Wie kosmetische Produkte beduften?

Sie duften, wirken, heilen – ätherische Öle. Hier ist Raum für intensiven Erfahrungsaustausch rund um die »Seele der Pflanzen«.

Moderator: Birgit Rita

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Felia
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Wie kosmetische Produkte beduften?

Ungelesener Beitrag von Felia »

Wieviel Tropfen ÄÖ setzt man 100 g Produkt zu?Ich habe Lavendelöl und ein PÖ,möchte u.a. Bodylotion beduften.
Da ich ja leider keinen Geruchssinn mehr habe,kann ich nicht kontrollieren,ob zu viel oder zu wenig zugegeben wurde.
Kann ich dafür auch das PÖ nehmen,und wieviel davon?Immer auf 100 g.
Gru . Felia
liebe Grüße Felia

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toshka
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Ungelesener Beitrag von toshka »

Ich bin sehr sparsam und habe noch nie mehr als 4 Tropfen gebraucht.
Liebe Grüße
toshka

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Man rechnet bei ätherischen Ölen für Gesichtsprodukte bis 0,5 %, bei Produkten für den Körper 1 %. Rinse-off-Produkte können durchaus auch mal mit 1,5– 2 % beduftet werden.

Wenn man davon ausgeht, dass 1 g ca. 20 Tropfen entspricht (die exakte Tropfenzahl ist abhängig von der Viskosität und Dichte des spezifischen ätherischen Öls und dem Tropferdurchsatz), kommst Du auf ca. 1 Tropfen pro 10 g Gesichtsemulsion und 2 Tropfen pro 10 g Körperemulsion.

Ich selbst verwende in meinen Gesichtsfluids ca. 1–3 Tropfen pro 50 g. Da ich keine Parfumöle benutze, kann ich Dir dort keine Erfahrungen mitteilen. Rahmenrezepturen verwenden 0,2–1 % Duftstoffe, je nach Sensibilisierungspotential des Duftstoffs.
Liebe Grüße
Heike

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Ich habe einst auch mit Parfumölen experimentiert und aus dieser Zeit den Eindruck behalten, dass ein Tropfen Parfumöl tendenziell viel stärker riecht und damit ausgiebiger ist als ein Tropfen ätherisches Öl.

Schmunzelsonne
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Ungelesener Beitrag von Schmunzelsonne »

Meine Erfahrung ist auch, dass sogar bei Kopfnoten-Ölen max 2 Tropfen je 10g Creme ausreichen, tendenziell nehme ich immer erst weniger. Wenn es dann zu schnell verduftet, kann ja nachbeduftet werden. Shampoos /Duschgele bekommen bei mir 2-3 Tropfen. Auch ist es abhängig davon, ob ich ein Hydrolat oder ein Wachs verwendet habe oder nicht.

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Felia
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Ungelesener Beitrag von Felia »

Was sind Kopfnoten-Öle?
Gruß Felia
liebe Grüße Felia

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Kunstblume
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Ungelesener Beitrag von Kunstblume »

Felia hat geschrieben:Was sind Kopfnoten-Öle?
Hier kannst du z.B. etwas darüber lesen.
Liebe Grüße, Nina

Schmunzelsonne
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Ungelesener Beitrag von Schmunzelsonne »

Danke liebe Kunstblume fürs Verlinken

zazie_b
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Ungelesener Beitrag von zazie_b »

... ich merke, ich bin eine sparsame bedufterin ;-)

ich verdünne viele etherische öle 1:10 mit jojobaöl
und verwende davon dann 3 - 6 gtt auf 30 ml gesichtscremes und fluids -
also maximal 2 tropfen auf 100 ml.
bei körperlotionen genügen mir 5 - 8 gtt auf 100 ml,
bei duschgel dürfen es schon mal 15 gtt / 100 ml sein ...

neulich hatte ich eine freundin zu besuch,
die ihre gesichtscremes deutlich stärker beduftet
und als sie meine rosencreme ausprobierte,
war sie ganz hingerissen von dem duft - obwohl so wenig drin war
und sie das gleiche etherische öle benutzt, nur in höherer konzentration.

die meisten etherischen öle empffinde ich in starker verdünnung
als weicher, "runder" und angenehmer.

parfumöle verwende ich gar nicht, ich besitze zwar einige,
aber ich kann selbst kleine mengen davon "nicht riechen",
sie "erschlagen" mich geradezu olfaktorisch.
liebe grüße
zazie_b

Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.

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toshka
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Ungelesener Beitrag von toshka »

Gestern gerührt - 25 gr Creme mit einem Tropfen Lavendelöl beduftet.
Liebe Grüße
toshka

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Ame
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Ungelesener Beitrag von Ame »

Einige äÖ sind wesentlich ausgiebiger, z.B. Rose, dann genügt weniger.

Ich möchte aber darauf hinweisen, dass wir die äÖ als Wirkstoffe einsetzen, die innerhalb von einigen Minuten bis ins Blut gelangen. Die Wirkung der ätherischen Öle ist seit langer Zeit beobachtet und beschrieben worden. Dagegen die Wirkung der Parfümöle, die aus ähnlichen Molekülen bestehen (heisst, sie eindringen genauso einfach ins Körper rein), nie untersucht wurde. Dass einige keinen Schaden auf der Haut anrichten (und diese für Kosmetik zertifiziert sind), genügt mir einfach nicht.
Ich habe mich deshalb gegen PÖ weder in der gerührten Kosmetik noch bei den Seifen entschieden.

Meine Augen- und Gesichtspflege ist mit Rosenwachs in einer üblichen Dosis beduftet - und es genügt :)
Liebe Grüße,
Ame

Testreihe Olivenölseife pur, Diagramme: http://domacikosmetika.passhaus.at/doku.php?id=olivenoelseifen:test_olivovych_mydel

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Kunstblume
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Ungelesener Beitrag von Kunstblume »

Schmunzelsonne hat geschrieben:Danke liebe Kunstblume fürs Verlinken
:knutsch:
Liebe Grüße, Nina

Vetiverdin

Ungelesener Beitrag von Vetiverdin »

pflanzenölscheich hat geschrieben:Ich habe einst auch mit Parfumölen experimentiert und aus dieser Zeit den Eindruck behalten, dass ein Tropfen Parfumöl tendenziell viel stärker riecht und damit ausgiebiger ist als ein Tropfen ätherisches Öl.
Das liegt meist daran, dass PÖ in der Regel aus den chemischen Duftmolekülen zusammengesetzt sind und dadurch sowohl intensiver als auch weniger flüchtig sind.


Mein Tipp für die Verwendung von ÄÖ - vor allem in Produkten für die Gesichtspflege: Sehr sparsam mit Zitrus- und Mentholölen sein, da diese die meisten Allergene beinhalten. Vor allem bei Bergamotteöl sollte man für die Verwendung in Kosmetik auf bergaptenfreie Bergamotteöle zurückgreifen. Bergapten ist ein Bestandteil des natürlichen Bergamotteöls und ist dafür bekannt in Verbindung mit UV-Strahlung allergene Reaktionen zu begünstigen.

Ansonsten hat dir Heike bereits einen sehr guten Richtwert an die Hand gegeben. Ein Parfum/Eau de Toilette besteht aus 10-15% reinen Duftstoffen wie ÄÖ welche sind. Wenn du ein solches Parfum auf 10% verdünnst riecht es immer noch sehr intensiv und hat dann eine Konzentration der ÄÖ von 1-1,5%. Ich empfehle - grade für ÄÖ - die Marke von 1% im Gesamtprodukt als Obergrenze zu sehen. Grade weil Cremes die Haut durchlässiger machen. Mit 0,1 - 0,5% ÄÖ-Anteil werden deine Produkte auch noch deutlich wahrnehmbar duften.

Viele Grüße
Vetiverdin

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Vetiverdin hat geschrieben:Vor allem bei Bergamotteöl sollte man für die Verwendung in Kosmetik auf bergaptenfreie Bergamotteöle zurückgreifen. Bergapten ist ein Bestandteil des natürlichen Bergamotteöls und ist dafür bekannt in Verbindung mit UV-Strahlung allergene Reaktionen zu begünstigen.
Ich kenne das so, dass es eben keine allergischen Reaktionen sind, sondern dass Furocoumarine vielmehr photosensibilisierend sind, die Haut also gegenüber UV-Licht sehr empfindlich machen, und darüber hinaus auch phototoxisch, also unter UV-Einstrahlung selbst auf die Haut schädlich wirken. Dadurch bekommt man unter normaler Sonneneinstrahlung bereits verbrennungsartige Schädigungen. Außerdem steigt das Krebsrisiko.

Vetiverdin

Ungelesener Beitrag von Vetiverdin »

Das wäre die dermatologisch korrektere Antwort, ja ;). Ich habe die Kurzversion bevorzugt. Der Tenor ist derselbe: Bergapten + Sonne = Suboptimal für die Haut ;) :)

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Elijah
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Ungelesener Beitrag von Elijah »

Helga hat geschrieben:
Sonntag, 14. April 2019, 17:20

Liebes - das war nur ein beliebiger Link :), gefragt war ja ob es eine Liste mit Herz-, Kopf- und Basisnoten gibt :) lass Dich nicht verwirren :)
Habe eben dazu was gefunden, das ich ganz interessant fand: klick
Ich hoffe, das funktioniert mit dem Link 🥴
Zuletzt geändert von Helga am Sonntag, 14. April 2019, 17:37, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Link versteckt
„Learn from yesterday, live for today, hope for tomorrow. The important thing is not to stop questioning.“ (Albert Einstein)

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Ich verschiebe Deinen Beitag mal zu den ätherischen Ölen,( im Unterforum "Parfümlabor" (Parfümherstellung auch mit synthet. Düften) passt er nicht, diesen Düften ist es egal ob sie zum Wasser- oder Erdelement gehören :wink:)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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