"Qualität" - mit was darf geworben werden - Siegel, Zertifikate, Analysen - worauf man sich verlassen kann ... (?) Wer ist verantwortlich - was kann ich erwarten?
Weitere Infos findet Ihr -> hier auf der Webseite.

Moderator: Heike
Gerne.Ravena hat geschrieben:bitte übersetze für mich;-)))
Es gibt klare gesetzliche Vorgaben, die sich aus dem Lebensmittelgesetz und der Kosmetikverordnung ergeben. Richtig ist, dass nicht alle Grenzwerte gesetzlich festgelegt wurden, sondern einer freiwilligen Übereinkunft zur Qualitätssicherung im ölproduzierenden Gewerbe entstammen. De facto wird diese jedoch – z. B. vor Gericht – als Grundlage anerkannt. So gibt es ein Positionspapier der Fachgruppe »Analytik und Qualitätssicherung« der Deutschen Gesellschaft für Fettwissenschaft (DGF), »Qualitätskriterien für kaltgepresste Speiseöle«, das in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen (Verband Deutscher Ölmühlen e. V., Bundesverband dezentraler Ölmühlen e.V. usw.) verfasst worden ist. Daraus resultieren gibt es Leitsätze für Speiseöle und -fette, die bekannte Grenzwerte notieren. In Österreich ist dies übrigens analog geregelt. Kurz: die gesamte Branche verpflichtet sich, diesen Qualitätskriterien zu folgen.Della hat geschrieben:Zwei Dinge verwundern mich hier: Fr. Dr. Oberhauser spricht von einer freiwilligen Selbstkontrolle. Das klingt für mich so, als wäre es in den entsprechenden Gesetzlichen Regelungen gar nicht vernünftig ausformuliert, wie der Nachweis zu erfolgen hat, dass ein Öl den Parametern entspricht, mit denen es in Verkehr gebracht werden soll. Ist das so?
Biozertifizierung ist freiwillig, aber man darf nur Bio-Produkte anbieten, wenn man zertifiziert ist. Hier gibt es strenge Auflagen. Daher rühren die Angaben in manchen Shops, Öle seien nur für den kosmetischen Einsatzbereich; es fehlt die Zertifizierung für Bio-Lebensmittelöle – die kostet nämlich, und man will sich dieses Geld gerne sparen Das können hochwertige Öle sein, es kann aber auch ein schlechteres, raffiniertes, gedämpftes Produkt oder ein verschnittenes sein. Ich kaufe grundsätzlich nur Öle, die lebensmitteltauglich sind. Kosmetische Öle sind mir zu undurchsichtig.Gibt es eine Nachweis- oder Kontrollpflicht für Händler von pflanzlichen Ölen? Für die Produzenten? Oder ist das so wie bei Lebensmitteln, dass es zwar Grenzwerte gibt, aber diese allenfalls in Stichproben amtlich kontrolliert werden? Ist die Zertifizierung wirklich eine freiwillige Selbstkonktrolle?
Nein, da muss ich Aroma-Zentrum in Schutz nehmen. Den Eindruck hatte ich nie, habe ich nicht. Mich trifft, dass solche Aspekte nicht offen angesprochen worden sind und dass ich merke: ich als Kunde werde mit Erfahrungen und meinem Wunsch nach Transparenz nicht ernst genommen (?). Das ist ein Widerspruch zu der Aussage, dass man die Initiative unterstützen möchte.micha hat geschrieben:Und wieder einmal beschleicht mich das unangenehme Gefühl, aufgrund des reinen Profites für dumm verkauft zu werden.![]()
Ich verstehe Dich gut. Nur, bitte vergiss' nicht, das war 2008. Bevor wir hier Ölqualität zum Thema gemacht haben, gab es so gut wie kein Problembewusstsein. Das Forum der Aufrührer ist das einzige, dass sich neben uns dieser Thematik kritisch angenommen hat. Das Gros der in Foren Aktiven kennt bis heute tatsächlich nicht die Bedeutung von POZ und FFA. Fakt ist, dass dann aufgrund unserer Diskussionen hier unzählige Zertis angefordert wurden und die Mädels nicht wussten, was sie damit anfangen sollten. Das ist auch ärgerlich für den Händler. Ich habe daher immer dazu aufgefordert, dieses Papiere bitte doch nur dann anzufordern, wenn man sich vorher kompetent gemacht hat."Die Fragestellung ist ja, ob der Verbraucher sich dann wirklcih sicher fühlen kann, wenn Zertifikate vorgelegt sind, die er nicht einmal interpretieren und lesen kann"
Was ich lesen und interpretieren kann, kann man ganz getrost mir überlassen, derartige Aussagen machen mich einfach nur wütend.
Doch, mach' das.Ravena hat geschrieben:ich möchte hiermit niemanden in Schutz nehmen, …
Ja, bei ätherischen Ölen ergibt sich ein fast noch breiteres Feld des möglichen Pantschens. Ich als Laie könnte ein gut gefälschtes Rosenöl nicht erkennen, Du garantiert. Bei Speiseölen zeigt schon die Sensorik sehr viel auf, also ein moderiger, kratziger Geschmack oder Geruch. Nur: Du bist Fachfrau und hast die Kompetenz, mit Sachkunde einzukaufen – welch Glück für Deine Kunden (Deine beiden Rosenöle, die »alba« und die »damascena« sind übrigens ein Traumaber ich weiß aus Erfahrung, dass es teilweise nicht einfach ist nachzuvollziehen, wie rein ein Produkt ist, wenn man es nicht direkt beim Hersteller kauft, sondern über einen oder gar mehreren Zwischenhändlern.
Gerade die Händler, die mehr als 2-3 Öle anbieten sind darauf angewiesen zu vertrauen, dass sie reine Ware einkaufen und die Zertifikate auch jedesmal stimmen))
Wenn ich das richtig herausgefunden habe, hält sich die österreichische Lebensmittelaufsicht an eine Variante des Codex Alimentarius, den Codex Alimentarius Austriacus, hier nachzulesen. Darin gibt es zumindest Rahmenwerte der Fettsäuren für die gebräuchlisten Öle, die Peroxidzahl und noch andere Parameter.Heike hat geschrieben:In Österreich ist dies übrigens analog geregelt. Kurz: die gesamte Branche verpflichtet sich, diesen Qualitätskriterien zu folgen.
Die Grenzwerte für die Peroxidzahl fand ich in dem österreichischen Dokument jetzt nicht. Die muss ich an anderer Stelle gelesen haben.Della hat geschrieben:Toller Link, lieber Pflösch, danke!
Ich habs jetzt noch nicht durchgeschaut - es gab mal einen formulierten Grenzwert, der aber leider wieder rausgenommen wurde, stattdessen steht jetzt an der Stelle eine Definition der Peroxidzahl. Nur weiß ich nicht mehr ob das der Codex war oder ein anderes Dokument, hatte ein pdf, gehe es suchenpflanzenölscheich hat geschrieben:Die Grenzwerte für die Peroxidzahl fand ich in dem österreichischen Dokument jetzt nicht. Die muss ich an anderer Stelle gelesen haben.Della hat geschrieben:Toller Link, lieber Pflösch, danke!