Günstige Öle bei hoher Licht- und Wärmeeinstrahlung

Fettsäurespektren, Jodzahlen und Fettbegleitstoffe – hier werden Öle, Buttern und Wachse en detail gewürdigt.

Moderator: Heike

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Anonymous

Günstige Öle bei hoher Licht- und Wärmeeinstrahlung

Ungelesener Beitrag von Anonymous »

Heike, bisher hatte ich Dir "nur" persönlich meine große Begeisterung zu diesem Gespräch mit Dr. Lautenschläger mitgeteilt. Wie einige andere hier, wäre ich gern dabei gewesen. Als stille Zuhörerin, da ich ja kaum etwas beitragen kann, bzw. nichts durcheinander bringen will :kicher: ... die atmosphärische Stimmung ist sicherlich grandios gewesen :hearts: ... Mein Glückwunsch für die Einladung!

Eine Frage hätte ich, da ich mich bald stärker der Sonne aussetzen werde. Ich mache dazu lieber einen neuen Thread hier bei den Ölen auf:
Heike hat geschrieben:Thema »Hochungesättigte Öle in Präparaten bei hoher Lichtintesität«
Ich erzählte Dr. Lautenschläger von meiner Erfahrung erhöhter Pigmentfleckenbildung im Gesicht nach meinem letzten Sommerurlaub und meine Vermutung, es könne ein Zusammenhang zwischen der starken Licht- und Wärmeeinstrahlung und meinen ungesättigten nativen Ölen in meiner Hautemulsion geben. Sein Kommentar: eindeutig ja. In dieser Situation sei es sinnvoll, oxidationsstabile Öle zu verwenden und die mehrfach ungesättigten Öle gezielt in ein Nachtpräparat auszulagern.
Tja, war ich also auf der richtigen Spur …
Ich hatte auch mal Probleme bei starker Sonneneinstrahlung und meiner selbstgerührten Creme. Die Reaktion waren allerdings keine Pigmentflecken. Ich hatte so etwas wie eine allergische Reaktion. Lauter kleine Minipickel, die aber zwei Tage später verschwanden. Ich hatte sofort meine Creme im Verdacht. Hatte sie weggelassen. Nachdem alles abgeklungen war ... keine Probleme. Ich hatte allerdings meine altbewährte Sonnenmilch Daylong verwendet. Ein KK-Produkt.
Ist definitiv keine „Sonnenallergie“ gewesen. Die hatte ich vor ganz vielen Jahren und es verhält sich ganz anders, als diese Minipickel und brandet vor allem immer wieder neu auf, wenn sie einmal da sind. Da hilft nur: raus aus der Sonne. Für lange Zeit ...

Seither vermeide ich auch Selbstgerührtes zu verwenden. Ich weiß nicht, ob es wirklich daran gelegen hat. Ich würde aber zu gerne eine Creme rühren, die ich verwenden kann.

Bei meinen Überlegungen, welche Öle ich verwenden könnte, bin ich aber ins Stolpern gekommen. Und merke mal wieder, wie schnell ich mein Wissen, was ich mal aufgebaut habe, vergessen habe ... ich möchte nun meine Ahnungslosigkeit hier im ganz kleinen Kreise der Rührküche kundtun ... ich ignoriere mal, dass wir hier im WWW sind :kicher:

Welche Öle mehrfach ungesättigt sind, kann ich ja wunderschön HIER nachsehen.

Reicht es die mehrfach ungesättigten auszusparen?
Und welche sind oxidationsstabil? ... Mir fällt gerade nur Meadowfoam und Jojoba ein - und bin mir nicht mal sicher, ob ich damit richtig liege :argverlegen:

Könnt Ihr mir irgendwie auf die Sprünge helfen :bussi:

ChrisC

Ungelesener Beitrag von ChrisC »

Hallo Tual,
Tuâl hat geschrieben: Welche Öle mehrfach ungesättigt sind, kann ich ja wunderschön HIER nachsehen.

Reicht es die mehrfach ungesättigten auszusparen?
Und welche sind oxidationsstabil? ... Mir fällt gerade nur Meadowfoam und Jojoba ein.
ich hab grad mein frisch gekauftes Dr. Hauschka Sonnenspray vor mir stehen. Ich hoffe nämlich immer noch mit grenzenlosen Optimismus auf besseres Wetter! :freude:

Da steht Persea Gratissima (Avocado), Helianthus Annuus (Sonnenblume), Tricaprylin (Dr. Straetmans, BDIH konform), Sesam Indicum Oil (Seseam), Olea Europaea Oil (Olive) und einen Haufen anderes Zeugs in den INCIS.

Also die scheinen keine Angst vor ungesättigten Ölen zu haben? Mich würde interessieren, ob die Öle raffiniert sind und wie sich das auf die Stabilität in der Sonne auswirkt? :lupe:

Lieben Guß,
Christian

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Tuâl, auch für mich gerade ein hochaktuelles Thema; ich sortiere und formuliere gerade Erkenntnisse und Erfahrungen. In Kürze aber bisherige Ergebnisse:

Wichtig sind stabile Basisöle
in einem Anteil, den wir sonst vermutlich nicht verwenden würden: Jojoba-, Meadowfoam-, Marulaöl, Kokos- und Babassuöl, Sheaöl, Neutralöl, Buttern.

Ergänzt werden können sie durch ölsäurebetonte, die verhältnismäßig stabil sind, wie Oliven-, Avocado-, Mandelöl usw., in keinem Falle linolensäurereiche Öle einsetzen. Die sind abends wunderbar in einer Nachtcreme aufgehoben – die hier aus gerade erläuterten Gründen tatsächlich mal sinnvoll ist, da man hier schöne regenerierende Alpha- und Gamma-Linolensäuren nutzen kann. Die beliebten »grünen Mischungen« (Hanf-, Johannisbeersamen-, Himbeersamenöl usw.) machen sich hervorragend, wobei ich ja das helle Trio Wildrose, Nachtkerze und Granatapfel liebe. Tagsüber finde ich die ab Frühjahr/Sommer nach meinem heutigen Kenntnisstand eher kontraproduktiv.

Wunderbare Ergänzungen sind Squalan und Phytosterole. Squalan scheint, wie eine Studie zeigt, ein wirksames Antioxidans bei hoher UV-Strahlung zu sein. In einem Beitrag über Amaranthöl, das bekanntermaßen bis zu 8 % Squalen aufweist, stieß ich auf folgende Aussage:

»Die physiologische Bedeutung von Squalen liegt vor allem in seiner Fähigkeit begründet, UV-Strahlen zu absorbieren und den sog. Singulett-Sauerstoff zu »quenchen«, also in den nicht angeregten Urzustand zurückzuführen. In Bezug auf seine Quencher-Effizienz ist Squalen dem Standardantioxidans di-tert-Butylhydroxytoluol (BHT) ebenbürtig und allen anderen Hautlipiden deutlich überlegen.«

Der originalen Forschungsbericht* dieser Studie liegt mir dank Wilma vor; ich muss ihn noch durcharbeiten. Ob Amaranthöl dadurch trotz hohem Linolsäuregehalt auch in die sonnentaugliche Liga rückt, muss ich für mich noch klären, aber hydriertes Squalan haben wir – also rein in die Emulsion.

Phytosterole sind erwiesenermaßen fähig, ein bestimmtes Enzym zu hemmen, dass durch UV-Licht angeregt wird und Collagen abbaut. Fazit: UdA oder Phytönchen in die Emulsion. Ich würde hier die Dosis durchaus erhöhen auf 3–5 % UdA.

Als sinnvolle Wirkstoffe sehe ich die Kombi Tocopherol und Ascorbylpalmitat zur Stabilisierung der Öle (jeweils 0,2 % sollen reichen) und Panthenol.

Chris, die Naturkosmeten nehmen raffinierte Öle; Sonnenblume macht aber meines Erachtens auch nur mit dem stabileren Avocado Sinn. Man muss eventuell auch einkalkulieren, dass die Firmen nicht immer auf dem aktuellen Stand dermatologischer Erkenntnisse sind. Wenn man die INCI studiert, ist nicht alles optimal, sondern manchmal eben auch nach Kostengründen ausgesucht – so mein Eindruck.

________

* Kohno Y., Egawa Y., Itoh S., Nagaoka S., Takahashi M., Mukai K., Kinetic study of quenching reaction of singlet oxygen
and scavenging reaction of free radical by squalene in n-butanol. Biochim. Biophys. Acta 1256 (1995) 52-56.
Liebe Grüße
Heike

Anonymous

Ungelesener Beitrag von Anonymous »

Ah. Ok. Das hilft schon mal ungemein weiter.

Dann werde ich in jedem Fall das raff. Avocadoöl verwenden. Eine Fehllieferung, die ich behalten mußte und nicht wußte, was ich damit treiben soll... da sie raffiniert ist, habe ich mein Geruchsproblem ja nicht ;D

Außerdem kann ich von meinen vorhandenen Ölen also auch Macadamianuß und Aprikosenkern verwenden, die ölsäurebetont sind. Das macht doch Hoffnung. Daraus läßt sich was bauen.

Squalan habe ich ebenfalls notiert. Mal sehen, was ich mit Meodwofoam und Jojoba machen kann.

Schön ist, daß ich offensichtich Buttern verwenden kann.

Mein Bestreben ist, vor allem etwas zu bauen auf der die MF natürlich gut hält. Sozusagen auch gleichzeitig der Sonnenschutz für generell. Wäre ziemlich ungünstig, dann ne Pflege drunter zu haben, die dann bei Sonneneinstrahlung nicht gut kommt ...

Heike, die Frage von Christian möchte aber schon noch mal aufgreifen. Raffinierte versus Unraffinierte Öle. Aus Deiner Antwort kann ich jetzt nicht so ganz entnehmen, inwiefern wir beurteilen können, ob die Raffinierten bei Sonneneinstrahlung günstiger sind. Steht da schon ne Antwort und ich verstehe es nicht :gruebel:

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Tuâl hat geschrieben:Heike, die Frage von Christian möchte aber schon noch mal aufgreifen. Raffinierte versus Unraffinierte Öle. Aus Deiner Antwort kann ich jetzt nicht so ganz entnehmen, inwiefern wir beurteilen können, ob die Raffinierten bei Sonneneinstrahlung günstiger sind. Steht da schon ne Antwort und ich verstehe es nicht :gruebel:
Nein, konkret habe ich sie noch nicht beantwortet; ich habe sie mir noch einmal durch den Kopf gehen lassen.
Faktisch sind raffinierte oft stabilere Öle – oft, nicht immer. Stabiler können sie sein, wenn bestimmte Begleitstoffe entfernt worden sind, die oxidativ anfällig sind (ich vermute mal, dass dazu auch das ungesättigte Phosphatidylcholin zählt). Sesamöl gilt in der unraffinierten Variante aufgrund seines Gehalts an zu den Phytoöstrogenen zählenden Lignanen Sesamin und Sesamolin als stabiler als die raffinierte Variante, die diese Stoffe nicht mehr in gleicher Weise aufweist. Auf der anderen Seite sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren in raffinierten Ölen immer noch mehrfach ungesättigt – und damit instabil. Ja, ich denke, die höhere Oxidationsanfälligkeit liegt eben auch an den unverseifbaren Begleitstoffen.

Als Emulgator (nur damit ich es nicht vergesse) ist Emulmetik als hydriertes Lecithin übrigens optimal unter den natürlichen Emulgatoren, eben weil es gesättigt ist.
Liebe Grüße
Heike

Anonymous

Ungelesener Beitrag von Anonymous »

Heike hat geschrieben:Der originalen Forschungsbericht* dieser Studie liegt mir dank Wilma vor; ich muss ihn noch durcharbeiten. Ob Amaranthöl dadurch trotz hohem Linolsäuregehalt auch in die sonnentaugliche Liga rückt, muss ich für mich noch klären, aber hydriertes Squalan haben wir – also rein in die Emulsion.
Heike, das ist ein interessanter Ansatz für den Sommer.
Nur beim Squalen gegen Squalan bin ich mir nicht sicher. Squalen hat ganz viele Doppelbindungen im Molekül, die in einer bestimmten Reihenfolge angeordnet sind. Das könnte für den Lichtschutz von Bedeutung sein.

Petra

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Petra hat geschrieben:Nur beim Squalen gegen Squalan bin ich mir nicht sicher. Squalen hat ganz viele Doppelbindungen im Molekül, die in einer bestimmten Reihenfolge angeordnet sind. Das könnte für den Lichtschutz von Bedeutung sein.
Richtig, Squalan ist hydriert. Es bleibt tatsächlich die Frage, ob hydriertes Squalen immer noch die Fähigkeit besitzt, Sauerstoff zu quenchen. Nichtdestotrotz ist es ein stabiles Lipid und hilft, auch bei eingeschränkter Ölauswahl eine Spreitkaskade zu zaubern. :-)

Dann käme Amaranthöl tatsächlich in die engere Wahl: 6–8 % Squalen sind einmalig. Mit anderen oxidationsstabilen Ölen gemicht wäre auch der Linolsäuregehalt kein Thema mehr, zumal Amaranthöl sehr viel Palmitinsäure und Stearinsäure mitbringt, die auch stabilisieren. Ich merke, das ist wirklich ein sehr außergewöhnliches Öl. :-D (Übrigens hat Gi zur Zeit ganz frisch Amaranthöl kbA in hervorragender Qualität da, ich habe ein Muster zu Hause).
Liebe Grüße
Heike

Anonymous

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Heike hat geschrieben:Richtig, Squalan ist hydriert. Es bleibt tatsächlich die Frage, ob hydriertes Squalen immer noch die Fähigkeit besitzt, Sauerstoff zu quenchen. Nichtdestotrotz ist es ein stabiles Lipid und hilft, auch bei eingeschränkter Ölauswahl eine Spreitkaskade zu zaubern. :-)
Ich verstehe nicht genau was du mit quenchen meinst.
Ich dachte das Squalen eher als UV-Schutz.
Gegen Sauerstoff ist es nach meinem Kosmetikbuch nicht stabil und wird dabei in schlecht riechende Bruchstücke zerlegt, die die Haut irritieren.

Petra

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Petra hat geschrieben:Ich verstehe nicht genau was du mit quenchen meinst.
Ich dachte das Squalen eher als UV-Schutz.
Gegen Sauerstoff ist es nach meinem Kosmetikbuch nicht stabil und wird dabei in schlecht riechende Bruchstücke zerlegt, die die Haut irritieren.
Das ist UV-Schutz: Schutz vor lichtinduzierter Lipidoxidation. :-) Freier Sauerstoff, der die Doppelbindungen angreift, wird inaktiviert oder, wie es in der Quelle wörtlich heißt, in den nicht angeregten Zustand zurückversetzt.

Squalen ist ein Zwischenprodukt der Cholsterinsynthese in der Haut – nur beim Menschen, andere Primaten haben offensichtlich keinen Anteil an diesem Lipid. Vor dem Hintergrund der Studie liegt die Vermutung nahe, dass sich dieser Prozess, das Zwischenprodukt zu bilden, evolutionsbedingt als vorteilhaft erwiesen hat. Das Problem der Lipidoxidation betrifft nicht nur die Öle, die wir auftragen, sondern auch die Stratum corneum-Lipide – und Squalen besitzt die Fähigkeit, die Lipidoxidation in der Haut zu mindern. »Quenchen« bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Sauerstoffmoleküle freier Radikale unschädlich gemacht werden.

Ich habe auch die Information, dass isoliertes Squalen sehr instabil ist und dass daher im kosmetischen Einsatz das hydrierte Squalan verwendet wird, für das im stofflichen Gesamtzusammenhang (sprich: im Öl bzw. in der Haut) existierende Squalen sieht dies wohl anders aus.

Welches Kosmetikbuch ist das, von dem Du sprichst?
Liebe Grüße
Heike

Anonymous

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Ah, jetzt wird es rund: Squalen von außen aufgetragen verhindert die Oxidation der hauteigenen Fette durch UV-Licht. :licht:

Das Buch ist
Chemie in der Kosmetik heute
von Lothar Träger
Hüthig Verlag


Petra

Anonymous

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Heike hat geschrieben:Tuâl, auch für mich gerade ein hochaktuelles Thema; ich sortiere und formuliere gerade Erkenntnisse und Erfahrungen. In Kürze aber bisherige Ergebnisse:

Wichtig sind stabile Basisöle
in einem Anteil, den wir sonst vermutlich nicht verwenden würden: Jojoba-, Meadowfoam-, Marulaöl, Kokos- und Babassuöl, Sheaöl, Neutralöl, Buttern.
Ich habe bei meiner Recherche folgende Info gefunden:
oekotest hat geschrieben:Drei Firmen machten wohlweislich keine "fettfreien" Versprechungen auf ihren Produkten, denn die enthielten Mineralöle (Marbert) oder Kokosöl (Spinnrad, Yves Rocher). Letzteres kann eine unangenehme Kleinpilzflechte verursachen, wie britische Wissenschaftler bereits vor sechs Jahren festgestellt haben. Die im Kokosöl enthaltene Laurinsäure beeinträchtigt den natürlichen Hautschutz derart, daß die Haut für den Erreger anfällig wird.
Das klingt nicht gut :nein: ... was meint ihr :?:

HIER der gesamte Artikel

Anonymous

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Sagt mal, kann man eigentlich IPM in eine sonnencreme geben, und in welcher kombi und wie sinnvoll ist das? Über antwort würd ich mich freuen.

Anonymous

Ungelesener Beitrag von Anonymous »

@ Selea

Hilft dir das:
Isopropylmyristat ist ein Ester der z.B. in Butter, Palmkernöl und Kokosfett vorkommenden Myristinsäure .
Isopropylmyristat ist eine Ölkomponente, die in der Kosmetik als Spreit- und Rückfettungsmittel sowie als Lösungsvermittler eingesetzt wird. Ein Spreitmittel sorgt für eine gute Verteilung eines Öles oder Fettes auf der Haut. Es ist hautverträglich und dringt leicht in die Haut ein. Verwendung findet es u.a. in Hautcremes, Insektenschutzöl, Sonnenschutzöl, Lippenstiften u. Ä.

IPM hat übrigens eine JZ von ≤0,5 also für die Sonne voll geeignet.

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Ungelesener Beitrag von Heike »

selea hat geschrieben:Sagt mal, kann man eigentlich IPM in eine sonnencreme geben, und in welcher kombi und wie sinnvoll ist das? Über antwort würd ich mich freuen.
Theoretisch sicher, es wird in konventioneller Kosmetik eingesetzt, weil es sehr gut spreitet. Ich mag es nicht – aber das ist eine ganz persönliche Geschichte und muss Dich nicht beirren. Es ist in jedem Falle »tot« und oxidiert nicht mehr. :-)
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Jamina »

Was ist eigentlich mit "High Oleic" Sonnenblumenöl? Es hat bis zu 80% Ölsäure und ist somit sehr oxidationsstabil. Weleda setzt in seinen Rezepturen high oleic Öl ein (hier).
Kann man dieses Öl evtl. in Sommercremes als Basisöl verwenden? Hat es vergleichbare Eigenschaften wie das "normale" Sonnenblumenöl? Oder macht es mehr Sinn, andere Öle wie die bereits von Heike genannten zu verwenden?
Ich habe übrigens eines von Alnatura (dm), welches als "Bratöl" verkauft wird und als solches kommt es bei mir auch zum Einsatz. :D Ich habe mich nur gewundert ob es in einer Creme auch Sinn macht, als ich bei Weleda davon gelesen habe.
Liebe Grüße,
Jamina

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Ungelesener Beitrag von Anonymous »

Danke sly und heike, ich nehme dann wohl doch besser squalan, das mag ich auch lieber. In die sonnencreme, die meine tochter mit an den see schleppt und die oft stunden in der warmen tasche ist werde ich dann vielleicht IPM nehmen, denn toter als tot geht wohl nicht und da kann dann auch nix kippen, oder denk ich da falsch? Jojoba kommt natürlich auch mit rein, das hat sich letztes jahr bewährt.

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Danke, diese Beiträge habe ich schon sehnlichst gesucht!

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Jamina hat geschrieben:Was ist eigentlich mit "High Oleic" Sonnenblumenöl?
Schau mal -> hier, liebe Jamina, da habe ich es erläutert. :-)
Liebe Grüße
Heike

Jamina
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Ungelesener Beitrag von Jamina »

Heike hat geschrieben:Schau mal -> hier, liebe Jamina, da habe ich es erläutert. :-)
Die "Bibel" hatte ich natürlich vorher gelesen :wink: . Deine Angaben beziehen sich aber auf das "normale" Öl. Mir ist blos die Frage gekommen, ob ein natives HO-Sonnenblumenöl in Selbstgerührtem Sinn macht, und vor allem, ob es aufgrund seiner Oxidationsstabilität eine weitere Alternative für den Einsatz in einer leichten Sommercreme sein kann. :argverlegen:
Liebe Grüße,
Jamina

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Jamina hat geschrieben:Deine Angaben beziehen sich aber auf das "normale" Öl.
:gruebel: Ah, Du meinst, die kosmetischen Angaben später.

Na ja, aber man kann ja aus den veränderten Fettsäurewerten eigene Schlüsse ziehen:

»Es gibt zwei Sorten von Sonnenblumenöl auf dem Markt, das natürliche und Öl aus einer züchterisch (durch Selektion, nicht gentechnisch) veränderten High Oleic-Sorte, kurz HO-Sonnenblume genannt, die sich durch einen ca. 4-fach erhöhten Gehalt an Ölsäure auszeichnet, ca. 80 % gegenüber 20 % bei der normalen Sonnenblume. High Oleic-Sorten werden vor allem industriell verwendet: der hohe Ölsäure-Gehalt stabilisiert das Öl, verlängert seine Haltbarkeit und macht es zu einem hoch erhitzbaren Öl, das sich, raffiniert, u. a. zum Fritieren eignet.«

Ja, das HO-Öl würde sich durchaus eignen, Du hast mehr der stabileren Ölsäure. Ich habe bisher allerdings nur normales SB-Öl zuhause gehabt.
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Jamina »

Ich kann's mal in einer Sommer-Body-Lotion oder so ausprobieren. Lieben Dank für deine Antwort, Heike. Ich weiß, dass du z.Z. eigentlich Anderes und Besseres zu tun hast ;D :vielposten:
Liebe Grüße,
Jamina

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