Meine Spezialfragen zur Lichtinstabilität

Fettsäurespektren, Jodzahlen und Fettbegleitstoffe – hier werden Öle, Buttern und Wachse en detail gewürdigt.

Moderator: Heike

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pflanzenölscheich
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Meine Spezialfragen zur Lichtinstabilität

Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Liebe Experteusen :kicher: und Experten, heute habe ich ein paar Verständnisfragen zur Lichtinstabilität von Pflanzenölen. Der klassische Fall ginge doch so: Man lässt das jeweilige Öl in einer durchsichtigen Flasche in der Helligkeit stehen anstatt im Dunklen. Dadurch sollte jedes lichtinstabile Öl, das seiner Eigenschaft die Treue hält, besonders schnell verderben und entsprechende Zersetzungsprodukte bilden, die der Haut im Magen liegen.

Bringt man das lichtscheue Öl aber im Rahmen einer (wie auch immer gearteten) Emulsion auf die Haut, lässt es gut und gründlich einziehen, wird es doch als Pflanzenöl für die Haut erschlossen, chemisch umgebaut und aufgenommen. Alles, was ich auf Olionatura und auch hier in der Rührküche zum Thema Lichtinstabilität von Pflanzenölen lesen kann, erweckt mir daher den Eindruck, als würden die hauteigenen Lipide nach Einwirkung eines mehrfach ungesättigten Öls für geraume Zeit ebenso lichtanfällig wie das sie verändert habende Öl. Oder bleibt das fragliche Öl doch so lange unverändert in der lichtexponierten Hornschicht, dass seine mangelnde Lichtbeständigkeit hinreichend große Mengen schädlicher Abbauprodukte bewirkt? Wieviel Zeit hat es dazu? Irgendwann ist das Öl doch aufgenommen, was ich stets auch mit der Nase überprüfe. Wenn die Haut nicht mehr nach einem der beteiligten Öle riecht, scheint sich von meiner Ölmischung nichts mehr auf der Hautoberfläche zu befinden. Oder etwa doch?

Wiederum anders gefragt: Wenn ich zum Beispiel meine derzeitige Heilölmischung mit Granatapfelsamenöl, Brokkolisamenöl, Schwarzkümmelöl und Johannisbeersamenöl verwende, wie lange muss ich nach dem äußerlichen Befund des vollständigen Einziehens noch warten, ehe ich die behandelten Hautstellen wieder an die Sonne bringen darf? Mir (und möglicherweise auch anderen) fehlt ganz offensichtlich noch das Verständnis von Details, die im praktischen Gebrauch ein sicheres Einschätzen und Handhaben der Lichtinstabilität meiner gern verwendeten und kaum so leicht verzichtbaren Öle ermöglichen.

Freundlich grüßt und winkt
Harald - ohne profunderes Wissen seines Fragezeichens photophober :kicher: Pflösch

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Exakt lässt sich Deine Frage leider nicht beantworten. Schauen wir aber mal verschiedene Aspekte an.

Öle sind unterschiedlich oxidativ stabil (warum, wissen wir, lass' ich so stehen). :-)

Sie werden auf und in der Haut durch hauteigene Lipasen gespalten und erfüllen dort ihr Schicksal: in der Barriereschicht, als Futter für die Ceramidsynthese und als Fettsäurepool für die Phospholipid-Synthese, sie beeinflussen sogar Proliferation und Differenzierung von Keratinozyten.

Wie lange es dauert, bis diese Fettsäuren verstoffwechselt sind, wissen wir nicht. Fakt ist aber auch, dass unsere hauteigenen ungesättigten Fettsäuren oxidiert werden, das sind eben Pigment- und Altersflecken. Auch wenn sie in der Haut sind, sind sie instabil. Nun beeinflussen wir die Zusammensetzung der Fettsäuren in der Haut durch topisch aufgetragene – ein Aspekt, den ich sehr wichtig finde und der auch nachgewiesen und unstrittig ist. Mit einer entsprechenden Ölauswahl – das ist meine These – können wir in lichtexponierten Situationen unsere Hornschichtlipide stabilisieren und auf diese Weise lichtbedingter Hautalterung tagsüber ein Stück begegnen. Es ist ein kleines Puzzleteil, mehr nicht, aber ich empfinde dies als schlüssig.

Ich habe meine These zur Lichtinstabilität 2007 über mehrere Wochen in der Forschung zu untermauern versucht. Es gibt Informationen in dermatologischer Literatur über die allgemeine oxidative Instabilität von Lipiden. Da geht es aber um etwas anderes, denn diese »Instabilität« bezieht sich auf fertige dermatologische Produkte, die ja mehrere Wochen halten sollen. Keine Quelle spricht konkret von der Gefahr der Verwendung hochungesättigter Fettsäuren auf der Haut, die innerhalb von Stunden ihre Wirkung zeigt.
Einen Anhaltspunkt gibt die »Mallorca-Akne«, hier sind es wirklich chemische licht- und wärmebedingte Prozesse der Lipidoxidation von in Emulsionen enthaltenen lipiden Emulgatoren und anderen Lipidkomponenten.

Dr. Lautenschläger war es, der meine These stützte – und eben meine eigenen Erfahrungen und mittlerweile die vieler anderer, die die Erfahrung gemacht haben, dass eine stabile Ölauswahl sich bei Licht- und Wärmeexponiertheit als positiv erweist. Ich gestehe also, dass es tatsächlich meine eigene These ist und ich leider keine wissenschaftlich abgesicherten Tests habe, nur Fallstudien aus der Praxis sozusagen. ;-) Es sind lauter kleine Bausteine, die ich gesammelt habe, die auf Fakten basieren, die schon belegt sind … nur die Zusammensetzung, die Schlussfolgerungen sind meine. Ich habe zumindest bis heute keine keine Quelle gefunden, die dies explizit formuliert. An sich logisch: nur Selbstrührer in ihren Foren mischen begeistert hochungesättigte Öle zusammen. Unser Jean hat dies nicht getan, Frau Faber auch nicht. Dermatologen raten zu reizfreien Salbengrundlagen aus stabilen Fetten, damit sich der Patient nach einem Monat keine oxidierte Creme ins Gesicht gibt.

Bei mir hat sie sich als absolut überzeugend erwiesen. Ich neige seit den 40ern verstärkt zu Pigmentflecken, und durch Umgestaltung meiner Rezepturen ist die Neubildung stark zurückgegangen. Auf meinen Armen sind sie explodiert nach diesem Sommer 2007 – man kann sagen, ich habe mir in diesem Punkt durchs Selbstrühren eher geschadet. :/ So lernt man eben dazu.
Liebe Grüße
Heike

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Danke schön, Heike, für die ausführliche Erklärung! :) :) :)

Es scheint tatsächlich ein komplexes und schwer abschätzbares Gebiet zu sein. Letzten Sommer hatte ich, von Gedanken an Lichtstabilität noch nicht sonderlich berührt, teilweise reines Nachtkerzenöl im Einsatz, das an den Unterarmen weder von Kleidung noch von Handschuhen bedeckt und damit potentieller Sonnenbestrahlung ausgesetzt war. Es tat seine lindernde Wirkung auf die Neurodermitis, und ich merkte sonst keine unliebsamen Effekte, auch verzog es sich durchwegs flott in meine Haut. Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass ich mich vermehrt im Schatten aufhielt und die wirklich pralle Sonne üblicherweise nicht aufsuchte.

Aus rein persönlicher Erfahrung wäre ich also bislang nicht auf diesen Themenbereich als Problemquelle gestoßen, aber die theoretische Betrachtung der Sachlage gibt mir natürlich zu denken... :gruebel:

rührfieber

Ungelesener Beitrag von rührfieber »

Hallo Heike,
rührst Du Deine Sonnencremes selber? Ich hab auch sehr viele Pigmentflecken. Werde im Sommer immer ganz schnell und tiefbraun. Gehe aber trotzdem nie ohne Sonnenschutz in die wärmenden Strahlen. Trau mich im Bereich Sonnenkosmetik nicht selbstzurühren. Eben wegen der lichtstabilität.
Liebe Grüße
Rührfieber

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Ungelesener Beitrag von Heike »

rührfieber hat geschrieben:… rührst Du Deine Sonnencremes selber?
Ja, das habe ich auch schon gemacht. Ich empfinde die käuflichen NK-Produkte jedoch als angenehmer und praktischer,

a) es mir schon mehrfach passiert ist, dass ich eine Lotion rührte und sich dann just die Sonne für 4 Wochen verzog :kicher:
b) eine gekaufte den ganzen Sommer über bis in den Herbst hält und dann aufgebraucht ist, während noch das meiste SoFiTix übrig ist und nun monatelang auf den nächsten Sommer wartet und Platz wegnimmt.

Für mich rentiert sich das nicht, und mein Mann nimmt lieber die ALDI-Milch. Das akzeptiere ich. :-)
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

pflanzenölscheich hat geschrieben:Es scheint tatsächlich ein komplexes und schwer abschätzbares Gebiet zu sein.
Das ist es. Wie gesagt: es sind kleine Puzzleteile, die per se in Studien nachgewiesen und bekannt sind, die sich in unserer neuen Situation – nur Selbstrührer arbeiten mit hochungesättigten Ölmischungen – zu meiner These geformt haben. Ich kann sie nicht statistisch erfassen oder belegen. Ich kann nur Resultate aus persönlichen Erfahrungen auswerten, meine und die anderer. Aber mir war wichtig, den Gedanken zu äußern und zu veröffentlichen. Jeder muss dann selbst für sich entscheiden, ob die These ihm vor dem Hintergrund eigener Kenntnisse und Erfahrungen schlüssig erscheint. Vielleicht finden wir ja noch Materialien, die exakt meine Fragestellung behandeln. Mittlerweile bin ich aber soweit in der Materie »drin«, dass ich das Selbstbewusstsein habe, selbst Schlüsse zu ziehen … wie bei meinem Spreitmodell. :-)
Letzten Sommer hatte ich, von Gedanken an Lichtstabilität noch nicht sonderlich berührt, teilweise reines Nachtkerzenöl im Einsatz, das an den Unterarmen weder von Kleidung noch von Handschuhen bedeckt und damit potentieller Sonnenbestrahlung ausgesetzt war. Es tat seine lindernde Wirkung auf die Neurodermitis, und ich merkte sonst keine unliebsamen Effekte, auch verzog es sich durchwegs flott in meine Haut. Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass ich mich vermehrt im Schatten aufhielt und die wirklich pralle Sonne üblicherweise nicht aufsuchte.
Ich denke, die Auswirkungen von Lipidperoxidation ist von vielen Faktoren abhängig, ebenso wie andere Faktoren extrinsischer Hautalterung sich nicht bei jedem gleich schnell auswirken.

Ich will nur zwei Aspekte noch einmal herausstellen:
a) beim Auftrag auf die Haut wird Öl in einer Emulsion sehr dünn verstrichen, es hat dadurch eine extrem große Oberfläche und Sauerstoff-, Licht- und Wärmekontakt.
b) Lipide oxidieren erwiesenermaßen auch in der Haut. Topisch aufgetragene Lipide verändern die Zusammensetzung der Hautlipide, einmal des Sebums, aber auch der Stratum-corneum-Lipide. Ich bin überzeugt, wir helfen unserer Haut in dieser zeitlich begrenzten Situation erhöhter Licht- und Wärmeeinwirkung, sich besser vor UV-Licht zu schützen, wenn wir Öle nehmen, die oxidativ stabil sind.
Aus rein persönlicher Erfahrung wäre ich also bislang nicht auf diesen Themenbereich als Problemquelle gestoßen, aber die theoretische Betrachtung der Sachlage gibt mir natürlich zu denken... :gruebel:
Das hat vorher auch keiner gemacht, ich bis 2007 auch nicht. :knutsch:

Es wurde und wird in Foren über die Instabilität von mehrfach ungesättigten Ölen diskutiert – wie soll man sie lagern, darf man sie in der Fettphase erhitzen oder nicht – ich kenne keine Diskussionen über Auswirkungen von Ölmischungen mit ungesättigten Fettsäuren auf die Haut im Sommer bis auf die, die ich ausgelöst habe. Das war 2007. Seitdem ist es Thema. :-) Von manchen belächelt, von anderen interessiert wahrgenommen, von wiederum anderen mit Erfolg angewandt. Ich freue mich, wenn ich merke, dass meine These Prozesse auslöst – und das tut sie. Mehr kann ich nicht erreichen. Es ist auch immer eine Frage der Vorkenntnisse der jeweiligen Leser.

Es wäre durchaus möglich, dass wir die Öle, wie sie heute von mir zugeordnet sind, in 2, 3 Jahren (wenn wir über einzelne wiederum mehr wissen als heute) im einen oder anderen Fall anders beurteilen. Erst kürzlich habe ich Marulaöl nach langem Überlegen in die Gruppe B-0 eingeordnet, weil ich bei den ergänzenden Recherchen für mein Buch auf neue wissenschaftliche Fachartikel gestoßen bin. In meinem Buch werde ich meine These publizieren, jedes Öl wird zum ersten Mal mit einer Empfehlung (einem Ikon) präsentiert werden:

[ externes Bild ]

Wir werden sehen. :-)

An sich berührt meine These allgemein die Konzeption von Ölmischungen; hier habe ich die Hinwendung zu den »sanfteren« thematisiert – und fand mich nicht alleine. Man könnte sagen: »Gut, dass wir darüber gesprochen haben.« :kichern:
Liebe Grüße
Heike

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Ich kann auch nur aus persönlicher Erfahrung beisteuern:
Katharina im Sommer 2007 am Stand einer Bucht irgendwo im tiefsten Kalabrien bei angenehmen 36° C im Schatten im Gesicht gesalbt mit einer Schüttellotion auf Basis von u.a. nativem Wildrosenöl.

Klasse Idee, wirklich. :veilchen: Seitdem ziert meine linke Stirnseite eine wunderbare großflächige Pigmentierung. Ich hätte vielleicht noch zwei Wochen dran hängen sollen, dann wäre das komplette Gesicht betroffen gewesen. :D
Freundlich grüßt
Katharina

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Katharina hat geschrieben:Klasse Idee, wirklich. :veilchen: Seitdem ziert meine linke Stirnseite eine wunderbare großflächige Pigmentierung. Ich hätte vielleicht noch zwei Wochen dran hängen sollen, dann wäre das komplette Gesicht betroffen gewesen. :D
Katharina, kann es sein, dass Du gerade eine bahnbrechende, resolutionäre These entwickelst, die alle chemischen Selbstbräuner in Zukunft überflüssig macht? :lupe:
Liebe Grüße
Heike

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Heike hat geschrieben:
Katharina hat geschrieben:Klasse Idee, wirklich. :veilchen: Seitdem ziert meine linke Stirnseite eine wunderbare großflächige Pigmentierung. Ich hätte vielleicht noch zwei Wochen dran hängen sollen, dann wäre das komplette Gesicht betroffen gewesen. :D
Katharina, kann es sein, dass Du gerade eine bahnbrechende, resolutionäre These entwickelst, die alle chemischen Selbstbräuner in Zukunft überflüssig macht? :lupe:
:gruebel: Naja, aber ob die Methode so empfehlenswert ist... vielleicht sollte ich es weiter versuchen...

Gut, besser als durch Selbstbräuner hervorgerufenen gelbe Beine zum rosa Kleid ist die Methode allemal. Aber ob sich der »Rotbunte-Look« auf Dauer auf den internationalen Laufstegen durchsetzen wird?
Wie wird Karl Lagerfeld reagieren? Werde ich die Augen des am meisten gefürchteten Pagenkopfes der weltweiten Modebranche, nämlich Ana Vintours, zum strahlen bringen? Fragen über Fragen. :seufz:
Freundlich grüßt
Katharina

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

Ja, allerdings Katharina... die Branche ist auch so launisch und dynamisch, dass die Bräunung auch wieder mal Out ist, nächste Woche so Out dass es wieder In ist.... Dilemma! :D

haselmaus
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Ungelesener Beitrag von haselmaus »

Heike hat geschrieben:Ich bin überzeugt, wir helfen unserer Haut in dieser zeitlich begrenzten Situation erhöhter Licht- und Wärmeeinwirkung, sich besser vor UV-Licht zu schützen, wenn wir Öle nehmen, die oxidativ stabil sind.
Meine Überlegung zu dem Thema ist, ob es dann nicht sinnvoll ist auch nachts auf tendenziell stabilere Öle zurück zu greifen. Ich tue mich schwer bei der Vorstellung, dass sich die Zusammensetzung der Lipide in meiner Haut im 12-Stundentakt ändert... Wobei die Praxis ja zu zeigen scheint, dass abends applizierte hochgradig ungesättigte Ölgrundlagen weniger problematisch sind :gruebel:

Della

Ungelesener Beitrag von Della »

haselmaus hat geschrieben:
Heike hat geschrieben:Ich bin überzeugt, wir helfen unserer Haut in dieser zeitlich begrenzten Situation erhöhter Licht- und Wärmeeinwirkung, sich besser vor UV-Licht zu schützen, wenn wir Öle nehmen, die oxidativ stabil sind.
Meine Überlegung zu dem Thema ist, ob es dann nicht sinnvoll ist auch nachts auf tendenziell stabilere Öle zurück zu greifen. Ich tue mich schwer bei der Vorstellung, dass sich die Zusammensetzung der Lipide in meiner Haut im 12-Stundentakt ändert...
Oh, Haselmaus, da wirfst Du eine spannende Frage auf, die mich auch sehr interessiert... ich habe die (allerdings auf phototoxische ÄÖ bezogene! - ich habe sie einfach übertragen auf die lichtinstabilen Öle, das kann ja total falsch sein) Forumulierung im Kopf, dass man 12 Stunden nach dem Auftragen nicht in die pralle Sonne soll, und mich hat beschäftigt, dass sich das bei mir nicht ausgeht wenn ich um Mitternacht Abendtoilette mache und um 8 Uhr früh strahlend glücklich auf der Terrasse mein Gesicht in die Morgensonne halte. Also hab ich mir überlegt die Abendtoilette immer wenn möglich, einfach vorzuverlegen.

Und ein anderer Aspekt ist der, dass meine Haut über die lichtinstabilen Öle (gar nicht unbedingt Wirkstofföle, aber solche wie Traube nativ oder Hanf) dann abends und über Nacht spürbar (und sichtbar) sehr glücklich ist, sprich mir kommt vor dass sie sie "braucht" oder zumindest haben will...

So gesehen hoffe ich, dass Dir jetzt jemand Wissender heftig widerspricht :)

Lieber Pflösch, danke fürs Aufwerfen dieses Themas!

Liebe Grüße, Della

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Ungelesener Beitrag von Heike »

haselmaus hat geschrieben:Meine Überlegung zu dem Thema ist, ob es dann nicht sinnvoll ist auch nachts auf tendenziell stabilere Öle zurück zu greifen. Ich tue mich schwer bei der Vorstellung, dass sich die Zusammensetzung der Lipide in meiner Haut im 12-Stundentakt ändert... Wobei die Praxis ja zu zeigen scheint, dass abends applizierte hochgradig ungesättigte Ölgrundlagen weniger problematisch sind :gruebel:
Ja, darüber habe ich auch zeitweise nachgedacht. Dann kamen mir Magistralrezepturen mit 25 % Nachtkerzenöl in den Sinn, die regelmäßig neu aufgetragen werden müssen, damit die Lipidzusammensetzung der Hornschicht immer wieder neuen Nachschub an Linolsäure bekommt. Schwer zu sagen. Mir geht es aber auch so, dass ich nachts gerne meine »Portion Ungesättigtes« nehme. Mein momentanes Oleogel setzt auf ca. 3 g der gepressten Shea und auf 4 g Preiselbeer-, Granatapfel-, raffiniertem Johannisbeersamen- und Wildrosenöl. Meine Gesichtshaut ist stabilisiert, da sind seit meiner veränderten Strategie keine neuen Pigmentflecken aufgetaucht. Ich denke, wenn die Abendmischung auch stabile Öle enthält (eben in einem anderen Verhältnis als tagsüber), ist man auch mit einer Disposition zu Pigmentflecken gut versorgt.

Was meint ihr?
Liebe Grüße
Heike

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Meine Haut scheint auch nach Gamma-Linolensäure süchtig zu sein :kichern:, aber das passt ja zu meinem dermatologischen Befund. ;) Was mich nunmehr schwer beschäftigt, ist die von Haselmaus noch einmal verschärfte Fragestellung: Was überwiegt also im Sommer, wo die Temperaturen hoch und die Sonneneinstrahlung stärker ist, für meine Haut? Der Nutzen durch die Gamma-Linolensäure oder der Schaden durch Zersetzungsprodukte des licht- und wärmeinstabilen Nachtkerzenöls? :lupe: :gruebel:

Della

Ungelesener Beitrag von Della »

Heike hat geschrieben:Mir geht es aber auch so, dass ich nachts gerne meine »Portion Ungesättigtes« nehme. Mein momentanes Oleogel setzt auf ca. 3 g der gepressten Shea und auf 4 g Preisselbeer-, Granatapfel-, raffiniertem Johannisbeersamen- und Wildrosenöl. Meine Gesichtshaut ist stabilisiert, da sind seit meiner veränderten Strategie keine neuen Pigmentflecken aufgetaucht. Ich denke, wenn die Abendmischung auch stabile Öle enthält (eben in einem anderen Verhältnis als tagsüber), ist man auch mit einer Disposition zu Pigmentflecken gut versorgt.

Was meint ihr?
Also ich finde dass sich das gut anhört, vor allem weil es Erfarhungsgestützt ist - aber gerade deshalb auch wiederum erstmal individuell. Ich merke gerade, dass ich mich in der Pigmentfleckenfrage schwer tu, weil ich nämlich sommersprossig bin, und braun werden heisst bei mir einfach relativ fleckig werden - erst wenn im Winter die Sprossen wieder verschwunden sind kann ich klar unterscheiden und feststellen, dass/ob ich Pigmentflecken davongetragen habe. Falls da jemand eine Unterscheidungs-Hilfe hat für mich wäre ich natürlich dankbar. Oder sind Sommersprossen sowieso Pigmentflecken?

silky
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Ungelesener Beitrag von silky »

mhm, wirklich, Ihr Lieben ein spannendes Thema.

Für mich beschloß ich nun, es doch etwas an die rein rechnerische Sonnenstundenzahl anzupassen. Momentan würde ich für die Nacht weiterhin mein Lipoderminvitamingel mit Rose, oder Granatapfel auftragen.(hat eh nur 10% Ölphase) Bin ich dann urlaubstechnisch in Gefilden, wo die Sonne normalerweiße länger aktiv ist kommen auch hier andere Lipide zur Geltung. Was ich dann im Hochsommer in Deutschland mache werde ich noch sehen.

Meine Überlegung ist auch, daß ich diese Regelung auch in meiner Handcreme umsetze. Nein, Rosenöl ist da nicht vorhanden :kicher:, aber anderes feines. Das kommt ab der heutigen Charge raus.

Was aber mein zukünftiges Kaufprodukt Sonnenmilch angeht, kann ich da wohl kaum Einfluß drauf üben :/
Mal schauen was mir die Naturkosmeten so anbieten :)
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Ungelesener Beitrag von Heike »

silky hat geschrieben:Meine Überlegung ist auch, daß ich diese Regelung auch in meiner Handcreme umsetze.
Ja, das werde ich auch tun, ich entdecke auch dort beginnende Zeichen dalmatinerischer Punkierungen. 8)
Liebe Grüße
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Ungelesener Beitrag von silky »

dalmatinerischer Punkierungen.
die sind auch richtig teuer, die Punkte der Dalmatiner.

Einst war ein Dalmatinerhundepapa sehr überrascht, als ich ihn darauf hinwies seinen schmutzigen Hund doch zu duschen :faxen:
Seine Antwort konzentrierte sich stark auf den hohen Preis des gezüchteten Musters :)

Was mir momentan Gedanken macht, ist meine neue Ölzusammensetzung der Handcreme.
Ich werde dennoch ca. 6-7% Mandelöl einsetzen, was haltet Ihr davon?

Irgendwie will ich ja auch noch eine in etwa ausgeglichene Spreit"scharade" :kicher:
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Ungelesener Beitrag von Heike »

silky hat geschrieben:Was mir momentan Gedanken macht, ist meine neue Ölzusammensetzung der Handcreme.
Ich werde dennoch ca. 6-7% Mandelöl einsetzen, was haltet Ihr davon?
Mandelöl … in Mischungen mit stabilen Ölen: ja.
Liebe Grüße
Heike

silky
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Ungelesener Beitrag von silky »

Danke meine Süße, das wollte ich hören :wink: :knutsch:
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Ungelesener Beitrag von Heike »

silky hat geschrieben:Danke meine Süße, das wollte ich hören :wink: :knutsch:
Aaaaaah … ich hätte also :popohauen: bekommen, wenn ich was anderes zu sagen gewaaaagt hätte? :kichern:
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von silky »

Heike hat geschrieben:
silky hat geschrieben:Danke meine Süße, das wollte ich hören :wink: :knutsch:
Aaaaaah … ich hätte also :popohauen: bekommen, wenn ich was anderes zu sagen gewaaaagt hätte? :kichern:



nein, ich wußte du würdest nichts anderes sagen :engel:
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bastiwast

Ungelesener Beitrag von bastiwast »

@Heike:
b) eine gekaufte den ganzen Sommer über bis in den Herbst hält und dann aufgebraucht ist, während noch das meiste SoFiTix übrig ist und nun monatelang auf den nächsten Sommer wartet und Platz wegnimmt.

Für mich rentiert sich das nicht, und mein Mann nimmt lieber die ALDI-Milch. Das akzeptiere ich. :-)
Huhu Heike,

Reste von SoFiTix immer zu mir!!! :yeah: und das dürfen ruhig Alle wissen! :faxen: Wie Ihr ja wisst, habe ich sehr sehr hohen Verbrauch an diesem.

Übrigens Harald, danke für den Gedankenanstoß! Ich persönlich, wegen meiner starken Sonnenallergie, finde das Thema ja nun besonders interessant. Statement kann ich allerdings nicht abgeben, da ich denke, dass ich ein AusnahmeMammut bin.

Mit weiterem großem Interesse werde ich diesen Thread verfolgen. Und wenn evtl. die Zeit gekommen ist, kann ich vielleicht auch etwas konstruktives dazu beisteuern?

Lieben Gruß,
Andrea

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pflanzenölscheich
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bastiwast hat geschrieben:Übrigens Harald, danke für den Gedankenanstoß! Ich persönlich, wegen meiner starken Sonnenallergie, finde das Thema ja nun besonders interessant. Statement kann ich allerdings nicht abgeben, da ich denke, dass ich ein AusnahmeMammut bin.
Du hast meine Gedanken diesbezüglich angestoßen, und jetzt stoße ich zurück. :kichern: Da sehen wir es wieder, dass Denken wahrlich etwas Besonderes ist, denn im dinglichen Dasein hättest Du Anstoß daran genommen, wenn ich nach einem Anstoß einfach zurückstoße. :lach:
Mit weiterem großem Interesse werde ich diesen Thread verfolgen. Und wenn evtl. die Zeit gekommen ist, kann ich vielleicht auch etwas konstruktives dazu beisteuern?
Sicher kannst Du etwas beitragen! :ja: Bezüglich Lichtstabilität bist Du mit freundlicher Genehmigung unserer neuen deutschen Rechtschreibung quasi der Seismograf, pardon, die Seismogräfin. :happy:

Ein weiterer Gedanke kam mir zu diesem Thema: Beim Schifahren kann man ja auch ganz schön braun werden, weil die direkte Sonneneinstrahlung auf den Pisten durch den Schnee sogar noch reflektiert wird. Ohne Sonnenbrille sollte man sich dem Ganzen gar nicht aussetzen, wie ich selbst erfahren konnte, weil man sonst "schneeblind" - sprich: reversibel stark geblendet - wird. Wie ist das nun auf der Haut und bezüglich der Lichtinstabilität von Ölen zum Beispiel in der Gesichtspflege, wenn man sich dem Wintersport hingibt? Müsste man hier ähnlich vorsichtig sein wie im Sommer? :lupe:

silky
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Ungelesener Beitrag von silky »

wenn man sich dem Wintersport hingibt? Müsste man hier ähnlich vorsichtig sein wie im Sommer? :lupe:
freilich :)
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Ungelesener Beitrag von Heike »

pflanzenölscheich hat geschrieben:Wie ist das nun auf der Haut und bezüglich der Lichtinstabilität von Ölen zum Beispiel in der Gesichtspflege, wenn man sich dem Wintersport hingibt? Müsste man hier ähnlich vorsichtig sein wie im Sommer? :lupe:
Wie Silky schon schreibt: ja, das ist eine ähnliche Situation wie eine extrem lichtexponierte beim Sonnenbad. Da würde ich nur Öle aus der Gruppe B-0 nehmen.

In meiner normalen Tagesmischung mische ich B-0, B-1 und B-2, manchmal (selten) minimal ein W-Öl … aber da ich abends sowieso eine W-betonte Mischung nehme, sehe ich keine Notwendigkeit mehr dafür; ich neige leider zu Pigmentflecken.
Ich kopiere noch einmal einen Ausschnitt aus meinem Basisartikel hierhin (Quelle):

Stichwort »Lichtexponiertheit« und oxidative Stabilität

Bei den Ölen in den Listen weiter unten werden Sie bei einigen den Hinweis finden »Nicht in lichtexponierten Pflegepräparaten verwenden«. Dieser Hinweis betrifft insbesondere Öle mit hohen Anteilen mehrfach ungesättigter Fettsäuren. (Sonnen-)Licht und Wärme können instabile Öle auf der Haut zerstören und bei entsprechender Disposition zu Pigmentflecken, Sonnenallergien (bekannt ist die Acne aestivalis, die so genannte Mallorca-Akne) und anderen Hautschädigungen führen. Beachten Sie daher die Empfehlungen in den jeweiligen Ölgruppen und den Artikel über Sonnenschutz. Gut geeignete Öle für den Einsatz in Sonnencremes und anderen stark lichtexponierten Situationen sind im Folgenden entsprechend gekennzeichnet. »Lichtexponiert« bedeutet ein Einsatz in kosmetischen Präparaten, mit denen man sich über längere Zeit intensiverer Sonneneinstrahlung aussetzt (längerer Aufenthalt in der Sonne, Strand usw.).
Daneben hat es sich als kosmetisch sinnvoll erwiesen, Kosmetika mit einem hohen Anteil an oxidativ anfälligen nativen Ölen durch Basislipide wie Jojoba-, Wiesenschaumkrautöl, Squalan (alternativ Neutralöl) zu stabilisieren. Diese Öle verlängern die Haltbarkeit mehrfach ungesättigter Fettsäuren und ermöglichen hautphysiologisch sinnvolle und reizfreie Kompositionen.


Bei den Aufrührern ist gerade eine interessante Diskussion im Gang; dort wird die These eher angezweifelt. Ja, meine Lieben, es ist tatsächlich (vorerst) meine These.

Wer meinen Basisartikel kennt, wird feststellen, dass diese These deutlich zwischen Sonnenpflege und Tagespräparaten unterscheidet und gerade bei letzten die Kombination mit oxidationsstabilen Fetten empfiehlt. Wer sich tagsüber eben auch im Büro aufhält und Sonne in gemäßigten Rationen abbekommt, muss sich sicher nicht mit purem Neutralöl salben.

Die Frage, wie das mit Kosmetika der Naturkosmeten (Lavera, Logona und Co) ist, erhalte ich seit 2 Jahren regelmäßig per Mail. Gerne diskutiere ich hier weiter. Drüben bin ich kein Mitglied.

Aber vielleicht, Gitta und Selea, könnt Ihr Eure Position hier vertreten? Es wäre der sinnvolle Ort eines Dialogs und eines fachlichen Austauschs. Es gibt viele Ansätze, z. B. auch die, die in der Dermatologie gelehrt werden – die gibt es tatsächlich. :-) Wir könnten gemeinsam bestehende Forschungsansätze abklopfen, prüfen, gegenüberstellen, Schlüsse ziehen, in welcher Richtung auch immer. Ich könnte manche Frage beantworten, glaube ich. Interesse?

Nachtrag: Sonnenblume, Gitta, und Argan sind sehr stabil – bei Sonnenblume wird nicht unser linolsäurebetontes Küchenöl, sondern kosmetisches High Oleic verwendet, beide sind noch stabiler als Olive. :-)
Liebe Grüße
Heike

bastiwast

Ungelesener Beitrag von bastiwast »

Hallo,

Heike, Dein Nachtrag hat mich nun stutzig gemacht!

Das Sonnenblumenöl habe ich als ein Winteröl eingestuft! Habe ich da einen Gedankenfehler drin und mich ausschließlich auf das "normale" Sonnenblumenöl bezogen.

Also könnte ich, selbst bei meiner starken Sonnenallergie, das Sonnenblumenöl als High oleic nehmen? Falls ja, wo könnte ich es bekommen?

Arganöl habe ich als Winter/Sommeröl eingestuft. Ist das falsch? Kann ich es auch in meiner Sonnenschutzcreme mit einbauen? Weil eigentlich hatte ich mir vorgenommen, nur ausschließlich oxidationsstabile Öle zu verwenden. Was meinst Du dazu?

Ich weiß, ich bin ja eine Seismogräfin - danke Harald :lach: , darum möchte ich diese Frage hier einmal einwerfen.

Danke und lieben Gruß,
Andrea

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Andrea, Du bist extrem sensibel. Dir würde ich, nach allem was ich weiß (wissenschaftlich abgesichert ;-) und aus Erfahrungsberichten anderer) zu sehr stabilen Ölen raten. Das sind im Wesentlichen die der Ölgruppe B-0.

In meinem Sonnenblumenöl-Portrait gibt es einen Abschnitt über das High Oleic (was übrigens Gisella Manske führt, siehe unter »Bio Pflanzenöle«, es ist – klar – raffiniert und garantiert noch mit Tocopherolen angereichert) – es ist züchterisch verändert und wird kosmetisch eingesetzt, weil es sehr stabil ist. Wenn Selbstrührer von Sonnenblumenöl reden, meinen sie meistens das normale, züchterisch unveränderte, linolsäurebetonte. Die Unterschiede kennen wenige.

Argan ist auch ein relativ stabiles Öl (»relativ«, weil ich eben unterscheide zwischen Ölen, die ich auch in Sonnenschutz einsetzen würde – das ist die Gruppe B-0 – und anderen, die mittelstabil sind und in Kombi sich sehr gut für normale Tagespräparate eignen). In Gruppe B-2 sind auch linolsäure-haltige Öle, die aus anderen Gründen (bestimmte Sterolgruppen usw.) unerwartet stabil sind. Sesamöl gehört dazu, Reiskeimöl, Arganöl, Baobaböl auch.

Für Dich aber vor allem B-0, die Fotos sprechen Bände. Alles, was nur geringfügig reizten könnte: no.
Liebe Grüße
Heike

bastiwast

Ungelesener Beitrag von bastiwast »

Super, danke Heike,

habe sofort eine Mail zu Gisella Manske geschickt und eine Nachbestellung gemacht. Gestern hatte ich gerade was bei ihr bestellt. High oleic 1000ml wurden nun nachgeordert. Hoffe, sie kann es noch dabei packen.

Super, super, super Dank an Dich.

Ups muss jetzt flitzen habe ein Gespräch in der Schule meines Sohnes. Und Tschüß

Lieben Gruß,
Andrea

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SinTau
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Ungelesener Beitrag von SinTau »

Ich denke die Verwendung von oxidationsstabilen Ölen sind im Sommer ein Muss und
zwar nicht nur in der "Sonnenpflege" sondern in der Verwendung aller Mittel für die
Körperpflege.
Wobei das Gebiet Pigmentflecken von verschiedenen Faktoren abhängen kann:
Einnahme von Medikamenten, viele Aufenthalte in der Sonne, erbliche Veranlagung,
Verwendung von Parfüms, von Körperlotionen mit den verschiedensten Inhaltsstoffen
auf die man reagieren könnte etc. Hormone und auch das eigene Alter spielen eine Rolle -
und ab 40-aufwärts tendiert man dann tendenziell eher zu Pigmentflecken als in jüngeren
Jahren. Vor allem Frauen sind stärker davon betroffen als Männer (Hormone... :nail:
Vor ca. 8 Jahren bekam ich auch die sogenannte Mallorca - Akne, es war nur "einen Sommer
lang" danach hat es aufgehört und ich hatte mir bis dato jeden Sommer das gleiche Sonnen-
schutzprodukt gekauft.????
Dann vor ca. 5Jahren bekam ich Pigmentstörungen am Hals, ich vermute von einem Parfüm
von dem es hieß es wäre das einzigste was im Sommer dirket auf die Haut aufgetragen
werden kann, - :popohauen: aber im Rahmen meiner Ausbildung wurde seinerzeit genau
dieses Produkt unter die Lupe genommen - und was soll ich sagen - ich habe es seither nie
wieder gekauft. War dann deswegen bei einem Dermatologen, wir haben verschiedene Dinge
ausprobiert, aber geholfen hat nichts. Und nun stellen sich Flecken auf dem Handrücken ein...
echt ein Graus, aber es ist so typisch wenn man sich das eigene Alter vor Augen hält und
eben in meinem Fall die erbliche Veranlagung (leider nicht von meiner Oma, denn die hatte
so gut wie keine und wurde 94)
Sogenannte "Altersflecken" sind eine Anhäufung des Pigments "Lipofuscin" diese lassen die
charakteristischen Flecken entstehen, dabei kommt zu einer Oxidation von ungesättigten
Fettsäuren der Hautzellwände.
Aufgrund des Gespräches mit meinem Dermatologen ergaben sich folgende Öle für die
Verwendung in Pflegeprodukten für den Sommer.
Jojobaöl (an erster Stelle), Mandelöl, Olivenöl, Rapsöl und auch Avocadoöl. Wenn man die
verschiedenen Sonnenschutzprodukte bzgl. der Inhaltsstoffe überprüft findet man auch eben
häufig diese. Somit ergibt sich dann auch die Überlegung ob diese Öle nicht generell in die
Körperpflege für die Sommermonate gehören, egal ob ich mich in der Sonne oder im Büro
befinde, auch die Aussage man hält sich im Schatten auf ist hinfällig da die Sonnenein-
strahlung auf die Haut auch da stattfindet.
Viele Grüße
Sintau


Jeder der die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden

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