Fußcreme bei extremer Hornhautbildung

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Witzworter Krauthexe
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Fußcreme bei extremer Hornhautbildung

Ungelesener Beitrag von Witzworter Krauthexe »

Nachdem die Fußcreme mit Lanolin sich ja wieder getrennt hat, habe ich nun etwas mit Lamecreme zusammengestellt. Der Wirkstoffanteil ist recht hoch, aber es soll ja auch etwas bewirken. Salicylsäure in der Weidenrinde soll beim Abbau der Hornhaut helfen.

Fußcreme 40/60

8% Mandelöl
15% Sonnenblumenöl (Weidenrinde)
5% Lanolin
2% Bienenwachs
6% Sheabutter
4% Lamecreme

44% Wasser
2% Bisabolol
2% AloeVera 10:1
2% D-Phantenol
10% Urea

Konservierung mit ParabenK

Ich habe sie gerührt und es ist eine richtige Creme geworden.
Bei der nächsten Charge werde ich Lamecreme durch Emulsan ersetzen, für Füße und Hände finde ich Emulsan besser, weil es sich nach dem Einreiben etwas stumpfer anfühlt.

Die Lanolincreme vorher (die hat einmal geklappt und dann nicht wieder) hatte die gleichen Wirkstoffe und hilft bei regelmäßiger Anwendung wunderbar.
Viele Grüße aus dem Norden

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Ich würde auch den Konservierer "ParabenK" ersetzen :wink:, es ist kein Konservierer
den wir hier guten Gewissens empfehlen.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Birgit Rita
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Ungelesener Beitrag von Birgit Rita »

Ich würde 1-3% Lanolin als Wirkstoff drin lassen :kleinehexe:

bei der Verarbeitung von Lanolin, ist es wichtig dass die Wasser und Fettphase dieselbe Temperatur haben.
Die Wasserphase muss unter langsamen gleichmäßigen ruehren, tropfenweise zur Fettphase hinzugefügt werden.
Auf keinen Fall hochtourig rühren.

Aber wenn der Prozess dich ärgert, und du nicht auf Lanolin verzichten möchtest ist die 1-3% Zugabe eine gute Lösung.
Lieben Gruß
Birgit Rita :-)

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Witzworter Krauthexe hat geschrieben:
Freitag, 8. Mai 2020, 15:09
Salicylsäure in der Weidenrinde soll beim Abbau der Hornhaut helfen.

Fußcreme 40/60

8% Mandelöl
15% Sonnenblumenöl (Weidenrinde)
....
Mir ist noch etwas aufgefallen: Du hast vermutlich Salicylsäure in Sonnenblumenöl ausgezogen
oder angesetzt. Salicylsäure generell - also auch in der Weidenrinde- ist nicht öllöslich, da
solltest Du direkt das Pulver einsetzen, Allantoin (als Pulver) wäre auch noch eine Möglichkeit :)
oder in Alkohol ausziehen.

Rohstoffporträt "Allantoin": klick
Allantoin gilt als wundheilungsfördernd und zellgenerierend. Weiterhin hat er eine keratoplastische (das bedeutet Hornhaut erweichende) Wirkung,
Allantoin löst sich in Wasser, allerdings nur bis zu einer Einsatzkonzentration von ca. 0,5 %.
Allantoin wird aufgrund seiner intensiven Wirksamkeit in geringen Dosierungen eingesetzt; Hauptanwendungsgebiete sind Hautemulsionen, Sonnenschutzpräparate und Rasierwässer. Untersuchungen in vitro zeigten, dass eine 0,2 %ige Lösung die gleiche keratoplastische Wirkung aufweist wie eine 10%ige Harnstofflösung (siehe auch Harnstoff). Im Gegensatz zu Harnstoff wirkt Allantoin jedoch nicht antibakteriell. In wissenschaftlicher Fachliteratur wird eine Einsatz-Konzentration von 0,1 bis 0,5 % empfohlen.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Andrea-
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Ungelesener Beitrag von Andrea- »

Bei so viel Urea würde ich unbedingt Natriumlaktat dazu tun. Heikes Kräuter-Fußbalsam kann ich dir ans Herz legen! Funktioniert super und du kannst ja Emulsan als Emulgator nehmen. Oder du tauscht die hohe Menge Urea gegen Allantoin aus wie Helga schon geschrieben hat und lässt Urea z.B. nur mit 3% drinnen. Funktioniert auch.
In Heikes Creme ist unter anderem Lanolin mit 3% drinnen und hochtouriges rühren stört dabei nicht.
Liebe Grüße, Andrea-

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Witzworter Krauthexe
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Ungelesener Beitrag von Witzworter Krauthexe »

Ich danke Euch für die Hinweise!
Ok, die Salicylsäure wird nur in Alkohol ausgezogen. Das lass ich erst mal, habe nun gelesen, dass es sich mit anderen Wirkstoffen auch nicht verträgt.
Allantonlin kommt dann auf meine Einkaufsliste.

Hier meine geänderte Rezeptur:

Fußcreme 40/60

Mandelöl 8,0%
Lanolin 3,0%
Bienenwachs 3,0%
Sheabutter 6,0%
Jojobaöl 2,0%
Traubenkernöl 13,0%
Emulsan 3,0%
Cetylalkohol 2,0%

Wasser 44,0%
Aloevera 10fach 4,0%
Urea 10,0%
Phantenol 2,0%

Konservierung, PH-Wert prüfen, ggf. korrigieren
Viele Grüße aus dem Norden

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Birgit Rita
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Ungelesener Beitrag von Birgit Rita »

Witzworter Krauthexe hat geschrieben:
Samstag, 9. Mai 2020, 15:03
Ich danke Euch für die Hinweise!
...........................................

Hier meine geänderte Rezeptur:

Fußcreme 40/60

Mandelöl 8,0%
Lanolin 3,0%
Bienenwachs 3,0%
Sheabutter 6,0%
Jojobaöl 2,0%
Traubenkernöl 13,0%
Emulsan 3,0%
Cetylalkohol 2,0%

Wasser 44,0%
Aloevera 10fach 4,0%
Urea 10,0%
Phantenol 2,0%

Konservierung, PH-Wert prüfen, ggf. korrigieren
.................wenn Du hast, noch 3% Glycerin zufügen, von der Wasserphase abziehen.
Lieben Gruß
Birgit Rita :-)

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Witzworter Krauthexe
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Ungelesener Beitrag von Witzworter Krauthexe »

@Birgit Rita
Glycerin habe ich da!
Viele Grüße aus dem Norden

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Blüten
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Ungelesener Beitrag von Blüten »

In Deiner geänderten Rezeptur vermisse ich Natriumlaktat (Du hast jede Menge Urea drin!) wie von Andrea empfohlen!
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.

Coco
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Ungelesener Beitrag von Coco »

Ich vermisse nicht nur das Natriumlaktat, sondern auch die Milchsäure, die zum Puffer für Urea mit dazugehört. Siehe hier
Viele Grüße, Coco

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Blüten hat geschrieben:
Samstag, 9. Mai 2020, 17:14
In Deiner geänderten Rezeptur vermisse ich Natriumlaktat (Du hast jede Menge Urea drin!) wie von Andrea empfohlen!
Stimmt :), habe ich auch übersehen, ist aber ganz wichtig.
Das Natriumlaktat brauchst Du weil es zusammen mit der Milchsäure einen sogenannten "Puffer" bildet, damit Dir die Creme nicht schlecht wird:
Auszug aus Rohstoffportrait "Natriumlaktat/Wirkung und kosmet. Einsatz: klick
... Kosmetisch nutzen wir Natriumlaktat (in Verbindung mit Milchsäure) in zwei Funktionen: einmal dient es als effektiver, hautphysiologischer und verträglicher Hydratisierer, zum anderen als Puffersubstanz, die die chemische Stabilität einer Emulsion gewährleistet. Bei Einarbeitung von Urea in eine wässrige Lösung (z. B. in einer O/W-Emulsion) kann es in der Emulsion, vor allem bei Wärmeeinfluss, zur Zersetzung des Harnstoffs, der Freigabe von Ammoniak und einem Anstieg des pH-Werts kommen. Natriumlaktat und Milchsäure können den Zerfall des Harnstoffs nicht verhindern, aber den damit verbundenen Anstieg des pH-Werts – und in Folge einen möglichen Wirkungsverlust verwendeter Konservierungsmittel (Rokonsal™ BSB-N, Kaliumsorbat), die einen schwach sauren pH-Wert voraussetzen, um wirken zu können (2). In der Dermatologie wird es aus diesem Grund primär in harnstoffhaltigen Zubereitungen eingesetzt. Auch ohne Urea-Einsatz ist Natriumlaktat in Verbindung mit Milchsäure eine sinnvolle und wirksame Möglichkeit der Haut-Hydratation, auch und gerade in Verbindung mit anderen Hydratisierern.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Andrea-
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Ungelesener Beitrag von Andrea- »

Ich verwende Milchsäure zum einstellen des ph-Wertes; diese Pufferung mag mich nicht :). Bis dato hat das immer gereicht und die Creme ist mir nie gekippt. Du solltest es natürlich trotzdem für dich probieren.
Bienenwachs erscheint mir ziemlich hoch und ich glaube nicht, dass es sich gut auf die Haptik auswirkt.
Vorschlag auf Grund deiner Vorgaben:
FP: Mandelöl 15%
Traubenkernöl 8%
Lanolin 3%
Shea 6%
Bienenwachs 1%
Jojoba 2%
Emulsan 3%
Cetylalkohol 2%
WP: Wasser 34% (weniger Konservierung, je nach dem was du verwendest ev. auch bei der FP abziehen))
Urea 12%
Natriumlaktat 5%
Panthenol 2%
Glycerin 3%
Aloe 10 fach 4% (- würde ich persönlich weg lassen)
Hoffe, ich habe mich nicht verrechnet :)
Milchsäure zum einstellen des pH-Wertes
Liebe Grüße, Andrea-

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Witzworter Krauthexe
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Ungelesener Beitrag von Witzworter Krauthexe »

Hallo Andrea,
vielen Dank, werde meine Formulierung entsprechen umbauen.
Viele Grüße aus dem Norden

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