Alle Sheas dieser Welt :-) ... hier werden sie geprüft!!!

Fettsäurespektren, Jodzahlen und Fettbegleitstoffe – hier werden Öle, Buttern und Wachse en detail gewürdigt.

Moderator: Heike

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Mixine

Ungelesener Beitrag von Mixine »

unabhänig von der ernsthaftigkeit diesen themas ... ich bin nachwievor der meinung dass es für schimmel auf einer butter eine erklärung und aufklärung geben sollte - wie gerade auch liebe Heike geschrieben hat. dass es auch wichtig ist zertifikate, kontrollen und durchgehende prüfung der qualität zu haben. Und dass der lieferant uns an sich immer rechenschaft schuldig ist, wenn wir einen grund haben die qualität zu bemengeln - schliesslich bekommen wir das produkt nicht um sonst.

ich bin auch immernoch an einer nativer shea interessiert ... und in diesem sinne möchte ich euch die reaktion eins ausensthenden und an kosmetik und sheas so garnicht interessierten person weitergeben ... meines ehemannes ... nennen wir ihn "The Mixing Man" ;D


Hier die gesammelten antworten:

zum thema seltsame bakterien? dann kannst du teoretisch nichtmal ne banane anfassen ohne danach die hände zu desinfizieren, die sind überall ...

zum thema schimmel?
wissen wir wie viel schimmelarten auf uns drauffliegen? lebensmittel, luft ... klar wenns offensichtlich verschimmelt ist - weg damit ... ansonsten alles paletti ...

zum thema weichmacher? da wir weder die dosen noch die butter essen würde er sich da nicht so viele gedanken machen ... ansonsten wer auf nummer sicher gehen will - umfüllen ...

zum thema ich schmiere es mir doch täglich auf die haut? dazu ist die haut da um die übernahme in die blutbahn zu verhindern, im schmimmsten fall bekomme ich pickel oder allergische reaktion ... die chemikalien wären da etwas haariger wobei es da auch wichtig ist wie lange es "ausdampfen" durfte, wie lange die sheabutter schon drinne abgefüllt ist etc. und ansonsten: wer kauft heute nur biobaumwolle? klamotten sind da wohl ein viel risikoreiches terrain

ich sehe es nun jedenfalls etwas entspannter ... ach bin ich froh dass ich ihn gehairatet habe :mrgreen:

Anonymous

Ungelesener Beitrag von Anonymous »

Mixing hat geschrieben:ich sehe es nun jedenfalls etwas entspannter ... ach bin ich froh dass ich ihn gehairatet habe :mrgreen:
Ich stimme Mr. Mixing in allen Punkten zu ;D und du wirst schon deine Gründe gehabt haben. :mrgreen:

Petra

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Vernünftiger Mann, der Herr Mixing - toppfitte Realitätsbezüge! :zustimm: Erstickt jede Panik im Keim. Gratulation! (Meiner ist aushäusig, kann ihn derzeit nicht nach den außereuropäischen Weichmachern fragen. Werd ich auch noch tun.)

Rosmarina
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Ungelesener Beitrag von Rosmarina »

Die Haut verhindert aber nicht prinzipiell, daß Bestandteile von z.B. ätherischen Ölen ins Blut gelangen. Das ist nachweisbar und wird sicher auch auf andere Stoffe zutreffen.

D.h. dieses Argument schwächelt etwas :wink:

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Anemone hat geschrieben:Vernünftiger Mann, der Herr Mixing - toppfitte Realitätsbezüge! :zustimm: Erstickt jede Panik im Keim. Gratulation!
Anemönchen, Du bist ein Schelm. ;D
Liebe Grüße
Heike

Lila

Ungelesener Beitrag von Lila »

Oh Mann, muss ich mir jetzt auch noch über die Verpackungen meiner Rohstoffe Gedanken machen? :buhu: Auf die Idee mit den Weichmachern usw. bin ich noch gar nicht gekommen.... Ich habe mir bislang keine Sorgen um die Verpackungen gemacht. Die Thome-Shea habe ich auch im Plastikeimer belassen und die Öle von Bruno und Gi bleiben ebenfalls in den Plastikflaschen. :/ Das einzige, was ich bislang in Braunglas umgefüllt habe, sind ÄÖ's und PÖ'S, da diese Stoffe sichtbar Plastik zersetzen; pulverige Zutaten werden umgefüllt, weil sie einfacher aus einem Döschen zu entnehmen sind, als aus irgendwelchen Beuteln...

Füllt ihr denn alle auch eure fetten Öle in Glasflaschen um?

Herr Höllige hat sich übrigens gestern auch bei mir gemeldet. Er bemüht sich herauszubekommen, wie die Verunreinigungen in die Butter gelangt sind. Eine Ersatzlieferung ist bereits unterwegs....

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Heike, ich mein das schon ernst (setze bitte meine mangelhaften Chemiekenntnisse voraus), denn Panik bringt ja nix.

Nichtsdestotrotz bin ich am Weitergang und kritischen Beobachtungen/Untersuchungen interessiert. Und Weichmacher in Plastik ist bestimmt nicht lustig, wenn er sich im Laufe der Zeit herauslösen sollte (wie wirken Säuren und andere Inhaltsstoffe?). Aber ich werde auch garantiert nicht alles in Glas umfüllen. Das geht allein schon wegen der Mengen nicht. Ich möchte mal anregen, dass auch andere ihre Bekanntschaften zu Chemiker-Fachpersonal nutzen und sie mal danach fragen sollten. Denke, dass kurzzeitige Kontakte von (selbst hergestellten) Kosmetika in Plastiktiegeln auch kein Drama sind. Naja, das hoffe ich jedenfalls. Kunststoffe sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, auch wenn Glas sicher besser ist.

Wie ist's mit längerfristigen Kontakten? Was ist mit billigst hergestelltem Kunststoff (nicht nur) im außereuropäischen Ausland? Das ist auch Chemie pur, und die ist ja bekanntlich nicht nur lecker...

Mixine

Ungelesener Beitrag von Mixine »

Rosmarina hat geschrieben:Die Haut verhindert aber nicht prinzipiell, daß Bestandteile von z.B. ätherischen Ölen ins Blut gelangen. Das ist nachweisbar und wird sicher auch auf andere Stoffe zutreffen.

D.h. dieses Argument schwächelt etwas :wink:
naja ... es gibt immer ein "restrisiko" ... ich bin mir auch nie 100% sicher dass die tomate die ich im bioladen gekauft habe auch wirklich bio ist ;) ... kann pestizidenbrutstellehoch13 sein ... s. die vielen bio-skandale ...

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

mixing, mit Pestiziden liegst Du bei Bio allerdings ganz falsch*. Das war eher der Standard bei spanischen Erdbeeren im Supermarkt beispielsweise, aber nicht bei Bio. Vergleiche auch besonders hier und hier, neuste Ergebnisse bei Erdbeeren

Korrektur: *= Sorry, fast. Einzelfälle werden nie auszuschließen sein. Durch unabhängige Test-Institute bleiben die im Rahmen. Schlimmer find ich schon, dass Pestizide beim "normalen" Obst und Gemüse, besonders aus dem Ausland, leider häufig noch gang und gebe sind! Aus Spanien kaufe ich nie was, wenn's nicht Bio ist.

Mixine

Ungelesener Beitrag von Mixine »

Anemone hat geschrieben: Korrektur: *= Sorry, fast. Einzelfälle werden nie auszuschließen sein. Durch unabhängige Test-Institute bleiben die im Rahmen. Schlimmer find ich schon, dass Pestizide beim "normalen" Obst und Gemüse, besonders aus dem Ausland, leider häufig noch gang und gebe sind! Aus Spanien kaufe ich nie was, wenn's nicht Bio ist.
das problem liegt teilweise im einkauf vom saat ... neulich wurde aufgedeckt, dass ein "biosaat" was ein biobauer irgendwo in holland (?) gekauft hat und es als bio angebaut hat sich als fertiges gemüse (fenchel?) als belastet erwiesen hat ... eben durch das saatgut ... das sind die "versteckten" probleme ... er hat dann gemeint, wenn er es selbst nich angezeigt hätte, hätt es niemand gmerkt .... er ist übrigens nun pleite ... weil er ehrlich war :/ ... diesen bericht gabs vor paar wochen wochen im Spiegel ...

eben ein restrisiko :knuddel: ... aber wir weichen nun von shea ab ... :argverlegen:

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Haben die Betroffenen ihre Ersatzbutter erhalten oder eventuell weitere Infos? :lupe: Mich interessesiert dieses Thema nach wie vor sehr.
Liebe Grüße
Heike

NoaFleur

Ungelesener Beitrag von NoaFleur »

Hallo alle,

Ich habe meine Ersatzbutter heute erhalten und natürlich sofort geöffnet. Sie riecht ganz anders als die erste - viel angenehmer - und die Oberfläche sieht viel besser aus. Allerdings waren wieder 3 so ganz kleine rotbraune Pünktichen zu sehen (ich betone: 3). Ich habe sofort eine Mail an Herrn Höllige und Frau Kreutz geschickt und diese Antwort bekommen:

"Da Sheabutter ein Naturprodukt ist und handgefertigt, kann es vorkommen, dass kleine Stückchen Schale von der Nuss manchmal in die Sheabutter kommen. Das sind winzige Partikelchen, die in der hellen Butter natürlich sofort ins Auge fallen. Ich mache interessehalber die 250 g Dosen oft auf um zu gucken, wie sie aussehen. Die 250 g Dosen sind sehr uneben, weil die flüssige Butter in die Dosen gegossen wurde. Deshalb sind mir noch keine Schalenreste aufgefallen. Das wird jedoch nicht ganz zu verhindern sein! Dafür ist es Natur pur!

Ich hoffe somit Ihre Bedenken ausgeräumt zu haben. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Mischen und beim Cremen!"

Ich werde jetzt mal ganz unkompliziert die Oberfläche abkratzen und heute abend mit der Shea rühren. Wahrscheinlich habe ich dann morgen so ganz viele kleine rotbraune Pünktchen im Gesicht :/

Habt Ihr Anderen auch schon Nachricht oder eine neue Dose? Würde mich ja auch mal interessieren

Mixine

Ungelesener Beitrag von Mixine »

NoaFleur hat geschrieben: Habt Ihr Anderen auch schon Nachricht oder eine neue Dose? Würde mich ja auch mal interessieren
meine shea war gleich beim ersten mal i.o. ... beim umfüllen waren ganz unten auch ein paar kleine püktchen zu sehen - da mache ich mir aber persönlich keine sorgen.

NoaFleur

Ungelesener Beitrag von NoaFleur »

Umfüllen ... das muß ich auch noch ... über so etwas habe ich mir früher gar keine Gedanken gemacht. Da muß ich wohl mal wieder shoppen und entsprechende Behälter kaufen. Was für Behälter nehmt Ihr? Ich denke, ich werde Glas kaufen.

Mixing, es beruhigt mich etwas, dass Du da so unkompliziert mit umgehst und die Butter auch trotz Pünktchen benutzt. So ganz sicher bin ich mir nämlich nicht. Aber ich werde es ja dann bald sehen

Schönen Abend allen

Mixine

Ungelesener Beitrag von Mixine »

NoaFleur hat geschrieben:Umfüllen ... das muß ich auch noch ... über so etwas habe ich mir früher gar keine Gedanken gemacht. Da muß ich wohl mal wieder shoppen und entsprechende Behälter kaufen. Was für Behälter nehmt Ihr? Ich denke, ich werde Glas kaufen.
ich habe so ein einmachglas genommen (das mit gumi und glasdeckel ;) ... ansonsten denke ich wirklich dass so pünktschen kein problem darstellen ... das sind nur mechanische reste von irgendetwas ... ich habe auch eine antwort von shea-ghana heute bekommen bezülich des "grade" : (ich hoffe ich kanns hier veröffentlichen ist ja auch im sinne von shea ghana ... falls nicht löscht mich raus ;)


bitte entschuldigen Sie die lange Antwortzeit.

Welche Grades eine Sheabutter hat hängt immer davon ab von wem/welche Organisation man es untersuchen lässt. Hier in Ghana zum Beispiel unterscheidet das Ghana Standards Board Grade 1-3 für unraffinierte Sheabutter.

In Deutschland gibt es meines Wissens so etwas wie das American Sheabutter Institut nicht (ASBI). Das ASBI bleibt auf seiner Internetseite unklar, welche Kriterien sich genau hinter den Grades A-F verbergen.

Wir haben das so gemacht, dass wir im Rahmen der obligatorischen Sicherheitsbewertung einzelne Werte von einem abhängigen Labor in Mainz untersuchen liessen. Die Ergebnisse finden Sie auf unserer Webseite und ich habe sie auch noch mal dieser Mail angehängt.

Bitte auch zu beachten, dass meistens kleine Proben getestet werden und dass durchaus die Konstellation vorstellbar ist, dass eine Probe unter strikter Aufsicht hergestellt wird, getestet wird, aber der Rest der Produktion schlechte Qualität hat. Dies würde die Bedeutung einer Analyse fast gegen zero gehen lassen. Bei uns, kann ich Ihnen versichern, dass die Probe eine Zufallsauswahl war und ich möchte auch auf unsere Vorort-Qualitätsprüfung hinweisen.

Interessant: Unser FFA (Free Fatty Acid)- Wert würde eine Einordnung der Butter in einen sehr guten Grade rechtfertigen (<1%). Unser POZ-Wert ist jedoch nur durchschnittlich, ich bin mir sicher ein Ausrutscher der Probe nach unten bzw. der durchschnittliche POZ-Wert der Produktion ist sicher besser (geringer). Zu unserem Candida Wert gab es kürzlich ein wenig Verwirrung und ich musste das Lebensmittelinstitut noch mal um eine Klarstellung bitten, die ich folgend reinkopiere (zusammen mit einer Stellungnahme zu POZ):

"Sehr geehrter Herr Höllige,

die Aussage <10/g Candida albicans bedeutet nicht, dass Candida drin ist. Die Angabe liegt lediglich an dem gewählten Ansatz. Es wird 1g Probe auf 10g verdünnt und diese Mischung aufgetragen. Wenn dann auf der Agar-Platte nichts wächst, ist das Ergebnis <10/g. Wenn Candida gewachsen wäre, würden wir einen absoluten Wert, z.B. 20/g angeben. Dies ist also eine quantitative Methode.
Bei den anderen beiden Keime wurden je 0,1g Probe mit Boullion angereichert (d.h. es werden optimale Bedingungen für die Keime geschaffen) und diese dann aufgetragen. Wenn hier etwas gewachsen wäre, könnte man keinen absoluten Wert angeben, weil die Proben vorher angereichert wurde. Dies ist also (nur) eine qualitative Methode.
Beide Methoden sind üblich.

Die Peroxidzahl (POZ) ist eine Fettkennzahl, die ein Maß für die Oxidation eines Fettes, also seinen Frischezustand darstellt. Gemessen wird dies über die Menge an Hydroperoxiden und Peroxiden, die mit der Zeit in Fetten entstehen. Natürliche Fette haben üblicherweise einen höheren Gehalt an Peroxiden als bearbeitete (z.B. raffinierte) Fette. Bei einem Naturprodukt kann es folglich schon passieren, dass die POZ etwas erhöht ist. Diese hier liegt aber in einem, für ein Kosmetikum gesundheitlich unbedenklichen Rahmen...."

Ich hoffe diese Infos sind für Sie hilfreich, um eine infomierte Entscheidung treffen zu können.

Bei Rückfragen können Sie mich jederzeit kontaktieren.

Schöne Grüsse aus Ghana

Oliver Höllige

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Mixing hat geschrieben: ... ich habe auch eine antwort von shea-ghana heute bekommen bezülich des "grade" : (ich hoffe ich kanns hier veröffentlichen ist ja auch im sinne von shea ghana ... falls nicht löscht mich raus ;)
Mixing, klasse – ich bin sicher, Herr Höllige wird die Veröffentlichung begrüßen. Für mich spiegelt sie genau die Verantwortlichkeit und Offenheit, die ich an meinem Kontakt mit ihm schätzen gelernt habe. Auch sind die Informationen, was die Grade, aber auch, was diese Angaben über Kontaminationen angeht, neu und sehr interessant.
Seine Aussage der mitunter unter strikten Aufsicht gezogenen einwandfreien Probe und der miserablen Qualität der folgenden Lieferung ist Fakt … wie mir eine gut unterrichtete Quelle bestätigte. :-)

Danke für diesen Beitrag, Mixing, ich habe viel daraus lernen können. :knuddel:
Liebe Grüße
Heike

Mixine

Ungelesener Beitrag von Mixine »

Heike hat geschrieben: Seine Aussage der mitunter unter strikten Aufsicht gezogenen einwandfreien Probe und der miserablen Qualität der folgenden Lieferung ist Fakt … wie mir eine gut unterrichtete Quelle bestätigte. :-)
ich finde es sehr gut und offen wie auf evtl. einwände reagiert wird. es wird sachlich und eindeutig genatwortet, es wird kein honig ums maulchen geschmiert und es wird nicht drumherum geredet.

schade dass es diesen schimmel-befall gab aber ich denke mir dass auch hierzu eine stellungnahme bald erfolgen wird.

ich persönlich habe nun nicht das gefühl dass mit der shea-ghana einfach nur geld gemacht wird sondern dass das ein projekt is an dem sich jemand beteiligt und es am leben erhalten will und weiss was er dafür tun muss: gute und einwandfreie ware ware zu produzieren und zu liefern. das beruhigt mich zusätzlich ;)

Lila

Ungelesener Beitrag von Lila »

NoaFleur hat geschrieben: Habt Ihr Anderen auch schon Nachricht oder eine neue Dose? Würde mich ja auch mal interessieren
Ich habe meine Ersatzlieferung auch gestern bekommen. Diemal ist kein Schimmel zu sehen. Allerdings habe ich auch ein paar schwarze Krümel auf der Oberfläche. Darunter scheint die Butter aber sauber zu sein.
An die Sache mit den Nussschalen glaube ich persönlich weniger, da der Dreck uneinheitlich ist und sich meist oben auf der Oberfläche oder ganz unten in der Dose befindet. (Wie es bei mir unten in der Dose aussieht, kann ich allerdings noch nicht sagen, da ich noch nicht umgefüllt habe.) Wären es Nussschalen müsste die Butter doch damit durchsetzt sein? Das ist sie aber nicht. So wie es aussieht, denke ich, dass der Dreck sich bereits in der Dose befindet, wenn die Shea eingefüllt wird (Krümel unten in der Dose). Dann stehen die Dosen vielleicht wieder eine Weile offen herum und der Dreck legt sich auf die Oberfläche...
Ich werde die obere Schicht der Shea nun abschaben und entsorgen; mit dem unkrümeligen Rest meine Creme rühren und einfach auf das beste hoffen. Falls mir die Creme vergammelt, werde ich die Shea verseifen und vorerst wohl keine unraffinierte mehr kaufen...

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Lila hat geschrieben:Wären es Nussschalen müsste die Butter doch damit durchsetzt sein?
Nur wenn man sie sorgfältig rühren würde. ;-) Bei Körperbutter (also Body Melts usw.) ist es ja auch eine Kunst, Partikel fein verteilt zu erhalten.
Ist wohl ähnlich wie bei kleineren Partikeln in Tüten geschälter Nüsse usw., da finde ich bisweilen – sehr selten allerdings – auch mal ein Steinchen darunter. Es passiert eben.
Liebe Grüße
Heike

Andrea

Ungelesener Beitrag von Andrea »

Heike hat geschrieben: Ist wohl ähnlich wie bei kleineren Partikeln in Tüten geschälter Nüsse usw., da finde ich bisweilen – sehr selten allerdings – auch mal ein Steinchen darunter. Es passiert eben.
Exakt. Immerhin wird die Shea in Handarbeit in einem afrikanischen Dorf hergestellt. Auf den Fotos sind mir auch keine Gummihandschule oder Laborkittel aufgefallen. ;D

Und um mal die Fahne für SheaWale etwas hoch zu halten: meine ist super. :love: Ein paar Krümel auf der Oberfläche hatte ich auch, okay. Und die Dose war am Boden angeknackst. An den Versandbedingungen muss noch gearbeitet werden, räum ich ein. Aber die Butter selbst: super. Ich habe zum ersten mal eine Shea, die ich ohne irgendwelche Vorbehalte toll finde. Sie ist schmusig, cremig gelb, macht ein super Hautgefühl und duftet ganz toll vanillig für meine Nase. Ich könnt mich da reinlegen.

Irritationspotenzial null. Meine Sheasahne kann ich mir abends pur ins Gesicht tun und am nächsten Tag ist die Haut ruhiger, samtiger und hat feinere Poren. Sie zieht total gut ein. Mit meiner alten (gräulich-grisseligen) war das nicht zu machen. Die hier aus Ghana ist ein Traum. :wolke: :bindafür:

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Lila hat geschrieben:Ich habe meine Ersatzlieferung auch gestern bekommen. Diemal ist kein Schimmel zu sehen. Allerdings habe ich auch ein paar schwarze Krümel auf der Oberfläche. Darunter scheint die Butter aber sauber zu sein.
Und, Lila, hast Du die Butter nun noch einmal reklamiert oder ein Feedback gesendet? :lupe:
Liebe Grüße
Heike

Lila

Ungelesener Beitrag von Lila »

Heike hat geschrieben: Und, Lila, hast Du die Butter nun noch einmal reklamiert oder ein Feedback gesendet? :lupe:
Nein, Heike, reklamiert habe ich nicht, weil ich nicht glaube, dass eine dritte Dose nun besser aussehen würde. Und mein Geld will ich auch nicht zurück, weil das Projekt eine gute Sache ist. Ich habe in der Butter noch mehr Krümel entdeckt, als ich eine größere Menge entnommen habe... Bei mir ist leider momentan einfach das Vertrauen hin. Zuerst der Schimmel und dann die Verunreinigungen... :nein: Für Creme mag ich sie nicht hernehmen. Deshalb habe ich mich nun dazu entschlossen, sie zu verseifen. In der Seife wird sie sich aber bestimmt sehr gut machen, da etwaige Schimmelpilze oder Bakterien die Lauge nicht überleben würden... Also plan ich gerade eine wundervolle Sheaseife, die ich gleich sieden werde... :P

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Lila hat geschrieben:Nein, Heike, reklamiert habe ich nicht, weil ich nicht glaube, dass eine dritte Dose nun besser aussehen würde. Und mein Geld will ich auch nicht zurück, weil das Projekt eine gute Sache ist.
Irgendwann hat man auch keine Lust und Kraft mehr, kann ich gut verstehen. :/ Ich würde Dir gerne etwas von meiner senden (meine war bisher einwandfrei), aber ich vermute, Dir ist die Lust vergangen. So etwas läuft auch über den Kopf und setzt Vertrauen voraus.

Ein Feedback wäre aber sehr wichtig. Wie ich ja vorher schon sagte: mein Eindruck ist, dass Herr Höllige viel an Qualitätsmanagement gelegen ist. Native Buttern haben durchweg ein Qualitätsproblem, nicht nur die traditionell hergestellten, wie wir ja seit unserer Erfahrung mit der gepressten ITÈ-Butter wissen. Da hilft nur Transparenz, Feedback und Kooperation in dem Sinne, dass der andere die Chance bekommt, Defizite anzugehen. Alternative: raffinierte Buttern nehmen. Warum nicht? Ich verwende sie auch, neben meiner SheaWaLe.

Ich werde den Kontakt suchen. Mir persönlich liegt sehr viel an diesem Projekt, Lila. Ethische Aspekte beim Rohstoffkauf für sich als Ideal formulieren ist die eine Seite, sich an einem Optimierungsprozess beteiligen und nicht nur Kritik, sondern auch Unterstützung signalisieren die andere – und das gehört für mich dringend dazu.

Danke für Deine Bemühungen. :-)
Liebe Grüße
Heike

Lila

Ungelesener Beitrag von Lila »

Heike hat geschrieben: Ich würde Dir gerne etwas von meiner senden (meine war bisher einwandfrei), aber ich vermute, Dir ist die Lust vergangen. So etwas läuft auch über den Kopf und setzt Vertrauen voraus.
Das ist sehr lieb von Dir, Heike! Aber wie Du schon sagst, läuft das auch über den Kopf und in meinem spukt gerade der Schimmelpilz. Ich kann aber schon sehr gut verstehen, warum Du diese Butter so sehr magst. Sie ist cremigweich, duftet vanillig-frisch und hinterläßt ein sehr samtiges Hautgefühl. Das ist auch bei meiner so. Diese Butter ist im Vergleich zur Thome-Shea, die ich eigentlich immer sehr mochte, ein Traum. Bloß die Verunreinigungen... :nein:
Heike hat geschrieben: Ein Feedback wäre aber sehr wichtig.


Ok., das mache ich. Ich dachte, Herr Höllige liest hier ohnehin mit, aber ich kann ihm auch noch einmal eine Mail mit einem Feedback schicken.
Heike hat geschrieben: Mir persönlich liegt sehr viel an diesem Projekt, Lila.


Ja, das weiß ich. Und das ist auch echt ansteckend, Heike! :wickler: Du machst es einem nicht leicht, diese Butter einfach scheixxe zu finden. :mrgreen:
Na mal gucken, wie mein Seifchen so wird... Wenn sie toll wird, dann könnte ich mir vorstellen, dort vielleicht gelegentlich das eine oder andere Pfund fürs Seifeln zu ordern. So bliebe man auch auf dem laufenden, ob sich das Krümelproblem inzwischen verkrümelt hat...

So, jetzt geh ich aber Seife sieden... :lachundweg:

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Lila hat geschrieben:
Heike hat geschrieben: Mir persönlich liegt sehr viel an diesem Projekt, Lila.

Ja, das weiß ich. Und das ist auch echt ansteckend, Heike! :wickler:
Es geht mir nicht alleine um diese Butter, sondern darum, persönliche Idealvorstellungen nach einem authentischen, weitgehend naturbelassenem und ethisch akzeptablem Produkt mit Bedürfnissen nach einem gewissen europäischem Standard vereinbaren zu können … auch darum, eigene Widersprüche aufzudecken und zu hinterfragen. Ich erlebe es als Widerspruch, auf der einen Seite durch den Kauf einer nativen Butter dem Wunsch nach Ursprünglichkeit, Naturnähe und ethischer Integrität des Produkts nachkommen zu wollen, auf der anderen Seite offenbar mit westlichen Hygienevorstellungen zu hadern. Mir persönlich graut es – ehrlich gesagt – nicht vor dem Steinchen oder der Schale in der Butter (schöner wäre es ohne, zweifellos –und daran sollte gearbeitet werden), aber diese Dinge schockieren mich nicht wirklich. Was mich berührt, unsicher macht, erschreckt, ist das Unsichtbare. Das, was man nicht sieht, nicht riecht (ja, noch nicht einmal das), was ich nicht entfernen kann: Pestizide (auch in Wildwuchs). Mikroorganismen durch zu hohen Restwassergehalt (darunter auch nicht sichtbarer Schimmel). Hohe Werte an freien Fettsäuren und kritische Peroxidwerte. Polyzyklische aromatische Verbindungen. Das ist Scheiße. Es ist scheiße, weil man es nicht sieht.

Deshalb ist mir wichtig, in eine wertschätzende und ehrliche Kommunikation einzutreten und Projekte zu stützen, die meinem Ideal entsprechen. Andere können einfach raffinierte Butter kaufen und sich an europäischen Hygienestandards erfreuen … da ist nichts dran auszusetzen. Steinchen sind da an sich jedenfalls nicht zu erwarten. :-)
Liebe Grüße
Heike

Anonymous

Ungelesener Beitrag von Anonymous »

Heike hat geschrieben:
Deshalb ist mir wichtig, in eine wertschätzende und ehrliche Kommunikation einzutreten und Projekte zu stützen, die meinem Ideal entsprechen. Andere können einfach raffinierte Butter kaufen und sich an europäischen Hygienestandards erfreuen … da ist nichts dran auszusetzen. Steinchen sind da an sich jedenfalls nicht zu erwarten. :)
Ich will eine unraffinierte Butter. Die wertvollen Inhaltsstoffe der Sheabutter sind es wert, dass wir weiter dran bleiben. :ja:

Liebe Grüße
Regina

Anonymous

Ungelesener Beitrag von Anonymous »

Heike hat geschrieben:Mir persönlich graut es – ehrlich gesagt – nicht vor dem Steinchen oder der Schale in der Butter (schöner wäre es ohne, zweifellos –und daran sollte gearbeitet werden), aber diese Dinge schockieren mich nicht wirklich. Was mich berührt, unsicher macht, erschreckt, ist das Unsichtbare. Das, was man nicht sieht, nicht riecht (ja, noch nicht einmal das), was ich nicht entfernen kann: Pestizide (auch in Wildwuchs). Mikroorganismen durch zu hohen Restwassergehalt (darunter auch nicht sichtbarer Schimmel). Hohe Werte an freien Fettsäuren und kritische Peroxidwerte. Polyzyklische aromatische Verbindungen. Das ist Scheiße. Es ist scheiße, weil man es nicht sieht.
Doch mir graut es auch vor den Steinchen, also nicht vor den Steinchen selbst, aber vor den Bodenbakterien und den Schimmelpilzen, die im Boden in großer Menge wohnen. :/
Ich bin Schimmelpilzallergikerin und habe da ein Problem.

Pestizide und Polycyclische Aromaten sind nicht nur ein Problem der Hersteller in Afrika.

Petra

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Petra hat geschrieben:Doch mir graut es auch vor den Steinchen, also nicht vor den Steinchen selbst, aber vor den Bodenbakterien und den Schimmelpilzen, die im Boden in großer Menge wohnen. :/
Unabhängig von dem, was ich gleich schreibe, möchte ich Dir ausdrücken, dass ich Deine Gedanken sehr ernst nehme und verstehen kann.

Angeregt durch unsere seit November laufenden Gespräche über kontaminierte Buttern und aktuell vor dem Hintergrund der Shea-Diskussion versuche ich meine inneren Bilder zu ordnen … und in Einklang zu bringen, mit dem, was ich mittlerweile weiß.

Was weiß ich, beispielsweise von Produktionsprozessen traditionell hergesteller Sheabutter ? Bilder von Frauen auf sandigen Dorfplätzen fallen mir ein: die Kamera fokussiert gewöhnlich auf große metallene Bottiche über gräulichen Steinen, in denen mit langen Stäben eine dunkle Masse gerührt wird … die bunten Röcke sind farbige Tupfer im rötlichen Grau der Erde. Andere Bilder zeigen geschürzte Frauen barfüßig in einem Berg aus Sheanüssen stapfen (wobei ich mich frage, wie die Fußsohlen wohl aussehen, wenn man den Tag auf einem dieser mit rotbraunem Staub und Ziegendung bedeckten Dorfplätze verbringt?). Der Herstellungsprozess wird vielerorts detailliert beschrieben, das Abschöpfen und das Filtern »[m]it Lehmkiesel und Holzkohle« (offensichtlich vor Ort), um »letzte Verunreinigungen und Gerüche zu entfernen« (Quelle). Lehmkiesel auf westafrikanischen Dorfplätzen und Holzkohle vom heimischen Feuer dürften deutschen Laborstandards nicht entsprechen, befürchte ich. :-)
Petra, ich möchte lediglich Bilder ins Bewusstsein rufen, die wir alle kennen und sie mit unseren Ansprüchen konfrontieren. Zumindest für mich kann ich sagen, dass ich diesbezüglich nie falsche Vorstellungen hatte (und auch in einer anderen nativen Sheabutter habe ich schon einmal einen Fremdkörper gefunden). Ich hätte gerne welche ohne – kein Thema. Nur: schockiert bin ich jetzt nicht. Wir sollten uns bewusst machen, dass diese Produktionssituation weitgehend für alle exotischen nativen Buttern gilt, vom Bio-Palm über Shea bis hin zu Kokom, Cupuaçu und Ukuuba. Nein, naiv war ich hier nie. Und daher sind mir Analysezertifikate bei nativen Buttern so wichtig: sie muss nicht auch noch ranzig, pestizidbelastet und voller Hefen sein.

Bleiben ja die heimischen nativen Öle, unberührt von chemischen Prozessen, die beim Pressen keine Temperaturen über 40 °C gesehen haben, nur mechanisch gefiltert wurden … und kbA sind. Ich gestatte mir nun folgendes Szenario: Der Händler kauft 5 oder 25-gk-Gebinde. Bei uns kommen sie meistens in handlicheren Größen an, Umfüllen ist angesagt. Das passiert hier, bei unseren Händlern, sicher mit großer Sorgfalt und Umsicht. Nun, ob der Rand der großen Gebinde, die bereits viele Transportfahrzeuge und eventuell staubige Lagerorte gesehen haben, vorher desifiziert worden ist? Dass mit Einmalhandschuhen gearbeitet wird, nehme ich nun doch sehr stark an … und dass alle Abfüller gesund sind und einen Mundschutz tragen (?) Das wären mögliche umweltbezogene Kontaminationspunkte bei unseren Ölen, auch einheimischen. Hat daran jemals jemand einen Gedanken verschwendet? Ich wüsste nicht … mir gehen auch diese Bilder durch den Kopf. Und auch sie schockieren mich nicht; ich denke, sie sind realistisch.

Mir persönlich sind vor allem die inneren Werte wichtig, weil sie ein unsichtbares und oft unentdecktes Risiko darstellen. Und: mir sind, nach wie vor, native Buttern wichtig, wenn sie aus Projekten stammen, die mir förderungswürdig erscheinen – wie z. B. die SheaWaLe.
Ich kenne nun zwei Fallbeispiele mit offensichtlichen Qualitätsmängeln, das könnte eine Charge betreffen oder die Eimer einer bestimmten Gruppe, die gerade schlampig abgefüllt hat … egal. Das ist ärgerlich und soll nicht passieren, Punkt. Also: Feedback geben, dran bleiben – oder es sein lassen und raffinierte kaufen. Die hat dann mit hoher Sicherheit erhöhte Werte an 3-MCPD, aber da hat das Bundesinstitut für Risikobewertung noch keine endgültige Stellungsnahme abgegeben. :-)

Letzteres muss jeder für sich entscheiden. Im Hinblick aufs Sieden wird es vermutlich schwierig, auf rein inländische Produkte auszuweichen, es sei denn, man greift auf Tierfette zurück. Da stellt sich wieder die Frage, was hier bio, ethisch korrekt, sozial- und umweltverträglich ist … die muss ich zum Glück nicht beantworten und ich möchte es auch nicht.

Ein komplexes Thema, das man komplex und aus verschiedenen Perspektiven betrachten sollte … und mit der notwendigen Portion Realismus.
Liebe Grüße
Heike

Gitta

Ungelesener Beitrag von Gitta »

obwohl ich mit meiner Shea sehr zufrieden bin, stelle ich mir gerade eine wichtige Frage: in der EU unterliegen doch alle Kosmetikprodukte der Kosmetikverordnung. Wie kann es dann sein, dass in Deutschland eine Sheabutter zum direkten Gebrauch verkauft wird, bei der es offensichtliche Sauberkeitsmängel gibt? Müssen solche reinen Naturprodukte nicht zertifiziert sein? Ich kann es noch irgendwie akzeptieren, wenn mal eine Dose Shea schlecht (schimmelig) geworden ist. Sie wird umgetauscht, der Verkäufer ist sichtlich zerknirscht und gut ists. Passieren sollte idealerweise sowas natürlich nicht....

Aber Steine, Nussschalen, Sand usw.??? Das hat nun wirklich nichts drin zu suchen und sollte bei Kontrollen auffallen und nicht zugelassen werden. Es sind ja nicht nur die Steinchen, sie bringen ja auch Bakterien mit, die sich dann in der Butter ausbreiten. Genau das sind das die unsichtbaren Dinge, die Angst machen. Wobei es mir hier weniger um die Steine usw. geht, sondern vielmehr um die scheinbar fehlende Kontrolle im Rahmen der Kosmetikverordnung.

Klar, mir ist durchaus bewusst, dass ich von afrikanischen Frauen, die *traditionell* ihre Sheabutter herstellen, keine weißen Kittel, Mundschutz und desinfizierte Hände und Geräte erwarten kann. Der Begriff *traditionell* besagt doch eigentlich schon die Herstellungsweise - so wie sie es schon sein Jahrhunderten machen.

Also muss wohl jede für sich entscheiden, ob es denn ein reines, traditionell hergestelltes, natives, exotisches Fett sein soll oder lieber raffiniert, vor der Haustür gewachsen, von deutschen Bauern geerntet, von einer deutschen Ölmühle gepresst, in der Fabrik raffiniert und selbst am besten danebengestanden, sein soll.

Das ist keineswegs ketzerisch gemeint. Ich kann beide Seiten gut verstehen und akzeptiere auch beide Seiten.

In den Anfängen der hausgemachten Kosmetik war man mit schneeweißer, raffinierter Sheabutter zufrieden. Heute kann es nicht exotisch genug sein. Da in den Ursprungsländern andere Bedingungen herrschen, können wir nicht unsere Maßstäbe ansetzen. Also Kompromisse eingehen? Jein....

Ich akzeptiere für mich die Tatsache, dass ein traditionell hergestellter Rohstoff im Erzeugerland nicht nach den gleichen Standards hergestellt wird, wie bei uns. Aber ich erwarte sorgfältige Kontrollen vor dem Verkauf.

Lilia

Ungelesener Beitrag von Lilia »

Diesen Thread verfolge ich mit großem Interesse, und zwar auch mit den Augen der Händlerin.

Gitta, ich glaube, durch deine Aussage wirfst du eine ganz neue Dimension in den Raum.
Ist _reine_ Sheabutter ein Kosmetikprodukt? Ein Lebensmittel? Oder etwas ganz anderes?
Je nachdem unterliegt es anderen Verordnungen.

Daß aber die Sauberkeit und Hygiene bei einem Verkauf hier in Deutschland eingehalten werden sollte, müßte doch selbstverständlich sein.

In Afrika gibt es ganz sicher andere Krankheitskeime als hier in Deutschland.
Als Importeur und Händler bin ich über das Produkthaftungsgesetz dafür verantwortlich, was ich verkaufe. Also auch bei Fair-Trade-Produkten.
Es geht ja, wie Gitta bereits sagte, nicht nur darum, dem Käufer Ersatz zu leisten bei einer kaputten Dose.
Vielmehr geht es um den Aspekt, daß solche Keime auch krankmachen können.

Solche Fair-Trade-Projekte zu fördern ist sicher eine gute Sache.

Ich denke jedoch, nur wenn ich selbst in Afrika vor Ort bin und auch für dort die Hygiene-Standards gewährleisten kann, die wir in Deutschland haben, kann ich Fair-Trade-Produkte anbieten (oder wenn ich einen Lieferanten habe, der genau diese Hygiene-Standards gewährleisten kann).

Solange ich das jedoch nicht garantieren kann, verkaufe ich lieber raffinierte, in Deutschland geprüfte Shea mit einem Analysezerfitikat des Händlers anstatt Gefahr zu laufen, daß meine Kunden krank werden durch ein unhygienisches Produkt.

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