Ätherische Öle regenerieren und schützen

Sie duften, wirken, heilen – ätherische Öle. Hier ist Raum für intensiven Erfahrungsaustausch rund um die »Seele der Pflanzen«.

Moderator: Birgit Rita

maffyn
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Ungelesener Beitrag von maffyn »

Blümgrün hat geschrieben:
maffyn hat geschrieben: Ich finde die jetzigen Ergebnisse auch eher merkwürdig. Ist die Versteifung auf peroxid evtl. auch der falsche Weg die Qualitätsverschlechterung zu bestimmen? Joghurtbakterien sind doch genau deswegen so gesund, weil sie peroxid bilden (nur mal so...)
Liebe Maffyn, :blumenfuerdich:


Zu Deiner Leinölfrage kann ich nur anmerken, dass es ein fettes Öl mit hochungesättigten Fettsäuren ist, sich also gänzlich anders verhält als ein Ätherisches Öl. Eine Ableitung bietet sich hier also nicht an.
mir gings nur um die oxydation und ihre verstärkung durch kühlung. und die ist doch bei leinöl wie bei äö gleich in dem sinne, daß sie das produkt verschlechtert. (?)
...der..maffyn.... ;-))

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Deneb
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Ungelesener Beitrag von Deneb »

Off-topic
Zum Thema Peroxide: manche finden ozoniertes Öl ganz toll... :gruebel: das Gegenteil von frisches Öl.
Liebe Grüße
Deneb

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Ame hat geschrieben:Darf ich noch fragen, ist in dem Artikel erwähnt, um welchen Eukalyptus es sich dabei handelt? Ich hab radiata und citriodora da, und denke, es gibt bei unseren Shops sicher noch einen..? :gruebel:
Der typische (vom Geruch her unter diesem Namen wohl bekannteste) Eukalyptus, den man auch in diversen (Husten-)Zuckerln verwendet, ist Eucalyptus globulus. Ich gehe davon aus, dass sie diesen meinten - und der besteht ja schon zu 70% aus Oxiden. Sicher könnten die enthaltenen Terpene oxidieren, aber ob das diesen gewaltigen POZ-Sprung ergäbe? Das Studienergebnis ist zumindest seltsam, falls sie tatsächlich Eucalyptus globulus untersucht haben.

sternenfaenger
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Ungelesener Beitrag von sternenfaenger »

Ich habe mich mit dem Thema Peroxidzahlen (POZ) und ätherischem Öl intensiv auseinandergesetzt und eine Antwort auf die Frage, weshalb sich bei Lagerung der ätherischen Öle im Kühlschrank die POZ so stark erhöht (im Übrigen zum Teil sogar noch mehr als bei Lagerung in der Sonne - was natürlich ebenfalls nicht empfehlenswert ist!).

Bei sinkender Temperatur (also im Kühlschrank) lösen sich Gase (hier Sauerstoff) besser. Da der Kontakt mit Sauerstoff im Falle der ätherischen Öle ursächlich für die Erhöhung der POZ, ist folglich eine Lagerung ätherischer Öle im Kühlschrank - entgegen früherer Annahmen - nicht zu empfehlen. Es gibt dazu auch eine Doktorarbeit, allerdings weiß ich die Verfasserin nicht mehr.

Nach aktuellem Kenntnisstand lautet die Lagerungsempfehlung für ätherische Öle daher: Bei Temperaturen um 20-22°C, in Apotherkerglas, dunkel in möglichst vollen Gefäßen lagern.

Und: Peroxide sind stark reizend und dermatologisch äußerst relevant, da sie Allergien auslösen.

Bitte denkt jetzt nicht, ich wäre ein Verfechter synthetischer Öle - nein, ganz im Gegenteil, ich bevorzuge eindeutig die Natur, aber man sollte trotzdem einfach wissen, was man tut :-)
LG Sternenfaenger

sternenfaenger
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Ungelesener Beitrag von sternenfaenger »

Ah ja, die Kühlschranklagerung wird nur bei ungeöffneten ätherischen Ölen empfohlen - vorausgesetzt, der Lieferant arbeitet sauber...
LG Sternenfaenger

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

sternenfaenger hat geschrieben:Und: Peroxide sind stark reizend und dermatologisch äußerst relevant, da sie Allergien auslösen.

Bitte denkt jetzt nicht, ich wäre ein Verfechter synthetischer Öle - nein, ganz im Gegenteil, ich bevorzuge eindeutig die Natur, aber man sollte trotzdem einfach wissen, was man tut :-)
Zu "wissen, was man tut" gehört auch, dass man neben der Theorie die Praxis nicht außer Acht lässt. Wie ist es also zu erklären, dass meine Haut ungekühltes Lavendelöl allergen findet, gekühltes aber nicht? Gerade oxidiertes Linalool ist doch hier der auslösende Faktor. Offenbar entsteht es im Kühlschrank doch nicht so reichlich wie gewisse Studien, auf die Du Dich nun auch beziehst, behaupten.

Für den Hausgebrauch (=ohne Spezialkühlschrank, mit dem man auch im Sommer 20 bis 22 Grad halten kann) scheint der normale Kühlschrank immer noch besser zu sein als gar keiner. Auch im Frühling habe ich bereits bemerkt, dass zum Beispiel ungekühlter Eukalyptus (globulus) seinen Geruch leicht verändert, gekühlter aber nicht.

Was das Argument mit der Löslichkeit von Sauerstoff betrifft: Erhöhte Löslichkeit (die unbestritten ist) genügt doch nicht als Beschleuniger der tatsächlichen Oxidation. Es muss ja auch die Reaktionsgeschwindigkeit hoch genug sein. Aber ist nicht gerade diese bei niedrigen Temperaturen stark verlangsamt? Wie viel Oxidation kann also netto wirklich stattfinden?

Das Problem ist: Wir brauchen praxistaugliche Erkenntnisse, die sich mit unserer Erfahrungspraxis decken. Wenn die Lagerung nicht perfekt ist, stellt sich immer noch die Frage: Welche Lagerung ist das kleinere Übel? An der Hautverträglichkeit der Öle konnte ich bisher erkennen, dass Kühlschranklagerung für mich das kleinere Übel ist - gerade für angebrochene Ölflaschen. Ich habe atopische Dermatitis. Meine Haut bekommt Ausschlag, wenn sie an Oxidiertes auch nur denkt - bei fetten und auch bei ätherischen Ölen.

Gut, meine Öle bleiben im Kühlschrank. So konnte ich bisher Hautreizungen vermeiden und werde es auch weiterhin können. Wenn mir keine Studie erklären kann, warum es meiner Haut dabei nicht furchtbar geht, sondern richtig gut, dann muss ich eben auf bessere Studien warten.

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

sternenfaenger hat geschrieben:Nach aktuellem Kenntnisstand lautet die Lagerungsempfehlung für ätherische Öle daher: Bei Temperaturen um 20-22°C, in Apotherkerglas, dunkel in möglichst vollen Gefäßen lagern.
Das nächste Problem ist, dass die Originalgebinde bei laufender Verwendung eben nicht möglichst voll bleiben. Man müsste also ständig umfüllen, was, wie wir ja wissen, eine weitere, noch stärkere Berührung mit dem Luftsauerstoff bedeutet. Auch irgendwie unbefriedigend, nicht wahr?

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Sommerwind
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Ungelesener Beitrag von Sommerwind »

Es gibt Glaskugeln die man in die Flaschen füllen kann. Damit kannst du den Luftanfeil im Fläschchen tief halten ohne umzufüllen.

Travana
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Ungelesener Beitrag von Travana »

Hallo!
Ich habe jetzt nicht alles durchgelesen und weiß somit nicht ob es schon erwähnt wurde....aber mir hat unsere Apothekerin das Agon-Gas der Firma Primavera empfohlen. Die verwenden das in der Aoptheke und zwar so, dass nach jedem Öffnen eine ÄÖ und nach der Entnahme dieses Gas eingefüllt wird, danach werden die Flaschen wieder verschlossen. Da sie in der Apo auch ÄÖ Mischungen herstellen und auch Basisöle mit ÄÖ mischen wird alles vor dem Verschließen mit diesem Agon kurz aufgefüllt und verschlossen.
Das schaut aus wie eine große Sprayflasche und kostet knapp über 30.- , man kommt damit aber angeblich ewig aus.
Lt. unserer Apothekerin eignet sich das aber auch zum Konservieren von Hydrolaten etc.
Ich habe es schon versucht zu googeln, aber da findet man wenig drüber....nur dass man es auch zum Konservieren von Wein verwendet.

sternenfaenger
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Hallo Travana,

ja, das mit dem Argon-Gas wurde schon diskutiert, bisher aber nur - wie du schon schreibst - im Zusammenhang mit Wein. Weißt du zufälligerweise, wie das Produkt von Primavera genau heißt? Weiß zufälligerweise noch jemand, ob es alternative Bezugsquellen gibt?

Danke
LG Sternenfaenger

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bibib
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Ich hab nach "Argon Gas Primavera" gegoogelt und unter anderem dieses Ergebnis gefunden. Bei keinem Ergebnis war ein Bild oder eine aussagekräftige Beschreibung dabei. Aber sonst würde das ja nicht so schlecht klingen. :gruebel:
Liebe Grüße,
bibib

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Deneb
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Hier habe ich über die Ergebnisse meiner Argon-Nachforschung erzählt.
Liebe Grüße
Deneb

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