sonnenkind hat geschrieben:mütterchen, hättest Du das Rezept für mich

kein problem, aber richtiges sauerteigbrot ist, wie schon von Mrs. Kerstin erwähnt, eine lanwierige sache und hat auch extrem viel mit erfahrungswerten zu tun
je nachdem welches mehl verwendet wird und wie die umgebungstemperatur ist, verhält sich der sauerteig ganz anders
aber das brot ist sooo verdammt lecker! ich vetrage keine hefe, deswegen backen wir unser brot schon seit jahren selber, mit roggen-sauerteig.
also, frau nehme:
mehl und wasser zu gleichen teilen, die mischung sollte einen geschmeidigen teig ergeben, so ein bischen wie pfannkuchenteig.
diese mischung warm stellen und warten bis der teig "sauer" wird, das heisst bis er blasen wirft und riecht wie alte sportsocken
das kann zwischen 2-4 tage dauern, konsistenz sollte etwas fester sein als zu anfang
das ist der sauerteig, so wie er sein sollte, ohne helferlein!
jetzt brauchst du folgendes:
2 kastenförmige backformen, handelsübliche grösse
200 gr sauerteig
1150 gr mehl
40 gr salz
wasser
200 gr sauerteig mit 500 gr mehl zu einem vorteig verarbeiten, der muss ordentlich gehen. Am besten über nacht an einem warmen ort.
von dem vorteig nimmst du 200 gr teig weg fürs nächste mal
den rest ( ca. 500 gr) vermengst du mit dem restlichen mehl (650 gr) und handwarmen wasser. das salz zuletzt zugeben.
für das wasser kann ich keinen mengenangabe liefern, das sind eben erfahrungswerte....manchmal nimmt das mehl viel wasser auf, manchmal weniger. rechne mit einem 3/4 liter, aber bitte nicht sofort alles rein kippen, sondern nach und nach dazu geben. kann sein das schon ein halber liter reicht.
der teig sollte griffig sein, und sich vom schüsselrand lösen ohne das es zuviel matscht.
dann den teig auf mindestens das doppelte gehen lassen, je nach umgebungstemperatur zwischen 2-4 stunden. aber obacht, wenn er zulange gegangen ist, kann er auch umkippen, dann ist er "drüber" und fällt beim backen wieder zusammen.
wenn du der meinung bist, er ist ausreichend aufgegangen, aus der schüssel nehmen, aufteilen und mit wenig mehl in form kneten. in die backformen legen und nochmal einige zeit gehen lassen. der teig sollte bis an den rand reichen
ab in den vorgeheizten ofen damit, 15 min bei 220° dann runter auf 180° für weitere 45 min...oder auch 50-60 min...
ich sag ja erfahrungswerte.
weil dieses rezept ohne helferlein wie buttermilch oder hefe auskommt, ist es eben so ungenau, aber wo du schon so nett gefragt hast, wollte ich es dir wenigstens anbieten.
das brot das wir damit backen, schmeckt prima, hält ewig ohne trocken zu werden und lässt sich auch sehr gut einfrieren. die berühmte schüssel wasser im ofen haben wir schon seit einiger zeit drangegeben weil wir gemerkt haben das es absolut keinen unterschied macht, zumindest für unser brot.
hier noch ein paar erfahrungswerte
manchmal muss mehr salz rein, manchmal weniger. im winter geht der teig am holzofen, im sommer auf dem hof im kofferraum vom auto. angebratene zwiebeln machen sich auch prima in dem teig.
solltest du dich echt da dran wagen, wirst du mit de zeit merken was zu tun ist. mal wird das brot toll aufgehen und fluffig sein, mal wird es flach und fest sein... aber es lohnt sich
gutes gelingen
