigen, das ist nicht ihre Intention. Alleine schon das sehr subjektive Gefühl von »fettet«, »fettet kaum« usw. würde jede Systematik ad absurdum führen, eben weil sie nicht auf gleichen Ausgangsbedingungen beruht.

Begrifflichkeiten und Aspekte wie Okklusion, Wasser drunter oder drüber … doch, die werden thematisiert, aber jenseits einer modellhaften Systematik. Das sind einfach anwenderbezogene Erfahrungen, die mit der Zeit vollzogen und verglichen werden.
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Heike hat geschrieben:Die Spreittests wurden bei einer bestimmten Luftfeuchtigkeit, Temperatur, auf entfetteter Haut (mit Weingeist abgewischt) und auf der Unterseite der Unterarme vollzogen, mit einer fest definierten Menge an Öl. Dies zeigt sehr sicher Tendenzen auf, die physiolgisch, chemisch und physikalisch nachvollziehbar sind. Modelle können nie alle denkbaren Aspekte berücksichtigen, das ist nicht ihre Intention. Alleine schon das sehr subjektive Gefühl von »fettet«, »fettet kaum« usw. würde jede Systematik ad absurdum führen, eben weil sie nicht auf gleichen Ausgangsbedingungen beruht.
Wenn alle Probanden darüber hinaus hautgesund waren, sollte die Vergleichbarkeit gegeben sein :ja:, was aber zum Beispiel über meine atpische Hautsituation noch keine 1:1 übertragbare Aussage trifft, oder? :gruebel: Nach der Entfettung durch den Alkohol würde gesunde Haut doch bestimmt versuchen, nachzufetten - meine aufgrund der geringeren Anzahl an Talgdrüsen entsprechend schwächer. Aber entschuldige bitte, denn ich wünsche mir offenbar gerade die allumfassende Spreittheorie. :pfeifen:
Heike hat geschrieben:Begrifflichkeiten und Aspekte wie Okklusion, Wasser drunter oder drüber … doch, die werden thematisiert, aber jenseits einer modellhaften Systematik. Das sind einfach anwenderbezogene Erfahrungen, die mit der Zeit vollzogen und verglichen werden.
Ich gestehe vollinhaltlich und freiwillig, dass meine Interessen natürlich die des Ölanwenders sind, der aufgrund objektiver Vorinformationen seine jeweils subjektive Anwendung möglichst gut zu planen sucht. Wissenschaftlich modellierend allerdings: Mea maxima culpa ;)

Für die geduldigen Erklärungen dankt und grüßt
Harald

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Ungelesener Beitrag von Heike »

pflanzenölscheich hat geschrieben:Wenn alle Probanden darüber hinaus hautgesund waren, sollte die Vergleichbarkeit gegeben sein :ja:
Ja, davon gehe ich aus. Diese Spreittests versuchen Aussagen über das Verhalten von Ölen auf gesunder Haut zu treffen. Kranke Haut ist per se offener … und nimmt leider nicht nur erwünschte Substanzen auf.
Liebe Grüße
Heike

diandra

Ungelesener Beitrag von diandra »

Hier sollte ich richtig sein:
Vorab: Ich habe in den letzten 10 Tagen soviel in Bezug auf Lipide gelesen, dass ich letzte Nacht tatsächlich von Fettsäuren geträumt habe. :ohnmacht:
Dass heisst im Umkehrschluss allerdings nicht, dass ich alles Gelesene behalten oder verstanden hätte. :argverlegen:
Ich bin echt bemüht, mich in das Thema reinzuknien, weil ich meine Rezepturen sinniger, auf meine Hautbedürfnisse besser abstimmen möchte.
Im Augenblick habe ich einen overflow... :K

Kosmetisch interessant ist für uns die Epidermis, die sich wiederum aufteilt in
a) Stratus cormeum (von oben die erste Schicht)
b) Stratus granulosum
c) Stratus spinosum
d) Stratus basale (Grenze zur dermis)

Habe ich richtig verstanden, dass Lipide/Wirkstoffzusätze "nur" in diesen Schichten wirken, weil sie nicht tiefer eindringen können?

Habe ich richtig verstanden, dass unsere Lipide unterschiedlich tief einziehen - also mal "nur" ins corneum, oder eine Etage tiefer ins "granulosum"?

Bis zu welcher Schicht kann das uns bekannteste Öl penetrieren?

Wenn ich von einem (nicht in den Basics aufgeführten Ölen) z.B. Pflaumenkernöl wissen wollte,
a) zu welcher Ölgruppe es gehört
b) wie tief es einziehen wird

worauf müsste ich schauen?
Erkenne ich es an den Fettsäuren/C-Ketten?

Aus og. Gründen bitte ich um mildernde Umstände, falls es schon irgendwo erklärt sein sollte. :klimper:

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Ungelesener Beitrag von Heike »

diandra hat geschrieben:Habe ich richtig verstanden, dass Lipide/Wirkstoffzusätze "nur" in diesen Schichten wirken, weil sie nicht tiefer eindringen können?
Die meisten kosmetischen Substanzen bleiben in der Epidermis, und das ist gut so. :-) Gut deshalb, weil eine Penetration über die Basalschicht hinaus (also von der Epidermis in die darunterliegende Dermis, der Lederhaut) auch unerwünschte Immunantworten bewirken könnte, da der Körper die Substanz als nicht körpereigen ansieht. Für Öle konkret – ich habe den Blick auf Deine Frage – bedeutet dies vor allem, dass sie richtig dosiert primär gespalten werden und für hauteigene Prozesse zur Verfügung stehen. Das öleigene Glycerin bindet Wasser, Linolsäure können die Ceramide gut gebrauchen, andere freie Fettsäuren finden ihren Weg in die Barriereschicht oder unterstützen das hauteigene Sebum bzw. ändern seine Zusammensetzung. Diese Biochemie ist hochinteressant.

Nachgewiesen ist, dass bestimmte Fettsäuren unterschiedliche Wirkungen aufweisen. Hier lohnt sich ein konzentriertes und ruhiges Lesen von Pflöschs Beiträgen, der durch seine Hautsituation diese Prozesse sehr intensiv erfährt. Seine Beobachtungsgabe und Fähigkeit, dies in Worte zu fassen, machen seine Beiträge zu außerordentlich wertvollen und aussagekräftigen. Da wird die penetrationsfördernde Wirkung von Ölsäure sehr plastisch. :-) Allerdings befinden wir uns immer noch in der Epidermis.

Liposome und ätherische Öle gehören jedoch z. B. zu den Substanzen, die tiefer eindringen; letztere durchdringen die Haut in wenigen Minuten und sind in der Blutbahn nachweisbar. Vergleichbares hat man für Liposome nachgewiesen; sie dringen sehr tief ein und reißen andere Stoffe mit. (Ich finde daher die Umsicht, mit der die EU-Komission den ubiquitären Einsatz ätherischer Öle in Kosmetik reguliert, ausgesprochen begrüßenswert, damit sie weiter das bleiben, was sie sind: konzentrierte, wirksame pflanzliche Rohstoffe, die gezielt eingesetzt und nicht als pure Duftstoffe missbraucht werden.)
diandra hat geschrieben:Wenn ich von einem (nicht in den Basics aufgeführten Ölen) z.B. Pflaumenkernöl wissen wollte,
a) zu welcher Ölgruppe es gehört
b) wie tief es einziehen wird

worauf müsste ich schauen?
Erkenne ich es an den Fettsäuren/C-Ketten?
Die Ölgruppe ergibt sich durch das Fettsäuremuster gesamt. Als ölsäurebetontes Öl gehört es zu B-1. Seine gute Penetrationsfähigkeit ist hier ebenfalls durch die Ölsäure geprägt. :-)

Was die Penetrationstiefe angeht, schauen wir uns am besten das Kokosöl an: (aus kometischer Sicht) kurzkettige Fettsäuren, die schnell die Vertiefungen des Stratum corneums füllen, es »zieht also schnell ein«, aber bleibt an der Oberfläche. Das macht das Unfettige aus (wenn man sich nicht gerade dick damit einölt). Eigentlich ist das ein Fake.

Ein Mandelöl wirkt viel fettiger, weil es länger aufliegt, aber es »öffnet« die Haut – wir reden von der Epidermis.
Liebe Grüße
Heike

diandra

Ungelesener Beitrag von diandra »

Ersteinmal vielen Dank für deine ausführliche Rückmeldung! :bussi:

Ich habe folgendes - hoffentlich richtig - verstanden:
Die meisten Substanzen bleiben in der Epidermis. Die Begründung ist einleuchtend.
Liposome und ätherische Öle dringen wesentlich tiefer ein und bahnen sich den Weg ins Blut. Daher ist besondere Vorsicht geboten.
Die Ölgruppe ergibt sich durch das Fettsäuremuster gesamt. Daher können Rückschlüsse auf die Ölgruppe vorgenommen werden.
Die Penetrationstiefe hängt von den C-Ketten ab. Je kürzer, desto oberflächer bleibt das Öl liegen.

Wo ich mir nicht sicher bin, ob ichs begriffen habe:
Das Lipid teilt sich in der Haut in seine einzelnen Bestandtteile/Fettsäuren auf.
"Ziehen" sich jetzt die einzelnen Schichten der Oberhaut (also corneum, granulosum, spinosum etc.) die Wirkstoffe, die sie benötigen?
Beispiel:
Im Corneum finden sich u.A. Ceramide, Wachsester, Triglyceride, frei Fettsäuren etc.
Nehmen wir als Beispiel ein linolsäurereiches Öl - Distelöl.
Würde sich die Linolsäure aus dem Lipid dann im corneum "plazieren" oder und ggf. "weiterwandern" in das granulosum, wo ja auch freie Fettsäuren "heimisch" sind.
Nach dem "Motto" wer zu erst eintritt wird gefressen und der Rest der übrig bleibt, darf eine Tür weiter. :lupe:

Ich muss erst dich verstehen, bevor ich weiter zu Flösch gehe. :klimper:
Hast du an einen bestimmten Thread von Harald gedacht? Es gibt ja einige...

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Ungelesener Beitrag von Heike »

diandra hat geschrieben:Das Lipid teilt sich in der Haut in seine einzelnen Bestandtteile/Fettsäuren auf.
"Ziehen" sich jetzt die einzelnen Schichten der Oberhaut (also corneum, granulosum, spinosum etc.) die Wirkstoffe, die sie benötigen?
Kurz gesagt: ja. Das Schöne ist, dass die Haut ein wahres Chemielabor ist und genau die passenden Enzyme bereitstellt, die für bestimmte Situationen notwendig sind – wenn sie gesund ist. Letzteres muss ich vorausschicken; kranke Haut weist typischerweise in ihren biochemischen Prozessen Störungen auf. »Krank« meint wirklich krank, also zielt nicht auf alterstypische Veränderungen oder ein paar Pickel hier und da.

Insofern können wir uns recht gelassen auf unsere (gesunde) Haut verlassen, wenn wir das grundlegende optimale Muster für sie gefunden haben.
Liebe Grüße
Heike

diandra

Ungelesener Beitrag von diandra »

Juppidu, dann sind meine Hirnzellen jetzt auch gefüllt und ich versteh sogar den Inhalt. :lach:
Cooles System das Gebilde Haut, gell? :hanf:

Danke, danke, danke :knuddel:

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diandra hat geschrieben:Danke, danke, danke :knuddel:
Meine Schnubbeline. :schmatz:
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Elin »

diandra hat geschrieben: Die Penetrationstiefe hängt von den C-Ketten ab. Je kürzer, desto oberflächer bleibt das Öl liegen.
Das habe ich aber etwas anders verstanden, denn so eine Stearinsäure (18 C-Atome, gesättigt) bleibt doch viel eher auf der Haut liegen als Laurinsäure (16 C-Atome, gesättigt und zu fast 50% Bestandteil von Kokosöl). Wichtiger beim Penetrationsverhalten ist doch die Sättigung und damit die Flexibilität der Fettsäure und weniger die Länge, oder? :gruebel:
Es gibt kein Verbot für alte Frauen auf Bäume zu klettern.
Astrid Lindgren

Liebe Grüße
Elin :klimper:

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Elin hat geschrieben:
diandra hat geschrieben: Die Penetrationstiefe hängt von den C-Ketten ab. Je kürzer, desto oberflächer bleibt das Öl liegen.
Das habe ich aber etwas anders verstanden, denn so eine Stearinsäure (18 C-Atome, gesättigt) bleibt doch viel eher auf der Haut liegen als Laurinsäure (16 C-Atome, gesättigt und zu fast 50% Bestandteil von Kokosöl). Wichtiger beim Penetrationsverhalten ist doch die Sättigung und damit die Flexibilität der Fettsäure und weniger die Länge, oder? :gruebel:
Ja, da hast Du recht, haptisch bleiben die längeren ungesättigten länger spürbar. Hier gilt es eben zu unterscheiden zwischen Penetrationsgeschwindigkeit und Penetrationstiefe (wie in meinem Buch beschrieben). :-) Stearinsäure spreitet kaum und bleibt da, wo sie ist, präsent. Sie kann sich nicht in die Vertiefungen der Hautoberfläche »verdrücken«.

Deshalb schreibe ich, dass Kokosöl ein Fake ist: es scheint schnell einzuziehen, weil es wenig fettet. Es zieht aber nicht schnell und schon gar nicht tief ein. Ganz so einfach ist es nicht … weil beide Aspekte beachtet werden müssen. Und dann kommen die Begleitstoffe des Öls. Irgndwann sieht man die Öle wie innere Bilder. Mir geht das so. Ich erfasse sie über den Kopf mit dem Bauch.
Liebe Grüße
Heike

diandra

Ungelesener Beitrag von diandra »

Heike, ich such gerade in deinem Buch (obwohl ich eigentlich weiter putzen müsste).
Welche Seite meinst du konkret?
Ich finde S. 43 Penetration fördern. S. 64 Spreitverhalten und Penetrationsvermögen.
S. 68 finde ich Penetrationsvermögen pflanzlicher Lipide.
Dein Hinweis: "...Buch" bezieht sich auf einen der v.g. Artikel oder hast du separat etwas über die Penetrationstiefe geschrieben?
Ich hab nix gesehen.. :klimper:

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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

diandra hat geschrieben:Ich muss erst dich verstehen, bevor ich weiter zu Flösch gehe. :klimper:
Na servus, habe ich einen Ruf... :kichern:

Zum Thema wollte ich noch ergänzen, dass es in der Haut auch Enzyme gibt, die gesättigte Fettsäuren mit einer Doppelbindung ausstatten können. So kann aus einem Teil der zugeführten Stearinsäure Ölsäure werden, die sich wiederum ganz anders verhält als ihre gesättigte Vorgängerin. Jau, die Haut ist ein einziges Chemielabor - das macht sie ja so spannend!
:yeah:

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In welchem Ausmaß diese Entsättigung stattfindet, hängt von verschiedenen Faktoren ab - maßgeblich auch von der Freisetzungsgeschwindigkeit der Stearinsäure aus dem aufgetragenen Produkt, was wiederum von dessen Triglyceriden/Wachsestern und auch seinem Anteil bereits freier Stearinsäure abhängt. Fazit: Es ist alles sehr kompliziert, und das zeigt uns aufs Neue, wie wunderbar anpassungsfähig und zu allerlei regulierenden und auch korrigierenden Maßnahmen unsere hochgeschätzte Außenhülle fähig ist.
:hanf:

diandra

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pflanzenölscheich hat geschrieben:
diandra hat geschrieben:Ich muss erst dich verstehen, bevor ich weiter zu Flösch gehe. :klimper:
Na servus, habe ich einen Ruf... :kichern:
Nimms bitte nicht persönlich. :knuff:
Heike ist sowas wie....ein Emulgator zwischen mir und dir. :engel:
Versteht du was ich meine? :klimper:

Du darfst auch die Lipid-Phase sein. :kichern:

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