Perillasamenöl

Fettsäurespektren, Jodzahlen und Fettbegleitstoffe – hier werden Öle, Buttern und Wachse en detail gewürdigt.

Moderator: Heike

Antworten
Holly
Rührküken
Rührküken
Beiträge: 63
Registriert: Dienstag, 2. Februar 2021, 13:06
3
Wohnort: Simmern/Hunsrück

Perillasamenöl

Ungelesener Beitrag von Holly »

Hallo Zusammen,

kennt jemand das Perillasamenöl und wenn ja, was hat er/sie für Erfahrungen gemacht?

Verwende das gerne in einer silber Creme und einer Körperlotion. Habe das gefühl, die Haut beruhigt sich besser und ist weniger gestresst und trocken....

Liebe Grüße
Holly

Benutzeravatar
Helga
Moderator
Moderator
Beiträge: 23030
Registriert: Samstag, 25. August 2007, 22:37
16
Wohnort: Traun/OÖ

Ungelesener Beitrag von Helga »

Ja, es fühlt sich gut an ist aber mit seiner ca. 60% Alpha-Linolensäure sehr oxidationsanfällig, ich verwende es deshalb nicht mehr. klick
Andere Öle die einen ebenfalls hohen Anteil an Alpha-Linolensäure haben, sind z. B. Wildrosen-, Sacha Inchi-, Hanf-, und Sanddornkernöl . Als Wirkstofföle werden sie nur bis zu 10% der Fettmenge eingesetzt. Oxidation kann sich im schlimmsten Fall mit Flecken auf der Haut zeigen :).

Wir setzen hier Öle übrigens je nach Bedürfnis anhand ihrer speziellen Fettsäuren ein, die alle ihre speziellen Eigenschaften haben :), Details findest Du - wie oben verlinkt - auf Olionatura.de unter Basiswissen :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Benutzeravatar
bibib
Master of Emulsifying
Master of Emulsifying
Beiträge: 3443
Registriert: Donnerstag, 26. März 2015, 13:32
9
Wohnort: Linz/Österreich
Kontaktdaten:

Ungelesener Beitrag von bibib »

Helga hat geschrieben:
Montag, 8. Februar 2021, 17:24
Ja, es fühlt sich gut an ist aber mit seiner ca. 60% Alpha-Linolensäure sehr oxidationsanfällig, ich verwende es deshalb nicht mehr.
Interssanterweise hab ich zufällig gestern bei der Ölbestellung gesehen, dass Perillaöl bei Michael Hinterauer wegen des hohen Gehaltes an Vitamin E als gut haltbar beschrieben wird. Ob das stimmt, sei dahingestellt - ich hatte das Öl früher schon einmal und hab es fantastisch gefunden (mir wäre auch nicht aufgefallen, dass es schnell geranzt hätte, Leinöl ranzt mir immer sehr viel schneller weg). Trotzdem würde ich es jetzt nicht mehr lange aufheben, ich habe aber mittlerweile eine andere Strategie entwickelt: Öle trotzdem kaufen, bisschen was für die Kosmetik verwenden, Rest essen. :mampf:
Liebe Grüße,
bibib

Benutzeravatar
Beauté
Master of Emulsifying
Master of Emulsifying
Beiträge: 3957
Registriert: Sonntag, 22. Februar 2015, 16:45
9
Wohnort: in der kleinen Schweiz

Ungelesener Beitrag von Beauté »

Liebe Holly
Ich verwende es in meiner Körpercreme (Creme mich abends ein), in meiner Nachtpflege, im Rasiergel und pur (also überall ausser in der Tagespflege). Bin ganz begeistert. Wie Bibib sagt, es wird als wenig ranzend beschrieben und hat ein MHD von zwei Jahren. Ich friere einen Teil ein.
Im Rohstoffbuch von Heike ist es auch beschrieben.
LG - Beauté
Carpe diem!

Benutzeravatar
Helga
Moderator
Moderator
Beiträge: 23030
Registriert: Samstag, 25. August 2007, 22:37
16
Wohnort: Traun/OÖ

Ungelesener Beitrag von Helga »

In Bezug auf Beschreibung der Öle halte ich mich doch lieber an Heike :wink:, in ihrem Rohstoff- Buch ist eine
Haltbarkeit von 1 Monat angegeben, die Einleitung zur Beschreibung lautet: " ... Perillaöl ist ein trocknendes Öl mit ausgesprochen geringer oxidativer Stabilität ....".
Weiter unten: "... In Emulsionen ist es aufgrund seiner Instabilität nicht optimal eingesetzt... ".
Wenn wir einen Blick auf die enthaltenen Fettsäuren werfen und lesen, dass Alpha-Linolensäure dominiert, ist eigentlich eh alles klar, oder :wink:, Tocoperole hin oder her, die Menge Tocopherole variiert auch je nach Charge und wer kann die Haltbarkeit nachweisen?

Wer anders über Haltbarkeit von Ölen denkt, einsetzt, warum nicht :), damit habe ich kein Problem. Mir ist es nur wichtig hier im Forum die Haltbarkeit von Ölen auf Nachfrage richtig anzugeben, wir sind ja auch eine Service-Seite :).
i]Ich [/i]kenne leider die Hautreaktion wenn ein Öl nicht mehr zu 100% gut ist, es macht unruhige Haut obwohl das Öl selbst noch nicht mal ranzig riecht, sie fühlt sich irritiert an, nicht wirklich schlecht oder Pickel, aber auch nicht "normal". Bei der Fehlersuche hatte ich gottseidank relativ schnell einen Verdacht und neu gerührt war wieder alles gut.
Bibib hat geschrieben: ... Trotzdem würde ich es jetzt nicht mehr lange aufheben, ich habe aber mittlerweile eine andere Strategie entwickelt: Öle trotzdem kaufen, bisschen was für die Kosmetik verwenden, Rest essen. :mampf:
:gut:
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Benutzeravatar
Heike
Administrator
Administrator
Beiträge: 33914
Registriert: Sonntag, 10. Juni 2007, 20:37
16
Wohnort: Leverkusen
Kontaktdaten:

Ungelesener Beitrag von Heike »

Holly hat geschrieben:
Montag, 8. Februar 2021, 16:38

kennt jemand das Perillasamenöl und wenn ja, was hat er/sie für Erfahrungen gemacht?
Ja, ich hatte vor vielen Jahren eines der ersten Perillaöle, die in Deutschland verfügbar waren, aus Bremen vom Importeur erhalten, inklusive der internen Papiere. Es ist ein sehr schönes Öl, aber ein oxidativ instabiles. In verschlossenen Container, dunkel, sauerstoffgeschützt – ja, das kann mit 24 Monaten hinhauen, gilt aber eben nur für das Originalgebinde. Sobald es geöffnet ist, sieht es eben anders aus. Ein Öl mit bis zu 70 % alpha-Linolensäure ist nicht oxidativ stabil. Man muss mir nicht glauben, aber dann muss man selbst recherchieren. ;-) Es gibt sehr viel wissenschaftliche Fachartikel zu diesem Öl, da es auch für die Ernährung sehr interessant ist.

Die oxidative Instabilität muss aber nicht stören. Ich presse seit Monaten immer wieder kleine Mengen an Chiasamen frisch, nach 6 Wochen im Badezimmer rieche ich bereits, dass es sich verändert. Nun gut, aber deshalb presse ich eben frisch – und esse den Rest. :-) Genau!

Bei Perillasamen ist das wohl problematischer, da es bestimmte Sorten gibt, die ein toxisches Keton aufweisen. Ich wäre da mit dem Selberpressen vorsichtig.
Liebe Grüße
Heike

Holly
Rührküken
Rührküken
Beiträge: 63
Registriert: Dienstag, 2. Februar 2021, 13:06
3
Wohnort: Simmern/Hunsrück

Ungelesener Beitrag von Holly »

Vielen Dank für die Antworten. Das hilft mir sehr im Umgang mit diesem Öl. Hatte bisher nicht das Gefühl, dass es schnell ranzig wird, aber bin nun vorsichtig. Werde mich dann jetzt mal mehr mit Sacha Inchi- und Sanddornkernöl auseinandersetzen. Das Hanföl verträgt meine Tochter leider nicht so. Sacha Inchi Öl hab ich schon in meiner Öl-Mischung (abends) fürs Gesicht und finde es klasse.
:-)

Benutzeravatar
Helga
Moderator
Moderator
Beiträge: 23030
Registriert: Samstag, 25. August 2007, 22:37
16
Wohnort: Traun/OÖ

Ungelesener Beitrag von Helga »

Holly hat geschrieben:
Dienstag, 9. Februar 2021, 10:31
Hatte bisher nicht das Gefühl, dass es schnell ranzig wird, aber bin nun vorsichtig.
Beauté hat geschrieben: Ich friere einen Teil ein.
Du kannst es auch so machen wie Beauté oben geschrieben hat, einfrieren :), das klappt wunderbar
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Antworten