Glyzerinseife - Seifen sieden für Dummies?

Traumseifen entwickeln, Rohstoffe testen, Siedegeheimnisse teilen, Fehlern auf die Spur kommen – hier ist der kreative Mittelpunkt für Seifensieder.

Moderator: Birgit Rita

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Panax

Glyzerinseife - Seifen sieden für Dummies?

Ungelesener Beitrag von Panax »

Hallo,
Ich habe durch dieses Forum ein Interesse am Seifen sieden entwickelt.

Bei meinen Recherchen habe ich gesehen, dass es auch möglich ist fertige Glyzerinseife zu kaufen und zu "veredeln".
Mich persönlich spricht dieses Verfahren an, da:
1) Ich nicht mit Natronlauge hantieren muss!
2) Sind mir die wertvollen Pflanzenfette zu schade zum verseifen
3) Geht es mir mehr darum ein paar Inhaltsstoffe auf die Haut zu bekommen und nicht primär um die Seife selbst.

Ich möchte z.B. eine Seife für atopische Haut herstellen. Meine Idee ist es die Glyzerinseife einzuschmelzen und dann gezielt zu überfetten. Sprich Ölmischung plus Wirkstoffe. Der Vorteil der Seife gegenüber einer Creme/Salbe ist, dass ich auch mit Inhaltsstoffen (Pflanzenextrakten) arbeiten kann, die starke Farbstoffe enthalten und somit nicht auf der Haut bleiben sollten.

Würde das klappen?

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Ame
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Ungelesener Beitrag von Ame »

Du hast bereits irgendwo gepostet, es geht dir um Behandlung von Neurodermitis, oder..? Schau dir die Zusammensetzung der fertigen Rohseifen - ist das das, was du auf die Haut, auch wenn zum Abspülen gedacht, auftragen möchtest? Dann steht dem nichts im Weg :)
Falls es einfacher gehen soll, kannst die wertvollen Inhaltsstoffe einfach kalt in ein verdünntes flüssiges Tensid untermischen - siehe Olionatura -> Basiswissen -> Rührkurse -> Tensidprodukte herstellen
Liebe Grüße,
Ame

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Panax

Ungelesener Beitrag von Panax »

Hallo Ame,
Danke für die Tipps!
Es geht mir um die Behandlung von Psoriasis. Ich habe ein paar Fälle in der Familie und Freundeskreis und möchte gerne helfen.
Eine Creme als "leave in" habe ich schon in Planung. Für Vit B12 und Indigo naturalis extrakt würde ich lieber eine Seife nehmen, damit die blaue Farbe nicht auf der Haut bleibt.

Die Idee mit den flüssigen Tensiden ist sehr gut!!

Wieviel Prozent WAS sollte man nehmen?

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Für Duschgele würde ich sagen 10-15% WAS
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ame
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Ungelesener Beitrag von Ame »

schaue dich doch bei den "Kosmetikrezepturen" oder beim "Rezepte entwicklen" etwas um, die Suchfunktion ist eine tolle Unterstützung dabei, man kann sie mehrmals hintereinander bemühen (z.B. "Psoriasis" oder "Schuppenflechte", "WAS" oder "Duschgel", etc.) :brille:
Liebe Grüße,
Ame

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Panax

Ungelesener Beitrag von Panax »

Ame hat geschrieben:schaue dich doch bei den "Kosmetikrezepturen" oder beim "Rezepte entwicklen" etwas um, die Suchfunktion ist eine tolle Unterstützung dabei, man kann sie mehrmals hintereinander bemühen (z.B. "Psoriasis" oder "Schuppenflechte", "WAS" oder "Duschgel", etc.) :brille:
Das habe ich schon bezüglich der Psoriasis getan.

Im Bereich Tenside und Seifen bin ich noch ganz neu. Da muss ich mir erstmal die Basics aneignen.

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Panax hat geschrieben:
Ame hat geschrieben:schaue dich doch bei den "Kosmetikrezepturen" oder beim "Rezepte entwicklen" etwas um, die Suchfunktion ist eine tolle Unterstützung dabei, man kann sie mehrmals hintereinander bemühen (z.B. "Psoriasis" oder "Schuppenflechte", "WAS" oder "Duschgel", etc.) :brille:
Das habe ich schon bezüglich der Psoriasis getan.

Im Bereich Tenside und Seifen bin ich noch ganz neu. Da muss ich mir erstmal die Basics aneignen.
Da stimme ich dir absolut zu, das solltest du auch tun, es lohnt sich wirklich; denn dann wirst du auch recht schnell erkennen, das dein Plan in Bezug auf diese Glycerinseife nicht praktikabel bis sinnfrei ist. :)
Freundlich grüßt
Katharina

Panax

Ungelesener Beitrag von Panax »

Ich habe erstmal nach einer einfachen Lösung gesucht. Erstmal will ich gut mit Cremes und Salben werden bevor ich auch noch das Tor zu den Seifen und Tensiden aufstoße...

Heute habe ich ein wenig gegoogelt und ein passendes Produkt gefunden:
Indigo-Seife für Psoriasis-Haut.

Ingredients:
EXTRA VIRGIN OLIVE OIL (96%), COCONUT OIL, CASTOR OIL, INDIGO NATURALIS POWDER,PERFUME, CITRIC ACID, HEXYL CINNAMAL, BENZYL SALICYLATE.

Klingt doch gut.

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Ja, klingt sehr gut.
Besonders der Teil ab "PERFUME,… "HEXYL CINNAMAL, BENZYL SALICYLATE".
Da wird sich die per se schon angegriffene Haut richtig freuen. Hexyl Cinnamal ist Zimtaldehyd, ein Duftstoff, der Hautreizend ist. Benzyl Saliciylate ist ebenfalls ein Duftstoff, der nicht minder hautreizend ist.

Ich kann nur noch mal an dich appellieren, bevor du dich einem kranken Hautzustand widmest, dich erstmal mit den Grundlagen zu befassen. Informationen dazu findest du wirklich ausreichend auf olinonatura.de und hier im Forum.
Freundlich grüßt
Katharina

Panax

Ungelesener Beitrag von Panax »

Die Dosis macht doch bekanntlich das Gift.
Daher stelle ich mir gerade die Frage 1. Ob genug Indigo-Extrakt enthalten ist, um eine Wirkung zu haben. Und 2. ob die von dir genannten Inhaltsstoffe für eine Hautirritation reichen.

Letztendlich werde ich das mal testen (lassen) und gucken was raus kommt.

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Ame hat geschrieben: .... die Suchfunktion ist eine tolle Unterstützung dabei, man kann sie mehrmals hintereinander bemühen (z.B. "Psoriasis" oder "Schuppenflechte",
Panax kann das Unterforum "Therap. Rezepturen entwickeln " noch nicht sehen :wink:

Panax :) - ich würde Dir auch raten bevor Du dich an Cremen/Salben für kranke Hautzustände wagst, Dir erst mal Basiswissen anzueignen, vielleicht für Dich selbst etwas zu rühren damit Du ein Gefühl dafür bekommst. Schau mal hier: klick
Bei empfindlicher, kranker Haut kann es womöglich zu einer Verschlimmerung kommen, es ist doch ein sehr komplexes Thema, man muss die Eigenschaften der Rohstoffe kennen, bzw. das Gesamtkonzept muss stimmen. Auch kann man bei kranker Haut nicht irgendeine Rezeptur verwenden, da keine Haut gleich reagiert, es erfordert viel Fingerspitzengefühl und meist muss man ein paar Mal austesten, weil etwas in der Rezeptur nicht passt.

Etwas auf die Haut aufzubringen um es dann gleich wieder abzuwaschen erscheint mir nicht sinnvoll :wink:
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Panax

Ungelesener Beitrag von Panax »

Helga hat geschrieben:Etwas auf die Haut aufzubringen um es dann gleich wieder abzuwaschen erscheint mir nicht sinnvoll :wink:
Ich würde die Wirkstoffe auch gerne auf der Haut lassen, aber dann sehen die Betroffenen aus wie Schlümpfe.
Hast du eine andere Idee?

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Liebes - in Unkenntnis darüber was dieser einzelne Wirkstoff auf der kranken Haut bewirkt, würde ich das gar nicht
versuchen :) Soweit ich aus den Beiträgen im Unterforum "Therap. Rezepte entwickeln" weiß, wird hier eher das
Augenmerk auf Öle, bzw. bestimmte Ölsäuren gelegt. :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Kunstblume
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Ungelesener Beitrag von Kunstblume »

Lieber Panax, magst du das mit dem Indigo in Verbindung mit Psoriasis etwas erläutern? Ich kann dir nur den Rat geben, Wirkstoffe nicht via Seife auf die psoriatische Haut zu bringen. Diese benötigt viel Feuchtigkeit und barrierestärkende Substanzen. Nichts, was die Hautbarriere zusätzlich schwächt. Habe ich einen leichten Schub an Händen und Füßen, hilft mir eine Emulsion mit Urea (ist die Haut offen, brennt die allerdings) und Lipiden wie Avocadoöl, Phytosterole, linolsäure dominierte Öle... und möglichst wenig Tenside!
Liebe Grüße, Nina

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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Kunstblume hat geschrieben:Lieber Panax, magst du das mit dem Indigo in Verbindung mit Psoriasis etwas erläutern?
Hier habe ich einen Beitrag von 2008 dazu gefunden. Das Extrakt wurde in Tawain an sage und schreibe 42 Versuchspersonen getestet. :rolleyes: Sorry dafür, aber seriös ist anders.
Freundlich grüßt
Katharina

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Kunstblume
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Ungelesener Beitrag von Kunstblume »

Katharina hat geschrieben:
Kunstblume hat geschrieben:Lieber Panax, magst du das mit dem Indigo in Verbindung mit Psoriasis etwas erläutern?
Hier habe ich einen Beitrag von 2008 dazu gefunden. Das Extrakt wurde in Tawain an sage und schreibe 42 Versuchspersonen getestet. :rolleyes: Sorry dafür, aber seriös ist anders.
Off-topic
:kichern: ... oh danke, liebe Katharina, wie war das noch im Anhalter durch die Galaxis - 42 ist der Sinn des Lebens. Vielleicht war der Forscher ja Douglas Adams Fan. :kichern:
Liebe Grüße, Nina

Panax

Ungelesener Beitrag von Panax »

Kunstblume hat geschrieben:Lieber Panax, magst du das mit dem Indigo in Verbindung mit Psoriasis etwas erläutern?
Indigo enthält sekundäre Pflanzenstoffe, die Entzündungen und das Wachstum von neuen Blutgefäßen (Rötung) hemmen bzw. verlangsamen. Wenn es so weit ist, werde ich die Zusammenfassung meiner Recherchen auch hier posten.

@Katharina
Seit 2008 ist viel passiert. Es gibt mehr als nur diese eine Studie.

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Panax hat geschrieben:Die Dosis macht doch bekanntlich das Gift.
Daher stelle ich mir gerade die Frage 1. Ob genug Indigo-Extrakt enthalten ist, um eine Wirkung zu haben. Und 2. ob die von dir genannten Inhaltsstoffe für eine Hautirritation reichen.

Letztendlich werde ich das mal testen (lassen) und gucken was raus kommt.
Ehrlich gesagt – diese Aussagen sind schon sehr von Ignoranz und Beratungsresistenz geprägt, daher steige ich aus. Ich fühle mich nicht wohl dabei Unterstützung bei versuchter Körperverletzung geleistet zu haben und bin auch nicht länger bereit meine kostbare Zeit damit zu verschwenden, mir die Tastatur fusselig zu schreiben, im Wissen nicht ernst genommen zu werden.

In diesem Sinne Panax:
So long und maach et joot, wie wir hier in Köln sagen. ;)
Freundlich grüßt
Katharina

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Katharina hat geschrieben:Ehrlich gesagt – diese Aussagen sind schon sehr von Ignoranz und Beratungsresistenz geprägt, daher steige ich aus. Ich fühle mich nicht wohl dabei Unterstützung bei versuchter Körperverletzung geleistet zu haben und bin auch nicht länger bereit meine kostbare Zeit damit zu verschwenden, mir die Tastatur fusselig zu schreiben, im Wissen nicht ernst genommen zu werden.
Katharina, ich empfinde die Form deiner Äußerung als unangemessen. Möglicherweise hast Du fundierte wissenschaftliche Studien, die Deine Skepsis untermauern: Nenne sie. Ansonsten: Es gibt einige, die Panax Rückmeldung geben und ihm ermöglichen, seine Gedanken einzuordnen – vor dem medizinischen Hintergrund, den er beruflich hat. Ich kann leider nichts zum Thema selbst beitragen, mir fehlt die Fachkompetenz.
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Kunstblume »

Panax hat geschrieben:
Kunstblume hat geschrieben:Lieber Panax, magst du das mit dem Indigo in Verbindung mit Psoriasis etwas erläutern?
Indigo enthält sekundäre Pflanzenstoffe, die Entzündungen und das Wachstum von neuen Blutgefäßen (Rötung) hemmen bzw. verlangsamen. Wenn es so weit ist, werde ich die Zusammenfassung meiner Recherchen auch hier posten..
Dann werde ich mal nachlesen, danke.
Bei meiner leichten Psoriasis Pustulosa kann ich in Zeiten von Schüben kaum Tenside verwenden. Die Haut ist pergamentartig trocken, benötigt Feuchtigkeit und bestimmte Lipide. Wirkstoffe der Haut über Seife zuführen erscheint mir einfach hautphysiologisch nicht sinnvoll. Zwischen den Schüben geht milde, gut abgelagerte Seife gut, wenn ich sie sparsam dosiere und die Haut danach immer mal wieder zwischendrin pflege.
Liebe Grüße, Nina

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Ungelesener Beitrag von Ame »

Panax, falls du nicht vor hast, zu sieden, könntest dir von einer Siederin die gewünschte Seife mit den ausgesuchten Inhaltsstoffen machen lassen um zu sehen, wie dein Konzept funktioniert..?
Liebe Grüße,
Ame

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Pialina
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Ungelesener Beitrag von Pialina »

Panax hat geschrieben:Der Vorteil der Seife gegenüber einer Creme/Salbe ist, dass ich auch mit Inhaltsstoffen (Pflanzenextrakten) arbeiten kann, die starke Farbstoffe enthalten und somit nicht auf der Haut bleiben sollten.
Ein Nachteil von Seife bei der Anwendung auf atopischer Haut könnte der PH-Wert von Seife sein, der üblicherweise im basischen Bereich liegt. Das Thema ist, soweit ich gelesen habe, gerade bei barrieregestörter Haut wichtig.
Katharina hat geschrieben: Hier habe ich einen Beitrag von 2008 dazu gefunden. Das Extrakt wurde in Tawain an sage und schreibe 42 Versuchspersonen getestet. :rolleyes: Sorry dafür, aber seriös ist anders.
Möglicherweise war es eine Phase I - Studie, diese werden in der Regel mit 20-80 Personen durchgeführt. Danach kann es durchaus weitere Studienphasen gegeben haben - dass es 42 Versuchspersonen waren, sagt erstmal noch nichts über die Seriösität aus. Ich nahm bis vor kurzem auch an, dass Studien mit wenig Personen grundsätzlich nicht seriös sein können. Doch neulich habe ich dann mal nachgelesen, ich zitiere Wikipedia, (siehe Unterpunkt 7):

"Phasen einer Arzneimittelstudie
Die Entwicklung eines Medikamentes wird in sogenannte klinische Phasen unterteilt. Diese Unterteilung geht auf den Code of Federal Regulations der US-amerikanischen Behörde FDA zurück. Die Genehmigung zu einer Studie der nächsthöheren Phase wird von der entsprechenden Aufsichtsbehörde üblicherweise nur dann erteilt, wenn die vorangegangene Studienphase mit Erfolg abgeschlossen wurde.

Phase 0 ca. 10–15 Personen
Phase I ca. 20–80 Personen
Phase II ca. 50–200 Personen
Phase III ca. 200–10.000 Personen
Phase IV ab ca. 1000 bis Millionen Personen."
Liebe Grüße,
Pialina

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Panax hat geschrieben:3) Geht es mir mehr darum ein paar Inhaltsstoffe auf die Haut zu bekommen und nicht primär um die Seife selbst.
Seife als Hautpflege? Als Wirkstoffvehikel? Das klingt nach einem Irrweg. Seife greift grundsätzlich die Hautbarriere an - auch wenn sich diese bei gesunder Haut wieder schnell erneuert. Klar wirkt sie durch diese Barriereschwächung auch als Penetrationsverstärker für etwaige Wirkstoffe, aber dazu gibt es tauglichere Mechanismen als ein alkalisches Tensid, das die Seife nun einmal ist.
Ich möchte z.B. eine Seife für atopische Haut herstellen.
Das ist eine riskante Sache. Ich zum Beispiel habe mir meine atopische Haut 2011 mit einer Seife (einer vortrefflichen Seife) in eine Infektion getrieben. Nicht jede Haut kann ihren physiologischen pH-Wert leicht wiederherstellen, wenn er ins Extreme verändert wurde. Atopische Haut ist darin besonders schlecht.

Ja, manche Neurodermitiker schwören auf ihre Seifen, aber das ist bei dieser Hautkrankheit keine Selbstverständlichkeit. Sich (vor allem bei fremder Haut) darauf zu verlassen, ist meines Erachtens ein unnötiges Wagnis.

Panax

Ungelesener Beitrag von Panax »

@Heike
Danke für die Rückendeckung!

@Ame
Das ist eine gute Idee. Freiwillige? :-)

@Alle
Ich möchte hier noch einmal ganz deutlich betonen, dass es hier erstmal ausschließlich um das Sammeln und Austauschen von Informationen geht. Welche Substanzen, in welcher Form, auf wessen Haut kommen ist vollkommen offen.

Mein bisheriger Stand:
Ich habe in medizinischen Datenbanken nach Studien recherchiert, die die Wirkung von Phytopharmaka auf Psoriasis untersuchen.
Es gibt da zahlreiche Ansätze, sowohl aus Europa (v.a. Mittelmeerraum), aus Indien (Ayurveda) und China (traditionelle chinesische Medizin). Das Indigo gehört z.B. zum letzeren.
Aus diesen Informationen habe ich drei einzelne Wirkstoffe isoliert, die für mich sehr vielversprechend klingen.
Diese kann man mittlerweile auch als kommerziell erwerben.
Im Moment möchte ich noch nicht sagen welche das genau sind, da ich die Ergebnisse vielleicht noch in einer Fachzeitschrift veröffentlichen will.

Die Herausforderung ist
a) Galenik (Kann man die Wirkstoffe effektiv über die Haut applizieren?)
b) Anwendung (Es handelt sich um Pflanzenstoffe mit intensiver Farbe, kann man die trotzdem auftragen?)

Wenn die o.g. Fragen beantwortet sind, kann ich mir folgende Strategie vorstellen:
Ein Hautpflegeprodukt, sagen wir mal Salbe, die zwei Funktionen hat.
1. Pflanzenstoffe zur Behandlung der URSACHEN, d.h. entzündungshemmende und anti-angiogenetische Wirkung
2. Wirkstoff-Formel zur Behandlung der kranken Haut -> Wiederherstellung der Feuchtigkeitsbarriere, nährende Öle und Fette zur Regeneration und Lösen der Schuppen.

Soweit von meiner Seite. Für Fragen und Anregungen bin ich immer offen.

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Ungelesener Beitrag von Kunstblume »

Dann bringe ich statt der rein fettbasierten Salbe mal eine W/O-emulsion ins Spiel. So kann man wasserlösliche Wirkstoffe wie hydratisierende Substanzen, die ich als dringend notwendig erachte, unterbringen. Und dennoch hat man einen hohen Prozentsatz an unterschiedlichen (barrierestärkenden, antientzündlichen) Lipiden, die man einsetzen kann. Heike hat m. E. eine solche W/O auf Olionatura veröffentlicht. Kann man als Grundlage nehmen und angleichen.
Liebe Grüße, Nina

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

... oder auch ein Gel/Cremegel?
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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