Sonnenschutz SPF 30 ohne Filter
Moderator: Heike
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Sonnenschutz SPF 30 ohne Filter
mit Karanja Öl..? Ist das möglich? Die Kosmetikindustrie behauptet das schon, ->schaut selber
Liebe Grüße,
Ame
Testreihe Olivenölseife pur, Diagramme: http://domacikosmetika.passhaus.at/doku.php?id=olivenoelseifen:test_olivovych_mydel
Ame
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Ich bin genauso ungläubig wie du. Allerdings hatten wir letztes Jahr im Sommerurlaub eine Kauf-Sonnenlotion, die dieses Öl auch eingesetzt hat. Von der Menge an Ziox und Tiox wäre der LSF nicht möglich gewesen. Etwas scheint dran zu sein.
- Heike
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7 Karanjaöl in Sonnenschutzmitteln
Berichtet wird von einem Sonnenschutzmittel aus dem Marktsegment Naturkosmetik, das
einen Lichtschutzfaktor (LSF) von 30 auswies und auf der Inhaltsstoffliste als einzigen UVFilter
Titandioxid deklarierte. Eine Analyse ergab das Vorhandensein von Titandioxid in einer
Konzentration, die für einen Lichtschutzfaktor 30 nicht ausreicht. Andere laut EU-KVO Anhang
VI zugelassene UV-Filter konnten in der Probe nicht nachgewiesen werden. Auf Nachfrage
legte der Hersteller Ergebnisse aus in vitro und in vivo Untersuchungen vor, die einen
LSF 30 belegten. Eine genauere Betrachtung der weiteren Inhaltstoffe des Sonnenschutzmittels
identifizierte schließlich Karanja-Öl (Pongamia pinnata Samenöl, relevante Bestandteile
Pongamol und Karanjin) als möglichen Kandidaten für die festgestellte UV-Filter-
Schutzwirkung. Es ist bekannt, dass auch pflanzliche Öle einen Lichtschutz vermitteln können,
allerdings wird auf diesem Wege üblicherweise lediglich ein LSF von ca. 2 erreicht - ein
LSF von 30 stellt eine Ausnahme dar. Karanja-Öl ist für kosmetische Mittel nicht als UV-Filter
zugelassen. Somit verstößt die Verwendung dieser Substanz als UV-Filter gegen die Vorgaben
der EU-KVO. Karanja-Öl wird in weiteren kosmetischen Produkten eingesetzt, in denen
es Funktionen wie z.B. Hautpflege oder auch Produktschutz erfüllt.
Im Plenum: Es wird angeregt, die UV-absorptiven Eigenschaften mittels in vitro-Methoden
zu testen. Unveröffentlichte Daten zu Karanja-Öl weisen darauf hin, dass einer der Hauptinhaltsstoffe
des Öls, Pongamol, über eine starke UV- absorbierende-Wirkung verfügt. Da es
offensichtlich Fragen zur Photostabilität gibt, wären Daten zur Phototoxizität und Photosensibilisierung
wichtig. Ein Zulassungsverfahren ist unumgänglich, wenn ein Stoff einem kosmetischen
Mittel zum Zweck des UV-Schutzes zugesetzt wird. Die Untersuchungsämter der
Länder können Sicherheitsbewertungen der Firma einsehen, wenn ein entsprechender Verdacht
besteht
Quelle: 16. Sitzung der BfR-Kommission für kosmetische Mittel. Protokoll der Sitzung vom 27. Oktober 2015
Berichtet wird von einem Sonnenschutzmittel aus dem Marktsegment Naturkosmetik, das
einen Lichtschutzfaktor (LSF) von 30 auswies und auf der Inhaltsstoffliste als einzigen UVFilter
Titandioxid deklarierte. Eine Analyse ergab das Vorhandensein von Titandioxid in einer
Konzentration, die für einen Lichtschutzfaktor 30 nicht ausreicht. Andere laut EU-KVO Anhang
VI zugelassene UV-Filter konnten in der Probe nicht nachgewiesen werden. Auf Nachfrage
legte der Hersteller Ergebnisse aus in vitro und in vivo Untersuchungen vor, die einen
LSF 30 belegten. Eine genauere Betrachtung der weiteren Inhaltstoffe des Sonnenschutzmittels
identifizierte schließlich Karanja-Öl (Pongamia pinnata Samenöl, relevante Bestandteile
Pongamol und Karanjin) als möglichen Kandidaten für die festgestellte UV-Filter-
Schutzwirkung. Es ist bekannt, dass auch pflanzliche Öle einen Lichtschutz vermitteln können,
allerdings wird auf diesem Wege üblicherweise lediglich ein LSF von ca. 2 erreicht - ein
LSF von 30 stellt eine Ausnahme dar. Karanja-Öl ist für kosmetische Mittel nicht als UV-Filter
zugelassen. Somit verstößt die Verwendung dieser Substanz als UV-Filter gegen die Vorgaben
der EU-KVO. Karanja-Öl wird in weiteren kosmetischen Produkten eingesetzt, in denen
es Funktionen wie z.B. Hautpflege oder auch Produktschutz erfüllt.
Im Plenum: Es wird angeregt, die UV-absorptiven Eigenschaften mittels in vitro-Methoden
zu testen. Unveröffentlichte Daten zu Karanja-Öl weisen darauf hin, dass einer der Hauptinhaltsstoffe
des Öls, Pongamol, über eine starke UV- absorbierende-Wirkung verfügt. Da es
offensichtlich Fragen zur Photostabilität gibt, wären Daten zur Phototoxizität und Photosensibilisierung
wichtig. Ein Zulassungsverfahren ist unumgänglich, wenn ein Stoff einem kosmetischen
Mittel zum Zweck des UV-Schutzes zugesetzt wird. Die Untersuchungsämter der
Länder können Sicherheitsbewertungen der Firma einsehen, wenn ein entsprechender Verdacht
besteht
Quelle: 16. Sitzung der BfR-Kommission für kosmetische Mittel. Protokoll der Sitzung vom 27. Oktober 2015
Liebe Grüße
Heike
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liebe Heike, Du bist echt ein Schatz danke sehr!
Liebe Grüße,
Ame
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- Heike
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Im Moment finde ich nichts Aktuelles, was z. B. ein vielleicht bereits erfolgtes Zulassungsverfahren angeht. In den INCI steht »Parfum«, vor Bisabolol, kann also sehr gering dosiert sein. Es könnte aber auch eine neue Substanz sein, die hier als UV-Schutz-Booster agiert – reine Spekulation. Eine Idee, mehr nicht.Ame hat geschrieben:liebe Heike, Du bist echt ein Schatz danke sehr!
Bleibt aber immer noch die Frage, wenn es denn einen tatsächlich signifikanten UV-Schutz gibt: Entstehen bei UV-Strahlung hautstressfördernde Metaboliten?
Liebe Grüße
Heike
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Heike, woran würde man die auf der Haut erkennen?
- Heike
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Hautstress kann sich in Rötungen, Pigmentflecken, Reizungen usw. zeigen.Schmunzelsonne hat geschrieben:Heike, woran würde man die auf der Haut erkennen?
Eine Stellungnahme zum Thema »Pflanzenöl und Sonnenschutz« von Dr. Beate Volkmer, Leiterin des Hautkrebs-Forschungslabors an den Elbe-Kliniken Buxtehude und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention.
Liebe Grüße
Heike
Heike
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Ich geh mal lesen....denn Pigmentflecken und Rötungen sind bei mir trotz LSF 50 im Sommer leider immer zu Gast. Daher kann ich nicht sagen, ob dies durch die Sonnencreme begünstigt wurde.
Toll, was Du da wieder gefunden hast, Heike. Mich würde vor allem interessieren an welchen Bestandteilen der Öle man den vermeintlichen Lichtschutzfaktor ausmachen kann, oder ob das nur durch tests im Labor geht. Leider habe ich dazu bisher nichts ausreichendes im Netz gefunden. Ich würde mich auch nicht alleine auf Pflanzenöle verlassen. Wenn man wirklich Sonnenbaden will, oder im Urlaub Wassersportbetreibt und die Haut wurde zuvor nicht langsam an die Sonne gewöhnt ist das zu riskant.
LG
Alraune
LG
Alraune
Schönheit vergeht, Dummheit bleibt