Verseifungszahl von Steinöl

Traumseifen entwickeln, Rohstoffe testen, Siedegeheimnisse teilen, Fehlern auf die Spur kommen – hier ist der kreative Mittelpunkt für Seifensieder.

Moderator: Birgit Rita

grizabella
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Verseifungszahl von Steinöl

Ungelesener Beitrag von grizabella »

Hallo ihr Lieben, ich war zwar einige Zeit nicht hier, hab euch aber nie vergessen ;) inzwischen gibt's ja jede Menge neuer "Gesichter" und Siederinnen! :winke:
Ich bin gerade am Recherchieren bezüglich der Verseifungszahl von (Tiroler) Steinöl, hat schon jemand versucht, Steinöl zu verseifen? Von der Firma bekomme ich keine Auskunft, ein befreundeter Apotheker hat sogar versucht, es über die Apothekerkammer herauszufinden, leider auch ohne Erfolg... Jetzt hoffe ich auf euch, vielleicht hat jemand schon Erfahrung mit Steinöl gesammelt? "Schlimmstenfalls" nehme ich es nur zum Überfetten... Vielen Dank im Voraus!
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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Liebe Grizabella!
Schön von dir zu hören.
Wenn du dir die INCI anschaust: Sodium Shale Oil Sulfonate ist es nicht so sehr empfehlenswert (laut Codecheck).
Mir kommt es eher wie ein Mineralöl vor, es ist ja kein Pflanzenöl.
Liebe Grüße,
Judy
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grizabella
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Ungelesener Beitrag von grizabella »

Liebe Judy, vielen Dank für den Link! Ja, es ist ein Mineralöl, allerdings ist da doch ein Riesenunterschied zum (auch von mir) verpönten Erdöl in Kosmetika, Tiroler Steinöl gilt als Naturheilmittel und wurde mir auch von meiner Naturheil-Ärztin empfohlen. Trotzdem finde ich den Link interessant, mich wundert nur, dass das Öl dort als Tensid angeführt wird und es ist auch nicht chemisch...
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Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Hallo grizabella,

Judy hat recht. Steinöl ist Erdöl. Speziell gereinigt zwar, aber unterm Strich eben Erdöl, exakter wäre aber die Bezeichnung Schieferöl. Daher wirst du auch keine Verseifzungszahl dazu finden; es gibt keine, weil es nichts zu verseifen gibt.

Ich habe vor einigen Jahren einmal 20 ml davon in den Händen gehabt, es aber nie verwendet, fand den Duft aber sehr angenehm: wie aufgeweichter Asphalt im Hochsommer. :)

Was meinst du mit "nicht chemisch"? Selbstverständlich ist Steinöl eine chemische Verbindung.
Freundlich grüßt
Katharina

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Jatira
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Ungelesener Beitrag von Jatira »

Katharina hat geschrieben: ... fand den Duft aber sehr angenehm
Das ist jetzt Ironie oder? Hatte auch mal welches, fand den Duft echt gruselig. Es ist reines Erdöl, aber sie haben eine gute Vermarktungsstrategie, auf die ich auch mal (einmal) hereingefallen bin.
Viele Grüße
Jatira

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Jatira hat geschrieben:Das ist jetzt Ironie oder?
Nein, ich meine es schon so. :) Ich liebe im Sommer den Duft von aufgeweichtem Teer in der Stadt.
Freundlich grüßt
Katharina

grizabella
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Ungelesener Beitrag von grizabella »

Katharina hat geschrieben: Was meinst du mit "nicht chemisch"? Selbstverständlich ist Steinöl eine chemische Verbindung.
Ich meinte, dass es nicht chemisch verarbeitet wurde - aber, wenn man davon ausgeht, dass alles Leben Chemie ist, dann ist es chemisch, ebenso wie Pflanzenöle oder ätherische Öle... oder unser Stoffwechsel etc.

Aber ich möchte jetzt keinen philosophischen Diskurs anfachen... ich danke euch für eure Inputs, ihr habt mir sehr geholfen!
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Stefan

Ungelesener Beitrag von Stefan »

Wie hier schon geschrieben wurde, kann man Mineralöl nicht verseifen. Das liegt daran, dass es kein Fett ist. Damit hat es definitionsgemäß die Verseifungszahl 0.

Wenn du es unbedingt trotzdem in deiner Seife verwenden willst, kannst du es als Bestandteil der "Überfettung" verwenden (wobei der Begriff hier natürlich fragwürdig ist).

grizabella
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Ungelesener Beitrag von grizabella »

Stefan hat geschrieben:Wie hier schon geschrieben wurde, kann man Mineralöl nicht verseifen. Das liegt daran, dass es kein Fett ist. Damit hat es definitionsgemäß die Verseifungszahl 0.

Wenn du es unbedingt trotzdem in deiner Seife verwenden willst, kannst du es als Bestandteil der "Überfettung" verwenden (wobei der Begriff hier natürlich fragwürdig ist).
Danke, Stefan, das wusste ich nicht, hm, interessant...
Offenbar ist dieses Öl nicht unumstritten; nachdem ich von mehreren Seiten auch Positives gehört habe (nicht nur von seiten der Steinöl-Firma ;) ) und ich es schon hier habe, möchte ich es doch mit der "Überfettung" probieren...
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Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Stefan hat geschrieben:Wie hier schon geschrieben wurde, kann man Mineralöl nicht verseifen. Das liegt daran, dass es kein Fett ist. Damit hat es definitionsgemäß die Verseifungszahl 0.
Nein, Stefan, Mineralöl hat keine Verseifungszahl – auch nicht die von 0.
Stefan hat geschrieben:Wenn du es unbedingt trotzdem in deiner Seife verwenden willst, kannst du es als Bestandteil der "Überfettung" verwenden (wobei der Begriff hier natürlich fragwürdig ist).
Der Begriff ist in dem Zusammenhang nicht fragwürdig, sondern schlichtweg falsch.
Grizabella kann Steinöl als unverseifbaren Zusatz, wie es z.B. bei Duftölen, Erden, Farben oder Bernstein usw. der Fall ist, zufügen.
Freundlich grüßt
Katharina

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lavendelhexe
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Ungelesener Beitrag von lavendelhexe »

grizabella hat geschrieben: Offenbar ist dieses Öl nicht unumstritten...
Es ist halt Erdöl - mit allen Nachteilen, die Erdöl so hat. Allerdings enthält es lt. Wikipedia Schwefel. Und der wird wohl für die ausgelobte Wirkung sorgen. Aber braucht man deshalb Erdöl auf der Haut oder in der Seife? :happy: Es gibt z.B. bei Dragonspice ein Schwefelfluid zu kaufen. Vermutlich auch woanders, ich habe nur schnell das erste Suchergebnis genommen.
Du musst natürlich selber entscheiden, was du machst. Du könntest eine OHP machen und das Steinöl dann nach der Verseifung zusammen mit der Überfettung zugeben. Die normale ÜF kann man ja gering halten, ganz ohne würde ich nicht sieden.
Liebe Grüßlis,
Lavendelhexe

lieschen
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Ungelesener Beitrag von lieschen »

Ich kenne Steinöl und seinen "Duft" als Insektenvertreibungsmittel für Pferde. War aber dafür sehr teuer, und die Frage hat sich schon gestellt, ob der Geruch für Menschen nicht unangenehmer ist als für die Stechviecher. Der Erfolg war jedenfalls nicht überzeugend. Aber was probiert man nicht alles...
Liebe Grüße vom Lieschen

Stefan

Ungelesener Beitrag von Stefan »

Katharina hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Wie hier schon geschrieben wurde, kann man Mineralöl nicht verseifen. Das liegt daran, dass es kein Fett ist. Damit hat es definitionsgemäß die Verseifungszahl 0.
Nein, Stefan, Mineralöl hat keine Verseifungszahl – auch nicht die von 0.
Die Verseifungszahl ist ein Maß für die im Öl enthaltenen Fettsäuren. Diese kann ich dir zu einem mineralischen Öl sehr wohl angeben, und zwar mit 0, weil es eben keine Fettsäuren enthält.

Man könnte jetzt ganz pedantisch sein und sich auf den Standpunkt stellen, dass nur Fette eine Verseifungszahl haben. Dann dürfte man aber konsequenterweise auch Wachsen keine Verseifungszahl zuordnen, was aber gemeinhin gemacht wird.
Katharina hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Wenn du es unbedingt trotzdem in deiner Seife verwenden willst, kannst du es als Bestandteil der "Überfettung" verwenden (wobei der Begriff hier natürlich fragwürdig ist).
Der Begriff ist in dem Zusammenhang nicht fragwürdig, sondern schlichtweg falsch.
Grizabella kann Steinöl als unverseifbaren Zusatz, wie es z.B. bei Duftölen, Erden, Farben oder Bernstein usw. der Fall ist, zufügen.
Nun ja, mit Überfettung meine ich den Teil, der nicht verseift wird. Üblicherweise erreicht man das durch einen Fettüberschuss in Bezug auf die eingesetzte Laugenmenge. Beim Mineralöl kann nichts verseift werden, also landet es "in der Überfettung".

Beispiel: Ich nehme 100g Pflanzenfett und 5g Steinöl, und soviel Hydroxid, dass das Fett komplett verseift wird. Dann habe ich genausoviel Ölüberschuss wie wenn ich 105g Pflanzenfett mit derselben Menge Hydroxid verseife, nur besteht das Unverseifte in dem einen Fall zu 100% aus Steinöl, in dem anderen Fall zu 100% aus Pflanzenfett.

Ich gestatte es mir, hier in beiden Fällen verallgemeinert von 5% Überfettung zu sprechen, auch wenn es sich im ersten Fall ganz genau genommen nicht um ein Fett handelt. Gemeint sind damit allgemein lipophile Bestandteile, so wie wir das im allgemeinen Sprachgebrauch auch im Falle der Fettphasen bei Emulsionen meinen. Dort zählen wir ja auch Wachse zur Fettphase, und würden wir Mineral- oder Silikonöle verwenden, zählten wir auch die dazu.

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Petunie
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Ungelesener Beitrag von Petunie »

Oh, vor ein paar Wochen habe ich zufällig auch eine Seife mit Tiroler Steinöl gesiedet.

Ich habe eine nette Kollegin aus Tirol, die selber Pferde züchtet und kam somit mir ihr darüber ins Gespräch: dieses Tiroler Steinöl gehört halt schon seit langem zur "traditionellen Alpenheilkunde" und wird (wie schon geschrieben wurde, aufgrund des Schwefelgehaltes) besonders für Zugsalben und bei Hautproblemen angewandt.
Sie hat mir auch ein Fläschchen aus Tirol besorgt (20ml um 25 Eur - ist also nicht gerade inflationär zu verwenden, was aber aufgrund des Geruches sowieso nicht gelingt :happy: ) und ich habe es mit 1,5% der Gesamtfettmasse (als Zusatz!, ohne Berechnung) in den Seifenleim gerührt.
Meine Intention war einfach ein Hautpflegender bzw. -heilender Zusatzstoff.
Da der Geruch seeeehr heftig ist (als Jugendliche mußte ich schon wegen meiner starken Psoriasis Teershampoos anwenden *örgs*), habe ich nebst Kokos, Oliven und Distelöl, noch 10% fettes Lorbeeröl verarbeitet und mit den ÄÖ Zeder, Zirbe und Latschenkiefer beduftet.
Die Seife ist erst 4 Wochen alt und reift noch - sie riecht intensiv hauptsächlich nach Lorbeeröl - man könnte also das Tiroler Steinöl noch steigern.
ich mach mal ein Foto und stelle es euch rein.

Eigentlich hatte ich vor ein Haarshampoo mit Steinöl jetzt zu rühren und hab den Begriff in die SuFu gegeben - so bin ich über den Thread hier gestolpert.... :kichern:
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Petunie
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Ungelesener Beitrag von Petunie »


ok, sorry, kein Bild :skeptisch:
ich habe hier schon so lange kein Foto mehr eingestellt, daß ich es nicht mehr kann :argstverlegen:
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Petunie
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Ungelesener Beitrag von Petunie »

[ externes Bild ]

Puh doch geschafft
edit: ich weiß, zu groß, ... sorry
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coboki
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Ungelesener Beitrag von coboki »

Sehr schöne Seife, liebe Petunie, aber warum versteckst Du sie so :lupe:
Herzliche Grüße
Conny

Die Zeit ist immer reif, um das Richtige zu tun. (Martin Luther King)

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Ungelesener Beitrag von Petunie »

coboki hat geschrieben:Sehr schöne Seife, liebe Petunie, aber warum versteckst Du sie so :lupe:
Danke Conny, nun, meine Petunien gedeihen prächtig und ich liebe sie und ich dachte, sie wären ein würdiger Rahmen....
Ach was weiß ich :D das Foto war eine 2 Minuten Aktion - wollte euch nur zeigen, daß das zarte Grün vom Lorbeeröl kommt (ist kein Farbstoff drin) und das Steinöl habe ich mit paar Tropfen der Ölmischung und etwas Medizinische Kohle vermengt (ist sehr zäh) und als Marmorierung eingearbeitet.
Ein herzliches Lächeln ist das schönste Make-up.....

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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Stefan hat geschrieben:Wie hier schon geschrieben wurde, kann man Mineralöl nicht verseifen. Das liegt daran, dass es kein Fett ist.
Es ist ein Fett aber kein Ester.

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Birgit Rita
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Ungelesener Beitrag von Birgit Rita »

Petunie hat geschrieben: Puh doch geschafft
edit: ich weiß, zu groß, ... sorry

Super Foto,

berichte mal von der Wirkung, Anwendung der Seife!
Lieben Gruß
Birgit Rita :-)

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Ungelesener Beitrag von lavendelhexe »

Schöne Seife! :flower: Das Lorbeergrün ist wunderschön.
Liebe Grüßlis,
Lavendelhexe

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

pflanzenölscheich hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Wie hier schon geschrieben wurde, kann man Mineralöl nicht verseifen. Das liegt daran, dass es kein Fett ist.
Es ist ein Fett aber kein Ester.
Mhm ... Ist es chemisch betrachtet ein Fett? Warum? :gruebel:
Liebe Grüße
Heike

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Heike hat geschrieben:
pflanzenölscheich hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Wie hier schon geschrieben wurde, kann man Mineralöl nicht verseifen. Das liegt daran, dass es kein Fett ist.
Es ist ein Fett aber kein Ester.
Mhm ... Ist es chemisch betrachtet ein Fett? Warum? :gruebel:
Kleine Ungenauigkeit von mir: Es ist kein Fett oder Lipid, dafür ist es aber lipophil. Seltsame Terminologie, weil sich lipophile Stoffe haptisch fett anfühlen, manche (wie die aliphatischen Kohlenwasserstoffe) aber trotzdem nicht "Fett" heißen dürfen. Danke fürs Nachfragen! Es hat meine Aufmerksamkeit geschärft. :)

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Ungelesener Beitrag von Heike »

pflanzenölscheich hat geschrieben:Kleine Ungenauigkeit von mir: Es ist kein Fett oder Lipid, dafür ist es aber lipophil.
Ah ja, gut – Danke. :-) Ich gebe zu, ich hätte diese Frage so auf die Schnelle gar nicht beantworten können. Es schien mir nur so … seltsam. Wobei ich mir dann auch direkt die Frage stelle, warum ich keine Probleme habe, Squalan als Fettstoff anzuerkennen. Chemisch dürfte das dann auch grenzwertig sein. Kannst Du mir da auf die Sprünge helfen?
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Heike hat geschrieben:Kannst Du mir da auf die Sprünge helfen?
Ich habe dem Thema einen eigenen Thread gewidmet, in dem ich die Begrifflichkeiten sichte und versuche, einen Weg durch den terminologischen Urwald zu weisen. :)

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Ungelesener Beitrag von grizabella »

Petunie hat geschrieben:Oh, vor ein paar Wochen habe ich zufällig auch eine Seife mit Tiroler Steinöl gesiedet.

Ich habe eine nette Kollegin aus Tirol, die selber Pferde züchtet und kam somit mir ihr darüber ins Gespräch: dieses Tiroler Steinöl gehört halt schon seit langem zur "traditionellen Alpenheilkunde" und wird (wie schon geschrieben wurde, aufgrund des Schwefelgehaltes) besonders für Zugsalben und bei Hautproblemen angewandt.
Sie hat mir auch ein Fläschchen aus Tirol besorgt (20ml um 25 Eur - ist also nicht gerade inflationär zu verwenden, was aber aufgrund des Geruches sowieso nicht gelingt :happy: ) und ich habe es mit 1,5% der Gesamtfettmasse (als Zusatz!, ohne Berechnung) in den Seifenleim gerührt.
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Die Seife ist erst 4 Wochen alt und reift noch - sie riecht intensiv hauptsächlich nach Lorbeeröl - man könnte also das Tiroler Steinöl noch steigern.
ich mach mal ein Foto und stelle es euch rein.

Eigentlich hatte ich vor ein Haarshampoo mit Steinöl jetzt zu rühren und hab den Begriff in die SuFu gegeben - so bin ich über den Thread hier gestolpert.... :kichern:
Danke für deinen Bericht, Petunie! Hast du schon Erfahrungswerte über die Wirkung sammeln können? Lieben Gruß auch aus NÖ!
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grizabella hat geschrieben: Hast du schon Erfahrungswerte über die Wirkung sammeln können?
Die Seife reift noch immer vor sich hin, habe noch kein Stück angewaschen. Da ich *hust* Beeeerge an Seife habe, hab ich es nicht eilig, und lasse meine CP-Seifen gerne lange reifen.

Zwischenzeitlich habe ich aber 2 Shampoos mit dem Tiroler Steinöl gemacht (als Basis dienten Heikes Jojobashampoo und eine Rezeptur mit Cocos und Decylglucosid). Nach drei-vier Haarwäschen wage ich zu behaupten, daß meine Kopfhaut deutlich weniger juckt und dadurch die Schuppen (Psoriasis) etwas ruhiger/weniger werden .... ist aber noch weiter zu beobachten, kann natürlich auch an meinem Wohlbefinden bei dem schönen Wetter liegen :happy:
:beet: :duft: :hanf:
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Judy hat geschrieben: Wenn du dir die INCI anschaust: Sodium Shale Oil Sulfonate
...dann sehen wir, dass es sich bereits um ein Natriumsalz (Seife ist Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalz - aber eben der Fettsäuren) handelt :engel:
Liebe Grüße,
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Ame hat geschrieben:
Judy hat geschrieben: Wenn du dir die INCI anschaust: Sodium Shale Oil Sulfonate
...dann sehen wir, dass es sich bereits um ein Natriumsalz (Seife ist Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalz - aber eben der Fettsäuren) handelt :engel:
Aus der von mir verlinkten Quelle ersehe ich das aber nicht, da steht nur dran "Tensid" und Herkunft "chemisch".
Auf jeden Fall ist es nicht BDIH konform...
Liebe Grüße,
Judy
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Judy hat geschrieben:
Ame hat geschrieben:
Judy hat geschrieben: Wenn du dir die INCI anschaust: Sodium Shale Oil Sulfonate
...dann sehen wir, dass es sich bereits um ein Natriumsalz (Seife ist Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalz - aber eben der Fettsäuren) handelt :engel:
Aus der von mir verlinkten Quelle ersehe ich das aber nicht, da steht nur dran "Tensid" und Herkunft "chemisch".
Auf jeden Fall ist es nicht BDIH konform...
Liebe Grüße,
Judy
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natürlich nicht, ich hab mich lediglich Deinem Satz bedient und zurück zum Thema "Verseifung dieses Stoffes" einen Gedankenbogen genommen - es steht an der Webseite des Produzenten :bingo: (wobei "Natrium/Sodium" am Anfang von INCI doch heißt, dass es sich um eine Natriumsalzverbidung handelt, oder..? :gruebel: )
Liebe Grüße,
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