Fragen zur 1. Seife

Traumseifen entwickeln, Rohstoffe testen, Siedegeheimnisse teilen, Fehlern auf die Spur kommen – hier ist der kreative Mittelpunkt für Seifensieder.

Moderator: Birgit Rita

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Akelei
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Fragen zur 1. Seife

Ungelesener Beitrag von Akelei »

Seit einigen Wochen beschäftige ich mich mit dem Thema Seifen selber herstellen. Mit dem Buch von Claudia Kasper, Naturseife das reine Vergnügen, habe ich schon viele Stunden verbracht. Das Thema lässt mich nicht mehr los. Habe schon davon geträumt. :klimper:
Nun sind einige Fragen aufgetaucht:

Kann ich die Seife mit Sanddornfruchtfleisch Öl färben?

Wie verhält sich der Geruch der verwendeten Fette/Öle in der fertigen Seife? Duftet eine Olivenölseife stark nach Olivenöl, oder kann man z.B. das Koksöl herausriechen?

Wie berechne ich die Überfettung?
Beispiel: ich plane eine Seife mit 500g Fett und und 6 % Überfettung. Ich berechne die benötigte Laugenmenge für die 500g Fette/Öle. Stelle dann den Seifenleim her und gebe anschliessend 6 % Öl zum Überfetten hinzu. Habe ich das so richtig verstanden?

Zum Rühren möchte einen Stabmixer verwenden. Bei der Seifenherstellung soll jedoch kein Metallgefäss/- Geschirr verwendet werden. Gibt es einen Stabmixer ohne Metall?

Danke im Voraus für eure Antworten :bluemchen:


Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Antoine de Saint-Exupéry

g-ulli
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Ungelesener Beitrag von g-ulli »

Mal schauen welche Fragen ich beantworten kann.
Mit Sanddornöl färben? Damit habe ich leider keine Erfahrung.
Den Geruch der Öle wirst du wahrscheinlich nicht mehr wahrnehmen, ich persönlich habe aber noch nie eine Seife ohne weiteren Duftzusatz gemach, ich denke damit haben andere mehr Erfahrung.
Zwecks Überfettung: Du berechnest die Laugenmenge für die verwendeten Fette teilst das Ergebnis durch 100 und multiplizierst es z.B. bei dem Wunsch einer 6% Überfettung mit 94 (also die Prozentzahl der Überfettung immer von 100 abziehen und dann mit dem Ergebnis multiplizieren)
Ich verwende auch einen Stabmixer mit Metall, er bleibt ja nicht ewig im Seifenleim. Aber vielleicht meldet sich auch noch der ein oder andere zu Wort, der in dieser Beziehung anderer Meinung ist.
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Bina
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Ungelesener Beitrag von Bina »

Akelei hat geschrieben:
Kann ich die Seife mit Sanddornfruchtfleisch Öl färben?
Ja, das geht.
Akelei hat geschrieben:Wie berechne ich die Überfettung?
Beispiel: ich plane eine Seife mit 500g Fett und und 6 % Überfettung. Ich berechne die benötigte Laugenmenge für die 500g Fette/Öle. Stelle dann den Seifenleim her und gebe anschliessend 6 % Öl zum Überfetten hinzu. Habe ich das so richtig verstanden?
Du berechnest die Laugenmenge für alle Öle und kannst sie auch direkt zusammen emulgieren. Ein Überfettungsöl gezielt einzusetzen macht nur bei einer OHP Sinn; bei einer CP greift das NaOH sich willkürlich von allen Ölen etwas - es weiss nicht, dass Du das Überfettungsöl gerne möglichst unverseift hättest. ;-)
Akelei hat geschrieben:Wie verhält sich der Geruch der verwendeten Fette/Öle in der fertigen Seife? Duftet eine Olivenölseife stark nach Olivenöl, oder kann man z.B. das Koksöl herausriechen?
Leider 2 x nein.
Akelei hat geschrieben: Zum Rühren möchte einen Stabmixer verwenden. Bei der Seifenherstellung soll jedoch kein Metallgefäss/- Geschirr verwendet werden. Gibt es einen Stabmixer ohne Metall?
Edelstahl ist überhaupt kein Problem, im Gegenteil. Nicht verwenden solltest Du Alu, weil das von der Lauge angegriffen wird.
Liebe Grüße
Bine

Annarella

Ungelesener Beitrag von Annarella »

:winke: Hallo liebe Akelei,
ich bin auch noch "Seifensiederanfängerin" :nixzauber: , zur Berechnung der Seifen - was Laugenmenge und Überfettung anbetrifft - nutze ich sehr gern den Seifenrechner (findest Du hier unter "Schnellzugriff") von Claudia Kasper - da kann man alle Zutaten schön eingeben und erhält eine Tabelle mit der benötigten Flüssigkeitsmenge und wieviel Lauge man für eine gewünschte Überfettung benötigt. Ich bedufte meine Seifen auch, mache aber von jeder "Charge" auch ein Stück ohne Duft. Mich interessiert einfach, wie die fertige Seife pur schnuppert. Und ich muß sagen, ich bin teilweise überrascht, wie gut die Seife auch unbeduftet riecht!
Also...ich wünsche Dir viel Spaß und vor allem auch Erfolg beim Sieden! Bin schon gespannt, wie Deine 1. Seife wird... :lupe:

g-ulli
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Ungelesener Beitrag von g-ulli »

Also nochmal wegen Überfettung. Mein allerliebster Sohn hat mir einfach eine Excel-Tabelle erstellt, in der gebe ich einfach die Menge der Öle ein und dann berechnet sie mir die NaOH Menge (er hat 15 Prozent Überfettung eingestellt) wenn ich weniger will nehme ich ein wenig mehr NaOH ist voll praktisch ;-)
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Kunstblume
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Ungelesener Beitrag von Kunstblume »

Den Soapcalc Seifenrechner nehme ich gern. Sind sehr viele Öle etc. aufgelistet.
Liebe Grüße, Nina

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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Anja, das ist ja mal eine super Idee, immer ein Seifenstück ohne Beduftung zu machen!
Ich benutze gerne diesen Rechner, denn der hat auch sehr viele verschiedene Öle mit drin.
Liebe Grüße,
Judy
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Akelei
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Ungelesener Beitrag von Akelei »

Herzlichen Dank für eure schnellen Antworten :knuddel: :bussi:

@ Ulli
Dass der Duft nicht bleibt ist mir sympathisch, ich mag weder Kokos- noch Olivenöl sehr gerne riechen. Und ich habe auch vor die Seife mit ÄÖ zu beduften.
Zum Berechnen der Überfettung reduziere ich also die Lauge um die gewünschten Prozente und gebe die Lauge in die gesamte Ölmenge. Habe ich das so richtig verstanden? :-a

@ Bina
Was bedeutet OHP und CP ? :verlegen:
Kann ich davon ausgehen, dass kein Stabmixer Alu-Klingen hat? Und diesen Stabmixer, den ich für die Seifenlauge verwende ist ausschliesslich für diesen Zweck gedacht? Das bedeutet dann, dass ich innert kürze stolze Besitzerin von drei Stabmixern sein werde. :crazy:

@ Annarella
Danke für den Hinweis, ich habe den Seifenrechner schon entdeckt.

@ Kunstblume @Judy
Diese Seifenrechner kenne ich noch nicht und meine Englischkenntnisse sind nicht sehr ausgeprägt.


: :shopping2: Gestern habe ich ätherische Öle bestellt, heute werde ich meinen Ölvorrat begutachten und dann noch die benötigten Gerätschaften und fehlenden Zutaten besorgen.
Freue mich aufs Sieden meine erste Seife! :hase:
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Ungelesener Beitrag von lavendelhexe »

Ja, du gibst die Lauge zur kompletten Fettmenge. :ja: Unverseift bleibt also eine Mischung deiner verwendeten Fette/Öle.
Wenn du einen Seifenrechner nutzt, sagt der dir ja wieviel NaOH du für wieviel Fett benötigst - du brauchst also nichts mehr zu reduzieren.
CP = cold process - das übliche sieden, bei dem weiter keine Hitze zugefügt wird, außer zum schmelzen der Fette und evtl. wenig Wärme für eine Gelphase.
OHP = oven hot process - man fügt Wärme zu (auf dem Herd oder im Ofen, der Mikrowelle) um die Verseifung zu beschleunigen.
Als Heißverseifung dürfte das auch im Buch stehen. :-)

Und bitte scheu dich nicht alle Fragen zu stellen, die noch auftauchen.
Liebe Grüßlis,
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Bina
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Ungelesener Beitrag von Bina »

Du kannst Du sonst vielleicht auch noch einmal die Basisartikel zum Seifensieden ansehen, dort ist auch alles sehr verständlich erklärt. Die Rubrik findest Du in diesem Unterforum ganz oben angetackert.
Liebe Grüße
Bine

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Ungelesener Beitrag von Akelei »

lavendelhexe hat geschrieben:Ja, du gibst die Lauge zur kompletten Fettmenge. :ja: Unverseift bleibt also eine Mischung deiner verwendeten Fette/Öle.
Wenn du einen Seifenrechner nutzt, sagt der dir ja wieviel NaOH du für wieviel Fett benötigst - du brauchst also nichts mehr zu reduzieren.
Danke :) Nachdem ich den Seifenrechner nochmals genauer studiert habe, glaube ich es nun verstanden zu haben.
lavendelhexe hat geschrieben:CP = cold process - das übliche sieden, bei dem weiter keine Hitze zugefügt wird, außer zum schmelzen der Fette und evtl. wenig Wärme für eine Gelphase.
OHP = oven hot process - man fügt Wärme zu (auf dem Herd oder im Ofen, der Mikrowelle) um die Verseifung zu beschleunigen.
Als Heißverseifung dürfte das auch im Buch stehen. :-)
..über Heissversteifung habe ich etwas gelesen. Aber die beiden Abkürzungen habe ich wohl überlesen. :gruebel: Danke für die Erklärung.
Bina hat geschrieben:Du kannst Du sonst vielleicht auch noch einmal die Basisartikel zum Seifensieden ansehen, dort ist auch alles sehr verständlich erklärt. Die Rubrik findest Du in diesem Unterforum ganz oben angetackert.
..Danke :morgenkaffee: jetzt habe ich mich auch durch diese, bis jetzt verschmähten Artikel gelesen. Es wird nicht das letzte Mal sein.
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Akelei
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Ungelesener Beitrag von Akelei »

Es ist vollbracht!

Meine erste Seife ist in der Form. Ob es gut kommt weiss ich allerdings nicht.
Die Fettmenge beträgt 400g, 9% ÜF, 58,01 g NaOH und 134g Flüssigkeit (davon 55g Sahne), ätherische Öle habe ich 17g dazugegeben. Die Mengenangaben habe ich mit einem Seifenrechner berechnen lassen.

Das abgewogene NaOH habe ich zur eiskalten Flüssigkeit gegeben und lange gerührt. Die Farbe der Lauge war vanillegelb ist auch bei sehr langem Rühren nicht klar geworden. Ich dachte das liegt an der Sahne. Die Konsistenz sah aus, wie geronnene Sahne.
Fette und Lauge waren ca. 35° warm als ich die Lauge den Ölen beifügte. Mit Stabmixer und Kelle habe ich abwechselnd gerührt und die Masse hat schnell angedickt.
Im Puddingstadium(oder was ich dafür gehalten habe) habe ich dann die äÖs dazu gegeben, gerührt bis die Masse homogen war. Die Seifenmasse war beim einfüllen nicht mehr "fliessfähig", eher wie Pudding.
Ich vermute, ich habe zu lange gerührt.

In der Seifenmasse sind noch immer so etwas wie kleine Körnchen zu sehen. Ist das nicht aufgelöstes NaOH? Ist die Seife nun unbrauchbar?

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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Akelei hat geschrieben:In der Seifenmasse sind noch immer so etwas wie kleine Körnchen zu sehen. Ist das nicht aufgelöstes NaOH? Ist die Seife nun unbrauchbar?
Wenn es sich wirklich um nicht aufgelöstes NaOH handelt, dann ist die Seife völlig unbrauchbar und kann entsorgt werden.

Es könnte sich bei den Körnchen aber auch um fest gewordene Fettklümpchen von der Sahne handeln, oder was meinst du? :lupe:

Ein Tipp zur Verarbeitung mit Sahne ist es, die Lauge, bevor sie zu den Fetten gerührt wird, durch ein sehr feines Sieb zu filtern. So ist gewährleistet, dass feste Bestandteile und evtl. nicht gelöstes NaOh zurückbehalten wird.
Freundlich grüßt
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Ungelesener Beitrag von Akelei »

Danke für deine Antwort :bluemchen:
Katharina hat geschrieben: Es könnte sich bei den Körnchen aber auch um fest gewordene Fettklümpchen von der Sahne handeln, oder was meinst du? :lupe:
Das war auch eine Vermutung von mir....
Katharina hat geschrieben: Ein Tipp zur Verarbeitung mit Sahne ist es, die Lauge, bevor sie zu den Fetten gerührt wird, durch ein sehr feines Sieb zu filtern. So ist gewährleistet, dass feste Bestandteile und evtl. nicht gelöstes NaOh zurückbehalten wird.
..und ich habe versucht die Lauge durch ein Sieb zu streichen. Leider hatte ich nur ein kleines Sieb. Der Versuch ist gescheitert. Die Masse war zu dick und wirkte sehr ölig.

Woran erkenne ich, wenn ich die Seife aus der Form nehme, ob es sich nun um nicht aufgelöstes NaOH handelt oder nicht?
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Dori
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Ungelesener Beitrag von Dori »

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann hast du die Sahne zum Wasser gegeben und dass das NaOH dazu.
Da hat das NaOH gleich angefangen, das Fett der Sahne zu verseifen und ist deshalb dick geworden, und es kann sein, dass das NaOH nicht richtig gelöst war.
Besser wäre es, das NaOH in reduziertem Wasser aufzulösen, IMMER durch ein Sieb zu den Fetten geben, einmal kurz mit dem Püri durch und dann die Zusatzflüssigkeit dazu. Oder die Sahne gleich zu den Fetten geben.

Ob du die Seife verwenden kannst, sagt dir der Küsschentest. Du hältst deine Zungenspitze an die Seife. Wenn es brizzelt, dass ist es ungelöstes NaOH und du kannst die Seife entsorgen. Wenn es nur nach Seife schmeckt, dann ist sie ok.
Schöne Grüsse aus dem Wald4tel

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Ungelesener Beitrag von Akelei »

Dori hat geschrieben:Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann hast du die Sahne zum Wasser gegeben und dass das NaOH dazu.
Da hat das NaOH gleich angefangen, das Fett der Sahne zu verseifen und ist deshalb dick geworden.....
Danke für deine Erklärung. Ja, so hab ich es gemacht ;(
Dori hat geschrieben:Besser wäre es, das NaOH in reduziertem Wasser aufzulösen, IMMER durch ein Sieb zu den Fetten geben, einmal kurz mit dem Püri durch und dann die Zusatzflüssigkeit dazu. Oder die Sahne gleich zu den Fetten geben.
..nächstes Mal werde ich es so machen :klimper:
Dori hat geschrieben: Ob du die Seife verwenden kannst, sagt dir der Küsschentest. Du hältst deine Zungenspitze an die Seife. Wenn es brizzelt, dass ist es ungelöstes NaOH und du kannst die Seife entsorgen. Wenn es nur nach Seife schmeckt, dann ist sie ok.
Heute habe ich die Seifenstücke aus der Form genommen, es sind 6 Einzelstücke. Ich habe sie in einem alten Tuch auf ein Gitter gelegt und in den Keller gestellt. Und jetzt muss ich ca. 6 Wochen warten bevor ich den Küsschentest mache?

Eine weitere Sorge wegen der Verseifung habe ich, weil der Seifenleim schon Pudding war als ich die Formen befüllte. Die Seifenmasse ist relativ schnell fest geworden, und hat sich nicht warm angefühlt.
Deshalb habe ich die Form für 2 Std. in den 50° warmen Backofen gegeben.
Gibt es in jedem Fall einen Verseifungsprozess, obwohl ich einiges nicht richtig gemacht habe?
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Akelei hat geschrieben:Eine weitere Sorge wegen der Verseifung habe ich, weil der Seifenleim schon Pudding war als ich die Formen befüllte. Die Seifenmasse ist relativ schnell fest geworden, und hat sich nicht warm angefühlt.
Deshalb habe ich die Form für 2 Std. in den 50° warmen Backofen gegeben.
Gibt es in jedem Fall einen Verseifungsprozess, obwohl ich einiges nicht richtig gemacht habe?[/color]
Der Seifenleim ist so schnell fest geworden, weil der Verseifenprozess schon früh angefangen hat. Womit ich dir deine letzt Frage auch gleich mit beantwortet habe. Ein Grund dafür ist möglicherweise, dass die Temperaturen zum einen nicht ungefähr gleich waren und zum anderen möglicherweise zu warm. Optimalerweise sind es 35-40° C. Daher empfiehlt sich, wie Bina schon angedeutet hat generell die Verwendung eines Thermometers. Das ist gerade am Anfang eine lohnende Investition. Handwarm ist relativ, da die Gefäße die Wärme durch ihre unterschiedlichen auch unterschiedlich nach außen leiten.

Wenn es sich bei den Klümpchen tatsächlich um ungelöstes NaOH handelt, hilft dir auch kein Küssschentest in 4-6 Wochen. Da hilft wirklich nur entsorgen.

Titandioxid hast du nicht verwendet? Das kann auch schon mal Klümpchen bilden, wenn der Seifenleim zu heiß wird oder zu früh anfängt zu verseifen.
Freundlich grüßt
Katharina

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Ungelesener Beitrag von Akelei »

Katharina hat geschrieben: Ein Grund dafür ist möglicherweise, dass die Temperaturen zum einen nicht ungefähr gleich waren und zum anderen möglicherweise zu warm. Optimalerweise sind es 35-40° C. Daher empfiehlt sich, wie Bina schon angedeutet hat generell die Verwendung eines Thermometers.
Danke für den Hinweis :)

Einen Thermometer besitze ich (bin seit Jahren begeisterte Gesichts-Hand-Körper-Fusscreme-Rührerin) und habe die Laugentemperatur überprüft und bei 35° für gut befunden. Dasselbe habe ich leider nicht für die Öltemperatur gemacht. Die war nur schätzungsweise 35° warm. Ein Anfängerfehler :popohauen:

Katharina hat geschrieben: Wenn es sich bei den Klümpchen tatsächlich um ungelöstes NaOH handelt, hilft dir auch kein Küssschentest in 4-6 Wochen. Da hilft wirklich nur entsorgen.
Wie erkenne ich ungelöstes NaOH? Die Seife habe ich mit Paprika-Öl gefärbt (und kein Titandioxid verwendet). Würde ich beim aufschneiden weisse Pünktchen sehen?
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
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Ungelesener Beitrag von lavendelhexe »

Puh, also entweder Einschlüsse sind sichtbar und identifizierbar. Sonst halt per Küsschentest. Wenn es brizzelt - und zwar auch noch nach 4 Wochen - ist die Seife für die Tonne.

Was die Temperatur angeht: ich habe die noch nie gemessen und die Temperaturen von Öl und Lauge sind bei mir meistens sehr unterschiedlich warm. Das macht aber nichts, sofern man nicht bestimmte Färbetechniken plant.

Im Puddingstadium einzuformen ist ja nicht verkehrt. Manchmal gibts sogar Blitzbeton, den man auch irgendwie in die Formen bekommen muss. Auch eine Gelphase ist nicht zwingend erforderlich. Seifenleim verzeiht vieles - aber das NaOH muss natürlich aufgelöst sein!

Welche äth. Öle hast du verwendet?
Liebe Grüßlis,
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Danke auch für deine Antwort :bluemchen:
lavendelhexe hat geschrieben: Welche äth. Öle hast du verwendet?
Eine Mischung aus dem Buch von Claudia Kasper, die sich englische Veilchenseife nennt. Sie besteht aus Lavendelöl, Bergamottenöl, Perubalsam, Ceylonzimt und Moschus. Auf 400g Fettmasse habe ich 17g äÖs genommen.

Dann werde ich mal geduldig die 4 Wochen abwarten :morgenkaffee: und meine Seife dann beäugen und beküssen.

Damit ich den Mut (nach meinem nicht besonders gut gelungenen Start in die Seifensiederei) nicht verliere, ist bereits die zweite Seife in Planung :-a Ich versuche aus den Fehlern zu lernen :lupe: und nicht mehr zu viel hinein zu packen. Sobald die äÖ-Mischung gereift ist wage ich den zweiten Versuch :kleinehexe:
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