Wie viel Kokosöl?

Traumseifen entwickeln, Rohstoffe testen, Siedegeheimnisse teilen, Fehlern auf die Spur kommen – hier ist der kreative Mittelpunkt für Seifensieder.

Moderator: Birgit Rita

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Judy
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Wie viel Kokosöl?

Ungelesener Beitrag von Judy »

Ihr Lieben,

ich möchte mal so eine richtig harte Seife sieden - ich denke da an jede Menge Kokosöl.
Wie viel maximum könnt ihr mir raten?
Und welche Öle noch dazu (ich habe Sonnenblume high oleic, Avocado, Rizinus, Olive...).
Freue mich auf Tipps!
Liebe Grüße,
Judy
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carlotta
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Ungelesener Beitrag von carlotta »

Liebe Judy,
viele empfinden, dass ein hoher Anteil an Kokosöl austrocknend wirkt, da die Reinigungskraft oder Schaummenge ja sehr groß ist...normalerweise nehme ich nur bis zu 40% Kokosöl, aber ich würde mal 50% ausprobieren
deshalb mein Vorschlag:
50% Kokosöl
10% Rizinusöl
40% Olive/Avocado oder nur Sonnenblume HO für eine wirklich helle, weiße Seife
Wenn Du die Härte Deiner Seife noch weiter erhöhen möchtest, kann ich auch noch Kakaobutter oder Sheabutter empfehlen
Liebe Grüße, Carlotta

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Bina
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Ungelesener Beitrag von Bina »

Wenn Dir danach ist, kannst Du sogar 100 % (natives) Kokos nehmen, dann aber höher überfetten - es gibt Leute, die schwören drauf. Diese Seife wird knüppelhart.
Ich selber mag so viel Schaumfett (außer in einer Salzseife und dann in Kombi mit z.B. 30 % Avocado und hoher Überfettung) nicht; meine harten Seifen haben 25-30 % Kokos in Kombi mit beliebigen Ölen plus gesättigte Sole. Rizi als Schaumunterstützer brauchts da keines mehr.
Liebe Grüße
Bine

varney
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Ungelesener Beitrag von varney »

Hallo liebe Judy,

ich verwende oft Stearinsäure um Seifen zu härten. Vor allem, wenn ich viele weichmachende Öle verwende, setze ich gern bis zu 5% Stearinsäure zu. Damit werden die Seifen schön fest und glänzend. Andere Möglichkeiten sind Zusätze von Bienenwachs oder Carnaubawachs.
Die Verarbeitung ist nicht ganz trivial, wenn du Fragen hast, versuche ich gern zu helfen.

Liebe Grüße

varney

Prasam
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Ungelesener Beitrag von Prasam »

Liebe Judy
Ich habe meine letzten Seifen mit 50% Kokos-, jeweils 15% Raps-, Distel- und Olivenöl und 5% Stearinsäure hergestellt, ÜF liegt bei 6-8%. Ich bin sehr zufrieden damit.
Außerdem habe ich im Hinterkopf, dass Natriumlactat den Härtegrad von Seifen ebenfalls dramatisch erhöhen soll. Aber ich habe keine Ahnung über Einsatzmenge und Verarbeitung. Kann da jemand helfen? Mich würde das nämlich auch interessieren...
Danke und liebe Grüße
Prasam

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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Vielen Dank euch, damit kann ich etwas anfangen!
Kakaobutter habe ich da - Stearinsäure kommt nicht in Frage, da ich palmölfrei rühre, aber an Natriumlaktat hätte ich ja auch denken können
:knuddler:
Liebe Grüße,
Judy
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Prasam
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Ungelesener Beitrag von Prasam »

Liebe Judy
Vielleicht kannst du mir ja grad weiterhelfen mit dem Natriumlaktat: Wieviel davon kommt wo hinein?
Danke und liebe Grüße
Prasam

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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Prasam hat geschrieben:
Donnerstag, 6. Juni 2019, 22:51
Liebe Judy
Vielleicht kannst du mir ja grad weiterhelfen mit dem Natriumlaktat: Wieviel davon kommt wo hinein?
Danke und liebe Grüße
Prasam
Liebe Prasam,
vor ein paar Jahren hatte ich schon mal ein ähnliches Thema eröffnet und dann von der lieben Katharina folgenden Vorschlag erhalten:
Hast du es schon mal mit Natriumlactat in der Seife versucht? Vermutlich wirst du den Rohstoff zur Verfügung haben. Erfahrungsgemäß werden die Seifen dann härter, waschen nicht so schnell aus und schwitzen nicht.
Es reicht wenn du 2-5% in die Lauge mit einrührst. :) Es gibt auch den ein oder anderen kurzen Thread.
Liebe Grüße,
Judy
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Prasam
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Ungelesener Beitrag von Prasam »

Danke, liebe Judy - interessante Beiträge! Ich werde es ausprobieren, vorher aber:
schöne Grüße an dich,
Prasam

ClaLu
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Ungelesener Beitrag von ClaLu »

Eine gesättigte Sole als Lauge wär auch noch eine Variante. Macht aber auch hellere Seifen, also Farben, die Du zugibst, werden aufgehellt.
LG - ClaLu

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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Aha, danke für den Input!
Liebe Grüße,
Judy
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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Hier noch zur Erinnerung :wink: (hohe Luftfeuchtigkeit) klick
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Danke Helga,
genau diesen Thread hatte ich im Hinterkopf
🥰
Judy
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ClaLu
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Ungelesener Beitrag von ClaLu »

Helga hat geschrieben:
Donnerstag, 13. Juni 2019, 15:00
Hier noch zur Erinnerung :wink: (hohe Luftfeuchtigkeit) klick
Salzseifen haben je nach Rezept einen Salzanteil ab etwa 50% bis 300% der Gesamtfettmenge. Persönlich mochte ich die hohen Konzentrationen nicht so sehr, aber so richtig alte Salzseifen habe ich (noch) nicht und soweit ich gelesen habe, kann man da gern mal 2 Jahre warten und bekommt dann schönen Schaum. Ausserdem muss man bei der Herstellung aufpassen, dass man viel, viel rührt (mehr als normal), damit sich das Salz nicht absetzt sondern schön gleichmässig im Seifenleim verteilt.
Ich habe schon Salzseifen bis 150% gemacht und hatte nie Probleme mit der Luftfeuchtigkeit und schwitzenden Seifen und bei Soleseifen sowieso nicht (Soleseifen sind toll, oft sehr glatt und schön in der Haptik, vertragen auch gut noch einen Klacks Joghurt oder Sahne).
Aber wenn man das fürchtet, kann man auch einfach mal nur ein wenig Salz zugeben, z.B. 1-2 Kaffeelöffel pro 500g Gesamtfettmenge. Ich würde aber dennoch empfehlen, dieses Salz in der Laugenflüssigkeit aufzulösen.

LG
LG - ClaLu

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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Danke für den Input!
Liebe Grüße,
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