Basisöle der Gruppe B0 immer verwenden?

Anfängerfrage

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Moderator: Helga

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  • Bei Fragen zu einer Formulierung notiere bitte die gesamte Rezeptur in Prozent. Solltest Du aktuell nur Grammangaben haben, hilft Dir dieser Rechner die prozentualen Anteile der einzelnen Inhaltsstoffe auszurechen. Du hast Angaben in Tropfen oder ml? Mit hoher Wahrscheinlichkeit können wir anhand der genannten Rohstoffe eine geeignete Einsatzkonzentration in % vorschlagen.
  • Beschreibe bitte genau, wie Du bei der Herstellung vorgegangen bist. Dazu gehört auch, welches Rührgerät Du verwendet hast, bei welcher Temperatur gearbeitet wurde, wie lange welche Phase dauerte. Alle diese Details helfen bei der Einschätzung des Ergebnisses.
  • Bitte notiere die korrekte und vollständige Bezeichnung der Rohstoffe, so gut es Dir möglich ist. »Dermosoft« ist z. B. ein Handelsname, kein konkretes Produkt (Dermosoft® GMCY oder Dermosoft® 1388 eco wären konkrete Produkte). »Cranberry« kann alles mögliche sein, schreibe also »Cranberryöl« oder »Cranberryextrakt«. Gerne kannst Du die INCI-Bezeichnung für einen Rohstoff verwenden, wenn Du unsicher bist, da viele Händler aus markenschutzrechtlichen Gründen Phantasienamen verwenden. Die Nennung von konkreten Shops ist nicht erwünscht.
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Heidelibelle
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Basisöle der Gruppe B0 immer verwenden?

Ungelesener Beitrag von Heidelibelle »

Hallo zusammen,

ich habe noch nicht genau verstanden, ob ich in jeder Rezeptur ein Basisöl der Gruppe B0 einplanen sollte, egal zu welcher Tages- oder Jahreszeit? Also wenn ich zum Beispiel eine Nachtcreme plane und dort mit Wirkstoffölen arbeiten möchte; kann ich dann nur Wirkstofföle einsetzen oder ist es wichtig auch dort ein Basisöl der Gruppe B0 zu verwenden?

Liebe Grüße und einen schönen Abend

Heidelibelle

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LauraVanillelock
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Ungelesener Beitrag von LauraVanillelock »

Die B-0 Öle sind auch dazu da die Ölmischung zu stabilisieren, also sozusagen länger haltbar zu machen. Wirkstofföle werden viel schneller ranzig als Jojoba oder WSK-Öl. Deshalb macht es glaube ich schon Sinn diese einzuarbeiten. Oder vllt Magnolia Extract beimischen, das hilft auch :)
Liebe Grüße
Laura

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LauraVanillelock
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Ungelesener Beitrag von LauraVanillelock »

Jojobaöl ist durch seine spezifische Zusammensetzung ein universelles, oxidativ hochstabiles Öl, das auf der Haut enzymatisch nur langsam gespalten, von Bakterien nicht verstoffwechselt werden kann und damit eine sehr lang anhaltende, schützende Wirkung erzeugt, ohne haptisch zu fetten. Es begleitet (oder fundiert) jede Mischung sinnvoll. In Studien wurde nachgewiesen, dass es Ölmischungen wirkungsvoll oxidativ stabilisiert. Natives Jojobaöl ist in dieser Hinsicht effektiver als die raffinierte Variante.
Wiesenschaumkrautöl, auch als Meadowfoamöl im Handel, ist weniger bekannt. Beeindruckend ist seine stabilisierende Wirkung auf Ölmischungen: Studien haben gezeigt, dass natives Wiesenschaumkrautöl bereits in kleinen Beimischungen von 5–10 %geeignet ist, Ölmischungen signifikant zu stabilisieren. Seine Wirkung übertrifft in dieser Hinsicht sogar Jojobaöl. Bei raffiniertem Wiesenschaumkrautöl ist die stabilisierende Wirkung schwächer ausgeprägt. Leider bekommen wir hier in Europa fast nur die raffinierte Variante (möglicherweise auch, weil die native Qualität einen ausgeprägten Eigengeruch aufweist und von Verbrauchern weniger akzeptiert wird.
Ich zitiere das mal eben. Quelle
Hier das Rohstoffportrait vom Magnolia Extract
Tests im Ranzimat (einem Verfahren, in dem Öle einer künstlich beschleunigten Alterung durch Hitze und Sauerstoff ausgesetzt werden) haben hier bereits bei einer Einsatzkonzentration von 0,05 % eine erhöhte Stabilität nachgewiesen.
Liebe Grüße
Laura

Heidelibelle
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Ungelesener Beitrag von Heidelibelle »

Danke :) dann werde ich Wiesenschaumkrautöl gerne einbauen. Schnieker Tipp mit dem Magnolia Extract…

Liebe Grüße

Heidelibelle

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Heidelibelle hat geschrieben:
Mittwoch, 29. Januar 2025, 19:06
ich habe noch nicht genau verstanden, ob ich in jeder Rezeptur ein Basisöl der Gruppe B0 einplanen sollte, egal zu welcher Tages- oder Jahreszeit?
Optimal: Ja. :-) Schon 10 % Jojoba- oder Wiesenschaumkrautöl verlängern die Haltbarkeit einer Ölmischung deutlich (was die Aussage von Studien bestätigt, ich spreche hier von meinen Erfahrungen). Ich kann Dir keine verbindlichen Werte nennen, da diese von mehreren Faktoren abhängig sind (oxidativer Status der Öle, Höhe des Anteils an PUFAs, das sind polyunsaturated fatty acids, eventuell bereits vorhandene und nicht deklarierte Zusätze an Tocopherol u. a.). Magnolia Extract zusätzlich ist auch eine gute Idee, vor allem in Verbindung mit natürlichen Tocopherolen.

Aber: Ich nutze bisweilen pures Wirkstofföl nachts. Nach ca. 4 Wochen (!) verändert sich bereits der Geruch »Richtung Terpentin« – das muss man wissen und dann eben immer frisches Öl in kleinen Mengen fürs Badezimmer abfüllen. Ich nenne es »kalkuliertes Risiko« – ich weiß ja, wie ich damit umgehen muss. :-)
Liebe Grüße
Heike

Heidelibelle
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Ungelesener Beitrag von Heidelibelle »

Liebe Heike,

danke für die hoch spannende Antwort :)! :pfloesch:

Gruß

Heidelibelle

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