Pflanzenkraft …

Hier ist der richtige Ort, um sich über Pflanzen allgemein auszutauschen.

Moderator: Birgit Rita

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Heike
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Pflanzenkraft …

Ungelesener Beitrag von Heike »

Ich grüble. Ich grüble, weil ich mit Faszination meine Pflanzen wachsen sehe, ihre Kraft wahrnehme, weil ich manchmal einen Gedankenblitz fasse, der mir sagt: »Sie wirken, sie sind stark – sollten wir sie nicht gezielter, bewusster, vielleicht sogar reduzierter einsetzen?«

Eine Rolle spielt auch meine Beobachtung, dass beruhigende, weniger spektakuläre Ölmischungen meiner Haut (im Juli 2009 schon einmal diskutiert) besser zu bekommen scheinen als die hochpotenten, konzentrierten ungesättigten Kombinationen.

Dann kam folgende Beobachtung: ich hatte Anfang des Jahres ein Fluid mit bewährten Ingredienzen gemischt, jedoch (neu) Centella sehr konzentriert als Glyzerit und als Tinktur verwendet (eine Turboextraktion, die ich rein olfaktorisch und sensorisch als intensiver wahrnehme als meine Langzeit-Zieh-Tinkturen vorher). Die Haut wurde unruhig. Nun ist das eine sehr subjektive und nicht validierte Beobachtung, aber sie hat in mir Prozesse ausgelöst … vielleicht war es einfach zu viel? Wir lieben Pflanzen, wir glauben an ihre Wirksamkeit, nein – wir wissen, dass sie wirken. Was wirkt, ist stark. Wäre es an der Zeit, unseren Umgang mit Pflanzenextrakten, ÄÖ und Hydrolaten zu überdenken und auch hier bewusster vorzugehen? Auch hier gezielt zu planen, nicht freudig alles und mehrere Pflanzen einzusetzen? Es klingt so schön: entzündungshemmend. Dahinter stehen potente Prozesse auf Zellebene. :gruebel:

Vielleicht stehe ich alleine da mit dieser Beobachtung. Ein Erfahrungsaustausch würde mich freuen, gerade weil wir Pflanzen lieben und ihnen eine höhere Bedeutung zumessen als dem patentierten kosmetischen Wirkstoff X oder Y.
Liebe Grüße
Heike

diandra

Ungelesener Beitrag von diandra »

Liebe Heike, ich finde deine Beobachtung großartig und sie bringt tatsächlich Gedankengänge in Wallung.
Deine Aussage, dass man vielleicht mit Pflanzen, Hyrolaten etc. bewusster umgehen soll, ist sehr wichtig, da es für mich eine logische Schlussfolgerung ist, zu dem was du mir mal ganz liebevoll mitgteilt hast - weniger ist mehr. :D Dein Grundsatz lag? doch bei max 10 gr bzw. 5 zusätzlichen Wirkstoffen - eben aus diesen Überlegungen heraus. Von daher kann ich mir sehr gut vorstellen, dass man sich auch mit einem Pflanzencocktail zuviel des Guten kredenzen und gar Gegenteiliges erreichen kann. :schock: Vielleicht hebelt man sogar den einen oder anderen Wirkstoff aus?
Auf jeden Fall ein diskussionswürdiges Thema!! :)

cosmee
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Ungelesener Beitrag von cosmee »

der allerärgste spruch bezügl. Pflanzen und deren Verwendung ist ja ohnehin:

"hüfts nix, schods nix"

der ist zumindes in Ö sehr gängig und ich find ihn fast fahrlässig...

Heike - halt uns am laufenden mit deinen Beobachtungen!
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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

diandra hat geschrieben:Dein Grundsatz lag? doch bei max 10 gr bzw. 5 zusätzlichen Wirkstoffen - eben aus diesen Überlegungen heraus.
In Prozent, ja, das stimmt, das habe ich hier vor einigen Monaten das erste Mal explizit genannt – mein Erfahrungswert. Der Gedanke, Wirkendes auch mit Respekt als solches einzusetzen (was immer die Frage einer optimalen Dosierung impliziert), kam schon früher. Auf Pflanzen bezogen ist er mir erst letztens so richtig durch mein Centella-Fluid bewusst geworden. Manchmal liest man Rezepte mit 5 verschiedenen Extrakten. Macht das Sinn? Wissen wir, wie diese Substanzen wirken? Synergetisch, sich aufhebend? Wir werden es nicht in Daten erfassen können.

Damit verbunden: vielleicht macht es Sinn, lieber einen Extrakt zu verkapseln (es lebe Natipide® II) statt 5 in eine Rezeptur zu geben, von der wir nicht wissen, was sie mit den Wirkstoffen macht und wie das Freigabeverhalten ist? Hamamelisdestillat bzw. -extrakt und Lecithine sind bereits in der Forschung als Synergisten belegt und hervorragend wirksam in Kombination. Lecithine (konkreter: Phosphatidylcholin) und Pflanzenwirkstoffe: eine fruchtbare Kombination – nicht nur zufällig kombiniert, sondern gezielt.
Liebe Grüße
Heike

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

cosmee hat geschrieben:"hüfts nix, schods nix"
Ach ja … wir wissen, das das nicht stimmt. Tee ist sicher ein eher schwach wirkendes, unterstützendes Therapeutikum (und auch das hat zweifellos seinen Platz), aber ÄÖ und Extrakte (um Beispiele zu nennen) sind hochkonzentriert.

Ich stehe noch am Anfang, habe einiges gesammelt, gut. Lasst uns Eindrücke sammeln, Erfahrungen, Perspektiven zu diesem Gedanken.
Liebe Grüße
Heike

diandra

Ungelesener Beitrag von diandra »

Heike, erklärst du mir das bitte, was du damit meinst einen = 1 Wirkstoff zu verkapseln und in Bezug auf Natipide II komm ich auch gerade nicht mit.
Gibt es da einen Thread zu? :lupe:

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

diandra hat geschrieben:Heike, erklärst du mir das bitte, was du damit meinst einen = 1 Wirkstoff zu verkapseln und in Bezug auf Natipide II komm ich auch gerade nicht mit.
Gibt es da einen Thread zu? :lupe:
Mit Natipide II (»Lipodermin« im Hobbythek-Slang) kann man ca. 5 % Wirkstoffe liposomal verkapseln: Wasser, Lipodermin und Substanz dispergieren, fertig. Im Portrait steht's detailliert.
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Wurzele »

cosmee hat geschrieben:der allerärgste spruch bezügl. Pflanzen und deren Verwendung ist ja ohnehin:
"hüfts nix, schods nix"
Ich les grad ein Buch von Eva Aschenbrenner, ich zitiere:
"Die Behandlung mit Kräutern dauert etwas länger, es ist sozusagen eine sanfte Heilung - jedoch "Geduld ist die Brücke zur Freude". Sollte der gewünschte Erfolg nicht eintreten, so richten sie auf keinen Fall Schaden an Ihrem Körper an. Wenn eine Pflanze für das eine nicht hilft, dann für etwas anderes oder gar nicht. Aber es gibt keine Nebenwirkungen..."
Ich habe mich verirrt. Ich bin weg, um nach mir zu suchen. Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten.

diandra

Ungelesener Beitrag von diandra »

@ Heike: Danke. Ich les das gleich mal nach :happy:

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Rosamunde
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Ungelesener Beitrag von Rosamunde »

Liebe Heike,
Du spricht mir aus der Seele, aus meiner Pflanzenseele.

Ich handle nach diesem Prinzip, weiß um die Kräfte der jeweiligen Pflanzen und setze sie gezielt ein.
Hiervon ein bisschen und zur Verstärkung vielleicht davon auch noch ein Tröpfchen und und und... war noch nie
meine Vorgehensweise.

Man kann den Pflanzen schon vertrauen, sie tun das, was die Bücher versprechen.

Bei den ÄÖ´s ist es manchmal sinnvoller, eine Mischung herzustellen, aber auch nicht immer.

LG Rosamunde
Die Zeit vergeht nicht schneller als früher, aber wir laufen eiliger an ihr vorbei. G. Orwell

micha

Ungelesener Beitrag von micha »

Einen wunderschönen guten Abend zusammen,

wie schön, daß hier ein Thema aufgegriffen wird, das mich zwar ungemein fasziniert, an das ich mich aber bisher noch nicht so richtig herangetraut habe.

Ein weiterer Spruch lautet ja auch „Die Dosis macht das Gift“.

Da ich lediglich Hydrolate, aber weder Extrakte noch ätherische Öle in meiner Pflege verwende, kann ich auf diesem Gebiet leider nichts betragen, ich kann aber gerade hautnah die unfassbar starke Wirkung der Homöpathie anhand eines Knochenbruchs bei meinem Pferd beobachten, wo die Gabe von nur zwei winzig kleinen Globoli einen Heilungsprozess anschoben hat, der unglaublich ist.

Unsere einfachen „hausgemachten“ Arnika-, Ringelblumen- oder Beinwellsalben zeigen ja ebenfalls eine so ausgezeichnete Wirkung, daß ich mir sehr gut vorstellen kann, daß auch der Einsatz von Extrakten und ätherischen Ölen sehr wohl überlegt sein sollte. Von einigen ist ja durchaus bekannt, daß sie in zu hohen Konzentrationen und verschiedenen Kombinationen starke Hautreizungen hervorrufen können.

Ich bin schon sehr gespannt auf eure Erfahrungen.

Liebe Grüße! Micha

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Ungelesener Beitrag von cosmee »

Wurzele hat geschrieben:
cosmee hat geschrieben:der allerärgste spruch bezügl. Pflanzen und deren Verwendung ist ja ohnehin:
"hüfts nix, schods nix"
Ich les grad ein Buch von Eva Aschenbrenner, ich zitiere:
"Die Behandlung mit Kräutern dauert etwas länger, es ist sozusagen eine sanfte Heilung - jedoch "Geduld ist die Brücke zur Freude". Sollte der gewünschte Erfolg nicht eintreten, so richten sie auf keinen Fall Schaden an Ihrem Körper an. Wenn eine Pflanze für das eine nicht hilft, dann für etwas anderes oder gar nicht. Aber es gibt keine Nebenwirkungen..."
hm - keine Nebenwirkungen, das kann man so nicht stehenlassen, find ich. Ich merke z.b. schon bei etwas zu starkem Pfefferminztee, dass er mir nicht gut bekommt. Wievielen Menschen wird übel von Kamillentee. Waldmeister kann fürchterliches Kopfweh bereiten und die Senfölglykoside des Krenns brennen doch auch ordentlich in den Augen.
All diese Wirkungsweisen im falschen Moment oder beim Menschen mit sensiblen Mägen (oder Häuten) eingesetzt, können durchaus Nebenwirkungen ergeben.

ein ganz simples Beispiel z.b. Schwarztee: kurz gezogen hat er eine anregende Wirkung. Länger gezogen (3-5 Minuten) eine stopfende Wirkung und wirkt nicht mehr anregend.
In den ersten 3 Minuten löst sich aus den Teeblättern das Teein, welches das Zentralnervensystem anregt.
In weiterer Folge lösen sich die Gerbstoffe. Diese haben die Eigenschaft, Teein und andere Alkaloide zu binden, so dass sie vom Körper nicht mehr aufgenommen werden können. Die Gerbstoffe bewirken die stopfende Wirkung.

Man braucht doch nur ein Bitteres Löwenzahn- oder Wermutblatt für einige Zeit in den Mund nehmen. Das Wasser fängt sofort an zu laufen... An ganz einfachen Test kann man sehen, was die Wirkstoffe in den Pflanzen bewirken. Und dass diese keine (unerwünschten) Nebenwirkungen zeigen können, das würd ich nicht einfach so behaupten.
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vrana

Ungelesener Beitrag von vrana »

oh, ja- ein sehr schönes thema, danke heike :bussi: !
Heike hat geschrieben: Was wirkt, ist stark. Wäre es an der Zeit, unseren Umgang mit Pflanzenextrakten, ÄÖ und Hydrolaten zu überdenken und auch hier bewusster vorzugehen? Auch hier gezielt zu planen, nicht freudig alles und mehrere Pflanzen einzusetzen?
ja, diese beobachtung konnte ich auch schon machen, seit ich mir mit meinem selbstdestillierten salbeihydrolat fast die achseln "verbrüht" habe, bin ich da auch sehr, sehr vorsichtig geworden...

da ich ja eingefleischte L2 ( basisrezeptur von heike ) fluid rührerin bin, und das LL höchstens mal mit anderen emulgatoren kombiniere ( mit emulmetik, zb ), meist die selben öle und wirkstoffe verwende, kommt es mir sehr entgegen, mit hydrolaten und alkoholischen tinkturen "schwerpunkte" zu setzen. dann rühre ich zum beispiel eine quitten-, eine gänseblümchen- oder eine kornblumenlotion, usw....meist stammen das hydrolat und die tinktur von derselben pflanze. inzwischen kann ich auch schon gut beurteilen, welche pflanze bei mir wie wirkt....

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Ich danke Euch für Eure Beiträge. :-)

Bei der Recherche zu verschiedenen Pflanzen und ihren kosmetischen Einsatz habe ich klassische Quellen gewälzt und mich vor allem auf dermatologische Veröffentlichungen mit Schwerpunkt auf die Phytotherapie gestützt. Ein sehr empfehlenswertes Buch, mit dem ich seit Jahren arbeite, ist »Phytotherapie bei Hauterkrankungen« von Matthias Augustin und Yvonne Hoch (Urban & Fischer), das ähnlich wie Prof. Wabner oder Eliane Zimmermann bei den ätherischen Ölen Forschungsberichte über Pflanzen auswertet. Logischerweise werden Pflanzen hier im Hinblick auf Hauterkrankungen betrachtet – mein Blick ist jedoch der eines kosmetischen Einsatzes, und das bringt einen ganz anderen Fokus ins Spiel. Ein Therapeutikum wird gezielt und (in der Regel) zeitlich begrenzt verwendet, ein kosmetisches Pflegemittel täglich und kontinuierlich. Anja hat einmal eine Calendulasalbe (?) in ihrem Blog vorgestellt, auf Basis eines Calendulamazerats, Calendulatinktur, Calendulaglyzerit. Leider kann ich nicht mehr darauf verlinken, da er nicht mehr existiert. Das ist ein Therapeutikum, das sicher sehr sinnvoll ist in seiner Konzentration an calendulaeigenen Wirkstoffen. In meiner täglichen normalen Pflege wäre eine solche Aufkonzentration vermutlich eher kontraproduktiv. Daher mein Verweis auf mein Centella-Fluid, bei dem ich diese potente Pflanze eventuell zu stark aufkonzentriert habe?

Ein weiterer Gedanke: es gibt Pflanzen, deren Inhaltsstoffe die Proliferation fördern – also die Neubildung von Zellen. Andere hemmen die Proliferation. Auch wenn mir niemand die Frage detailliert beantworten kann: aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass eine Kombination von solchen Pflanzen keinen Sinn macht, weil sich ihr Wirkungsprofil gegensätzlich verhält. :gruebel: Ist das so? Ist mein Blick zu eng?

Ich suche nach Strategien, nach sinnvollen, nachvollziehbaren Anhaltspunkten für einen Einsatz in Kosmetik. Bei isolierten Wirkstoffen (Urea, Nicotinamid usw.) fahre ich mit meiner Begrenzung auf höchstens 5–10 % in Alltagskosmetik auf gesamt sehr gut, es reduziert Irritationen durch Aufkonzentration und osmotische Vorgänge.

Für den Einsatz von Pflanzen könnte das heißen (alles laut gedachte Thesen)

• bewährte synergetische Kombinationen nehmen (die noch zu bestimmen wären)
• kosmetische Dosierung im unteren Bereich (?), weil als Impuls gedacht?
Liebe Grüße
Heike

Netti

Ungelesener Beitrag von Netti »

Das ist nicht nur ein interessantes Thema, es ist vor allem unerschöpflich.

Fragen über Fragen, teilweise kaum zu beantworten, teilweise 10 Experten, 10 Meinungen.
Teilweise wissenschaftlich fundierte Antworten, die nur in einem bestimmten Kontext richtig sind.

Viele Planzenwirkstoffe sind hochpotent. Konzentriert mit einer Wirkung, homöopathisch mit einer anderen oder gar gegensätzlichen.
Viele wirken im natürlichen Komplex heilend, isoliert schädigend, allergen oder bestenfalls gar nicht.
Segensreiche Versprechungen der Pharma- und Kosmetikindustrie sind oft falsch oder grob fahrlässig.

Enchinacea ist ein schönes Beispiel. Ganze Familien stopfen sich das Zeug handvollweise in den Rachen in der Hoffnung, ihr Immunsystem zu stärken und erkältungsfrei über den Winter zu kommen, ohne zu ahnen, dass mit dieser immunstimulierenden Wirkung auch Autoimmunerkrankungen zum Ausbruch gebracht werden können.
Oder einfaches Beispiel aus der Volksheilkunde, Augenentzündungen durch Kompressen mit Kamillentee.
Phytohormone gelten als unbedenklich. Sind sie das wirklich? Wenn bereits ein Tumor vorhanden ist, der östrogenabhängig ist, was haben hormonähnliche Substanzen für eine Wirkung? Stichwort Kreuzallergie oder Transfette. Oft erkennt der Körper nicht, ob er das brauchbare oder zu bekämfende Original vor sich hat.

Was finden wir bei Recherchen in Literatur und Internet.
Beispiel Rosenöl: 350 verschiedene Verbindungen, ein Teil noch nicht erforscht.
Beispiel Gelee Royal, ein Teil der Inhaltsstoffe noch nicht einmal identifiziert!
Sekundäre Pflanzenstoffe gehören zu den neueren Entdeckungen der modernen Wissenschaft. Ständig gibt es neue Erkenntnisse (na gut, dass warme Milch mit Honig schlaffördernd wirkt, hätte ich jetzt nicht im Ärzteblatt lesen müssen, aber man kann es jetzt wissenschaftlich beweisen.)

Es gibt für die Kosmetik eine Menge pflanzlicher Stoffe, die man gut gefahrarm nutzen kann. Die gebräuchlichsten Hydrolate, als nicht allergen und hautfreundlich bekannte ätherische Öle, Glycerin, nicht zu letzt natürlich die Öle und Buttern.
Inhaltsstoffanalysen bei Naturkosmetikherstellern mit wissenschaftlichem Background wie WALA und WELEDA sind ein wichtiger Anhaltspunkt für mich.

Wer darüber hinaus gehen will, sollte die Kraft der Pflanzen nie unterschätzen. Sie sind so wertvoll, leider auch manchmal tückisch.
Dabei sind wir natürlich oft unsere eigenen Versuchskarnickel
Zumal der Übergang von kosmetisch zu therapeutisch für mich fließend ist. In meinem Alter, wo die Hautfunktion bereits abschwächt und unterstützt werden muss oder bei Hautproblemen, die besonderer Pflege bedürfen. Hautalterung ist auch mit vielen entzündlichen Prozessen verbunden.
Aber mit der Überzeugung, dass gegen jedes Leiden ein Kräutlein gewachsen ist, bin ich aufgewachsen. Man muss nur das richtige finden.

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Netti hat geschrieben:Viele Planzenwirkstoffe sind hochpotent. Konzentriert mit einer Wirkung, homöopathisch mit einer anderen oder gar gegensätzlichen.
Viele wirken im natürlichen Komplex heilend, isoliert schädigend, allergen oder bestenfalls gar nicht.
Ich ziele nur auf die Pflanzenwirkstoffe im Verbund. :-)

Spezifizieren muss ich, was ich mit »Pflanzenkraft« meine: »Extrakte« in weitesten Sinne: Mazerate, Glyzerite, wässrig-alkoholische Auszüge, ätherische Öle, Hydrolate. Auch hier gewinnen wir oft nur einen Teil des Gesamtspektrums, aber es ist nicht der isolierte Wirkstoff, den die Industrie standardisiert anbietet. Ich hoffe, die Definition ist eine akzeptable Basis?
Inhaltsstoffanalysen bei Naturkosmetikherstellern mit wissenschaftlichem Background wie WALA und WELEDA sind ein wichtiger Anhaltspunkt für mich.
… auch weil sie keine isolierten Substanzen verwenden, sondern den Gesamtauszug. Ja, sie sind auch für mich wertvolle Quellen der Inspiration, sagen wir es mal so.
Wer darüber hinaus gehen will, sollte die Kraft der Pflanzen nie unterschätzen. Sie sind so wertvoll, leider auch manchmal tückisch.
Dabei sind wir natürlich oft unsere eigenen Versuchskarnickel.
Das ist für mich der Punkt. Wir diskutieren Einsatzkonzentrationen von vielen Ingredienzen, aber die Einsatzkonzentration, die Kombination, die Anzahl verschiedener Auszüge in einem Produkt ist kein Thema. Nun fühle ich mich insofern »hilflos«, als dass dieses Thema natürlich unglaublich komplex und sicher nicht in Zahlen zu fassen ist.

Wo könnte man beginnen? Vielleicht bei bewährten Zuordnungen oder bewährten, weil synergetischen Kombinationen. Möglicherweise reicht es aber auch, sich diesen Aspekt bewusst zu machen und nicht euphorisch 5 Extrakte – wie ich bisweilen lese – in eine Rezeptur zu kloppen. Mir fehlt da der Respekt, das Gefühl für den Wert, die KRAFT der Pflanzen.

Wie gesagt: ich denke laut. Hätte ich ein Modell, würde ich es hier vorstellen, auch wenn ich dafür (noch) keine wissenschaftlichen Beweise hätte. Das macht mir bekanntermaßen keine Angst. :-) Ich habe ein Bild von »Themen« im Kopf. Es gibt »Duftthemen«. Könnten wir bewährte »Wirkthemen« sammeln?

Hamamelisdestillat und Lipodermin sind ein gutes Team gegen entzündliche Prozesse. Das wäre ein »Thema«, beispielsweise – so, eventuell noch durch ein ätherisches Öl ergänzt. Vielleicht Benzoe Siam. Wisst Ihr, was ich meine?
Liebe Grüße
Heike

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

ich interessiere mich vor allem fuer Suessholzwurzel, Tigergras und Ballonrebe, alle 3 fuer sensible Haut gut geeignet
Isolierte Wirkstoffe aus den ersten 2 werden von der Industrie oft verwendet. Ich kann mir gut 1:1 bzw. 1:2 Extrakte mit Natipide II verkapselt vorstellen. Die Frage, die ich mir stelle, welches Loesungsmittel ist dafuer am Besten geeignet? Ich habe irgendwo (glaube in den Natipide II Dokumenten) gelesen, dass alkoholische Auszuege nicht verwendet werden sollten, da der Austrocknungseffekt bzw. Irritationsreaktionen steigen. Glycerolauszuege evtl.?

diandra

Ungelesener Beitrag von diandra »

Wirkthemen - au ja!! Nur stehen wir da doch ebenfalls vor der Frage, ob sich die Pflänzchen nicht gegenseitig die Stängel um die Ohren hauen, dahingehend, dass sich möglicherweise paradoxe Wirkungen ergeben. Nur weil identische oder ähnliche Wirkungen da sind, müssen die sich noch lange nicht untereinander vertragen. Ich denke, wir wissen einfach zu wenig über Heilpflanzen im Kontext mit anderen Gewächsen.
Vielleicht ist das ja so ähnlich wie bei den Medikamenten. Ich würde auch nicht auf die Idee kommen zwei unterschiedliche Wirkstoffe gegen ein Symtom einzusetzen. Wie verträgt sich denn z.B. Ibuprofen mit Paracetamol? Beide haben u.A. die Eigenschaft der Schmerzstillung aber ob die sich im Duo mögen????
Man sollte mal einen Botaniker interviewen! Haben wir denn keinen in unseren Reihen? :lupe:

Wurzele
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Ungelesener Beitrag von Wurzele »

Also in etwa so? Weizenkeimöl und Gingko-Extrakt besitzen antioxidative Eigenschaften und dazu das passende ÄÖ (Rosmarin?)???
Ich habe mich verirrt. Ich bin weg, um nach mir zu suchen. Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten.

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Manuka-Bee hat geschrieben:ich interessiere mich vor allem fuer Suessholzwurzel, Tigergras und Ballonrebe, alle 3 fuer sensible Haut gut geeignet
Die ersten beiden verwende ich sehr gerne, die Ballonrebe habe ich aktuell recherchiert … hört sich sehr interessant an.
Ich habe irgendwo (glaube in den Natipide II Dokumenten) gelesen, dass alkoholische Auszuege nicht verwendet werden sollten, da der Austrocknungseffekt bzw. Irritationsreaktionen steigen. Glycerolauszuege evtl.?
Glycerite habe ich nach einigen Versuchen als schwer filterbar erfahren, die Viskosität macht es sehr schwer, alle Schwebstoffe »herauszunutschen«. Bezüglich des Alkohols muss ich nachschauen, ich habe die Unterlagen hier und kann mich nicht mehr erinnern (Nur, dass Natipide® II Alkohol bis 20 % gut wegsteckt).
Liebe Grüße
Heike

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SinTau
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Ungelesener Beitrag von SinTau »

Heike hat geschrieben:I»Sie wirken, sie sind stark – sollten wir sie nicht gezielter, bewusster, vielleicht sogar reduzierter einsetzen?«
Genau dass Heike, praktiziere ich seit nunmehr 6Jahren absolut bewußt, resultierend aus
eigener Betroffenheit und dem damit verbundenen Wunsch da wieder rauszukommen, habe ich mich
sehr intensiv mit diesem Thema beschäftigt, allerdings auf der Ebene Gesundheit und dem
Heilwirken von Pflanzen.
Für mich gilt es aber für alle Bereiche wo ich Pflanzen, Kräuter, Heilpflanzen integrieren kann;
ob Prophylaxe, Prävention, eine gesundheitliche Störung heilen oder der für den kosmetischen Einsatz.
Man muss sich intensiv damit beschäftigen und das nimmt sehr viel Zeit in Anspruch.
Ich selbst liebe den Einsatz von Monodrogen, denn nur dann kann ich oft feststellen, wirkt es, wie wirkt
es, wan hat es angefangen zu wirken, wie entwickelt sich die Wirkung im weiteren Verlauf der Einnahme,
gibt es einen Stillstand etc.
Tee ist sicher ein eher schwach wirkendes, unterstützendes Therapeutikum (und auch das
hat zweifellos seinen Platz), aber ÄÖ und Extrakte (um Beispiele zu nennen) sind hochkonzentriert.
Von daher kann ich Deinen Satz Heike,(verzeih mir), leider so nicht stehen lassen, denn ich habe
es getestet eben aufgrund o.g. eigener Betroffenheit und in Zusammenarbeit und Begleitung mit
Ärzten und den damit verbundenen sogenannten "wissenschaftlich, schulmedizinischen" Untersuchungen
eindeutig nachweisen können das sie wirken und zwar ganz wunderbar und kräftig
- hier näher darauf einzugehen würde den Rahmen sprengen.

Wir nehmen die ganze Pflanze mit ihrer eigenen komplexen Struktur und ihren gesamten Inhaltsstoffen.
Ich muss aber dennoch wissen, welche Inhaltsstoffe sitzen in einer Pflanze und welche wo, was möchte
ich erreichen, welche Wechselwirkungen gehen sie mit anderen Stoffen ein, was passiert chemisch
gesehen wenn man bestimmte Stoffe dazu gibt.
Nur ein Bsp. Gerbstoffe können bestimmte Enzyme unwirksam machen und können Eiweiße unterein-
ander verbinden so dass dadurch wiederum andere Enzyme abgebaut werden können etc.
So gibt es viele Pflanzen die Gerbstoffe besitzen aber in unterschiedlich molekularen und chemischen
Strukturen z.B. Lamiacaen Gerbstoffe, Catchin Gerbstoffe etc.

Oder wie hier genannt: Echinacea kann Autoimmunerkrankungen auslösen. Warum tut sie denn das?
welcher Inhaltsstoff ist hierfür verantwortlich?, wenn ich das weiß kann ich andere Pflanzen ver-
wenden die auch das Immunsystem stimmulieren ohne dass sie die Autoimmerkrankung weiter
anheizt. Ich kann ausweichen

Auch gelten Phytohormone nicht als unbedenklich, man weiß sehr wohl das bei einem östrogen-
bedingten Krebs bestimmte Pflanzen (die Phytohormone enthalten) nicht eingesetzt werden dürfen,
usw. - man muss aufpassen dass man Dinge nicht vermischt oder weil man etwas gelesen hat zu
glauben dass das nun alles stimmt.
Es kursieren so viele "Geschichten" die sind oft schön und gut, spannend zu lesen und zu hören,
aber man muss sich schon sehr intensiv mit Pflanzen (oder egal mit was) beschäftigen um die
Wirkungen nur halbwegs verstehen zu können.

Falsche Dosierungen, falsche Zubereitungen, falsche Zeitpunkte, Wechselwirkungen, zuviel Stoffe,
zuviel Pflanzen, etc. können dazu führen das etwas nicht hilft, oder Überreaktionen auslösen
kann, "viel hilft nicht viel" ist oftmals besser und in der Tat Heike, meines Erachtens
und da bin ich ganz bei Dir, ein wichtiger Punkt dem man mehr Beachtung schenken sollte
Viele Grüße
Sintau


Jeder der die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden

diandra

Ungelesener Beitrag von diandra »

Liebe SinTau,
vielen Dank für dein ausführliches Statement dazu!!!! :)
Mein Respekt den pflanzlichen Drogen gegenüber ist nach deinem Bericht massivst gestiegen :ja:
Das bestätigt mein Posting um so mehr und ich stelle fest, dass ich aus medizinischer Sicht betrachtet gar nicht daneben lag, als ich meine Bedenken äußerte mehrerer gleich oder ähnlich wirkende Pflanzen "in einen Topf" zu hauen. Uiiii :schock:
Das Heilkräuter nicht "ohne" sind, kann ich nur bestätigen. Ich bekomme von Echinacea ziemlich umgehend die Beulenpest :K (ich meine ohne Übertreibung "Beulen" am ganzen Körper).

Puppi

Ungelesener Beitrag von Puppi »

Interessantes Thema, wie viele hier wissen, ist ja gerade bei ätherischen Ölen die Kombination viel wirksamer als das Einzelöl. Ich würde dazu neigen auch Pflanzen kombinieren zu wollen, weil es zu diesem Synergieeffekt kommen kann, den in der Natur Nicht-Monokulturen erreichen. Allerdings frage ich mich persönlich, ob mein leider sehr geringes Fachwissen zu Kräutern ausreicht, um günstige pflanzliche Wirkstoff-Cocktails zu mischen :schocker:

Zu den Nebenwirkungen, ich glaube dass die Volksmeinung dazu tendiert, alles was nicht "Chemie" ist als nebenwirkungsfrei zu betrachten (dazu den zitierten Spruch von Cosmee). Das schließt sicher auch die Homöopathie und die Akupunktur ein und stimmt sicher so nicht. Was wirkt hat auch Nebenwirkungen. Dazu noch ein Beispiel: Johanniskraut wird innerlich eingenommen als nebenwirkungsfreies Antidepressivum wahrgenommen. Die üblichen Nebenwirkungen von Antidepressiva (die "Watte" im Kopf und die Abgestumpftheit), allerdings greift es EXTREM ins gesamte System des Menschen ein und kann die Wirkung diverser Medikamente und sogar Narkotika massiv beeinflussen!!

Vergissmeinnicht

Ungelesener Beitrag von Vergissmeinnicht »

Puppi hat geschrieben: Dazu noch ein Beispiel: Johanniskraut wird innerlich eingenommen als nebenwirkungsfreies Antidepressivum wahrgenommen. Die üblichen Nebenwirkungen von Antidepressiva (die "Watte" im Kopf und die Abgestumpftheit), allerdings greift es EXTREM ins gesamte System des Menschen ein und kann die Wirkung diverser Medikamente und sogar Narkotika massiv beeinflussen!!
Auch nützt es nicht bei jedem.

Liebe Grüße
Regina

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SinTau
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Ungelesener Beitrag von SinTau »

Dazu noch ein Beispiel: Johanniskraut wird innerlich eingenommen als nebenwirkungsfreies Antidepressivum wahrgenommen. Die üblichen Nebenwirkungen von Antidepressiva (die "Watte" im Kopf und die Abgestumpftheit), allerdings greift es EXTREM ins gesamte System des Menschen ein und kann die Wirkung diverser Medikamente und sogar Narkotika massiv beeinflussen!!
Puppi, ich denke immer "wer sagt das die Pflanzen nebenwirkungsarm" ? sind.
Das Johanniskraut z.B. gilt heute als eine der am besten wissenschaftlich und fundiertesten
untersuchten Pflanzen überhaupt und ist in der allgemeinen Medizin so fest etabliert wie kaum eine
andere Heilpflanze.
Sie gilt als "seehr nebenwirkungsarm", dennoch wurden vor einigen Monaten bestimmte, konzentrierte
Zubereitungen aus der Pflanze der Rezeptpflicht unterstellt.
So gibt es das Präparat "Laif 900" mittlerweile nur noch auf Rezept, das ist auch gut so, weil der Stoff-
wechsel nicht nur in den Nerven, sondern auch in der Leber aktiviert wird, dadurch können aber manch
andere Medikamente schneller abgebaut oder ausgeschieden werden, was sich bei HIV Patienten oder
Herzpatienten sehr ungünstig auswirken würde.
Den in Wechselwirkung mit anderen Präparaten erzielt man wirklich zum Teil äusserst kritische
Reaktionen.
Der Wirkmechanismus dieser Pflanze ist in der Tat sehr komplex.
Auch hier muss man bedenken was man mit dieser Pflanze erzielen möchte.
Soll sie ihr Wirkspektrum auf der Haut entfalten oder soll sie zum therapeutischen, innerlichen Gebrauch
angewendet werden.
Synergieeffekte sind schön und gut, die Frage ist aber macht es immer wirklich Sinn, drei oder vier,
oder gar noch mehr Pflanzen miteinander zu kombinieren? Ich frage mich immer öfter ob es nicht
wirksamer ist eine oder maximal zwei Pflanzen anzuwenden und dann zu schauen was passiert.
Wichtig ist meiner Meinung nach auch immer die genaue Beobachtung, auch die Beobachtung der
eigenen Haut.
Je nachdem was ich möchte: soll es eine sinnvolle Pflege sein, will ich etwa auf diverse Hautprobleme
die ich habe einwirken, wäre es möglich tagsüber die eine und auf die Nacht eine andere, unter-
stützende Strategie zu fahren???
Mit Hahnemanns Worten: " Mach es, aber mach es richtig " das ist wohl die Kunst.
Viele Grüße
Sintau


Jeder der die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden

leintjess

Ungelesener Beitrag von leintjess »

Liebe Heike,

Es gibt ein Buch hierüber. Es ist aber in Englisch:

Plants in *****: plants and plant preparations used as ingredients for cosmetic products - volume 2 (2001)

Author(s) :
Prof. Robert Anton, Dr. Franco Patri, Prof. Vittorio Silano

ISBN 978-92-871-4676-2
Format : 16x24 cm
No. of pages : 195
Price : € 23 / US$ 35

Bei Google books kann man das aber Teilweise finden, wie hier

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

Manuka-Bee hat geschrieben:ich interessiere mich vor allem fuer Suessholzwurzel, Tigergras und Ballonrebe, alle 3 fuer sensible Haut gut geeignet...
Extraktion Asiaticoside, Madecassoside und Asiatic acid
aus CENTELLA ASIATICA (L.) URBAN (Tigergras)

*Links gelöscht, da nicht mehr aktiv*

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Meine Ehrfurcht vor Pflanzenwirkungen bekam ich kürzlich wieder aufgefrischt, als ich Vranas Hydrolate auf ihre Tauglichkeit untersuchte, in meiner Haut beim Entzündungshemmen behilflich zu sein. Inzwischen weiß ich, dass ich von den Hydrolatsorten außer Lavendel keine einzige unverdünnt auf entzündliche Haut geben darf, weil die Wirkung sonst zu schnell zu stark wird und die betreffende Hautpartie ehebaldigst überreizt, wodurch sie leicht hysterisch wird. ;) Dort, wo keine Ekzeme sind, vertrage ich sämtliche Hydrolate pur.

In einer fertigen Rezeptur sind die Hydrolate dann Seite an Seite mit Ölen und Hydratisierern, was sie entsprechend verdünnt, aber die Idee "Ich teste jetzt einmal Kamille pur, weil sie doch ohnehin die Haut beruhigt" erweist sich auf meinen derzeit entzündeten Stellen an beiden Händen als übermütig. :ja: In wässriger Verdünnung oder als Mischung von circa 3 Teilen Lavendel mit einem Teil Kamille tat sie meiner Haut aber recht wohl.

Eigentlich hätte ich es ja wissen müssen, denn bei Vranas Vanillehydrolat war es ganz ähnlich. Auch dort hatte ich zunächst den Verdacht, es sei irgendwie wohltuend, reize aber die Haut. In den größeren Zusammenhang einer Rezeptur eingebunden belebte es plötzlich, ohne zu reizen, und wurde mit einem Male zur sinnvollen Unterstützung für die übrigen Zutaten.

Es grüßt und winkt
Harald - der geläuterte Phytopflösch :kicher:

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