Testen von neuen Rohstoffen/Ölen

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Moderator: Helga

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  • Bei Fragen zu einer Formulierung notiere bitte die gesamte Rezeptur in Prozent. Solltest Du aktuell nur Grammangaben haben, hilft Dir dieser Rechner die prozentualen Anteile der einzelnen Inhaltsstoffe auszurechen. Du hast Angaben in Tropfen oder ml? Mit hoher Wahrscheinlichkeit können wir anhand der genannten Rohstoffe eine geeignete Einsatzkonzentration in % vorschlagen.
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kunigunde

Testen von neuen Rohstoffen/Ölen

Ungelesener Beitrag von kunigunde »

Ich bin ja gerade dabei, herauszufinden was für meine Haut gut ist und was sie verträgt.

Ich bin mir aber nicht ganz im Klaren, wann und wie man sicher Schlüsse ziehen kann.
Ich denke Wirkstoffe muss man in einer fertigen Emulsion testen. Öle kann man auch zumischen und auf einzelne Areale des Gesichtes auftragen und so Unterschiede beobachten. Mischt Ihr auch unterschiedliche Emulsionen und tragt sie halb und halb auf?
Ich denke insgesamt ist nicht der einzelne Rohstoffe ausschlaggebend, sondern die Gesamtkomposition, was das Rückschlüsse ziehen deutlich schwer macht, was aber auch das Testen erschwert.
Wie macht Ihr das? Habt Ihr Tipps?
Liebe Grüße
Kunigunde

nixe1970

Ungelesener Beitrag von nixe1970 »

Ich für mich habe so begonnen, dass ich eine ganz geringe Anzahl von Ölen (die für meine Haut geeignet sind lt. Ölportrait) mit einer ganz geringen Anzahl von Wirkstoffen kombiniert habe.

Beim der Verwendung dieser Lotion habe ich dann versucht meine Haut zu analysieren. Wie fühlt sie sich an? Was möchte ich anders haben? Was soll unbedingt so bleiben? Wie regiert meine Haut? Was hat sich verändert? (Glanz, Einzugsverhalten, Geruch, Verträglichkeit etc.)
Nach diesen Kriterien habe ich dann versucht meine Lotionen nach und nach für mich anzupassen und abzustimmen.

Anhand der Rohstoffportraits konnte ich sehr gut erkennen, welcher Wirkstoff, was bewirken kann und welcher Wirkstoff für welche Reaktion verantwortlich sein könnte.
Meine Testlotionen waren meist nur 15 oder 30 gr. Wenn etwas gar nicht passte, dann habe ich es als Körpercreme weiter verwendet und eine Abwandlung versucht. Meist habe ich dann nur einen einzigen Rohstoff verändert. Ein bisschen Geduld musste ich natürlich haben, denn nicht jeder kleine Pickel oder jede kleine Veränderung konnte ich auf die Creme zurückführen. Aber ich kenne meine Haut relativ genau und so merkte ich schnell, wie sie sich verändert und was eventuell die Ursache sein könnte.
Als ich in meiner Testphase nicht weiter wusste, habe ich mein Hautbild und meine verwendete Pflege in die Rührküche eingestellt und dann bekam ich schnell Ratschläge und auch Möglichkeiten der Veränderung aufgezeigt.

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Bei mir ist es so, dass ich normalerweise erst einmal gar nicht davon ausgehe, das ich etwas nicht vertrage. Regelrechte Allergien oder Unverträglichkeiten gegen eine konkrete Substanz kenne ich nicht. Was ich kenne, sind Reaktionen auf zu viel/zu wenig Fett, auf eine Fettphasen-Komposition, die mir momentan nicht so gut bekommt. Das hat aber weniger mit den Ölen, Buttern usw. en Detail zu tun, sondern mit der Gesamtkomposition – wie Du schon richtig sagst.

Nun rühre ich ja schon etwas länger und mittlerweile auch mit dem notwendigen Hintergrundwissen, dass es mir ermöglicht, Wahrnehmungen sicher einzuordnen. Ich finde es sehr wichtig, sich wirklich auf das Wenige, das man als Einsteiger ausprobiert, gut vorzubereiten. Erst einmal wenige Öle, wenige Wirkstoffe wählen, dafür aber alles über sie in Erfahrung zu bringen – verstehen, was man tut. Wenn man so vorgeht, kann man innerhalb weniger Wochen und Monate einen Riesensprung im Verständnis schaffen – denn nun beginnt ja die reale Testphase, in der man ein Gefühl entwickelt für die Rezeptur.

Heute ist es so, dass ich eine Emulsion rühre, trage und dann sehr schnell spüre, was ich ändern muss, damit sie »sitzt«. Selbst Wirkstoffe wirken sehr unterschiedlich, je nachdem in welche Grundlage wir sie einarbeiten. Ich weiß es mittlerweile einfach. Es ist eine Sache des Fühlens und des Verstehens.

Als wichtig empfinde ich: die Fettphase muss sitzen, nicht zu viele Wirkstoffe einplanen (ich empfehle gerne, nie mehr als 10 % auf gesamt einzusetzen, eher weniger), die Konservierung muss stimmen.

Kannst Du etwas mit meinen Aussagen anfangen, Kunigunde?
Liebe Grüße
Heike

kunigunde

Ungelesener Beitrag von kunigunde »

Heike hat geschrieben:Bei mir ist es so, dass ich normalerweise erst einmal gar nicht davon ausgehe, das ich etwas nicht vertrage. Regelrechte Allergien oder Unverträglichkeiten gegen eine konkrete Substanz kenne ich nicht. Was ich kenne, sind Reaktionen auf zu viel/zu wenig Fett, auf eine Fettphasen-Komposition, die mir momentan nicht so gut bekommt. Das hat aber weniger mit den Ölen, Buttern usw. en Detail zu tun, sondern mit der Gesamtkomposition – wie Du schon richtig sagst.

Nun rühre ich ja schon etwas länger und mittlerweile auch mit dem notwendigen Hintergrundwissen, dass es mir ermöglicht, Wahrnehmungen sicher einzuordnen. Ich finde es sehr wichtig, sich wirklich auf das Wenige, das man als Einsteiger ausprobiert, gut vorzubereiten. Erst einmal wenige Öle, wenige Wirkstoffe wählen, dafür aber alles über sie in Erfahrung zu bringen – verstehen, was man tut. Wenn man so vorgeht, kann man innerhalb weniger Wochen und Monate einen Riesensprung im Verständnis schaffen – denn nun beginnt ja die reale Testphase, in der man ein Gefühl entwickelt für die Rezeptur.

Heute ist es so, dass ich eine Emulsion rühre, trage und dann sehr schnell spüre, was ich ändern muss, damit sie »sitzt«. Selbst Wirkstoffe wirken sehr unterschiedlich, je nachdem in welche Grundlage wir sie einarbeiten. Ich weiß es mittlerweile einfach. Es ist eine Sache des Fühlens und des Verstehens.

Als wichtig empfinde ich: die Fettphase muss sitzen, nicht zu viele Wirkstoffe einplanen (ich empfehle gerne, nie mehr als 10 % auf gesamt einzusetzen, eher weniger), die Konservierung muss stimmen.

Kannst Du etwas mit meinen Aussagen anfangen, Kunigunde?
Ja danke Heike, ich kann etwas damit anfangen. Die 10%-Grenze der Wirkstoffe habe ich immer ganz streng eingehalten oder bin eher bei weniger. Was mir schwerfällt, die richtige Fettphase herauszufinden: ich habe jetzt etwas erhöht, finde das Einziehverhalten auch bei 25 % noch gut, meine Haut nimmt das, die Stirn glänzt ansatzweise etwas weniger. Das habe ich als Zeichen gewertet, dass die Erhöhung gut war. Ich sollte wohl weiter erhöhen, um die Obergrenze auszutesten? Probeweise habe ich diese Emulsion auch nachts aufgetragen, das Gesicht war morgens im Fett schwimmend, bei 15% ist das deutlich besser, hier glänzt die Stirn morgens nur leicht, der Rest eher nicht. Also dachte ich, nachts eher nur 15%, wobei ich dann auf den Wangen noch etwas Öl dazumische und diese dann auch nicht glänzen!

Wie lange gibst Du einer Emulsion, um zu zeigen was sie kann, wie sie wirkt? Ich will meine Haut auch nicht überfordern und damit wieder Unruhe hineinbringen und denke dann immer ich müsste sie wenigstens 4 Wochen benutzen. Im Moment habe ich aber schon nach wenigen Tagen das Gefühl ich müsste was ändern. Ich glaube ich muss insgesamt deutlich in Richtung Beruhigung arbeiten.

Was mir insgesamt Probleme bereitet ist, dass verschiedene Ursachen - falsche Fettphase, falsche Ölzusammensetzung, Wirkstoffauswahl etc.- zu immer gleichen Wirkungen führen (bei mir Unreinheiten und Rötungen).

Ich hoffe ich schreibe nicht zu konfus,
Liebe Grüße
Kunigunde

kunigunde

Ungelesener Beitrag von kunigunde »

Ich habe auch schon überlegt, ob ich mal ohne Wirkstoffe rühre oder nur Glycerin dazunehme und gucke, was passiert. Bis jetzt habe ich mich aber noch nicht getraut, weil ich dachte so reduziert macht die Haut eher noch trockener.

Liebe Grüße
Kunigunde

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Ungelesener Beitrag von Heike »

kunigunde hat geschrieben:Wie lange gibst Du einer Emulsion, um zu zeigen was sie kann, wie sie wirkt?
Ich brauche extrem viel Feuchtigkeit, und zwar eine, die sofort verfügbar ist. Diesen Aspekt spüre ich sofort … und kann, ja muss schnell reagieren, wenn sie nicht ausreichen sollte. Mittlerweile habe ich bezüglich Wirkstoffen jedoch meine bewährten Mischungen gefunden, ich experimentiere vor allem mit Ölmischungen und kombiniere Emulgatoren (im weitesten Sinne, meine Lieblinge sind Lecithine und Sterole) – und teste Herstellungsverfahren und ihre Auswirkungen.

»Falsche« Mischungen spüre ich nach kurzer Tragezeit, dann weiß ich: zu »dicht« oder »zu leicht« – hier schwanken die Anforderungen eben auch klimatisch bedingt. Wenn sich mal ein Pickelchen zeigt, werde ich nicht nervös, ich empfinde sie als normal. Ich habe eher einen Blick auf das Gesamtbild.
kunigunde hat geschrieben:Im Moment habe ich aber schon nach wenigen Tagen das Gefühl ich müsste was ändern. Ich glaube ich muss insgesamt deutlich in Richtung Beruhigung arbeiten.
Beruhigung bringt vor allem Reduktion. Möglicherweise stimmen nur die Proportionen der Phasen nicht. Du kannst ohne Weiteres damit experimentieren, wenn die Ingredienzen identisch bleiben.

Unruhe und Pickel resultieren oft aus Feuchtigkeitsmangel. Hast Du genug Wasser, was fühlst Du?
Liebe Grüße
Heike

bastiwast

Ungelesener Beitrag von bastiwast »

Hallo kunigunde,

ich halte es im Grunde genau so wie Nixe1970. Weniger ist mehr. Gerade ganz am Anfang meiner Rührphase war ich sehr sehr vorsichtig, da ich sehr empfindliche, fettarme und doch zu Unreinheiten und zur Nesselsucht neigende Haut habe.

Ich merke auch ganz schnell, wenn eine Creme nicht "passt", warte dann allerdings keine vier Wochen. Das würde meine Haut auch nicht mitmachen.

Durch die Taktik, weniger ist Mehr, hast Du auch den Vorteil, dass wenn Du mal etwas nicht verträgst, oder etwas nicht so optimal ist, das Du über das Ausschlussverfahren arbeiten kannst. Genauso allerdings auch andersherum. Wenn was gut vertragen wird, bleibt es drin. So kannst Du mit den Rohstoffen spielen und kommst garantiert zu optimalen Ergebnissen, die auf Deine eigene Haut abgestimmt sind.

Mittlerweile, nach fast 1 Jahr, habe ich die Stöffchen gefunden, die mir gut tun und das dankt Dir die Haut ganz ganz schnell.
Diese Zeit brauchst Du vielleicht auch, denn Deine Haut scheint ja auch gerne und schnell zu "zicken"?

Lieben Gruß,
Andrea

kunigunde

Ungelesener Beitrag von kunigunde »

@ Heike:
Die Frage, ob ich genug Wasser habe kann ich gar nicht wirklich beantworten. Ich empfinde meine Haut im Moment als "unterernährt", sie ist irgendwie pergamentig, wenn ich sie ein bischen auseinanderziehe und wieder loslasse sieht es knittrig aus und großporig, unruhig mit roten Flecken, die aber nicht großflächig sind, sóndern nur alles unruhig erscheinen lassen. Sie fühlt sich aber weich an und ich empfinde keine Spannen, das habe ich höchstens nach dem Waschen, wenn ich mich nicht gleich eincreme. Wenn ich sie eincreme glänzt es zuerst, zieht dann aber nach kurzer Zeit ein. Irgendwie fehlt was!
Liebe Grüße
Kunigunde

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Ungelesener Beitrag von Heike »

kunigunde hat geschrieben:… sie ist irgendwie pergamentig, wenn ich sie ein bischen auseinanderziehe und wieder loslasse sieht es knittrig aus und großporig, unruhig mit roten Flecken, die aber nicht großflächig sind, sóndern nur alles unruhig erscheinen lassen.
Feuchtigkeit fehlt. :ja: Probiere mal 3 % Glycerin, 3 % Urea, 2 % Panthenol, das ist in der Regel verträglich. Wenn Du Linderung verspürst (eventuell ist es noch nicht optimal), dann sind wir auf dem richtigen Weg.
Liebe Grüße
Heike

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Eve
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Ungelesener Beitrag von Eve »

Hallo Kunigunde,

vielen Dank für deine Frage!
Ich habe mich auch schon gefragt, wie man am geschicktesten neue Rohstoffe/Kombinationen und wie lange man diese austesten soll.
Super, dass du gefragt hast!

LG,
Eve

kunigunde

Ungelesener Beitrag von kunigunde »

Heike, ich danke Dir für Deine Mühe mit mir!
Ich hatte bisher immer Angst, Urea zu verwenden, weil ich dachte es zerfällt zu schnell. Da werde ich mich erst mal weiter belesen.

Ansonsten hatte ich inzwischen schon überlegt, ob ich mich grob an Deinem Rosenfluid orientiere und anstelle der beiden Wirkstofföle 1 g Traubenkernöl oder 0,5 g Traubenkern und 0,5 g Amaranth nehme. Ich würde auch kein Reinlecithin nehmen wollen - gehen hier 0,6 LL und 0,3 Emulmetik (in der Fettphase aufgeschmolzen)? Die Wirkstoffe könnte ich so anpassen, wie Du oben geschrieben hast. Ich könnte die Hyaloronsäure weglassen und/oder mit Natrosol andicken/kombinieren. Ich verwende im Gesicht sowieso nur Gele, die ich im Dampfdrucktopf autoklaviert habe. Oder wäre Hyaloron eine Alternative zu Urea?

Dank und lieben Gruß
Kunigunde

kunigunde

Ungelesener Beitrag von kunigunde »

Ich habe eben noch mal bei Urea und Panthenol nachgelesen. Urea pH 6,2 und Panthenol pH zwischen 4 und 6 sind optimal. Ich konserviere mit Alkohol insofern muss ich da auf keinen pH achten. Ich habe pH-Teststreifen, kann dort also keine Nachkommastelle ablesen. Wenn ich in etwa bei 6 bin ist das dann bei beiden Rohstoffen ok?

Lieben Gruß
Kunigunde

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Ungelesener Beitrag von Heike »

kunigunde hat geschrieben:Ich habe eben noch mal bei Urea und Panthenol nachgelesen. Urea pH 6,2 und Panthenol pH zwischen 4 und 6 sind optimal. Ich konserviere mit Alkohol insofern muss ich da auf keinen pH achten. Ich habe pH-Teststreifen, kann dort also keine Nachkommastelle ablesen. Wenn ich in etwa bei 6 bin ist das dann bei beiden Rohstoffen ok?
Ja, das ist o.k. … ich gehe dennoch auf pH 5,5 runter. ;-) Nach 4 Wochen ist mein Fluid aufgebraucht, solange hält es.
kunigunde hat geschrieben:Oder wäre Hyaloron eine Alternative zu Urea?
Wenn Dir Urea unangenehm ist, lasse es weg. Allerdings wirken Urea und Glycerin synergetisch (jeweils 5%ig besonders intensiv, aber ich wollte Urea für den Anfang nicht so hoch dosieren).
Liebe Grüße
Heike

kunigunde

Ungelesener Beitrag von kunigunde »

Ja Danke Heike, ich werde das so ausprobieren und dann berichten.
Wie ist es denn mit meinem Emulgatorvorschlag LL/Emulmetik und dem Ölersatz für die Wirkstofföle, gibt die Hinzunahme von Amaranthöl noch Vorteile? Ich dachte wegen der enthaltenen Phytosterole wäre das ganz gut, aber vielleicht will ich auch schon wieder zu viel.
Lieben Gruß
Kunigunde

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Ungelesener Beitrag von Heike »

kunigunde hat geschrieben:Ja Danke Heike, ich werde das so ausprobieren und dann berichten.
Wie ist es denn mit meinem Emulgatorvorschlag LL/Emulmetik und dem Ölersatz für die Wirkstofföle, gibt die Hinzunahme von Amaranthöl noch Vorteile? Ich dachte wegen der enthaltenen Phytosterole wäre das ganz gut, aber vielleicht will ich auch schon wieder zu viel.
Die Lecithinkombi ist klasse … und Amaranthöl eine gute Entscheidung. :-) Sorry, ich habe diese Frage übersehen.
Liebe Grüße
Heike

Lilia

Ungelesener Beitrag von Lilia »

Ich habe mich am Anfang mit den Ölen ein bißchen an meiner bevorzugten Kaufkosmetik orientiert.
Zusätzlich an den Zusammenstellungen in verschiedenen Foren oder auf Olionatura, welche Öle für welchen Hauttyp geeignet sind.
Diese Öle hatte ich dann in den ersten Cremes verwendet, und nach und nach nur geringe Veränderungen mit ganz wenigen Wirkstoffen oder Einsatzmengen vorgenommen. Im Laufe der Zeit entwickelst du dann automatisch ein Gefühl dafür, ob du reichhaltigere oder "fettere" Cremes brauchst.
Meistens rühre ich 15-30ml Creme für 2-4 Wochen, zum Testen ist das eine ganz gute Menge für mich.
Und wenn sie gar nicht paßt, als Fußcreme ist sie meistens doch noch gut verwendbar. ;-)

Dragonfly
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Ungelesener Beitrag von Dragonfly »

Dieser Thread bringt mich ein wenig zum Grübeln. Wenn ich mir meine Gesichtscremreversionen so anschaue (mal ganz abgesehen davon, dass ich meine Lieblingsemulgatorenkombi noch nicht gefunden habe), merke ich, dass ich schon fast unterversorgt bin, was Wirkstoffe angeht ;-) Ich hab so meine Öle, bei denen ich weiß, dass sie meiner Haut gut tun, aber bei den Wirkstoffen könnte ich das gar nicht mal sagen :gruebel:
Mal hab ich ein wenig Urea drin, Panthenol auch ein paar Tropfen (meist beides nur, wenn ich dran denke).

Vielleicht habe ich auch schon so eine schöne, ausgeglichene Haut, dass ich mir darüber gar keine Gedanken machen sollte! :happy: ne, im Ernst. Ich hab immer noch mit Rötungen von Expickeln zu kämpfen und Mitesser sind Daueruntermieter.

kunigunde

Ungelesener Beitrag von kunigunde »

Erst mal Euch allen vielen Dank für Eure Anworten.

@Heike: ich habe gestern Abend gerührt, mich auch an Urea herangetraut. Das Fluid fühlt sich angenehm auf der Haut an, ich werde es einfach eine Weile benutzen, beobachten und dann berichten.
Danke und liebe Grüße
Kunigunde

kunigunde

Ungelesener Beitrag von kunigunde »

Hallo,
ich liebe Experimente mit klarem Ergebnis: das letzte war ein solches
seit Donnerstag abend hatte ich folgendes im Gerauch:
23/77 Fett zu Wasser
Fettphase:
2,5 Jojoba
2,5 Aprikose (neu im Gesicht)
0,5 Traube (raff)
0,5 Amaranth
0,3 Emulmetik
0,6 LL
3% Glycerin, 3% Urea (neu im Gesicht), 2% Panthenol
als Natrosolbasiertes Gel, Konservierung Alkohol

Ergebnis:
die Haut ist deutlich besser hydratisiert, dieses extrem trockene pergamentige ist nicht mehr, aber
die roten Flecken wurden zunehmend mehr, die haut wirkte noch unruhiger und hibbeliger.Ich hatte wieder das Gefühl im Gesicht, was ich von jeder gekauften Kosmetik auch hatte. Es liegt irgendwas auf meiner Haut rum, das das Gefühl von zugeklebt eingehüllt etc. vermittelt und deutlich glänzt.

Fazit: Ich schreibe das eingehüllte unangenehme Gefühl dem Aprikosenkernöl zu und das unruhige verstärkt rotfleckeige dem Urea.
Aslo: kein ölsäurelastiges Öl mehr, kein Urea mehr

Nachdem ich heute Mittag meine Haut gründlich mit Wascherde gereinigt habe, habe ich wieder folgendes aufgetragen (hatte ich bis Donnerstag auch im Gebrauch, aber nicht für gut befunden):
25/75 Fett/Wasser
3 Jojoba
3,6 Traube (raff.)
0,3 Emik
0,6 LL
5% Glycerin, 2 % Nicotinamid, 0,1 % Allantoin, 1 % Honig, 0,16 % Hyaloron
1% Panthenol
natrosolbasiert, Alkohol
Das ganze halte ich nicht für ausgewogen, es hat aber nicht die oben beschriebenen Auswirkungen.
Ich muss also dieses Rezept verbessern:
ich denke ich brauche einen weiteren Hydratisierer neben Glycerin
das ganze muss weniger anregend sein und besser feuchtigkeitshaltend
Bezüglich des Hydratisierers habe ich an Natriumlactat gedacht. Hat jemand Erfahrung damit?
Bezüglich der Ölauswahl könnte ich einen Teil des Traubenkernöls durch Amarathöl ersetzen, aber damit wollte ich auch erst mal nicht über 2% gehen. Wenn ich einen weiteren Teil des Traubenkernöls durch Squalan ersetze, erreiche ich dann was ich will im Sinne von feuchtigkeitserhaltend?
Liebe Grüße
Kunigunde

Della
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Ungelesener Beitrag von Della »

Hallo Kunigunde, ich muss da jetzt meine 2 Cent dazuwerfen - aus der Perspektive meiner Erfahrungen mit meiner Haut, natürlich, also keine Ahnung ob das übertragbar ist:

Ich denke, Du liegst richtig mit dem Verdacht, dass das Aprikosenkernöl verantwortlich sein könnte für das "Herumliegen" im Gesicht. Vor allem wenn Du bisher mit Emik gut Erfahrungen gemacht hast (mir ist der auch eher zu abdichtend). Ich habe allerdings bei meiner Haut auch die Erfahrung gemacht, dass genau von diesem Abgedichtet-Sein dann auch schnell Rötungen und Unruhe kommen können. Sprich - ich würde Urea noch eine Chance geben. Auch Deine Beobachtung, es würde sich ähnlich anfühlen wie Deine Reaktion auf Kaufkosmetik, spricht gegen Urea als Schuldigen - weil er eher selten darin vorkommt (außer Du weißt, dass er in den betreffen den Cremes drin war?). Vielleicht magst Du ihn im Gesichtswasser testen? Ich fühl mich damit wohler, weil ich mit Ureazerfall immer wieder zu kämpfen habe, wenn auch in den höheren Dosierungen wie in Fußcremes. Falls Du überhaupt ein Gesichtswasser verwendest. Wär aber eh empfehlenswert wenn Dir Feuchtigkeit abgeht. Du könntest dann auch das Niacin dorthin auslagern, so hat die Haut mehr davon (je wässriger das Medium, umso rascher die Niacinaufnahme).
Squalan halte ich für eine gute Idee, meine Haut zumindest liebt es - aber mir fällt auf, dass Du ganz butterlos unterwegs bist - ein Hauch Mangobutter tut meinem Empfinden nach auch viel für den Feuchtigkeitserhalt, ich habe das gerade erst bei einer Neuformulierung meiner Bodylotion bemerkt (bei mir tut Mangobutter auch mehr in dieser Hinsicht als Shea). Das ist es, was ich tun würde: einen Teil des Traubenkernöls durch die schon bewährten 0,5 Amaranth ersetzen, einen weiteren durch Squalan (auch nicht viel mehr als 0,5) und einen durch Mangobutter. Und eine kleine Menge Gesichtswasser mit 3% Urea versuchen, dann kannst Du auch recht schnell beurteilen, ob Urea Deine Haut wirklich reizt.

liebe Grüße, Della

kunigunde

Ungelesener Beitrag von kunigunde »

Danke Della,
das mit dem Urea im Gesichtswasser kann ich ja noch mal versuchen. Niacin hatte ich schon mal im Gesichtswasser, das hat irgendwie harte Haut gemacht, ein ganz komisches Gefühl schon beim Auftragen, hatte ich nur wenn Niacin drin war.
Ich denke auch mit der Butter hast Du recht, aber ich reagiere auf Butter mit vermehrter Mitesserbildung, lass ich also bessser weg.
Liebe Grüße
Kunigunde

Schnabulinchen
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Ungelesener Beitrag von Schnabulinchen »

Vielleicht wäre UdA etwas für Dich? Und Du könntest die Konzentration von Allantoin noch etwas erhöhen.
Liebe Grüße
vom Schnabulinchen

kunigunde

Ungelesener Beitrag von kunigunde »

UdA hatte ich schon drin, ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob auch dieses eine gewisse mitesserbildende Wirkung bei mir hat. Ich will jetzt erst mal Buttern, Uda und Wachse ganz rauslassen und sehen, was meine Haut dann macht. Allantoin bindet aber auch keine Feuchtigkeit, und das ist es hauptsächlich, was ich im Moment brauche.
Aber trotzdem Danke für den Tip!
Lieben Gruß
Kunigunde

Schnabulinchen
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Ungelesener Beitrag von Schnabulinchen »

kunigunde hat geschrieben:UdA hatte ich schon drin ...
Oh, ich Blindfisch. Entschuldige bitte.
Liebe Grüße
vom Schnabulinchen

kunigunde

Ungelesener Beitrag von kunigunde »

So hier noch einmal ein kurzer Lagebericht:
jetzt habe ich seit gestern Mittag wieder die oben beschriebene "alte Pflege" im Gebrauch. Die Zusatzflecken vom Wochenende sind verschwunden - aber leider leider wird die Befeuchtung der Haut auch geringer, sie ist noch nicht auf dem Niveau, wie vorher, nimmt aber ab, die alten Flecken sind nach wie vor vorhanden.
Das ungute Gefühl und die neuen vielen unruhigen Flecken waren also auf die Pflege zurückzuführen.
Liebe Grüße
Kunigunde

kunigunde

Ungelesener Beitrag von kunigunde »

Ich hatte gehofft, es hätte noch jemand Ideen oder Antworten zu meinen Fragen von vorgestern.
Oder habe ich etwas falsch gemacht?
Liebe Grüße
Kunigunde

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Nein, du hast nichts falsch gemacht. Es ist möglicherweise schlicht untergegangen. Verzeih uns allen, bitte. :knutsch:

Ich würde keinen Honig, außer in Frischekosmetik mehr verwenden. Warum nicht? Tja, es ist so ein Bauchdings. Es ist eine organische Substanz, die wiederum unterliegt Zersetzungsprozessen usw.

Du benötigst einen zusätzlichen Hydratisierer? :gruebel: Hyaluron? Es (er?) vermindert den TEW.
Ach hast du ja.
Du fragst nach Natriumlakatat. 2% mit 0,5% Milchsäure soll es exzellent befreuchten.

Jojobaöl würde ich persönlich reduzieren und über Squalan nachdenken - und zwar in großen Mengen :monsieur:. Es ist reizfrei, stabil und zieht schön schnell ein. :monsieur:

Mir fällt auch noch ein, dass es im Prinzip völlig ausreichend ist, die Haut mit lauwarmem Wasser zu reinigen. Wenn sie sowieso schon gestresst ist, könnte Tonerde schon zuviel des guten sein. Anschließend ein Hydrolat deiner Wahl, ohne irgendwelche Zusätze.
Freundlich grüßt
Katharina

kunigunde

Ungelesener Beitrag von kunigunde »

Danke Dir, Katharina,
das mit dem Honig hatte ich mir so noch gar nicht überlegt, aber Du hast Recht. Ich werde ihn rausnehmen.
Ich werde Natriumlactat und Squalan testen.

Wie weit würdest Du mit dem Traubenkernöl runtergehen, damit die Haut wirklich ruhiger wird, aber der Einfluss des Öles noch spürbar/vorhanden ist.

Über das Thema Reinigung denke ich auch schon die ganze Zeit nach, täglich Wascherde geht auch gar nicht mehr. Ich habe im Moment hauptsächlich eine Lotion auf LL-Basis ohne Tenside im Gebrauch. Und weil ich es irgenwie unangenehm finde, wenn die Haut nach dem Reinigen etwas fettig ist, habe ich auch kein Öl drin. Ich habe jetzt aber das Gefühl das die 2% LL die ich drin habe zu stark sind und habe immer einen Tropfen Squalan beim Waschen zuemulgiert. Das ist noch nicht optimal, aber offensichtlich besser. Ich muss weiter testen. Wenn ich nur mit Wasser wasche, bleibt die Stirn leicht fettig, das mag ich nicht.
Liebe Grüße
Kunigunde

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

kunigunde hat geschrieben: Wie weit würdest Du mit dem Traubenkernöl runtergehen, damit die Haut wirklich ruhiger wird, aber der Einfluss des Öles noch spürbar/vorhanden ist.
1% auf die Gesamtmenge ist nach meiner Erfahrung völlig ausreichend. :)
Freundlich grüßt
Katharina

kunigunde

Ungelesener Beitrag von kunigunde »

Danke Katharina, das hätte ich jetzt nicht gedacht.
Liebe Grüße
Kunigunde

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