cessna hat geschrieben:Eine Frage dazu Heike: Wie stellst Du fest oder testest Du ob ein Öl (aktuell Haferöl) einigermassen stabil genug ist für Tagespflegepräparate, sprich ob es ein B2- oder B3-Öl wird? […] Gibt es Labore, die Öle untersuchen und ihre Erkenntnisse preisgeben?
Ich suche nach Forschungsberichten zu speziellen Ölen, daneben kann ich auf Analysen von »Partnern aus meinem Netzwerk« zurückgreifen, das ich die letzten Jahre aufgebaut habe.
Sukie hat geschrieben:Bisher habe ich mich lediglich an die Diagramme der Fettsäuremuster gehalten und ansonsten auf meine Haut gehört. Ohweia.
Letzteres ist auch die letzte Entscheidungsinstanz.

Wir wissen eben nicht, welche spezifische (ich nenne es mal) biochemische Situation unsere Haut prägt, und so gibt es eben Reaktionen auf Öle und Wahrnehmungen ihrer Charakteristiken, die sehr individuell sind und die quasi das letzte Wort haben. Ich mache dies nicht anders. Allerdings sind meine Entscheidungen immer «Vereinbarungen zwischen Kopf und Bauch«.
Als Selbstrührer beschreiten wir jedoch einen recht neuen Weg. Früher war es weitaus schwieriger, diese Ölvielfalt im Handel zu beziehen, und die alten Faber- und Hobbythek-Rezepte setzen auf wenige, raffinierte Öle und dosierten Wirkstofföle sehr gering – schon aus preislichen Gründen. 2006/2007 kam es sehr in Mode, die Sensibelchen hochkonzentriert einzusetzen; ich erinnere mich an Vorlieben für »grüne« Mischungen (Hanf-, Johannisbeersamen-, Holunderkernöl usw.). Niemand machte sich Gedanken über die Konsequenzen.
Heute ist man allgemein sensibilisiert; Firmen werben mit der Verwendung von High-Oleic-Ölen, die oxidativ stabil sind und den oxidativen Stress minimieren, in der Dermatokosmetik wird der Aspekt mittlerweile ebenfalls thematisiert. Mit den ungesättigten Ölen in der Ernährung ist es genauso: Erst hochgehypt, erkennt man heute, dass zuviel Linolsäure und Omega-3-Fettsäuren auch im Körper zu oxidativem Stress führen. Nun ist das gesättigte Kokosöl der Renner.
Deine Wahrnehmung, dass das wundervolle Hanföl gut tut, ist ja völlig richtig. Nun gilt es abzuwägen und einen Weg zu finden, es dennoch einzusetzen. Ich bin mir sicher, Du wirst einen Weg finden, der Deine Haut zufriedenstellt.