Heide hat geschrieben: ↑26. Januar 2020, 22:27
Liebe Helga, ganz herzlichen Dank für deine Mühe! in all den Jahren stehe ich mit Tensiden immer noch auf Kriegsfuß und habe nie den Überblick.
Vielleicht hilft Dir die Beschreibung wie ich es mache

Was ich hier beschreibe ist nur mein persönliches Empfinden, bzw. meine Erfahrung, jemand mit einer anderen Haarqualität - ich habe feine Haare - hat vermutlich eine andere Erfahrung.
Shampoos rühre ich seit Mai 2015, ich hatte das Glück gleich mit einem passenden Rezept zu beginnen, ich fragte damals in einem Thread ob die Anteile anionisch / nichtionisch in etwa 35 zu 65 ausmachen können. Heike antwortete mir damals mit ja und seitdem komme ich nach auf Dauer nicht befriedigenden Test immer wieder darauf zurück. An Tensiden verwende ich Perlastan (anionisch) und Decylglucosid/Kokosglycosid (nichtionisch). Voriges Jahr habe ich ein paar Monate lang Jahr SLMI (anionisch) als alleiniges Tensid verwendet, es hat sensationell geschäumt, alles super, aber - nach ein paar Monaten bemerkte ich winzige Krusten auf meiner Kopfhaut, es hat doch zu stark ausgetrocknet/entfettet. Schade, die Haare vertrugen es gut, ich verwende auch keinen Conditioner, brauche ich nicht.
Also habe ich mir notiert

:
Anionische Tenside (vor allem die mit einem sehr hohen Anteil an waschaktiven Substanzen) werden (für mich)
* nicht wirklich mild nur durch berechnen einer niedrigen Höhe der WAS (%) die die Austrocknung, bzw. Entfettung der Kopfhaut mildern/verhindern soll, nein, für
mich braucht es zusätzlich die nichtionischen, milden Tenside. Wie oben schon beschrieben berechne ich 35-40% anionisch, maximal 50%.
* Der Entfettung entgegen zu wirken nur durch Zugabe von einem
höheren Anteil an rückfettenden Rohstoffen ist keine Lösung, sie lassen meine Haare nur schneller nachfetten. Durch Ulrike wurde ich auf ein Phänomen aufmerksam, nämlich, dass die Haare von den Spitzen aus fetten. Besser für meine Haare - wie oben erwähnt - mit einem milden Tensid zu kombinieren.
* Wenn ich die Höhe der WAS höher berechne, z. B. 13% , weil ich das Shampoo mit Wasser verdünne, muss ich auch alle Wirkstoffe höher berechnen; die richtige Balance zu finden fiel mir schwer

, deswegen verdünne ich nicht mehr. Nachteil: ich muss öfter rühren

, aber es geht ja ganz schnell

, ich könnte mir eine Vormischung rühren und die meiste Zeit berechne ich ein Rezept so, dass ich es auch als Duschgel verwenden kann.
* Rückfetter: Für meine feinen Haare, gefärbt und ca. 10-15cm lang, verwende ich meist gesamt 4% Rückfetter wie Fluidlecithin CM, PCA Glyceryl Oleate, Lamesoft 65, plus 1% Öl Isoamyl Laurate (Silikonersatz, hieß früher Dermofeel sensolv) meist gemischt. Silikonersatz geht auch mit Brokkolosamenöl oder Squalan. Interessant wären vielleicht Tests mit nur jeweils einem Rückfetter aber Lamesoft 65 riecht und mit Fluidlecithin besteht bei meinen feinen Haaren die Gefahr, dass wenn ich mehr als 1% davon verwendet, die Haare am Hinterkopf bereits am 2. Tag klebrig fettig werden, ich setze es für Haare deswegen nur 1 bis 1,5%ig ein. Fluidlecithin CM hat nämlich den Vorteil, dass es ein wenig Volumen gibt. Ob Lysolecithin die selbe Eigenschaft hat, weiß ich leider nicht.
* An Wirkstoffen verwende ich auch noch Haarguar (0,5%), es macht die Haare weich, ohne wären sie strohig und i h müsste einen Conditioner verwenden. Weizenprotein berechne ich auch mit 1-2%, man kann es bis 5% einsetzen. Bei Weizenprotein muss man auf die INCIs sehen, es gab früher ein Nuratin P, Weizenprotein (hydrolized Wheat Protein) ist glaube ich das Nachfolgeprodukt. Laut Beschreibung hat es eine leichte Repair-Funktion. VeggyKer
klick kommt mir ähnlich vor aber ich habe es noch zu wenig oft verwendet und es sticht in der Wirkung natürlich nicht exakt hervor und schreit "ich war das"

VitHaar (Aminosäuren, Biotin) verwende ich auch gerne, gibt schönen Glanz den man besonders gut sieht, wenn man die Haare glatt föhnt. Bei den vielen angebotenen Wirkstoffen sollte man sich informieren was drin ist und wie sie wirken, manches ist ziemlich gleich
* Feuchtigkeit: Natural Betaine, auch Glycinbetain genannt, zeigt gute Wirkung und natürlich auch Glycerin, das man bis zu 10%
einsetzen kann, ich habe es immer im Rezept. Mit all den genannten Wirkstoffen brauche ich keinen Conditioner und alle 4 Wochen werden die Spitzen geschnitten, ich habe gesunde Haare
Ich glaube, das ist alles

mehr fällt mir nicht mehr ein, vielleicht hilft es Dir ein wenig

Ja, noch etwas: Cosphaderm 34 (Gelbildner) setze ich mit 0,5% ein, immer. Die Konsistenz ist nie ganz gleich

Für Shampoo/Duschgel verwende ich meinen alten Blendia und wie ich neulich bemerkt habe, ist die gelige Konsistenz ein wenig zu viel für ihn, ich sah isolierte kleine gelbe Tropfen (das Fluidlecithin) dazwischen. Ich habe dann den Stabmixer eingesetzt, 1 Sekunde, dann etwas rühren und wieder 1 Sek.

usw.