Milchfett korrekt in Seifenrechner eingeben

Traumseifen entwickeln, Rohstoffe testen, Siedegeheimnisse teilen, Fehlern auf die Spur kommen – hier ist der kreative Mittelpunkt für Seifensieder.

Moderator: Birgit Rita

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Schmunzelsonne
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Milchfett korrekt in Seifenrechner eingeben

Ungelesener Beitrag von Schmunzelsonne »

Gerne möchte ich mich an eine Milchseife wagen. Mein aktuell größtes Hindernis ist, dass ich nicht weiß, wie ich das Milchfett richtig in einen Seifenrechner eingebe. Überlegt ihr, wie viel g Milch/Quark/Joghurt ihr in die Seife geben wollt, schaut auf die INCI wie hoch das Milchfett ist, rechnet dass dann auf eure Wunschmenge um und gebt dies ein?

Oder schreibt ihr einfach die gewünschte zu verwendende Menge Milch/Quark/Joghurt in g ein?

Wie sind Eure Erfahrungen?

Morgen ist Feiertag, ein Schelm wer dabei an Rührsessions denkt. :bingo:

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Das wird Dir nicht wirklich eine Hilfe sein :wink: : Ich verwende nur bei einer HP die genannten Milchfette (meist Sauerrahm), die 1, 2 EL ganz am Schluß zugegeben, berechne ich nicht.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Manjusha
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Ungelesener Beitrag von Manjusha »

Wie Helga geschrieben hat, oder das Wasser, welches du normalerweise zum Anrühren der Lauge nimmst, durch Milch ganz oder anteilig ersetzen.
Oder verstehe ich dich komplett falsch?
Es wird meist empfohlen die Milch vorher einzufrieren, in Eiswürfelbehälter z.B., da sich der SL stark aufheizt, in Einzelförmchen gießen und nicht isolieren, manche Sieder sieden Milchseifen grundsätzlich nur im Winter, um die Form dann ins Freie stellen zu können, oder aber es wird der Kühli verwendet.
Liebe Grüße
Manjusha

Schmunzelsonne
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Ungelesener Beitrag von Schmunzelsonne »

Servus ihr zwei,
mein Dilemma liegt wie folgt:
Ich habe 9%igen Ziegenquark im Kühlschrank, 150g. Diesen würde ich gerne in einer Seife versenken.

Wenn ich jetzt den Quark zum Anrühren der Lauge nehme, wie muss ich rechnen?
Wenn ich Wasser zum Anrühren der Lauge nehme, wie rechne ich dann?

Oder bin ich viel zu kompliziert?
:gruebel: :gruebel:

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flidibus
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Ungelesener Beitrag von flidibus »

Ich würde es gar nicht berechnen, sondern als zusätzliche Überfettung ansehen... das Ausrechnen dürfte schwierig sein, da der Fettgehalt ja nicht aufs Gesamtgewicht, sondern auf die Trockenmasse angegeben wird, soweit ich weiß.
Aber ist Quark nicht zu "unflüssig" zum Lauge anrühren?
Liebe Grüße
Flidibus

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Manjusha
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Ungelesener Beitrag von Manjusha »

Schmunzelsonne hat geschrieben:
Mittwoch, 30. Mai 2018, 14:35
Servus ihr zwei,
mein Dilemma liegt wie folgt:
Ich habe 9%igen Ziegenquark im Kühlschrank, 150g. Diesen würde ich gerne in einer Seife versenken.

Wenn ich jetzt den Quark zum Anrühren der Lauge nehme, wie muss ich rechnen?
Wenn ich Wasser zum Anrühren der Lauge nehme, wie rechne ich dann?

Oder bin ich viel zu kompliziert?
:gruebel: :gruebel:
Das ist dem Seifenrechner egal. Wenn du z.B. von einer Flüssigkeitsmenge von 33% ausgehst, nimmst du 330g Wasser (bei 1kg Gesamtfettmeng) oder Quark, den du vielleicht mit extra Wasser oder Milch dünner machen musst. Das "vielleicht verdünnen" bezieht sich auf die Aussage von Flidibus, ich habe da keine Erfahrung mit.

Ein fiktives Bsp.: Seifenrechner/ homemade-by-kathrin.de

Je 250g/25% Aprikose, Avocado, Babassu, Distel
33% Flüssigkeit =330g - egal was, also zumindest macht das bei dem Rechner keinen Unterschied.
Dann siehst du auf der nächsten Seite die ÜF (oder UL)
z.B. 5% wären dann 137.65 NaOH
12%.....................127.51 NaOH.
Wenn du also das Fett im Quark berücksichtigen willst, würde ich die ÜF/UL etwas niedriger ansetzten.
Oder?
Liebe Grüße
Manjusha

Schmunzelsonne
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Ungelesener Beitrag von Schmunzelsonne »

Danke Dir Manjusha. Du kannst aber auch beim von dir erwähnten Seifenrechner in der Öl-Auswahl Milchfett auswählen. Welchen Wert würdest du dann dort eingeben?

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Manjusha
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Ungelesener Beitrag von Manjusha »

Zu peinlich, da ich ja vegan unterwegs bin habe ich noch so weit nach unten geschaut. Tut mir leid, keine Ahnung, das müsstest du ja tatsächlich den ganz genauen tatsächlichen Fettgehalt wissen, wie Flidibus ja schon anmerkte, und dann wird der Quark ja zur Gesamtfettmenge gezählt und nicht mehr zur Flüssigkeit, mit der du Lauge anrührst. Da musst du leider auf andere Meinungen warten, von jemandem der sich besser auskennt. Ich würde es, wie oben beschrieben handhaben, oder eben wie Helga meinte.

Ooooder du gibst ganz einfach deine 9% Milchfett ein und eben 91% andere Öle/Fette, und was nimmst du dann zum Lauge anrühren? Wasser nehme ich an?
Liebe Grüße
Manjusha

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flidibus
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Ungelesener Beitrag von flidibus »

Ich nehme an, dass mit Milchfett Butterschmalz gemeint ist... :gruebel:
Liebe Grüße
Flidibus

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flidibus
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Ungelesener Beitrag von flidibus »

Was mir jetzt noch eingefallen ist: Wenn du nicht Quark, sondern Milch als Laugenflüssigkeit nimmst, sollte es gehen, dass du den Fettgehalt ausrechnest, weil bei Milch der Fettgehalt auf die Gesamtmenge bezogen ist. Du könntest also z. B. 3,5% von 300 g berechnen...
Liebe Grüße
Flidibus

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Manjusha
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Ungelesener Beitrag von Manjusha »

flidibus hat geschrieben:
Mittwoch, 30. Mai 2018, 19:17
Ich nehme an, dass mit Milchfett Butterschmalz gemeint ist... :gruebel:
Ja dann wird wieder ein Schuh draus, wenn Milchfett ein anderer Name für Butterschmalz ist.
Danke für die Aufklärung, anderweitig hätte ich wahrscheinlich die halbe Nacht gerätselt. :shisha:
Liebe Grüße
Manjusha

Schmunzelsonne
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Ungelesener Beitrag von Schmunzelsonne »

Und ich dachte, dass ist das Fett, was bei der Produktzusammensetzung angegeben ist. Wassergehalt, Fett, Kohlenhydrate usw.....also eine Milchseife ist schon ziemlich besonders :oha:

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flidibus
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Ungelesener Beitrag von flidibus »

Schmunzelsonne hat geschrieben:
Mittwoch, 30. Mai 2018, 21:51
Und ich dachte, dass ist das Fett, was bei der Produktzusammensetzung angegeben ist. Wassergehalt, Fett, Kohlenhydrate usw.....also eine Milchseife ist schon ziemlich besonders :oha:
Das ist es auch. Wenn du Butter machst, entfettest du die Milch damit... wenn du sie aufrahmen lässt, hast du die Sahne, und wenn du diese schleuderst, hast du die Butter. Und wenn du die Butter durch Erhitzen von den Eiweißresten befreist, hast du Butterschmalz, also das reine Milchfett.
Liebe Grüße
Flidibus

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Ungelesener Beitrag von Schmunzelsonne »

Hui - super flidibus, vielen Dank!

Schmunzelsonne
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Ungelesener Beitrag von Schmunzelsonne »

Flidibus, was ist denn der Unterschied zwischen Butterschmalz und Ghee?

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flidibus
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Ungelesener Beitrag von flidibus »

Ich glaube da ist kein Unterschied.
Edit: Schau mal hier :bingo:
Liebe Grüße
Flidibus

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Ungelesener Beitrag von Schmunzelsonne »

Danke Dir!

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Texana
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Ungelesener Beitrag von Texana »

flidibus hat geschrieben:
Mittwoch, 30. Mai 2018, 15:50
Ich würde es gar nicht berechnen, sondern als zusätzliche Überfettung ansehen... das Ausrechnen dürfte schwierig sein, da der Fettgehalt ja nicht aufs Gesamtgewicht, sondern auf die Trockenmasse angegeben wird, soweit ich weiß.
Genau der Fettgehalt bezieht sich auf die Trockenmasse.
Liebe Grüsse
Ursula

Wo es nichts zu fragen gibt, gibt es auch nichts zu lernen. Hubertus Halbfas

Schmunzelsonne
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Ungelesener Beitrag von Schmunzelsonne »

Dann werde ich es mal mit der Wahl eines niedrigeren Überfettungsgrades versuchen und den Quark als Laugenflüssigkeit hernehmen. Ich gehe mal davon aus, dass ich diese zu erwartende dickflüssige Matsche vorher pürieren muss, bevor ich es zu den Ölen gebe.
Vielen Dank für Eure Hilfen und netten Hinweise!

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lavendelhexe
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Ungelesener Beitrag von lavendelhexe »

Hm, aber siebst du die Lauge nicht, um sicher zu sein, dass kein NaOH-Körnchen mehr drin ist? Pürierte Gurke wird flüssig, aber Quark - da verseift das Milchfett ja sofort beim Kontakt mit dem NaOH und geht nur noch sehr schwer durch ein Sieb. Ich würde die Lauge mit reduzierter Wassermenge anrühren und den Quark dann erst unter den Seifenleim ziehen. Berechnen würde ich die Milchfettmenge auch nicht, aber ich mag eh gerne höhere Überfettungen (oder Unterlaugungen).
Liebe Grüßlis,
Lavendelhexe

Jennifer Aron

Ungelesener Beitrag von Jennifer Aron »

Fett aus Milch, Quark oder ähnlichem wird genauso wenig im Seifenrechner berücksichtigt für die Überfettung (NaOH-Berechnung) wie z.B. fette Bestandteile wie Avocado oder sowas.

Allerdings macht es Sinn, Milch und ähnliches erst zum Schluß zum fertigen Seifenleim zuzufügen, da das für die pflegenden Bestandteile schonender ist als direkt mit dem NaOH die ganze Zeit schon in Kontakt zu sein. Also entweder die Lauge ganz normal mit Wasser anrühren und dann die Milch in Form von Milchpulver am Ende zufügen (das vorher mit wenig Wasser glattrühren) oder was auch viele machen die Lauge 1:1 oder 1:1,1 (NaOH : Wasser) anrühren und den Rest Flüssigkeit am Ende als Milch zufügen (dann braucht man sie auch nicht einfrieren und spart eine Menge Aufwand). Quark als Laugen"flüssigkeit" hab ich noch nie gehört, kann mir auch nicht vorstellen, daß das wirklich funktioniert (weil viel zu fest und wie schon erwähnt wurde es eher noch fester wird, weil die Verseifung des Fettes ja schon losgeht, während das NaOH sich auflöst). Würde ich lieber am Ende zufügen :)

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Ungelesener Beitrag von flidibus »

Schmunzelsonne hat geschrieben:
Freitag, 1. Juni 2018, 09:12
Vielen Dank für Eure Hilfen und netten Hinweise!
Was ist denn jetzt aus deiner Quarkseife geworden? Wie hast du sie gemacht?
Liebe Grüße
Flidibus

Schmunzelsonne
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Ungelesener Beitrag von Schmunzelsonne »

Ich habe es tatsächlich gemacht, den ganzen Quark als Lauge. Gut abgetropft über Nacht und dann eine erstaunlicherweise nur leicht gelbliche Matschepampe als Lauge gehabt (erwartet hatte ich orange oder zumindest dunkeleres gelb). Die Konsistenz war so wie Sand am Meer, wenn das Meer gerade drübergespült ist und mann das Nass durch die Finger zu kleinen Türmchen laufen lassen kann. Die Lauge fing wie erwartet gleich an mit der Verseifung, also habe ich vor Zugabe der Fette das ganze erst einmal Solo püriert.

Blieb lange flüssig der Seifenleim und ich bin gespannt wie die sich beim Waschen verhält. Nach dem Einfüllen sofort in den Eisschrank - ich habe sie dort 36 Stunden drin gelassen. Schneiden ging gut, aber sie hätte noch ein wenig länger drin bleiben können - ich habe ein wenig Sodaasche produziert.

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Ungelesener Beitrag von coboki »

Schmunzelsonne hat geschrieben:
Samstag, 16. Juni 2018, 20:07
Schneiden ging gut, aber sie hätte noch ein wenig länger drin bleiben können ...
Hast Du denn auch Fotos für uns, bitte :flehan: !
Herzliche Grüße
Conny

Die Zeit ist immer reif, um das Richtige zu tun. (Martin Luther King)

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Ungelesener Beitrag von Schmunzelsonne »

Bin nächste Woche nicht zu Hause...aber dann gerne

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coboki
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Schmunzelsonne hat geschrieben:
Sonntag, 17. Juni 2018, 21:47
Bin nächste Woche nicht zu Hause...aber dann gerne
Wir warten gern geduldig auf die Fotos :klimper: !
Herzliche Grüße
Conny

Die Zeit ist immer reif, um das Richtige zu tun. (Martin Luther King)

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