Zusätze in Seifen

Traumseifen entwickeln, Rohstoffe testen, Siedegeheimnisse teilen, Fehlern auf die Spur kommen – hier ist der kreative Mittelpunkt für Seifensieder.

Moderator: Birgit Rita

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Oddrun
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Zusätze in Seifen

Ungelesener Beitrag von Oddrun »

Hallo ihr Lieben,

Ich bin ja beim "selbermachen" noch ziemlich unerfahren und versuche erstmal so viele Infos wie möglich zu sammeln.

Was mir schon länger im Kopf herum schwirrt sind verschiedene Zusätze in Seifen wie heilerde, Kohle und Salz.

Kommen die in den fertigen Leim? Also wenn lauge und fette schon gemischt sind?

Was muss ich bei der Berechnung beachten? Zum Beispiel Gewicht? Fragen über Fragen 😊

Danke im voraus und liebe Grüße!
Oddrun

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Kunstblume
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Ungelesener Beitrag von Kunstblume »

Tonerden/ Heilerde kannst du in die Öle pürieren vor Laugenzugabe oder in den fertigen Seifenleim (SL) geben. Dann in etwas Öl oder SL anrühren und gut unterrühren. Zum Härten eines Seifenstücks kannst du +/- zwei TL auf 500 g GFM Salz in der Laugenflüssigkeit VOR Zugabe von NaOH lösen. Analog dazu Zucker, um den SL länger fließfähig zu halten. Puderzucker in Öle püriert soll feinporigen Schaum fördern, ebenso Puder (Talkum). Mit Kohle kannst du Schwarz färben (am besten mit Gelphase!). Hast du schon mal gesiedet?
Liebe Grüße, Nina

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Kessia
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Ungelesener Beitrag von Kessia »

Hallo Oddrun,
das ist unterschiedlich und kann so pauschal nicht beantwortet werden. Milch zum Beispiel, kann man als Eiswürfel gefroren anstatt Wasser nehmen. Das NaOH kommt dann ganz langsam auf die gefrorene Milch drauf. Ich mag das aber nicht so gerne und rühre lieber 1:1. Das heißt, so viel NaOH wie der Rezeptrechner für deine ÜF ausrechnet und genauso viel Wasser nimmst du in Gramm. Die restliche Wassermenge nehme ich dann als Milch und gebe die erst nachträglich (muß angewärmt sein) in den Seifenleim.

Bei Salz genauso. Es gibt Sole Seifen, da ist das Wasser mit soviel Salz angereichert, dass sich kein weiteres Salz mehr auflöst und das wird dann als Laugenflüssigkeit hergenommen, aber es gibt auch richtige Salz Seifen, wo das Salz erst nachträglich in den fertigen Leim gegeben wird und dann auch viel mehr Salz genommen werden kann.

Heilerde gebe ich nachträglich in den Seifenleim, aber ich zwacke vorher eine kleine Menge Öl von den Ölen ab und verrühre die Heilerde schon mal damit, weil sie sich dann besser verteilt. Auf 250g GFM gebe ich nur 1TL Heilerde, weil die Seife sonst zu fest oder bröselig werden könnte. Oder die Wassermenge müsste erhöht werden. Heilerde wird nicht mitberechnet, die Milch schon (als Wasser). Salz als Sole wird dem berechneten Wasser zugefügt, aber direkt nicht berechnet, da ja nur das Wasser berechnet wird. Nachträglich hinzugefügtes Salz wird ebenfalls nicht berechnet.

Meistens kommen Zusätze nachträglich in den emulgierten Seifenleim und werden nicht berechnet, aber nicht immer. Es sollte auch nicht zu viel an Zusätzen sein, sonst wird die Seife zu trocken, bröselig oder zu weich... je nachdem, was hinzugefügt wird.

Dann kommt es auch noch darauf an, ob eine Kaltverseifung oder eine Heißverseifung.
Man muß das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen. (Hermann Hesse)

Oddrun
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Ungelesener Beitrag von Oddrun »

Hallo und schön mal herzlichen Dank für die Antworten!

Ich habe noch nicht selber gesiedet, will mich aber so gut wie möglich informieren was man alles machen kann.

Danke für die ausführlichen Antworten!

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Andrea-
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Ungelesener Beitrag von Andrea- »

Ich rate dir erst einmal eine "einfache" Seife zu sieden und dann, eventuell mit dem selben Rezept, auszuprobieren, wie sich für dich die Zugabe von Salz oder Milch oder Heilerde oder Zucker oder.... auswirken; ich glaube, da bekommst du am besten ein Gefühl für die Veränderungen :). Du kannst ja kleine Mengen z.B. 250 g sieden (das ist meine Mindestmenge).
Liebe Grüße, Andrea-

Gloa
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Ungelesener Beitrag von Gloa »

Andrea, wenn Du noch nie gesiedet hast, so fange besser mit einem einfachen Rezept an. Ein wenig Duft dazu...fertig.
Habe mich auch erstmal mit der Technik vertraut gemacht, dann nach und nach die Rezepte mit verschiedenen
Zusätzen ergänzt und verfeinert. Ist nur ein Ratschlag !!
Beim Hausbau beginnt man auch mit der Bodenplatte, nicht mit dem ersten Stock. :)

Herzlichst Gloa

Oddrun
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Ungelesener Beitrag von Oddrun »

Hallo und danke für die Antworten,

Ich habe ein paar Ideen, dafür suche ich eben Tipps weil ich zu vielen Fragen einfach keine eindeutigen Antworten im Netz gefunden habe und bin sehr dankbar, dass meine Fragen hier so klar beantwortet worden sind, ich bin manchmal nicht die schlaueste 😉

Ich werde vermutlich mit einer haarseife anfangen, beduften möchte ich erstmal nicht.

Ich habe auch nur wenige Zutaten (lieblingsöle und - Zusätze) da.

Auf jeden Fall werde ich mit kleinen Stücken beginnen.

Danke euch allen!

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Ungelesener Beitrag von flidibus »

Oddrun hat geschrieben:
Donnerstag, 28. Februar 2019, 06:49

Ich werde vermutlich mit einer haarseife anfangen, beduften möchte ich erstmal nicht.

Ich habe auch nur wenige Zutaten (lieblingsöle und - Zusätze) da.

Auf jeden Fall werde ich mit kleinen Stücken beginnen.

Danke euch allen!
Anmerkung: mit zu kleinen Chargen solltest du auch nicht beginnen, weil Wiegefehler dann in punkto Laugenunterschuss/Zu "scharfe" Seife stärker ins Gewicht fallen. Evtl. auch bei kleinen Chargen das Natron mit der Waage mit Nachkommastellen wiegen!
Haarseife ist eine "Königsdisziplin", falls du nicht ausgesprochen frustrationstolerant bist, würde ich dir zum Lernen eher Handseife empfehlen.
Liebe Grüße
Flidibus

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Ungelesener Beitrag von Kunstblume »

Ich benutze alle meine Seifen (- Reste) in einem Seifensäckchen als Haarseife (hin und wieder nehme ich Seife für Haare, sonst aber mein eigenes Shampoo). Und mit Natron ist hier aber Natriumhydroxid gemeint, nicht Natriumbicarbonat/ Natriumhydrogencarbonat (= Natron). Für Siedeanfänger ist dieser Unterschied wichtig. :schlaumeier:
Liebe Grüße, Nina

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Ungelesener Beitrag von Kessia »

Oddrun hat geschrieben:
Donnerstag, 28. Februar 2019, 06:49
Ich werde vermutlich mit einer haarseife anfangen, beduften möchte ich erstmal nicht.
Ich habe auch mit Haarseifen angefangen. Aber die ersten 20 Haarseifen sind alle nichts für meine Haare gewesen. Danach fing ich einfach mal an, mir auch mit Hand- und Duschseifen die Haare zu waschen und dabei fand ich heraus, das meine Haare Haselnuss, Reiskeim, Kokos und Rizinusöl mögen. Diese Öle hatte ich aber, bis auf Rizinus nicht in Haarseifen drinnen. Jetzt nehme ich diese Öle immer dazu und dann noch ein oder zwei andere, wie Brokkolisamenöl oder Klettenwurzelöl oder....

Bei Haarseifen ist halt viel rum probieren nötig. Aber das gute ist ja, ist die Seife nichts für die Haare, nimmt man sie eben für den Körper oder die Hände her. :) Aber umgekehrt Körper- und Handseifen zum ausprobieren für die Haare ist es auch nicht schlecht.
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Oddrun - hier findest Du auch noch mehr Anleitungen klick
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Oddrun
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Ungelesener Beitrag von Oddrun »

Danke nochmal an alle!

Wegen dem herumprobieren: ich wasche seit etwa 8 Jahren meine Haare mit Seife, welche öle sie mögen und welche nicht, wieviel überfettung ich in etwa brauche, weiss ich ziemlich gut.

Danke und schönen Abend noch! 🙂

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Kessia
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Ungelesener Beitrag von Kessia »

Oddrun hat geschrieben:
Donnerstag, 28. Februar 2019, 17:31
ich wasche seit etwa 8 Jahren meine Haare mit Seife, welche öle sie mögen und welche nicht, wieviel überfettung ich in etwa brauche, weiss ich ziemlich gut.
Dann hast du einen super Vorteil! Dann los, ran an die Töpfe. Schief gehen kann nicht mehr viel, wenn du schon weißt, was deine Haare mögen. Das Seife sieden ist wirklich nicht so schwer. Hier ist eine gute Anleitung mit Bildern.
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Oddrun
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Ungelesener Beitrag von Oddrun »

Danke Kessia
🙂
Schau ich mir gleich an 🙂

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