Ranzige Öle

Traumseifen entwickeln, Rohstoffe testen, Siedegeheimnisse teilen, Fehlern auf die Spur kommen – hier ist der kreative Mittelpunkt für Seifensieder.

Moderator: Birgit Rita

Poppy
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Ranzige Öle

Ungelesener Beitrag von Poppy »

Ein frohes Neues in die Runde,
ich hoffe, ihr könnt mir bei ein paar Fragen weiterhelfen, da ich trotz längerer Recherche keine zufriedenstellende Antworten gefunden habe.
Ich bin zwar keine passionierte Seifensiederin, aber so 1 - 2 mal im Jahr siede ich jeweils ein guten Dutzend Seife, die dann zu Weinachten und Geburtstagen verschenkt werden.
Da ich eine begeisterte Kosmetikrührerin bin, kaufe ich immer wieder zu viel an Ölen ein. Und dann passiert es leider immer wieder, dass einige Öle ranzig werden, bzw. anfangen, ranzig zu riechen. Kann ich diese Öle verseifen? Ich meine mal gelesen zu haben, dass bei dem Verseifungsprozess die Doppel- und Dreifachbindungen von Ölen aufgebrochen werden. Dann wär das doch egal.....- oder?
Hat jemand Erfahrungen damit?
Und hat jemand von euch mit reiner Olivenölseife ein flüssiges Waschmittel für Buntwäsche hergestellt? Bin gerade dabei, ein Rezept auszutüfteln
Habt vielen Dank im Voraus
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Bina
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Ungelesener Beitrag von Bina »

Sicher kannst Du ranzige Öle verseifen.
Nur erhälst Du dann leider auch ranzige Seife.

Tu sie besser weg., es wäre schade um die anderen Rohstoffe.
Liebe Grüße
Bine

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pfeifferische
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Ungelesener Beitrag von pfeifferische »

Vielleicht aus den ranzenden Ölen eine Putz- bzw. Arbeitsseife sieden? :gruebel: Nur als Idee, damit die Öle nicht vollends verloren sind.
Herzlich,
Iris
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Bina
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Ungelesener Beitrag von Bina »

Das funktioniert ebenfalls nicht; die Doppelbindungen werden ja nicht mit ausgesalzen und das Ergebnis wäre eine stinkige, ranzige Putzseife.

Edt: unter Putzseife hab ich jetzt mal ausgesalzene Seife verstanden.
Liebe Grüße
Bine

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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

:hallihallo:
Hier gibt’s ein paar Tipps, was mit ranzigen Ölen gemacht werden kann…

Liebe Grüße,
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Ungelesener Beitrag von Baerenfrau »

Judy, jetzt musste ich herzlich lachen über deinen link. Die Idee, meine Holzbretter in der Küche oder meine Ledercouch mit ranzigem Öl zu pflegen, ist schon schräg. Da hab ich den Geruch dann den ganzen Tag in der Nase... und auch im Essen, brrrr.

Poppy, willst du Flüssigseife herstellen oder feste Seife raspeln und daraus Waschmittel machen?

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pfeifferische
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Ungelesener Beitrag von pfeifferische »

Bina hat geschrieben:
Mittwoch, 4. Januar 2023, 22:22
Das funktioniert ebenfalls nicht; die Doppelbindungen werden ja nicht mit ausgesalzen und das Ergebnis wäre eine stinkige, ranzige Putzseife.
Edt: unter Putzseife hab ich jetzt mal ausgesalzene Seife verstanden.
Dass die Seife olfaktorisch kein Highlight würde, ist klar :duft: ; aber mit KOH produzierte Schmierseife zum Wischen ist nach dem Saubermachen (für mich) nicht mehr wahrnehmbar. Und da die Öle verseift werden, tut das Ranzigsein dem Reinigungseffekt keinen Abbruch. Es war ja auch nur ein Vorschlag, ich mach das so, aber das darf jede*r für sich entscheiden. Mir tut´s schlicht leid, Öle wie auch alle anderen Lebensmittel wegzuwerfen, wenn es dafür noch eine Nutzung gibt.
Herzlich,
Iris
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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Baerenfrau hat geschrieben:
Donnerstag, 5. Januar 2023, 10:44
Judy, jetzt musste ich herzlich lachen über deinen link. Die Idee, meine Holzbretter in der Küche oder meine Ledercouch mit ranzigem Öl zu pflegen, ist schon schräg. Da hab ich den Geruch dann den ganzen Tag in der Nase...
So undenkbar ist das gar nicht - auch hier gibt es diese Tipps und ich glaube nicht, dass der Geruch so lange anhält…

Liebe Grüße,
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Ungelesener Beitrag von Korsin »

Ich werde das mal testen. Ich hab einen selbst gebauten Balkon Tisch, geölt, der steht immer nur draußen (Pergola). Nun ist mir ein Hanföl aber sowas von abgelaufen, das holt keiner mehr ein :schleich: . Olfaktorisch find ich es... Nun ja, Hanföl halt. Und im Freien und bis zum Frühjahr dürfte ja alles verduftet sein :gruebel:
Liebe Grüße
Korsische Prinzessin

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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Liebe Korsin,

das wäre ja klasse, wenn du das ausprobieren könntest und hier berichten würdest!
:knutscher:
Liebe Grüße,
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Ungelesener Beitrag von bibib »

Ich verwende immer das nicht mehr genießbare Leinöl für Holz im Garten (Holzgestell vom Liegestuhl, Holz"wob" von meiner Sense, ...) und das riecht kein bisschen unangenehm. :)

Zum Verseifen von ranzigen Ölen fällt mir noch ein: wir sammeln ja Altöl im »Öli« und bringen das ins Abfallsammelzentrum. Dort wird das gesammelte Öl aber auch verseift, soweit ich weiß, und da ist sicher genug ranziges dabei. Aber vermutlich wird das dann auch entsprechend behandelt? Weiß das jemand?
Liebe Grüße,
bibib

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Birgit Rita
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Ungelesener Beitrag von Birgit Rita »

bibib hat geschrieben:
Donnerstag, 5. Januar 2023, 13:36
Ich verwende immer das nicht mehr genießbare Leinöl für Holz im Garten (Holzgestell vom Liegestuhl, Holz"wob" von meiner Sense, ...) und das riecht kein bisschen unangenehm. :)
...........
Mach ich auch seid vielen Jahren, ich finde schon, das es riecht doch im Garten stört mich das nicht.

Nicht Harze des Öl eignet sich für den Sandeimer,
Anleitung: größer als Spatenbreit einen Eimer mit dem Sand füllen, altes Öl hineingiessen.
Nun kann der Spaten, Grabegabel usw nach jeder Benutzung hinein gesteckt werden. Er wird dadurch sauber und imprägniert. Kann danach aufgehängt werden. :blume:
Lieben Gruß
Birgit Rita :-)

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Ungelesener Beitrag von pfeifferische »

bibib hat geschrieben:
Donnerstag, 5. Januar 2023, 13:36
Zum Verseifen von ranzigen Ölen fällt mir noch ein: wir sammeln ja Altöl im »Öli« und bringen das ins Abfallsammelzentrum. Dort wird das gesammelte Öl aber auch verseift, soweit ich weiß, und da ist sicher genug ranziges dabei. Aber vermutlich wird das dann auch entsprechend behandelt? Weiß das jemand?
Hallo Bibib,
nach meinem Wissen wird aus dem mittels "Öli" gesammelten Altfetten Biodiesel in Tirol produziert
Herzlich,
Iris
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Ungelesener Beitrag von bibib »

Birgit Rita hat geschrieben:
Donnerstag, 5. Januar 2023, 14:29
Anleitung: größer als Spatenbreit einen Eimer mit dem Sand füllen, altes Öl hineingiessen.
Nun kann der Spaten, Grabegabel usw nach jeder Benutzung hinein gesteckt werden. Er wird dadurch sauber und imprägniert. Kann danach aufgehängt werden. :blume:
Genau, dafür nehme ich altes Neutralöl oder Dermofeel Sensolv, das schon ewig im Kasten steht und das ich nicht mehr für Körperpflege verwenden mag.
Liebe Grüße,
bibib

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bibib
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Ungelesener Beitrag von bibib »

pfeifferische hat geschrieben:
Donnerstag, 5. Januar 2023, 14:32
nach meinem Wissen wird aus dem mittels "Öli" gesammelten Altfetten Biodiesel in Tirol produziert
Ah, das klingt vernünftiger. Ich will ja gar nicht wissen, wie der Sammelbehälter insgesamt aussieht. :kicher:
Liebe Grüße,
bibib

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Ungelesener Beitrag von Judy »

Wow! Die Idee mit dem Sandeimer ist notiert!
Vielen Dank dafür, Birgit Rita
:knutscher:
Liebe Grüße,
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Ungelesener Beitrag von Poppy »

Ein ganz großes "DANKESCHÖN" an euch alle!!!!!!
Judy: danke für den Tipp mit der Lederpflege- das war mir neu. Dass man Holz pflegen kann, das wusste ich. Aber Leder.....? Jetzt weiß ich, was ich am Wochenende mit wachsender Begeisterung machen muß.
Nochmal zurück zu den ranzigen Ölen: ich hatte mich etwas mißverständlich ausgedrückt. Ich meinte, nicht eine Seife ausschliesslich mit ranzigen Ölen zu sieden, sondern ranzig gewordene Öle zu den anderen hinzugeben (wie z. B. Granatapfelöl, Wildrosenöl, Himbeersamen, etc. also hauptsächlich Wirkstofföle, die unter dem Sammelbegriff "teure kleine Scheis.....erchen" zusammenfasse). Ich meine mich zu erinnern, dass ich mal eine Doku gehen hatte, wie in Serbien / Kroatien Frauen ein kleines Unternehmen gegründet hatten, in dem sie Seifen aus Altöl / Frittieröl (o.ä.) herstellten. Keine Putzseifen, sondern für die Körperhygiene. Nur weiß ich nicht, ob man unter Altöl auch ranzig gewordene Öle versteht.
Aber wisst ihr was: ich probiere es einfach aus! Ich habe mal wieder ca. 50 ml an muffig riechenden Ölen "angesammelt". Und ich werde eine kleine Charge sieden - so ca. 200 gr - und auch ohne Duft. Dann werde ich sehen, bzw. riechen, ob es klappt.
Ich werde euch dann berichten.
Noch 2 Fragen: wie oft öl ihr eure Schneidebrettchen ein (meine sind aus Akazienholz) und hat jemand von euch Erfahrungen mit selbstgemachten Flüssigwaschmittel auf Olivenseifenbasis?
Liebe Grüße
Poppy
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Ungelesener Beitrag von pfeifferische »

Poppy hat geschrieben:
Freitag, 6. Januar 2023, 10:46

Aber wisst ihr was: ich probiere es einfach aus! Ich habe mal wieder ca. 50 ml an muffig riechenden Ölen "angesammelt". Und ich werde eine kleine Charge sieden - so ca. 200 gr - und auch ohne Duft. Dann werde ich sehen, bzw. riechen, ob es klappt.
Ich werde euch dann berichten.
Liebe Poppy,

bitte unbedingt berichten! Ich bin seeeeehr gespannt :zwille: , wie es dir damit geht!
Herzlich,
Iris
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Ja, liebe Poppy, die Frage mit den Brettchen ist berechtigt und interessiert mich auch!
Zur Flüssigseife:
Ich hatte sogar mit Flüssigseife auf Olivenölbasis das Sieden angefangen (noch vor meiner RK Zeit) und diese in Verschäumerflaschen benutzt.
Aber mit dem Wissen, dass ich mir Dank RK, ON und Heike hier aneignen durfte, würde ich heutzutage keine mehr machen, nämlich aus dem Grund „welches Konservierungsmittel“ und dem doch eher hautunfreundlichem hohem PH Wert (der auch die Frage nach dem Konservierungsmittel aufkommen lässt)…

Aber das ist nur mein Standpunkt.
Liebe Grüße,
Judy
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Ungelesener Beitrag von Korsin »

Liebe Poppy,
genau deshalb habe ich es auch aufgegeben. Dazu kam noch die relativ mühselige Herstellung. Als Versuch ganz okay, auf Dauer, heutzutage und meiner Meinung nach, es lohnt Aufwand und Einsatz nicht.
Liebe Grüße
Korsische Prinzessin

Poppy
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Ungelesener Beitrag von Poppy »

Aber mit dem Wissen, dass ich mir Dank RK, ON und Heike hier aneignen durfte, würde ich heutzutage keine mehr machen, nämlich aus dem Grund „welches Konservierungsmittel“ und dem doch eher hautunfreundlichem hohem PH Wert (der auch die Frage nach dem Konservierungsmittel aufkommen lässt)
....und wieder einmal habe ich mich nicht präzise genug ausgedrückt!!!! Ich meinte eigentlich, Flüssigwaschmittel für Buntwäsche in der Waschmaschine.
Und was das Konservieren betrifft: ich konserviere mein Duschgele und Schampoos nicht (und auch meine Reinigungsmittel auf Basis von Zetesol). Tenside reagieren mit den Fettmolekülen der bakteriellen und viralen Zellmembran und geladene (ionische) Tenside auch mit der Zellwand von Bakterien. Sie wirken also per se schon als Konservierer.
Und ich habegerade beschlossen (ob es richtig ist weiß ich nicht), meine Brettchen 1 x im Jahr einzuölen. Mach ich mit meiner Balkonmöbel auch nicht anders.
Liebe Grüße
Poppy
Zuletzt geändert von Pialina am Freitag, 6. Januar 2023, 22:51, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat repariert
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Ungelesener Beitrag von Poppy »

Meine letzte Antwort war an judy gerichtet und habe habe total deppert zitiert- sorry!
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Ungelesener Beitrag von Pialina »

Poppy hat geschrieben:
Freitag, 6. Januar 2023, 13:09
Und was das Konservieren betrifft: ich konserviere mein Duschgele und Schampoos nicht (und auch meine Reinigungsmittel auf Basis von Zetesol). Tenside reagieren mit den Fettmolekülen der bakteriellen und viralen Zellmembran und geladene (ionische) Tenside auch mit der Zellwand von Bakterien. Sie wirken also per se schon als Konservierer.
Es ist ein Irrglaube, dass Shampoos und Duschgele nicht konserviert müssen, ich zitiere Heike aus einem anderen Thread:
Heike hat geschrieben:
Donnerstag, 7. Januar 2010, 11:50
Schnabulinchen hat geschrieben:Wenn ich mich richtig erinnere, dann gilt im Allgemeinen eine WAS-Konzentration von 30 % als selbstkonservierend. Das wäre dann eher ein Konzentrat.
:ja: Ja, ungefähr ab 30 % WAS aufwärts. Ein Beispiel ist Kokosbetain: das Produkt, das CMD unter diesem Namen führt, ist TEGO® Betain F 50 von Evonik, auf Grund der hohen WAS-Konzentration von 38 % konservierungsmittelfrei. Die anderen Händler führen als Kokosbetain mehrheitlich ein Produkt mit 30 % WAS, TEGO® Betain F von Evonik, das auf Grund des geringeren WAS- und höheren Wassergehalts mit Natriumbenzoat und Kaliumsorbat konserviert ist.
Shampoos und Duschgele haben meist eine WAS von 10-15% - bei dieser Konzentration an waschaktiven Substanzen ist eine Konservierung erforderlich.
Liebe Grüße,
Pialina

monacensia
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Ungelesener Beitrag von monacensia »

Poppy hat geschrieben:
Mittwoch, 4. Januar 2023, 13:03
Und dann passiert es leider immer wieder, dass einige Öle ranzig werden, bzw. anfangen, ranzig zu riechen.
Mal ein ganz anderer Gedanke: Bist Du sicher, daß die Öle schon ranzig sind? Falls Du nämlich nur an der Flasche geschnuppert hast, hast Du wahrscheinlich nur das am Hals angetrocknete Öl gerochen. Das Gros des Öls ranzelt womöglich noch gar nicht. Ich habe schon einige Öle verarbeitet, die mehrere Jahre über ihr MHD hinaus waren und trotzdem nicht ranzelten. Also falls deine Öle nicht entweder 10 Jahre alt sind oder im Warmen gestanden haben bzw. dem Sonnenlicht ausgesetzt waren, mach noch eine Riechprobe außerhalb der Flasche.

Auf die Haut würde ich es mir trotzdem nicht schmieren wollen, und auch bei Lederpflege hätte ich die Befürchtung, daß es bald zu stinken anfangen würde, weil dann eine viel größere Oberfläche der Luft ausgesetzt wäre.

Ich habe solche Öle erfolgreich zu Seife verarbeitet (die gesamte Seife nur aus solchen Ölen) sowie mit trocknenden Ölen (Lein und Walnuß) Holz geölt - Parkett und Küchenarbeitsplatte. Aber, wie gesagt: Das Öl roch in allen diesen Fällen noch nicht ranzig, es war einfach nur alt.

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Elsa
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Ungelesener Beitrag von Elsa »

Poppy hat geschrieben:
Freitag, 6. Januar 2023, 10:46
Ich meine mich zu erinnern, dass ich mal eine Doku gehen hatte, wie in Serbien / Kroatien Frauen ein kleines Unternehmen gegründet hatten, in dem sie Seifen aus Altöl / Frittieröl (o.ä.) herstellten. Keine Putzseifen, sondern für die Körperhygiene. Nur weiß ich nicht, ob man unter Altöl auch ranzig gewordene Öle versteht.
In Spanien wird das auch von jeher so gemacht, es gibt auch Anlaufstellen wo man Frittierfett abgeben kann. Diese Seife wird el jabon de la Abuela, die Seife der Großmutter genannt. Es wird alles an Öl, egal ob du eine Dose mit Sardinen aufmachst bis Restaurantfett gesammelt. Danach kommt alles in einem großen Topf und muss unter kochen gereinigt werden. Dazu werden verschiedene Kräuter hinzugefügt -Rosmarin; Thymian, Pfefferminze, etc.- Dieses Öl wird danach verseift. Ist aber auschliesslich zum Putzen deklariert. Das wird nicht! für die Haut benutzt. Sie weißen das in den Seifeforen auch ausdrücklich hin.

Es ist eine tolle Sache wenn viel benutztes Öl anfällt. Die Lage war noch nie gut um einfach weg zu schmeissen, alles musste wie es jetzt heißt Recycling werden. Wenn geschlachtet wurde gab es auch Seife etc.
Besos Elsa
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Ungelesener Beitrag von Birgit Rita »

Ich verseife auch "altöl" was bei mir in der Küche anfällt. Das ist nicht ranzig, sondern von zB Reste von in öl eingelegten Tomaten, Artischocken und so weiter. Ich filtere es und Lager es bis zum Verbrauch im Kühlschrank. Nutze die Seife als Putzseife.
Judy hat geschrieben:
Donnerstag, 5. Januar 2023, 22:16
Wow! Die Idee mit dem Sandeimer ist notiert!
Vielen Dank dafür, Birgit Rita
:knutscher:
Die Idee ist aus den Selbstversorger Büchern von John Seymore, der allerdings motoröl nutzt was ich nicht in meiner Garten Erde haben möchte 😅
Lieben Gruß
Birgit Rita :-)

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Ungelesener Beitrag von Baerenfrau »

Jetzt habt ihr mich neugierig gemacht: Ich habe gerade ein kleines Fläschchen ranziges Weizenkeimöl bei meiner Nachbarin eingetauscht. Damit werde ich eine alte Geldtasche und ein im Keller schlummerndes altes Brettchen einlassen und ein paar Tage warten. Ich bin schon sehr gespannt, wie das riecht.

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Ungelesener Beitrag von Judy »

Da bin ich aber gespannt!
Aber bitte nicht :nawarte:
falls das ganze Haus stinken sollte…

Liebe Grüße,
Judy
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Hallo Ihr Lieben,
wie fast immer finde ich einen Beitrag zu einem Thema, was mich umtreibt. Wollte gerade fragen, was denn abgelaufene Öle, in z. B. einer Lotion, dem Körper antun. Wie ändert sich die Zusammensetzung?
Ich hatte die Idee alle abgelaufenen Öle zusammenzugießen und in einem Haarbar zu verarbeiten.
Liebe Grüße von Anke

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Update zu meinem Versuch mit abgelaufenem Hanföl, mit dem ich einen Terassentisch eingeölt habe. Hat prima geklappt. Ich kann auch keinen merkwürdigen Geruch feststellen, außer eben ganz leicht noch das Öl Aroma von vorher. Es war wirklich fürchterlich über die Zeit, MHD 10/21, roch aber noch ziemlich okay. Also nicht typisch ranzig.
Liebe Grüße
Korsische Prinzessin

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