Christian hat geschrieben:Ich stelle mir eine sehr dünne Emulsion vor. Öl- und Wachsteilchen können sich eher frei in der Emulsion bewegen.
Ja, das stimmt. Da sie sich frei bewegen können, ist die Gefahr der Koaleszenz, d. h. ihrer Tendenz, zu größeren Kugeln zusammenzufließen, auch geringer.
Wenn man nun die Spülung auf das Haar aufträgt, sausen alle Teilchen sofort in Richtung Haar und ziehen dort auf.
Übrigt bleibt nur das Wasser der Emulsion und das wird wieder ausgespült.
Bei kationischen Substanzen oder anderen, die Bindungen mit dem Haarkeratin eingehen, ist sicher ein Aufzieheffekt da. Allerdings ist die Dichte, die KOnzentration dieser Substanzen auch geringer. Bei hochviskosen Kuren, die richtig dick sind, ist auch der Anteil an pflegenden Partikeln sehr dicht und konzentriert. Ich sehe nicht, warum hier der Kontakt zum Haar geringer sein sollte als in einer dünnen Milch. Nein, das erschließt sich mir so nicht.

Aber das muss nichts heißen. Fakt ist: ich kann es nicht mit Gewissheit sagen, da mir die Prozesse im Haar weniger vertraut sind als die der Haut.
Ich glaube tatsächlich eher, es kommt auf die Gesamtrezeptur, auf die Inhaltsstoffe, auf das Emulsionssystem an.
Die dünnflüssigen Öle verteilen sich (spreiten) besonders schnell und gelangen besser in Zwischenräume der Cuticula, so visualisiere ich das.