seifen und lebensgefahr :-)

Traumseifen entwickeln, Rohstoffe testen, Siedegeheimnisse teilen, Fehlern auf die Spur kommen – hier ist der kreative Mittelpunkt für Seifensieder.

Moderator: Birgit Rita

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sandi

seifen und lebensgefahr :-)

Ungelesener Beitrag von sandi »

einen schönen guten abend!

wenn man erstmal vom kosmetik-selbermachen-stachel gepiekst worden ist, lässt es einen ja nicht mehr los :-)
ich wollte mal ein bisschen was zu den selbst gemachten seifen fragen.
irgendwo hab ich gelesen, dass die seife, die wir kaufen können, nur deshalb einen so schlechten ruf hat (trocknet die haut aus, hinterlässt einen film...), weil die industrie irgendeinen stoff, ich glaub glyzerin, entzieht, damit die seife nicht so lange ruhen muss (???) und verkauft diesen stoff dann an die pharmaindustrie??? selbstgemachte seifen sollen gar nicht schlecht für die haut sein. wie seht ihr das? und wie sind eure erfahrungen mit selbstgemachter seife, wascht ihr euch komplett mit seife oder verzichtet ihr darauf und wenn ja, aus welchen gründen?

ich hätte auch noch einige fragen zum prozess des siedens. wie gesundheitsgefährdend ist denn dieser prozess? wenn man anleitungen liest, bekommt man ja schon ganz schön :respekt: vor den chemikalien. meine frage zielt vor allem auf das einatmen der dämpfe, die entstehen. sind die gefährlich für die umwelt? kann man bedenkenlos im vorgarten die lauge anrühren und dann mit dem laugenbecher durchs (miets)haus in die wohnung gehen und da weiter machen? oder vergrault man damit seine nachbarn? :shopping1: und entstehen diese dämpfe auch nur in dem moment, in dem man das NaOH einrührt?
welche vorraussetzungen sollte denn der ort mit sich bringen, damit nichts passieren kann? ich hab zb keine abgetrennte küche in meiner einraumwohnung und in der küchenecke auch kein fenster. ich müsste also mit dem becher ans wohneckenfenster gehen. sollte man in so einer wohnung seifenexperimente eher lassen oder ist das egal?

so viele fragen, aber das ist ja auch ein spannendes thema. und hier werden so schöne seifen gepostet, da kann man sich ja verlieben...

(wie in diese smilies hier, ich könnte mich totlachen)
:sleepingcow:

becsi

Ungelesener Beitrag von becsi »

Also was Seifen und meinen Seifenkonsum angeht, ich finde Seife super ( siehe www-Button unten ;D ), aber sei gewarnt, fängst Du einmal zum Sieden an, gibt es kein halten.

Nein, wenn man es vorsichtig angeht, ist Seife sieden nicht gefährlich. Klar Naoh ist ätzend, also Schutzbrille und Handschuhe. Die Dämpfe sollte man nicht inhalieren, deswegen Gesicht nicht über den Behälter halten, gut lüften, oder die Lauge im Freien anrühren, oder unter dem Dunstabzug. Nein Du verärgerst niemanden im Hausflur oder im Hof, schon gar nicht, wenn Du nach 4-6 wochen Deinen nachbarn ein Stück Seife abgibst. ;D

Du brauchst auch keine abgetrennte Küche oder so. Ich leg Dir mal die grundlegend beste Homepage zum Thema Seifesieden ans Herz:

http://www.naturseife.com

Ja, es ist viel Info, ja man blickt nicht gleich durch, aber: es zaht sich aus, naturseife kreuz und quer von rechts nach links und umgekehrt zu lesen, da steht gratis alles drin (Claudia Kaspar hat aber auch ein Buch geschrieben, ist aber nicht viel Unterschied zur Homepage).

Barbara
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Ungelesener Beitrag von Barbara »

ich kann mich becsi nur anschließen, wenn du erst mal handgesiedete Seife benutzt hast, wirst du nichts anderes mehr wollen :wink:
Ich hatte auch einen Heidenrespekt vor der Lauge, aber wenn man die Sicherheitsvorkehrungen einhält, kann eigentlich nichts schiefgehen.
Und ich habe tagelang Claudias Seiten gelesen, bis ich mich getraut habe,
das ist einfach die beste Infoquelle.
Ich siede in meiner Küche, die Lauge rühre ich entweder im Freien an, oder unter der Dunstabzugshaube. Wenn dir das sicherer erscheint, kannst du einen Mundschutz benutzen.
Also trau dich , aber Achtung: Suchtgefahr :wink:
LG
Barbara

margaris
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Ungelesener Beitrag von margaris »

Ich unterschreib voll und ganz bei meinen Vorschreiberinnen!

Es klingt gefährlicher als es ist, aber es benötigt Respekt und ja keinen Übermut. Und wenn Du mal angefangen hast, ist die Suchtgefahr wahnsinnig gross :ja: :ja: - es ist ein phantastisches Hobby, das ich persönlich nicht mehr missen möchte!!

Und gekaufte Seifen kommen wenn nur irgendmöglich nicht mehr an mich ran, die trocknen zu sehr aus :D.
Liebe Grüsse
Margaris

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lavendelhexe
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Ungelesener Beitrag von lavendelhexe »

irgendwo hab ich gelesen, dass die seife, die wir kaufen können, nur deshalb einen so schlechten ruf hat (trocknet die haut aus, hinterlässt einen film...), weil die industrie irgendeinen stoff, ich glaub glyzerin, entzieht, damit die seife nicht so lange ruhen muss (???) und verkauft diesen stoff dann an die pharmaindustrie??
Äh, das ist nicht ganz richtig. Das Glyzerin wird entzogen, ja. Und an Kosmetikunternehmen verkauft - fast jede Creme auf dem Markt enthält Glyzerin. Aber das alleine macht es nicht... Sonst wär Glyzerin ja DAS Pflegemittel überhaupt :wink:

Meine Vorrednerinnen haben alle recht. Nur eins kann ich nicht verstehen: wie man mit ätzender Lauge noch durchs Haus laufen mag. Ich trau mich das nicht. Sollte ich stolpern oder etwas verschütten... :eek: Ich rühre das Zeug in der Küchenspüle an, der Dunstabzug ist direkt daneben und läuft. Solange man die Dämpfe nicht einatmet,passiert auch nichts. Laß dein Fenster offen und halte das Gesicht fern vom Laugengefäß. Oder - nimm Eiswürfel zum anrühren, dann wird die Lauge gar nicht heiß und es dampft auch nichts.
Angst braucht man nicht zu haben - aber Respekt vor dem NaOH und der Lauge und der Rohseife ist angebracht.
Liebe Grüßlis,
Lavendelhexe

Lilia

Ungelesener Beitrag von Lilia »

Du wirst selbstgemachte Seife lieben.
Vorallem gibt es viele Personen, die zuvor Probleme mit der Haut hatten. Diese Probleme sind weg, seitdem sie handgesiedete Seife verwenden.
Also nur zu empfehlen.
Wenn du die Sicherheitshinweise beim Seifesieden korrekt einhälst, ist Seifesieden auch ein tolles Hobby.

Yasha

Ungelesener Beitrag von Yasha »

kann mich nur anschliessen.
Sicherheitsregeln einhalten, und nichts geht schief. Gut lüften, unter dem Abzug arbeiten und alles ist gut. Rumtragen würd ich das jetzt auch nicht gross wollen, so durchs Treppenhaus und co... aber ich find das geht ganz gut in der Küche wenn man die Lebensmittel vorher in Sicherheit bringt ^^

Ich gäb meine Seifis nie und nimmer wieder her, die sind einfach nur klasse. Ich wasch mir damit das Gesicht, die Hände, geh damit unter die Dusche, den Restvorrat an Duschgels muss mein Mann aufbrauchen :mrgreen:

Und ja, es macht süchtig. Aber immerhin eine sinnvolle Sucht :D

Liebe Grüsse
Yasha

cosmee
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Ungelesener Beitrag von cosmee »

jaja, seifensieden macht süchtig!
gehört hast du uns!!! :wink: :wink:

ich hatte auch fürchterlichen respekt, bevor ich angefangen hab zu sieden. und bei meiner ersten seife war ich wahnsinnig aufgeregt - mein mann auch :D

aber mit handschuhen, schutzbrille und vorsicht beim anrühren der lauge kann nichts sein.
mein ratschlag wär noch, dass du dich anfangs an vorgegebene, einfache rezepte hältst. bzw., die erste seife eine "reine" seife wird. ohne farbe, ohne duft, ohne sonst. zusätze. dann siehst du, wie sich der seifenleim ohne extra-zutaten verhält. mir hat das sehr geholfen.

VIIIIEEEELLLL SPASS!!!!! es ist einfach eine wunderschöne arbeit!

Christian

Ungelesener Beitrag von Christian »

Ich hatte mich am Anfang auch nicht getraut. Zu kompex schien mir dieses Thema. Deimeline hat sich dann mal bereit erklärt es Alex und mir zu zeigen. es ist wirlich kein Problem.

Die Lauge hat fast nicht gedampt. Wir haben es auch beim offenen Wohnzimmerfenster gerührt.

Jetzt würde ich es mir schon selber mal zutrauen. Vieleicht gitb es aber auch in deiner Nähe eine nette Siederin die mal mit dir einen Rührnachmittag veranstaltet! ;D

Weiß eigentlich jemand wie industrielle Seife denn nun wirklich gefertigt wird und was der Unterschied ist?

Yasha

Ungelesener Beitrag von Yasha »

Hallo Christian

soweit ich weiss werdne industrielle Seifen vor allem aus Rindertalg hergestellt, ausnahmen sind manchmal im NK- Breiech zu finden. Weleda z.B. verkauft Pflanzenseifen.
Da aber auch Selbstsieder/Innen tierisches Fett verseifen können, besteht der grösste Unterschied vor allem darin, dass die Seife wirklich gekocht wird, nicht kalt gerührt wie wir Hobbysieder das machen. Wenn man den Verseifungsprozess kocht, geht das viel schneller, ohne langes Reifen. Ausserdem wird dem Kochwasser viel Salz zugesetzt, alles ausser den Ölsäuresalzen scheidet sich dann von den Seifenbrocken aus. Also überschüssiges Fett genauso wie das beim Verseifen entstandene Glycerin, oder auch Unreinheiten.

Die entstandenen reinen Seifenflocken kann man dann schmelzen und etwas in Form giessen, und dann auch beduften.

Aus der sogenannten Unterlauge, also dem Zeug dass aus dem Seifenleim ausgefällt wurde, wird dann das Glycerin zurückgewonnen und an andere Kosmetikzweige weiterverkauft.

Bei Kaltsiedeverfahren bleibt Glycerin, das überschüssige Fett usw. alles in der Seife enthalten. Sie ist daher viel Rückfettender und milder als gekaufte Seifen.

Wenn eine Seife aber mal nicht gelingt, kann auch der Hobbysieder seine Seifen in Salzwasser auskochen, um so z.B. Putzseife zu erhalten. Nur würde der Hobbysieder niemals auf die Idee kommen das anderen Leuten als Hautpflege unterzjubeln :mrgreen:

Ein weiterer Zweig sind z.B. die Glycerin Seifen, die mir mal ein Drogerist als besonders Hautschonend unterjubeln wollte :evil: Bei Ihnen besteht der Grossteil der Masse aus einem Alkohol, z.B. Isopropanol o.Ä. Diese Seifen sind nämlich durchsichtig, weil sie wie Glas nicht auskristallisieren. Sozusagen eine feste Flüssigkeit sind. Der Alkohol muss die Seifenmoleküle in der Schwebe halten, damit sie sich nicht zusehr aneinander binden.
Von diesen Seifen ist m.M.n. die Finger zu lassen, auch wenn manche Sieder sie vor allem wegen des künstlerischen Aspekts versuchen nachzubauen. Ich kann mit dermassen viel Alkohol auf der haut nichts anfangen, das Hautgefühl ist danach so furchtbar. Wer Hautprobleme hat sollte in jedem Falle die Finger von durchsichtigen seifen lassen, egal ob Industrie oder nicht!

So, ich hoffe ich habe den Unterschied zwischen Kaufseife und Hobbysieder- seife einigermassen verständlich erklärt :)

sandi

Ungelesener Beitrag von sandi »

hallo!

also ich habe mich vor ungefähr einer woche an meine erste seife getraut :D
und es war überhaupt nicht schlimm. ich hab aber ein bisschen dampf eingeatmet :/ war zu aufgeregt, dass nichts umgeschüttet wird oder sowas, dass ich das luft anhalten ganz vergessen hab...

jetzt trocknet meine schöne palm-, kokos-, olive-, rapsölseife mit honig und ringelblume vor sich hin und ich überleg schon, was ich noch so machen könnte :jump:

jui, danke fürs gut zureden und viele liebe grüße
sandi
:schaf:

Lilia

Ungelesener Beitrag von Lilia »

Sandi, das klingt richtig toll!
Du wirst sehen, wenn dich der Seifen-Virus erst gepackt hat, wirst du ihn so schnell nicht wieder los. :mrgreen:

Anonymous

Ungelesener Beitrag von Anonymous »

Bin selbst noch nicht am Sieden. Will es aber auf jeden Fall im Februar anfangen.
Ich habe das Glück gehabt, das mir eine Siederin beim Treffen selbstgesiedete Seife geschenkt hat.
Diese benutze ich seit Dezember und bin einfach nur begeistert.
Es ist eine Honig-Milch-Seife, und ich kann feststellen, das meine Haut viel weicher geworden ist.

LG

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Ungelesener Beitrag von cosmee »

He Sandi, supa, dass dus probiert hast - und jetzt gibts gaaaanz viel auszuprobieren!! :ja:
sandi hat geschrieben:hallo!

also ich habe mich vor ungefähr einer woche an meine erste seife getraut :D
und es war überhaupt nicht schlimm. ich hab aber ein bisschen dampf eingeatmet :/ war zu aufgeregt, dass nichts umgeschüttet wird oder sowas, dass ich das luft anhalten ganz vergessen hab...

:schaf:
das ist mir auch schon mal passiert. und ich hab mir dann gedacht, wenn man verkühlt ist, wär das eine gute therapie.... da werden die atemwege so richtig "frei".... :rolleyes: :rolleyes:
das putzt durch.... :wink:
wäh.

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Ungelesener Beitrag von eversmile »

Hallo sandy

Toll, dass Du dich an das sieden gewagt hast. Weist Du eigentlich, dass der Seifenvirus einem nie wieder los lässt und die Seifenberge wachsen lässt? :lol:
Nur ein Tipp, stell den Laugenbehälter in die Spühle. So brauchst Du auch keine Angst zu haben wenn was daneben schwappt.

Lg Fränzi

ulli64
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Ungelesener Beitrag von ulli64 »

hallo sandi!

meine erste seife habe ich mit einem heidenrespect gesiedet.
die lauge habe ich im garten gerührt wegen der dämpfe
die lauge der 2.seife habe ich dann schon in der küche angesetzt,bei geöffnetem fenster.
ich bin froh das ich mich dazu entschlossen habe.
kein duschgel mehr das die haut austrocknet,ich kann den überfettungsgrád meiner seife selbst wählen, als auch aussehen,duft und zutaten.
die kombinationen sind fast unendlich.
ein wunderbares hobby.



liebe grüsse,

ulli

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Also, Laugen"dampf" einzuatmen sollte man nicht als Erkältungstherapie empfehlen, das ist und bleibt ätzend. Der nötige Respekt und ein Spülbecken, in das man möglichst den Plastikbecher stellt zum Anrühren, ist schon wichtig. Und immer das NaOH ins Wasser schütten und nicht umgekehrt - könnte sonst explosiv ausgehen, hab ich mir sagen lassen. Luftanhalten, Dunstabzugshaube und/oder offene Fenster sind unabdingbar, dann wird's auch was. Garantiert, mit dem richtigen Seifenrezept. Und - keine Sorge, die Lauge wandelt sich in der Seife um in einem ganz normalen chemischen Prozess, wird also völllig ungefährlich. Industrielle Massenware enthält auch Konservierungs- und andere Stoffe, die kein Mensch braucht in ner Seife, soweit ich das mitbekommen habe. Lasse mich aber da gerne korrigieren.

Ich nehm nix andres mehr als selbst gesiedete Seifen (höchstens seltenst ein Duschgel auf Reisen, das stammt aber auch von einer natürlicheren Quelle). Und liebe sie und will nix anderes mehr haben. Die Haut wird besser, ist rückgefettet und spannt nicht mehr, kommt sogar hin und wieder ohne andere pflegende Kosmetika aus! Die von becsi empfohlene Seifenseite habe ich vor Beginn meiner eigenen Seifen-rührenden Zeit monatelang rauf und runter gelesen, bevor ich anfing. Inzwischen bin ich auch völlig der Seifensucht verfallen. Frau hat auch immer Geschenke, weil jede Menge überzählige Seifen... :)

Eine mögliche Rezeptur findest Du hier: Klick mich! Exakt arbeiten bei den Mengenangaben ist auf jeden Fall angesagt (weniger bei der Wassermenge als beim Natriumhydroxid).

cosmee
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Ungelesener Beitrag von cosmee »

Anemone hat geschrieben:Also, Laugen"dampf" einzuatmen sollte man nicht als Erkältungstherapie empfehlen, das ist und bleibt ätzend. .
oh, bitte meine bemerkung bezügl. "erkältungstherapie" nicht falsch verstehen! das sollte man natürlich keinesfalls in der art anwenden!
die wirkung hat mich einfach dran erinnert. trotz allen sicherheitsvorkehrungen kann es schon mal passieren, dass man den dampf in nase/rachen bekommt. man sollte es aber auf jeden fall versuchen zu vermeiden.

also - bitte liebe neusieder: KEINE ERKÄLTUNGSTHERAPIE!!!!

Christian

Ungelesener Beitrag von Christian »

Danke Dämonin! :leisekichern:

Das wollte ich immer schon mal wissen. Das hast du echt super erklärt und so kann ich das endlich auch anderen erklären!

Yasha

Ungelesener Beitrag von Yasha »

Christian hat geschrieben:Danke Dämonin! :leisekichern:

Das wollte ich immer schon mal wissen. Das hast du echt super erklärt und so kann ich das endlich auch anderen erklären!


:raucher: Danke :lol:

Anonymous

Ungelesener Beitrag von Anonymous »

Hallo zusammen,

ich bin eigentlich wegen der Kosmetik hier, aber da dies auch mein Thema ist, wollte ich was dazu anmerken :) :
Yasha hat geschrieben: Wenn man den Verseifungsprozess kocht, geht das viel schneller, ohne langes Reifen.
:)
Das stimmt so nicht ganz: auch gekochte Seife ist nur bedingt nach ca. 1-2 Wochen brauchbar, aber um sicher gehen zu können, dass so gut wie keine freie Lauge merh in der Seife ist, sollte auch diese mindestens 4 Wochen reifen.
Yasha hat geschrieben: Ein weiterer Zweig sind z.B. die Glycerin Seifen, die mir mal ein Drogerist als besonders Hautschonend unterjubeln wollte :evil: Bei Ihnen besteht der Grossteil der Masse aus einem Alkohol, z.B. Isopropanol o.Ä. Diese Seifen sind nämlich durchsichtig, weil sie wie Glas nicht auskristallisieren. Sozusagen eine feste Flüssigkeit sind. Der Alkohol muss die Seifenmoleküle in der Schwebe halten, damit sie sich nicht zusehr aneinander binden.
Von diesen Seifen ist m.M.n. die Finger zu lassen, auch wenn manche Sieder sie vor allem wegen des künstlerischen Aspekts versuchen nachzubauen. Ich kann mit dermassen viel Alkohol auf der haut nichts anfangen, das Hautgefühl ist danach so furchtbar. Wer Hautprobleme hat sollte in jedem Falle die Finger von durchsichtigen seifen lassen, egal ob Industrie oder nicht!

So, ich hoffe ich habe den Unterschied zwischen Kaufseife und Hobbysieder- seife einigermassen verständlich erklärt :)
Es ist überhaupt nicht nötig, Alkohol zum Hertsellen durchsichtiger Seife zu benutzen, es gibt dazu ein Verfahren, das dem hot pour process (also dem Kochen der Seife) ähnelt, aber um einiges länger dauert und auch etwas aufwändiger ist.
Es gibt keinen Grund, solche Seifen (d.h. die selbstgesiedeten, nicht die industriell hergestellten) abzulehnen.

Ach ja: bitte wirklich nicht lange mit der Lauge rumlaufen, das kann fürchterlich böse ausgehen!

LG,
weichsel

Idely

Ungelesener Beitrag von Idely »

sandi hat geschrieben:...
jetzt trocknet meine schöne palm-, kokos-, olive-, rapsölseife mit honig und ringelblume vor sich hin und ich überleg schon, was ich noch so machen könnte ...
Ich denke, Dich hat er erwischt. Der böse Seifenvirus :ja:
Mache schon mal Platz für die vielen schönen Seifenkreationen, die nun folgen werden.

Das habe ich erst auch nicht glauben wollen, aber bei mir stapelt sich inzwischen Seife für mindestens die nä. zwei Jahre. Dabei versuche ich das Sieden nur auf das Winterhalbjahr zu beschränken, damit es nicht _zu_ viel wird :D

Seife verwende ich inzwischen für alles mögliche: Zum Baden und Duschen, auch in Form von Smoothies und Badepulver. Zum täglichen Waschen ohnehin. Zum Haarewaschen auch. Ausgesalzen, geraspelt und Eins zu Eins mit Waschpulver gemischt zum Wäschewaschen. Ausgesalzen, geschmolzen und mit Spülmittel gemischt zu Schrubben von Töpfen, Herd, Spüle udgl. Seife auch zum Wischen der Fußbodendielen. Mehr fällt mir so auf die Schelle jetzt nicht ein.

Ahso: Laugendampf habe ich dummerweise auch mal eingeatmet. Danach bestimmt eine halbe Stunde wie blöde herumgehustet, obwohl ich gleich raus an die frische Luft bin. Aber ich lebe noch und bleibende Schäden habe ich keine davongetragen.
Daher immer Vorsicht und Respekt im Umgang mit der Lauge, aber keine Angst!

Yasha

Ungelesener Beitrag von Yasha »

weichsel hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich bin eigentlich wegen der Kosmetik hier, aber da dies auch mein Thema ist, wollte ich was dazu anmerken :) :


Das stimmt so nicht ganz: auch gekochte Seife ist nur bedingt nach ca. 1-2 Wochen brauchbar, aber um sicher gehen zu können, dass so gut wie keine freie Lauge merh in der Seife ist, sollte auch diese mindestens 4 Wochen reifen.
gut zu wissen, ich habe bisher immer nur kaltverseift und von OHP's immer nur gelesen. Wo liegt denn dann der Vorteil einer OHP, ich hab immer gedacht die könne man danach so früh verwenden? :)
Es ist überhaupt nicht nötig, Alkohol zum Hertsellen durchsichtiger Seife zu benutzen, es gibt dazu ein Verfahren, das dem hot pour process (also dem Kochen der Seife) ähnelt, aber um einiges länger dauert und auch etwas aufwändiger ist.
Es gibt keinen Grund, solche Seifen (d.h. die selbstgesiedeten, nicht die industriell hergestellten) abzulehnen.

Ach ja: bitte wirklich nicht lange mit der Lauge rumlaufen, das kann fürchterlich böse ausgehen!

LG,
weichsel
hmm... ich hatte mich hier vor allem auf die Techniken bezogen, die z.B. beim Naturseifenforum gesehen habe. Die haben da eine Abteilung für ihre sogenannten "Glycis" und ich hatte da bisher immer nur die Alkoholische Variante angetroffen (die andere vielleicht übersehen...)
Von dem Hot pour process hab ich noch nie gehört, wie funktioniert das denn? :)

Liebe Grüsse
Yasha

kimbajana
Rührküken
Rührküken
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Ungelesener Beitrag von kimbajana »

hallo allerseits,

ich mache ohp deshalb gerne, weil ich das überfettungsöl bestimmen kann und frische früchte (z.b. avocado), wenn ich sie erst am ende der verseifung dazu gebe, keinen kontakt mehr mit freier lauge haben. die wirkstoffe bleiben damit besser in der seife (bilde ich mir zumindest ein) :wink:.
lg kimbajana

seifiges … und … noch mehr seifiges

Anonymous

Ungelesener Beitrag von Anonymous »

Hallo Yasha und alle anderen,

Kimbajara hat eh schon beantwortet, welchen Vorteil HP (ich hab übrigens oben statt hot process hot pouring geschrieben, was natürlich Schmarrn ist - Entschuldigung!) hat - die kostbaren Rohstoffe am Ende des Prozesses behalten wirklich etwas besser ihre Qualitäten.
Wie gesagt, theoretisch ist die HP Seife nach dem Kochen und Gießen "fertig", aber besser ist es halt doch noch die 4 - ? Wochen abzuwarten.

Wegen der Glyzerin-Seife: es gibt wirklich die beiden Methoden, die eine mit Alkohol und die HP, aber eigentlich ist es ja gar keine reine Glyzerinseife, sondern eben transparente Seife, und das Glyzerin ist sowieso mit drin..
Ganz kurz der Prozess umrissen: das Wasserbad vorbereiten, Fette in separatem Topf erwärmen, die Lauge vorbereiten, zu den Ölen geben, rühren (wie bei CP), und dann wird die Seifenpaste über mehrere Stunden gekocht, oder gut mit Decken isoliert, über Nacht stehen gelassen. Sie muss entsprechend eindicken. Danach wird sie wieder mit Wasser verdünnt, und zum Schluss muss die Seife noch neutralisiert werden.
Das ist jetzt alles sehr grob, es gehört schon eine sehr genaue Anleitung dazu (gute Bücher sind: Catherine Failor, Making Natural liquid soap, und ebenfalls von Failor, Making Transparent Soap). Ich selber hab's mir für demnächst vorgenommen, kann also noch keine fertigen Stück präsentieren, aber ich denke, man braucht halt wesentlich mehr Zeit dazu und wahrscheinlich auch schon etwas Seifen-Erfahrung (so sagen's zumindest die meisten).

LG,
weichsel

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