Palmöl - ökologische Sicht

Fettsäurespektren, Jodzahlen und Fettbegleitstoffe – hier werden Öle, Buttern und Wachse en detail gewürdigt.

Moderator: Heike

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Heute erhielt ich die Antwortmail der o.g. Fa. vom 28. Januar 2010:

Sehr geehrte Frau Anemone,
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Interesse an der Herkunft unseres Palmfettes. Ich kann Ihre Verunsicherung gut nachvollziehen.

Wir beziehen auch weiterhin unser Palmfett von unserem langjährigen Lieferanten aus Kolumbien. Daran hat sich nichts geändert Eine aktuelle Kunden-Information habe ich Ihnen ... im Anhang mitgeschickt.
Ihren Link (das ist der o.a. von Nata über kriminelle Machenschaften in Kolumbien) habe ich bereits an meine Kollegin B. A. im Team Rohstoffsicherung weitergeleitet, die mir rückmeldete, dieser Bericht habe nichts mit unserem Lieferanten zu tun.

Vielen Dank für Ihren Hinweis, dass "Kolumbien" nicht mehr in unserer Homepage erwähnt wird. Ich habe dies bereits zur Prüfung weitergeleitet. Wenn Sie noch offene Fragen haben, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren.

Mit freundlichen Grüßen

A. M. /Diplom-Oecotrophologin / Kundenservice / Marketing
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Anhang:
Kundeninformation
RAPUNZEL Palmfett aus kontrolliert biologischem Anbau
Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,
aufgrund verschiedener Kundennachfragen, möchten wir Ihnen gerne einige Informationen zum
Thema Palmfett aus kontrolliert biologischem Anbau geben.
Die besondere Qualität von RAPUNZEL Palmfett
Reines Palmfett ist wegen seines hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren überall dort ideal
einsetzbar, wo hohe Temperaturen erreicht werden. Deshalb ist es auch beim Backen, Braten
und Frittieren stabil. Palmfett ist geschmacksneutral und dadurch vielseitig verwendbar. Aufgrund
des Schmelzpunktes von 36 – 38 °C ist es für verschiedene Produkte (z.B. für Brotaufstriche)
konsistenzgebend und sorgt für eine ideale Cremigkeit.
Das RAPUNZEL Palmo beispielsweise ist ideal zum Braten und Frittieren. Es wird in seiner
biochemischen Struktur nicht verändert, es findet keine Härtung oder Umesterung statt, wie das
in der Regel in konventionellen Produkten der Fall ist.
Kontrolliert biologischer Palm-Anbau
In verschiedenen Studien wurde festgestellt, dass die konventionelle Plantagenwirtschaft für
Palmöl eine der Hauptursachen für die zunehmende Vernichtung des Tropenwaldes ist, denn die
weltweite Nachfrage nach Palmöl stieg in den letzten Jahren rasant. Unter anderem gab es vor
einigen Jahren die Studie „Brandrodung für Margarine“ des WWF, in der die Situation in
Indonesien dargestellt wurde.
Um kurzfristige Gewinne abzuschöpfen werden im konventionellen Anbau oftmals große Flächen
des Tropenwaldes brandgerodet und diese dann nur wenige Jahre genutzt. Danach sind die
Böden ausgelaugt, mit Pestiziden verunreinigt und liegen brach. Erosion setzt ein und es veröden
ganze Landstriche.
Im Gegensatz dazu ist im Ökologischen Landbau die Nutzung langfristig und nachhaltig angelegt.
Die Nutzungsdauer der Öl-Palmen beträgt bis zu 25 Jahren, was dem natürlichen Alter der
Ölpalme entspricht. Zudem wird auf den Bio-Plantagen, die in den Tropen so wichtige
Bodenfruchtbarkeit durch Mulch- und Kompostwirtschaft erhalten und verbessert, so dass die
gesamte Plantage nachhaltig nutzbar bleibt.
RAPUNZEL Palmfett
Wir von RAPUNZEL streben grundsätzlich mit unseren Lieferanten eine langfristige
Zusammenarbeit an. Gegenseitiges Vertrauen und Verlässlichkeit sind für uns unabdingbar.
Seit mehr als 15 Jahren beziehen wir Palmfett von ökologisch wirtschaftenden Plantagen in
Latein-Amerika und Afrika. Einige davon sind bereits seit den 1990er Jahren Bio zertifiziert.
Durch Besuche unserer Mitarbeiter vor Ort und unabhängiger Fachleute kennen wir die Projekte
persönlich. Bei der Auswahl wurde großer Wert darauf gelegt, dass bestehende Flächen genutzt
werden und keine neuen Flächen sowie kein Primärwald dafür abgeholzt wird. RAPUNZEL
bezahlt Preise, welche das Weltmarktniveau deutlich überschreiten. Diese kompensieren im Bio-
Anbau die geringeren Erträge und den erhöhten Arbeitskräftebedarf für die notwendige Pflege
der Plantagen.
Die höheren Preise, die langfristigen Handelsbeziehungen und die persönlichen Kontakte sichern
die ökologische Nachhaltigkeit der Projekte ab.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr RAPUNZEL Team
06.11.09
Übrigens…
Aktuelle Diskussionen drehen sich um sog. „Bio-Diesel“ u.a. gewonnen aus konventionellem
Palmöl. Dabei ist wichtig, dass sich das Kürzel „Bio“ hier nicht auf ein Produkt bezieht, das nach
den Methoden des Ökologischen Landbaus produziert wurde, sondern allenfalls den Bezug zur
Gewinnung aus pflanzlichen Rohstoffen herstellt – in Abgrenzung zu fossilem Erdöl
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Mein persönliches Fazit ist: Die Fa. Rapunzel bleibt nach wie vor glaubwürdig für mich. Ich werde das Bio-Palmfett Palmo, das sie produzieren, weiterhin im Bioladen kaufen und überwiegend für Seifen verwenden und dies mit dem bestem Gewissen.

Wurzele
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Ungelesener Beitrag von Wurzele »

Danke Mönchen, ich schließ mich dir an.
Ich habe mich verirrt. Ich bin weg, um nach mir zu suchen. Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten.

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Texana
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Ungelesener Beitrag von Texana »

Danke Anemone. :knutsch:
Liebe Grüsse
Ursula

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Ungelesener Beitrag von Rosamunde »

Danke, Anemone, für Deine Mühe.

(Hast Du die beiden PN´s gelesen?)
LG Rosamunde
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Rosamunde
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Ungelesener Beitrag von Rosamunde »

Beim Stöbern durch eine schöne website bin ich auf einen Hinweis gestoßen, Palmöl betreffend. Ihr könnt ja selbst mal nachlesen.
klick

Und wer sich die site nicht angucken will: Die Seifensiederin verzichtet auf die Verwendung von Palmöl wegen der uns bekannten Prolematik. Ist doch schon mal ein klitzekleiner Lichtblick.
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becsi

Ungelesener Beitrag von becsi »

Die Siederin ist glaub ich Loulou aus dem Beautykosmos. Ich bilde mir ein, es gab auch mal einen Beitrag im Fernsehn über sie.

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Ungelesener Beitrag von lavendelhexe »

Sie ist aber nicht die einzige. Wolkenspiel verzichtet auch auf Palmöl.
Liebe Grüßlis,
Lavendelhexe

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Ungelesener Beitrag von Texana »

Ich verzichte auch auf Palmöl.
Liebe Grüsse
Ursula

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margitta

Ungelesener Beitrag von margitta »

Hallo,

danke anemone, dieses palmöl werde ich auch verwenden.

herzlichst margitta

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Nach meinem erneuten Anschreiben an Rapunzel zur Berichterstattung in REPORT Mainz bezüglich Palmöl / Daabon, Kolumbien am 22.3.2010 erhielt ich heute wieder ein ausführliches Schreiben der Fa. dazu mit folgendem Wortlaut:


Sehr geehrte Frau Anemone,
vielen Dank dass Sie sich die Mühe gemacht haben uns zu schreiben.

Wie nehmen die von ARD-Report gegenüber dem Familienunternehmen Daabon erhobenen Vorwürfe sehr ernst und wir können Ihre Enttäuschung und Verärgerung als Kundin gut nachvollziehen.

Zur Klärung des gesamten Sachverhaltes wird Mitte April die Firma Daabon durch unsere Rohstoffexpertin in Kolumbien besucht. Wir verlassen uns nicht nur auf Siegel, sondern werden uns vor Ort ein eigenes Bild machen.
Ein unabhängiger und ortskundiger Experte wird unsere Mitarbeiterin begleiten. Unsere Rohstoffexpertin wird nicht nur das Bio-Anbaugebiet im Norden, aus dem RAPUNZEL sein Palmfett bezieht, inspizieren, sondern plant, auch das Gebiet Las Pavas in dem die Landvertreibung stattgefunden haben soll, zu besuchen.

Aus unserer Sicht sind die Biohersteller als einzige in der Lebensmittelherstellung bereits seit 20 Jahren mit Alternativen zum konventionellen Palmanbau beschäftigt und bringen aktiv Projekte voran. Mit der Firma Daabon arbeiten wir nun seid 17 Jahren zusammen. Die Zusammenarbeit kam zustande, weil Daabon zu einer Zeit, als noch niemand über die Probleme des Palmölanbaus gesprochen hat, bereit war auf ihrem eigenen Familienbesitz Bioanbau einzuführen, für Kaffee, Bananen, Palmöl und Kakao. In all diesen Jahren hat Daabon immer sehr offen mit uns kommuniziert und wir waren mit der Arbeit sehr zufrieden.

Bei der Herstellung aller unsere Lebensmittel versuchen wir grundsätzlich nur dort Palmöl einzusetzen, wo dieses Produkt durch keinen anderen Rohstoff ersetzt werden kann. In unserem ..... Nuss Schoko Aufstrich setzen wir auf möglichst wenig Palmfett, stattdessen viele Haselnüsse. Zu Palmfett wäre die Alternative gehärtete und umgeesterte Fette oder Emulgatoren. Beides sollte aber in Bioprodukten nicht enthalten sein. Ohne Palmfett trennt sich ein Produkt wie Samba aber bei Temperaturschwankungen auf. Wir forschen ständig daran, wie wir den Einsatz von Palmöl minimieren können.

Wie geht es weiter?
Sollten sich nach unserem Besuch in Kolumbien die von „Report“ erhoben Vorwürfe als wahr herausstellen und dort keine Aussicht auf faire und gerechte Klärung des Konfliktes bestehen, werden wir natürlich Konsequenzen in unserer Geschäftsbeziehung zu Daabon ziehen.

In unserer beigefügten Stellungnahme haben wir alle uns bisher bekannten Fakten und die Maßnahmen, die wir daraus für unser weiteres Handeln ableiten komplett für Sie zusammengefasst.
Über den neuesten Stand informieren wir Sie unter http://www.rapunzel.de<http://www.rapunzel.de/>;

Mit freundlichen Grüßen

A. M.
Dipl. Oecotrophologin
Kundenservice


Die Kundenorientierung und das Ernstnehmen empfinde ich als vorbildlich!

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Ungelesener Beitrag von Rosamunde »

Anemone - schade, dass ich den Bericht verpasst habe.

Bei uns in der Region, in der Lüneburger Heide, gibt es eine Bio-Mühle, die Bohlsener Mühle, die hier einige Läden mit ihrem schmackhaften Brot beliefert. Bei Budnikowski gibt es auch dieses Brot. Ich habe mir vor einigen Wochen einmal die Zutatenliste angesehen und war erstaunt, dass bei den Brötchen und einigen Broten Palmfett enthalten ist. Ich hatte dort eine mail hingeschickt und gefragt, woher das Palmfett bezogen wird und weshalb sie es überhaupt einsetzen. Meine mail ist aber anscheinend verloren gegangen. Nun hab ich noch einmal nachgefragt und gucke mal, was sie antworten werden.

Auf ihrer website haben sie bereits eine Erklärung abgegeben.

Rapunzel schreibt ja in ihrem Schreiben an dich, dass in diesem Nusszeugs Samba Palmfett enthalten ist. Weißt du, ich liebe dieses Samba, habe es vor Jahren zuletzt gegessen, obwohl ich ja nicht der Nutella-Zeit entspringe und das auch gar nicht mag, aber Samba...

Ich hab mir mal die website von alnatura angesehen. (Bio-Lieferant von Budnikowski) klick

Dort sind sie auch betroffen ;( von der Berichterstattung bezüglich der Palmölproblematik.
Wie ich gesehen habe, ist diese Firma im letzten Jahr ausgezeichnet worden mit allerhand Tam Tam bezüglich der Nachhaltigkeit, die sie sich auf die Fahnen schreiben.

Weißt Du, das alles hinterlässt bei mir einen schalen Geschmack. Ich frage mich bei all den Firmen, die jetzt ihre Betroffenheit auf ihren websites zum Ausdruck bringen - wo waren sie denn mit ihren Nachforschungen, als die Problematik vor einigen Wochen oder Monaten schon durch die Presse ging?

LG Rosamunde
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Nata

Ungelesener Beitrag von Nata »

Zum Palmkernöl vom Palmölkonzern Daabon, gehört der Großgrundbesitzern-Familie Davila, hat ein Betroffener ein Lied für uns gemacht:


Las Pavas Song


Da wir alle (z. B. Rapunzel, Prof. Dr. Götz E. Rehn (Alnatura), The Body Shop (das Feigenblättchen vom L´Oreal Konzern), Allos ect.) - seine Vertreibung für unsere "Bio"produkte hinnehmen können wir ihm zuhören!!!

Nata

Ungelesener Beitrag von Nata »

Rosamunde hat geschrieben: Ich frage mich bei all den Firmen, die jetzt ihre Betroffenheit auf ihren websites zum Ausdruck bringen - wo waren sie denn mit ihren Nachforschungen, als die Problematik vor einigen Wochen oder Monaten schon durch die Presse ging?
Auch wenn es eine rhetorische Frage ist.

Da haben sie sich vergünglich in die Hände gerieben. Um jetzt, zunächst verwundert zu tun, und dann werbewirksame PR-Maßnahmen zu treffen.

Nata

Ungelesener Beitrag von Nata »

Für die, die es sehen wollen. Hier der Report Maniz Beitrag "Vertreibung für deutsche Bioprodukte".


Zitat daraus:
"Rapunzel verkauft die Weltanschaung "bio" und "fair" für das reine Gewissen"

Ich wurde innerlich richtig aggresiv, als ich Joseph Wilhelm sprechen sah! Was für ein scheinheiliges Gefassel...

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Ungelesener Beitrag von Rosamunde »

Nata, ich hab mir die Berichte angesehen.
Ich könnte KOTZEN!!!!!

Was tun? Diese Lieferanten meiden? Ihnen einen Brief schreiben und die Entscheidung mitteilen?
Weißt du, irgendwie fühle ich mich hilflos. Und ich schäme mich für die "reichen Nationen", dass
wir dafür sorgen, dass das mit den Einheimischen dort passiert.

LG Rosamunde
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marrry

Ungelesener Beitrag von marrry »

Der Bericht hat mich sehr zum Nachdenken gebracht, weil ich die meisten der gezeigten Alnatura-Produkte regelmäßig verwende. Aber ich weiß nicht, was ich daraus für Folgen für mein Konsumverhalten ableiten soll. Ich will eigentlich schon weiterhin die Bio-Produkte kaufen, weil ich nicht denke, dass bei konventionellen Produkten die Herstellungsbedingungen besser sind, andererseits fühle ich mich von Alnatura z. B. getäuscht. Keine Ahnung, was ich in Zukunft kaufe.
Was mein Freund mich grad gefragt hat und ich ihm leider nicht beantworten konnte: Gehörte den vertriebenen Bauern das Land vorher wirklich selber? Oder für wen haben sie den Kakao angebaut? Für den gleichen Konzern vielleicht, weil es ja hieß, das wäre der rechtmäßige Besitzer? Kann mir da jemand von euch weiterhelfen?
Wie den Bauern ihre Lebensgrundlage entzogen und die Natur zerstört wird, hat mich zutiefst schockiert und ich würde als Konsument gern etwas dagegen tun, aber außer Fertigprodukte mit "pflanzlichem Fett" meiden, fällt mir grad nicht viel ein. :/

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Ungelesener Beitrag von Texana »

Danke für den Beitrag, Nata. Wann wird diese umweltzerstörende, habgierige Macht gestoppt? :popohauen:
Liebe Grüsse
Ursula

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Nata

Ungelesener Beitrag von Nata »

marrry hat geschrieben:Der Bericht hat mich sehr zum Nachdenken gebracht, weil ich die meisten der gezeigten Alnatura-Produkte regelmäßig verwende. Aber ich weiß nicht, was ich daraus für Folgen für mein Konsumverhalten ableiten soll. Ich will eigentlich schon weiterhin die Bio-Produkte kaufen, weil ich nicht denke, dass bei konventionellen Produkten die Herstellungsbedingungen besser sind, andererseits fühle ich mich von Alnatura z. B. getäuscht. Keine Ahnung, was ich in Zukunft kaufe.
Kein Fertigfutter kaufen. Selber kochen ohne Palmöl?
marrry hat geschrieben:Was mein Freund mich grad gefragt hat und ich ihm leider nicht beantworten konnte: Gehörte den vertriebenen Bauern das Land vorher wirklich selber? Oder für wen haben sie den Kakao angebaut? Für den gleichen Konzern vielleicht, weil es ja hieß, das wäre der rechtmäßige Besitzer? Kann mir da jemand von euch weiterhelfen?
Wenn Du willst gehe ich in die tiefen der Landbesitz-Verhältnisse in Kolumbien... für Deinen Freund. Bis dahin O-Ton aus dem Report Manz:

>> Der Fall Las Pavas beschäftigt nun sogar den obersten kolumbianischen Gerichtshof, eingeschaltet von der Behörde.

O-Ton, Esperanza María Ramírez, Menschenrechtsbehörde:

»Wir meinen, dass das nicht legal war. Das verstößt gegen das Gesetz und vor allem aber verletzt es die Rechte der Menschen, die da gewohnt haben.«

Seit Februar befasst sich sogar die UNO mit dem Fall Las Pavas. Trotzdem: Die deutschen Firmen sahen bislang keinen Anlass etwas zu ändern: Alnatura, Rapunzel und Allos verweisen auf Gütesiegel und Zertifikate von Daabon. In ihren Stellungnahmen für REPORT MAINZ heißt es, jetzt werde man den Fall Las Pavas „beobachten“, so Alnatura, „diskutieren“, meint Rapunzel, und den Vorwürfen „nachgehen“, sagt Allos.<<

UN-Berichte:
klick

klick


marrry hat geschrieben:Wie den Bauern ihre Lebensgrundlage entzogen und die Natur zerstört wird, hat mich zutiefst schockiert und ich würde als Konsument gern etwas dagegen tun, aber außer Fertigprodukte mit "pflanzlichem Fett" meiden, fällt mir grad nicht viel ein. :/
Die Stadtwerke Uelzen verheizen wieder Palmöl. Vielleicht magst Du dem Bürgermeister eine Mail zukommen?

Protestaktion

marrry

Ungelesener Beitrag von marrry »

@Nata: Danke für deine ausführliche Antwort. Das mit den Fertigprodukten hatte ich ja selber auch schon geschrieben und ich koche auch nicht mit Palmöl. Die UN-Links werde ich mir morgen genauer anschauen, bin jetzt grad schon zu müde.
Das mit dem Heizwerk ist ja eine riesen Sauerei, auch das werd ich mir morgen nochmal durchlesen und dann wohl auch ne Mail schicken. Danke für den Link!
Werd mich dann auch mal selber über die Landbesitz-Verhältnisse informieren und wenn ich dann noch Fragen hab, würde ich nochmal auf dich zurückkommen, wenn das ok ist?
Gute Nacht!

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Ungelesener Beitrag von Rosamunde »

Nata - ich hab dem Herrn Uelzener Bürgermeister grad meine Unterschrift hingeschickt und werde diese Info auch weiterleiten. Meine Güte. Ich fass es nicht. Und ich fühl mich so hilflos...

Eigentlich sollte ich persönlich den Herrn Bürgermeister besuchen, weil ich demnächst nach Uelzen fahre, den wunderschönen Hundertwasser-Bahnhof angucken.

Danke für all Deine INformationen. Du bist da ja sehr engagiert.

LG Rosamunde
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Ungelesener Beitrag von Wurzele »

Mir ist gerade mein Mittagessen im Hals stecken geblieben, so eine Verarsche! [ externes Bild ]
Nata danke für den Protest-Link, ich werde mich an allen mails beteiligen und den Link auch weiterleiten.
Ich habe mich verirrt. Ich bin weg, um nach mir zu suchen. Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten.

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Ungelesener Beitrag von Texana »

Meine Unterschrift habe ich auch gleich geschickt. Das andere lese ich heute Abend durch, wenn ich mehr Zeit habe!
Liebe Grüsse
Ursula

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marrry

Ungelesener Beitrag von marrry »

So, meine Mail ist jetzt auch abgeschickt. Hoffentlich ändert sich da wirklich was!

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Ich verfolge den Thread eher still, weil ich nicht siede und Palmöl in meinem Leben nur einmal gekauft habe (ein Glas rotes von Amanaprana … oder so ähnlich) … habe nun gelesen, die Sendung gesehen, den Protestbrief gezeichnet – und ärgere mich vor allem, weil diese Firmen den Bio-Gegnern mal wieder Futter liefert und die Arbeit vieler ehrlicher Firmen in Frage stellt.

Nata, an dieser Stelle vielen Dank für die Informationen. Ich weiß zu wenig, daher diskutiere ich nicht so sehr mit. Das liegt mir nicht. Mir gehen viele Dinge durch den Kopf.
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Wurzele »

Ich stöber grad auf der Alnatura-Seite
Ich habe mich verirrt. Ich bin weg, um nach mir zu suchen. Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten.

Alchimysti

Ungelesener Beitrag von Alchimysti »

Ihr Lieben,

die einzig richtige Konsequenz wäre, nicht mehr wählen zu gehen! Nur dadurch könnte jeder! ein deutliches Zeichen setzen. Die Politik ist korrupt durch und durch und nicht nur in den Bananenrepubliken, das sollten wir allmählich durchschauen.

Nur dadurch ist Massentierhaltung möglich. (Die armen Hühner, die sich mit einem Platz den ein DIN A 4 Blatt ausmacht, zufrieden geben müssen) Und wie zufrieden sie sind kann man an den zerzausten abgefressenen Federkleid erkennen und den blutigen Wunden sehen, wenn man es denn zusehen bekommt, Sie müssen Antibiotika bekommen damit sie nicht krank werden, was sie ja längst sind. :vollirre: Und wer weiss vielleicht werden sie noch ruhiggestellt? Wir beteiligen uns an Massenmorden und ein kluger hat gesagt, daß solange wir die Tiere schlachten, es Kriege geben wird. Wir haben noch nicht begriffen, daß wir die Agression, die Hilflosigkeit und die Angst der Tiere essen und unseren Körpern einverleiben im wahrsten Wortsinn. Solange wir das zulassen, brauchen wir uns nicht über 1 KG Palmöl, das wir verseifen, aufzuregen. Das Thema ist aber unerschöpflich und jeder dreht an dem Schräubchen, das ihm am wichtigsten ist, und Hauptsache wir drehen daran! Auch mir tun die Menschenaffen leid, deren Lebensraum mehr und mehr genommen wird für ein Geschäft. Aber wir schlachten Millionen von Hühner und Rindern ohne Gewissen.
Das musste ich mal loswerden. Alchimysti :knicks:

Soapsandy

Ungelesener Beitrag von Soapsandy »

Ich habe mir auch schon oft Gedanken darüber gemacht. Allerdings ist es wirklich so, wo fange ich an und wo höre ich auf?
Wenn ich auf Palmöl verzichte und dafür Schweineschmalz verwende, dann müsste ich auch beim Schweineschmalz über die oftmals unzumutbare Haltung in der Tierzucht nachdenken und auch hier Abstand nehmen. Denn die Schweine (auch vom Metzger nebenan) haben sicherlich kein fröhliches Leben bis zur Schlachtung gehabt. Dann wiederum (abgesehen von der Tierhaltung) muss ich mir dann auch Gedanken über das Futter für die Schweine machen und welche Folgen die Überzüchtung jener in der Natur anrichten. Dann wären wir auch schon bei der Monokultur von anderen Getreide-/Pflanzensorten. Wenn ich von Palmöl auf Kokosöl umsteige, dann steigere ich die Nachfrage nach Kokosöl - also wird hier die Produktion gesteigert (siehe Thailand). Wenn ich kein Kokosöl mehr verwende und dafür Babassuöl kaufe (welches ja als Ersatz für Kokosöl propagiert wird) dann steigere ich hier die Produktion.
Und jetzt bitte kein Aufschrei - ich bin seit über 20 Jahren Greenpeace Mitglied - versuche, so gut es geht, in Harmonie mit der Natur zu leben, aber es gibt (meiner Meinung nach) einfach ein Limit, denn wenn man eine Sache weglässt und dafür eine andere verwendet, ist die logische Schlussfolgerung, dass dafür die 2. Sache irgendwann wahrscheinlich immense Ausmaße annimmt. Ich denke, eine gesunde und nicht übertriebene Verwendung von gewissen Rohstoffen - wenn möglich kbA - ist ein guter Beitrag zum Umweltschutz. Und dass nicht jedes Öko-Label auch das hält, was es verspricht ist nicht wirklich neu.
Es liegt nun mal in der Natur des Menschen, dass sobald sich die Möglichkeit ergibt, schnellstmöglich Geld zu verdienen, einfach die Menschen Schlange stehen und jeder etwas davon abhaben möchte.

So, das war mein Wort zum Montag. Ich hoffe, ich habe jetzt nicht allzu viele mit meiner Meinung verärgert.

LG Soapsandy

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lavendelhexe
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Ungelesener Beitrag von lavendelhexe »

Liebe Soapsandy, ich konnte dein Statement nicht zuende lesen, weil es mir zu anstrengend ist. Farbige Schrift ist schwer zu lesen (das mag an meinem Alter liegen), aber schwarz auf hell - also die Standardeinstellung - ist für mich viel einfacher zu lesen.

Und zum Palmöl - jeder muß selbst wissen, was er tut.

Kokosöl o.ä. ist natürlich kein "Ersatz" für Palmöl, weil man Palmöl in Seifen gar nicht ersetzen muß. Man plant einfach die Rezepte anders. Dazu muß man natürlich in der Lage sein, selber sinnvolle Seifenrezepte zu erstellen. Nicht jede (bitte nicht persönlich nehmen, ich meine das wirklich allgemein) kann und/oder will das aber. Denn dazu muß man sich gründlich in die Materie einlesen. Und manch eine möchte einfach nur rühren oder sieden, ohne über das wieso, weshalb nachzudenken. Das ist auch völlig in Ordnung, aber dann taucht eben die Frage nach dem Ersatz auf, die so nicht gestellt werden müßte...


Liebe Alchimysti - nicht wählen zu gehen ist für mich niemals richtig! Ich bin sehr froh darüber, dass ich in einer Demokratie leben darf und wählen gehen darf! Ich nehme diese meine Bürgerpflicht sehr ernst.
Liebe Grüßlis,
Lavendelhexe

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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Den vom Palmöl unabhängigen politischen Teil der Diskussion habe ich hierher verschoben.

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Rosamunde
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Ungelesener Beitrag von Rosamunde »

Ich kann da lavendelhexe nur zustimmen. Manche sieden was das Zeug hält, sogar mit wie sie in ihren Inhaltsstoffen schreiben "Palmöl", obwohl es sich um Frittenfett handelt, raffiniertem Frittenfett für ein Euro und ein bisschen für 1,5 kg oder wieviel das ist. - Palmöl hört sich natürlich besser an, weils ja auch oft drin ist. - Aber so ist es. Mir sträuben sich dann zwar die Haare, aber das ist mein Problem.

Ich kann gut auf Palmöl verzichten, habs einmal ausprobiert und war begeistert von der Festigkeit der Seife, aber es ist kein Muss und ich kann das aus ethischen Gründen einfach nicht einsetzen.

Schweineschmalz - ich siede nicht mit tierischen Fetten. Da würde ich dann darauf achten, dass das Schmalz von einem Bioschwein stammt, denn ich möchte nicht wissen, was da alles in dem Schmalz für Rückstände drin sind. Das sind zwar Vermutungen, aber ich kann mich mit diesem in Massen produziertem Fleisch nicht anfreunden.(Hab grad gestern ein Gut besucht, auf dem draußen die Schweine in kleinen Hütten gehalten werden).
Sicher ist es so, dass man sich bei jedem eingesetzten Öl/Fett informieren sollte, ob es aus nachhaltiger Produktion stammt. Das tu ich auch ab und zu. Oft fühle ich mich überfordert, all dem nachzugehen, was auf unsere Märkte schwemmt.

LG Heidi
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