SQUALAN
Moderator: Heike
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Liebe Quellen des chemischen Wissens!
Im Olionatura-Artikel über Squalan steht: "Interessant ist, dass Squalan beim Menschen (nicht bei anderen Primaten) als Zwischenprodukt der Cholesterinsynthese in der Haut entsteht und dort die Fähigkeit besitzt, die Oxidation hauteigener Lipide zu verringern, indem es Sauerstoffmoleküle so genannter freier Radikale »quenscht«, d. h. in einen unangeregten Zustand zurückführt.". Von Vitamin E heißt es wiederum, beim Reagieren mit einem Radikal werde es selbst zu einem.
Nun meine Squalan-Frage: Wie genau funktioniert dieses Rückführen in einen unangeregten Zustand? Wenn beispielsweise das zum Radikal gewordene Vitamin E durch Squalan wiederum "entradikalisiert" wurde, ist es dann abermals ein funktionsfähiges Vitamin E oder bloß ein harmlos gemachtes Vitamin-E-Radikal?
Zusatzfrage: Bleibt Squalan dabei eigentlich stabil beziehungsweise wie verändert es sich chemisch, während es die Sauerstoffmoleküle von freien Radikalen entschärft? Die Frage ist also, ob sich Squalan beim Abfangen der Radikale verbraucht und, wenn ja, wie schnell.
Vielen Dank fürs Lesen samt einer Extraportion Lob und Dank für Eure Antworten sendet freudig, grüßt und winkt
Harald - der umtriebige Grübelpflösch
Im Olionatura-Artikel über Squalan steht: "Interessant ist, dass Squalan beim Menschen (nicht bei anderen Primaten) als Zwischenprodukt der Cholesterinsynthese in der Haut entsteht und dort die Fähigkeit besitzt, die Oxidation hauteigener Lipide zu verringern, indem es Sauerstoffmoleküle so genannter freier Radikale »quenscht«, d. h. in einen unangeregten Zustand zurückführt.". Von Vitamin E heißt es wiederum, beim Reagieren mit einem Radikal werde es selbst zu einem.
Nun meine Squalan-Frage: Wie genau funktioniert dieses Rückführen in einen unangeregten Zustand? Wenn beispielsweise das zum Radikal gewordene Vitamin E durch Squalan wiederum "entradikalisiert" wurde, ist es dann abermals ein funktionsfähiges Vitamin E oder bloß ein harmlos gemachtes Vitamin-E-Radikal?
Zusatzfrage: Bleibt Squalan dabei eigentlich stabil beziehungsweise wie verändert es sich chemisch, während es die Sauerstoffmoleküle von freien Radikalen entschärft? Die Frage ist also, ob sich Squalan beim Abfangen der Radikale verbraucht und, wenn ja, wie schnell.
Vielen Dank fürs Lesen samt einer Extraportion Lob und Dank für Eure Antworten sendet freudig, grüßt und winkt
Harald - der umtriebige Grübelpflösch
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Dieses »Quenchen« bedeutet, dass Lichtenergie aufgefangen und in langwellige Wärmenergie abgegeben wird. Squalen in der Haut schützt vor UV-induzierter Lipidoxidation; das kosmetisch verwendete hydrierte tut es auch, ist aber in der Emulsion stabil. Meines Wissens verbraucht es sich nicht – lasse mich aber gerne korrigieren.
Liebe Grüße
Heike
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Aha, der Mechanismus wirkt also nur, wenn die Oxidation durch UV-Bestrahlung ausgelöst wird? Ich hatte das immer so verstanden, dass die Oxidation auf chemischer Ebene abgefangen wird und daher jegliche Oxidation durch Squalan gemindert wird.Heike hat geschrieben:Squalen in der Haut schützt vor UV-induzierter Lipidoxidation; das kosmetisch verwendete hydrierte tut es auch, ist aber in der Emulsion stabil.
Ich werde vorsichtshalber das Squalan-Portrait noch einmal durchlesen.
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Also quenchen ist, wenn ein angeregtes Molekül (da ist noch nichts oxidiert oder kaputt gegangen) "abgeregt" wird. Das ist in sofern wichtig und vorteilhaft, als dass so ein angeregtes Molekül (beispielsweise durch UV-Licht angeregt) reaktiver ist.pflanzenölscheich hat geschrieben:Aha, der Mechanismus wirkt also nur, wenn die Oxidation durch UV-Bestrahlung ausgelöst wird? Ich hatte das immer so verstanden, dass die Oxidation auf chemischer Ebene abgefangen wird und daher jegliche Oxidation durch Squalan gemindert wird.Heike hat geschrieben:Squalen in der Haut schützt vor UV-induzierter Lipidoxidation; das kosmetisch verwendete hydrierte tut es auch, ist aber in der Emulsion stabil.
Ich werde vorsichtshalber das Squalan-Portrait noch einmal durchlesen.
Squalan ist wie ein Blitzableiter, es arbeitet zwischen Blitzeinschlag und Hausbrand um letzteren zu vermeiden. Vitamin E löscht eher - tut mir leid, wenn der Vergleich ein wenig hinkt. Ich kann bei Fragen übermorgen noch einmal einen Erklärungsversuch starten, jetzt muss ich leider aus dem Haus (und morgen ziehe ich aus Frankreich zurück).
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Danke schön für die Erklärung!haselmaus hat geschrieben:Also quenchen ist, wenn ein angeregtes Molekül (da ist noch nichts oxidiert oder kaputt gegangen) "abgeregt" wird. Das ist in sofern wichtig und vorteilhaft, als dass so ein angeregtes Molekül (beispielsweise durch UV-Licht angeregt) reaktiver ist.
Squalan ist wie ein Blitzableiter, es arbeitet zwischen Blitzeinschlag und Hausbrand um letzteren zu vermeiden. Vitamin E löscht eher - tut mir leid, wenn der Vergleich ein wenig hinkt. Ich kann bei Fragen übermorgen noch einmal einen Erklärungsversuch starten, jetzt muss ich leider aus dem Haus (und morgen ziehe ich aus Frankreich zurück).
Ich versuche eine Zusammenfassung: Squalan verhindert die Oxidation, Vitamin E entschärft sie nachträglich.
Alles Gute für den Rückzug, äh, das Zurückziehen!
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Ich denke schon. Allerdings ohne Gewähr, meine Ausbildung trägt gerade bis zu dem Punkt, wo ein Molekül angeregt oder gequencht wird. Was so ein angeregtes Molekül für Unsinn anstellen kann, da bin ich letztlich überfragt. Erhöhte Reaktionsbereitschaft, sicherlich. Möglicherweise Zerfall.
Squalan verhindert also unter Umständen mehr als nur Oxidation, aber wie effektiv es quencht, weiß ich nicht. Ich freue mich bereits daran, dass es selbst sehr oxidationsstabil ist und verbuche alles weitere unter "nicht zu spezifierende Boni".
Squalan verhindert also unter Umständen mehr als nur Oxidation, aber wie effektiv es quencht, weiß ich nicht. Ich freue mich bereits daran, dass es selbst sehr oxidationsstabil ist und verbuche alles weitere unter "nicht zu spezifierende Boni".
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Das Quenchen hier bedeutet, dass die Lichtenergie in Wärmeenergie umgewandelt wird … niedrigenergetischer (glaube ich). Eine Quelle sagte sinngemäß, die Energie würde sanft frei und sei dann nicht mehr destruktiv.haselmaus hat geschrieben:Ich denke schon. Allerdings ohne Gewähr, meine Ausbildung trägt gerade bis zu dem Punkt, wo ein Molekül angeregt oder gequencht wird. Was so ein angeregtes Molekül für Unsinn anstellen kann, da bin ich letztlich überfragt. Erhöhte Reaktionsbereitschaft, sicherlich. Möglicherweise Zerfall.
Squalan verhindert also unter Umständen mehr als nur Oxidation, aber wie effektiv es quencht, weiß ich nicht. Ich freue mich bereits daran, dass es selbst sehr oxidationsstabil ist und verbuche alles weitere unter "nicht zu spezifierende Boni".
Liebe Grüße
Heike
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Ich habe letztes mal mein Squalan bei Gi gekauft. Die Qualität davon war sehr gut! Hat jemand noch andere gute Bezugsquellen von Squalan? Ich muss wieder bestellen und wunderte mich wo die liebe Rührküchemitglieder eigentlich Squalan bestellen
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Ich habe auch das von Gi.leintjess hat geschrieben:Ich habe letztes mal mein Squalan bei Gi gekauft. Die Qualität davon war sehr gut! Hat jemand noch andere gute Bezugsquellen von Squalan? Ich muss wieder bestellen und wunderte mich wo die liebe Rührküchemitglieder eigentlich Squalan bestellen
Liebe Grüße
Heike
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Zugegebenermaßen steht auch auf meinem Squalanfläschchen "Gisella Manske". Erfreulich ist die größere Abfüllmenge, die meinem Bedürfnis Squalan als Basisöl einzusetzen gerecht wird.
Allerdings führen sehr viele Shops Squalan und solange es auf pflanzlicher Basis ist, dürften die Qualitätsunterschiede deutlich weniger drastisch ausfallen als bei den meisten Pflanzenbuttern und Ölen. Squalan ist ohnehin chemisch isoliert worden und oxidativ sehr stabil. Da musst du dir nicht dieselben Gedanken machen, wie bei unraff. Shea oder unraff. Ölen
Heike, korrigier mich bitte, wenn ich mich irre.
Allerdings führen sehr viele Shops Squalan und solange es auf pflanzlicher Basis ist, dürften die Qualitätsunterschiede deutlich weniger drastisch ausfallen als bei den meisten Pflanzenbuttern und Ölen. Squalan ist ohnehin chemisch isoliert worden und oxidativ sehr stabil. Da musst du dir nicht dieselben Gedanken machen, wie bei unraff. Shea oder unraff. Ölen
Heike, korrigier mich bitte, wenn ich mich irre.
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Alles korrekt, denke ich. Ich kann aus dem Stehgreif nicht sagen, ob es Rückstände irgendwelcher unerwünschter Substanzen geben könnte. Bei Gis kenne ich auch wieder die Papiere und die Herkunft, was für mich immer ein großes Argument ist. Preislich kann man auch nicht meckern.haselmaus hat geschrieben:Heike, korrigier mich bitte, wenn ich mich irre.
Liebe Grüße
Heike
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Alle Öle die ich bei Gi bestellt haben haben mich sehr gut gefallen. Ihr Hagenbuttenkernöl finde ich auch super!