Gesichtscreme bei Akne - Brainstorming

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

Pixelmaedchen
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Gesichtscreme bei Akne - Brainstorming

Ungelesener Beitrag von Pixelmaedchen »

Hallo ihr lieben Rührer :hallihallo:

Meine Schwester hat mit Anfang 30 leider immer noch fiese Akne. Ihre Hautärztin hat ihr nun "verboten", weiterhin ihre selbstgerührte Salbe (nur Öle und Buttern, also sehr okklusiv) zu verwenden - nicht gerade überraschend :achso: Die lokalen Stellen behandelt sie nun mit einer antibiotischen Salbe und nutzt ansonsten gar nichts mehr in Ermangelung einer Alternative. Ich würde daher gern eine Creme für sie rühren. Da ich Rührküken mich noch nicht so gut auskenne, sollte die Creme möglichst einfach gestaltet sein, so dass sie auch erst mal testen kann, ob eine "klassische" Creme etwas für sie ist (richtige Cremes hat sie seit Jahren nicht mehr benutzt). Mehr Wirkstoffe kann man ja in späteren Chargen noch zufügen, wenn das Grundgerüst stimmt und vertragen wird.
Ich denke, für den Anfang konzentriere ich mich auf eine passende Ölauswahl und versuche erstmal mit den Rohstoffen zu arbeiten, die ich schon hier habe. Dafür habe ich mir vor allem die Ölgruppen und Fettsäureprofile sowie die einzelnen Rohstoffporträts auf Olionatura angeschaut :-a
Folgendes Brainstorming ist dabei herausgekommen, vielleicht habt ihr Anmerkungen und Ideen dazu:

Die Creme sollte bei Akne helfen und daher Folgendes haben/nicht haben:
[*] Öle: Linolsäurebetont, mit gamma-Linolensäure, Laurinsäure (antimikrobiell), möglichst keine Stearinsäure
[*] Wenig Okkludierendes (also Buttern vermeiden), nichts potentiell Komedogenes, Fettalkohole eher meiden
[*] FP eher niedrig, vielleicht 20, maximal 25%?
[*] Konservierung mit Magnolia Extrakt (= Anti-Akne-Wirkstoff)

Aus diesen Vorgaben und meinem Vorratsschrank ergeben sich dann diese potentiellen Rohstoff-Kandidaten: :rosefuerdich:

Öle und Fette:
Basisöle (beide werden von ihr vertragen):
• Aprikosenkernöl (B-1, Ölsäure, mild)
• Arganöl (B-2, Ölsäure + Linolsäure ausgeglichen)
Wirkstofföle:
• Distelöl (B-3, Linolsäure, mattierend, unreine Haut)
• Borretschöl (W-2, gamma-Linolensäure, entzündungshemmend)
• Hanföl (W-1, Linolsäure + alpha-Linolensäure, entzündungshemmend -> alpha-Linolensäure vorsichtig dosieren)
• Evtl. Sacha Inchi (W-1, Linolsäure + alpha-Linolensäure, entzündungshemmend -> alpha-Linolensäure vorsichtig dosieren)
Butter:
• Babassuöl (PF-2, Laurinsäure, nicht komedogen)

Wirkstoffe:
• Allantoin (0,1-0,2%, wundheilungsfördernd, bei unreiner und entzündlicher Haut)
• Panthenol (0,5-1%, entzündungshemmend, feuchtigkeitsspendend)
• Hamameliswasser? (antiseptisch, beruhigend)
• Evtl. Niacinamide (gering dosieren: maximal 2%, antikomedogen, gut in hoher WP)
• Evtl. Lipodermin (dann den Rest geringer dosieren?, fördert Talgabfluss, bis 3%)
• Evtl. Glycerin und Sodium PCA als Befeuchter (beide insgesamt max. 4%)

Konservierung:
Magnolia Extrakt (0,08-0,2%) plus Pentylene Glycol (5%)

Emulgatoren:
Emulsan und/oder Lysolecithin (andere habe ich leider nicht da), evtl. plus Xanthan

Was meint ihr, macht das Sinn? Oder bin ich auf dem falschen Dampfer? Die Wirkstoffe würde ich tatsächlich erstmal sparsamst einsetzen, vielleicht fürs Erste nur Allantoin und Panthenol, evtl. ganz wenig Niacinamide und dann erstmal testen (oder sogar erstmal ganz ohne zusätzliche Wirkstoffe?). Ihre Haut ist eher sensibel und sie hat einige Allergien, daher würde ich mich lieber vorsichtiger rantasten.
Bei den Wirkstoffölen will ich mich für 1-2 entscheiden, nur für welche?
Sollte man Magnolia Extrakt höher dosieren, wenn man ihn nicht nur als Konservierung, sondern auch als Wirkstoff einsetzt?
Sind Emulsan und/oder Lysolecithin bei Akne überhaupt geeignet?

Gibt es hier einen Kopf-rauch-Smiley? :superirre:

Liebe Grüße
Simone

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Pixelmaedchen hat geschrieben: Gibt es hier einen Kopf-rauch-Smiley?
Meinen Respekt für Dein genaues recherchieren und auflisten :), ganz toll.

Mit Akne habe ich keine Erfahrung (klopf_auf_Holz), aber ich denke, dass Akne nicht gleich Akne ist und man sich das Gesamtbild ansehen sollte, z. B. beginnend mit der Reinigung. Kann es sein, dass sich Reste eines Reinigungsproduktes nach dem abwaschen auf der Haut befinden? An welchen Stellen bildet sich Akne? (Kinn, Wangen, Stirn, etc.) Oder es ist ganz anders: Akne hormon- oder ernährungsbedingt?

Leider gibt es ein kleines Problem und zwar die von Dir erwähnten Linolsäurebetonten Öle sollte man im Sommer ausschließlich am Abend einsetzen, sie sind oxidationsanfällig und können zu braunen Flecken im Gesicht führen.
Was mir sonst noch dazu einfällt: Lipodermin zum fluidisieren finde ich gut, falls nicht abgestorbene Hautzellen den Weg versperren, dem müsste man entgegen treten und manchmal ist ein zuviel an Feuchtigkeit auch "Futter" für die Bakterien. Als Emulgator (und gleichzeitig Wirkstoff) würde ich 1% Phospholipon 80H (1) einsetzen ples 2% eines Co-Emulgators. Zu Beginn würde ich zu einer minimalistischen Pflege raten aber hier im Forum gibt es betroffene Rühr-Kolleginnen die richtig gute und vielleicht bessere Tipps geben :)

Hier vielleicht noch was zum lesen über Akne: klick
klick
(Dermaviduals, die Artikel von Dr. Lautenschläger ist eine Seite an der wir uns gerne orientieren :) ).

(1) klick und
klick

Edit:
Das Hamameliswasser würde ich als Gesichtswasser, Tonic, pur einsetzen, nach der Reinigung, zum klären.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ulrike
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Ungelesener Beitrag von Ulrike »

Ich sehe es wie Helga. Hier fängt die Pflege mit der Reinigung an. Auf eine Creme im klassischen Sinn sollte komplett verzichtet werden.

Wenn die Reinigung steht, kann über ein Gel mit Lipodermin, Nicotinamid, Zink PCA und einen kleinen Schuss Jojobaöl nachgedacht werden.

Das Jojobaöl könnte deine Schwester zur Not auch jetzt schon anwenden. Als Übergang, bist du alles zusammen hast.

Es ist ein Irrgaube, dass man unbedingt eine Creme braucht.

Ulrike
Ein Kaktus ist nichts anderes, als eine sehr gut bewaffnete Gurke!

Pixelmaedchen
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Ungelesener Beitrag von Pixelmaedchen »

Wow Helga, klasse Links, vielen Dank! Da hab ich nun ordentlich was zu lesen :morgenkaffee: Wird ein bisschen dauern, bis ich da durch bin :brille:

Ich hab selbst (toi toi toi) auch nicht viel Erfahrung mit Akne. Meine Schwester dagegen hat schon immer massive Probleme damit, also richtige Knubbel und Entzündungen. Vor allem Stirn und Wangen, aber eigentlich überall und vor allem an den Gesichtsrändern und auch Richtung Hals. Leider ist sie eine "Süße", die Ernährung eher nicht optimal - viel Schokolade, Eis, Kekse - Hauptsache, süß und fettig :pfeifen: Das zusammen mit zumindest früher bestehenden Hormonschwankungen (zu viel Testosteron, ich weiß aber nicht, wie das aktuell bei ihr ist) ist wahrscheinlich die Hauptursache, der jahrelange Gebrauch von nur Fett im Gesicht war vermutlich auch nicht hilfreich :troest:

Da sie sich nicht schminkt, reinigt sie ihr Gesicht meist nur mit Wasser, sie ist da generell sehr minimalistisch, was wohl auch ganz gut ist. Seit dem Hautarztbesuch reinigt sie wohl abends auch mit irgendeinem Naturkosmetik-Produkt. Ich glaube daher, dass die Akne nicht an Resten eines Reinigungsproduktes liegt, da sie das ja erst jetzt benutzt... Wahrscheinlich doch hauptsächlich an der Ernährung und einer gewissen Disposition.
Helga hat geschrieben:
Sonntag, 24. Mai 2020, 14:50
die von Dir erwähnten Linolsäurebetonten Öle sollte man im Sommer ausschließlich am Abend einsetzen
Bei den Ölgruppen habe ich das auch gelesen, dass man Wirkstofföle und auch B-3 wegen der Lichtinstabilität am besten tagsüber nicht einsetzt. Dabei sind die doch gerade so toll, das ist ein Jammer! Aber braune Flecken wollen wir ja auch nicht noch zusätzlich... Ich könnte also, um das zu umgehen, ein extra leichtes Fluid aus nur den Basisölen (im Moment Aprikosenkernöl und Arganöl, vielleicht nehm ich dann noch Baobaböl dazu?) rühren, mit nur 20% FP, und die Wirkstofföle in einem kleinen Fläschchen für abends dazu geben, dann kann sie sich abends nochmal 2-3 Tropfen aus dieser Mischung mit in die Creme rühren.
Helga hat geschrieben:
Sonntag, 24. Mai 2020, 14:50
Lipodermin zum fluidisieren finde ich gut, falls nicht abgestorbene Hautzellen den Weg versperren, dem müsste man entgegen treten und manchmal ist ein zuviel an Feuchtigkeit auch "Futter" für die Bakterien.
Mit Lipodermin steh ich verstandesmäßig noch so ein bisschen auf "Kriegsfuß" - das Stöffchen verwirrt mich etwas. Also wenn ich das grundlegend richtig verstehe, öffnet Lipodermin eher die Barriere und schleust Stoffe besser in die Haut ein sowie totes Zeugs (Hautzellen) aus der Haut nach draußen, wohingegen barrierestärkende Stoffe (wie Avocadin z.B.) die Barriere eher dicht machen, wodurch weniger Stoffe in die Haut eindringen, aber dafür auch weniger gute Sachen wie Feuchtigkeit aus der Haut "purzeln"? Also sollte man sich zunächst überlegen, ob man die Barriere stärken möchte oder fluidisieren, oder? Damit man nicht mit Wirkstoffen einerseits die Barriere öffnet und mit anderen grade wieder "zuklebt". :gruebel:

Das Hamameliswasser als Toner davor auszulagern ist eine gute Idee (vor allem, wenn sie jetzt diese Reinigungsmilch nutzt). Dann hat sie eine 3-er Produktkombination. Und wenn ich ein großes Rührküken bin, will ich mich an Gesichtsreinigung wagen - da fehlt mir auch noch was für mich selbst :schleich:
Helga hat geschrieben:
Sonntag, 24. Mai 2020, 14:50
Als Emulgator (und gleichzeitig Wirkstoff) würde ich 1% Phospholipon 80H (1) einsetzen ples 2% eines Co-Emulgators.
Von Phospholipon hab ich hier schon ganz oft gelesen :klimper: Ich fürchte, ich muss doch nochmal Rohstoffe bestellen :shopping2:

Danke Helga für deinen tollen Input! Ich studiere nun die Dermavidual-Links :lupe:

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Alraune
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Ungelesener Beitrag von Alraune »

Hat Deine Schwester trockene Haut mit Akne, oder einen eher fettigen, unreinen Hauttyp? Das wäre für die Öl- und Wirkstoffauswahl auch wichtig. Ist Dir bekannt warum sie nur Salben und Öle verwendet hat?

LG
Alraune
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Pixelmaedchen
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Ungelesener Beitrag von Pixelmaedchen »

Danke Ulrike! Da hat sich meine Antwort an Helga mit deiner überschnitten.
Hm, gar keine Creme und stattdessen ein Gel ist wohl auch eine Idee - da muss ich gedanklich nochmal umbauen. Und meine Schwester sich an eine ganz schön andere Haptik gewöhnen - von jahrelang "nur Fett" zu plötzlich "nur Wasser" :gruebel:
Ich habe zwar vor, mir in naher Zukunft eine Reinigungsmilch zu rühren, aber da fühle ich mich noch unsicherer als mit Cremes - ich glaube, da ist sie für den Anfang noch besser mit der bedient, die sie jetzt hat. Ich muss mal bei ihr nachhaken, was sie da aktuell benutzt. Oder ob sie nicht schon wieder zu "nur Wasser" zurückgekehrt ist...
Puh!

Pixelmaedchen
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Ungelesener Beitrag von Pixelmaedchen »

Alraune hat geschrieben:
Sonntag, 24. Mai 2020, 16:06
Hat Deine Schwester trockene Haut mit Akne, oder einen eher fettigen, unreinen Hauttyp?
Liebe Alraune, ich würde vermuten, eher trocken - zumindest glänzt ihre Haut nicht. Ich werde sie aber gleich mal noch nach ihrer eigenen Einschätzung fragen. Das würde aber auch erklären, warum sie mit ihren Salben so zufrieden war vom Hautgefühl her. Soweit ich mich erinnere, wollte sie einfach irgendwann keine Kaufcremes mehr und hat sich aber nicht an Cremes mit Wasseranteilen rangetraut - bei den Salben brauchte sie nur Fettphasen und keine Konservierung. Ich glaube also, das hatte hauptsächlich pragmatische Gründe und sie ist dann jahrelang dabei geblieben, bis die Hautärztin einen Riegel vorgeschoben hat :kichern:

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TigerLilly
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Ungelesener Beitrag von TigerLilly »

Hi Simone,
bei mir sind die Pusteln und Unterlagerungen definitiv hormonell bedingt, aber ich sehe es der Haut trotzdem an, wenn ich mal einen Schokoriegel mehr gegessen oder eine Nacht zu wenig geschlafen habe. Daher kann ich nur empfehlen, neben der Pflege auch die Lebensgewohnheiten kritisch zu hinterfragen um der Akne so wenig "Futter" wie möglich zu geben. :)

Meine Haut ist feuchtigkeitsarm, durch das Hormonungleichgewicht habe ich aber mit erhöhter Talgproduktion und Verhornungsstörungen zu kämpfen. Ich liebe Cetearyl Glucoside als Emulgator, da er wirklich sehr leicht und seidig im Hautgefühl ist und die EK vergleichsweise gering ist. In Kombination mit 1% PHP und etwas Gelbildner kriege ich auch ohne Butter und Konsistenzgeber eine niedrigviskoses, aber stabiles Fluid. Definitiv bewährt haben sich Zink PCA, D-Panthenol und so viel Linolsäure wie möglich; bei mir mittels Traubenkernöl & Johannisbeersamenöl.
Nicotinamid vertrage ich einfach nicht und mit Lipodermin stehe ich auch auf Kriegsfuß . :wink:. Es ist mit Sicherheit ein tolles Stöffchen, aber mir fehlte bis jetzt der Mut und die Geduld, sowohl die optimale EK von Lipodermin als auch die dazu passende EK der anderen Wirkstoffe herauszufinden. Da kommt es dann in der Tat auch noch auf das Zusammenspiel von Reinigung und Pflege an. Alles nicht so einfach... :wink:
Gruß

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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Ich kann dir nur Sodium Ascorbyl Phosphate (SAP) empfehlen, kombiniert mit Nicotinamid.

Falls du gut Englisch kannst, gibt es ein paar interessante Links: Hier und dort.

Liebe Grüße,
Judy
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Nine
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Ungelesener Beitrag von Nine »

Hallo Pixelmädchen,

in Ergänzung zu den vielen guetn Ratschlägen möchte ich noch anfügen, dass ich viele gute Resonanzen zu meinem Tonic Papaya-Melisse bekomme. Neben Allantoin und Glycerin sind dort 5% Papaya-Extract enthalten, der bei zu Akne neigender Haut empfohlen wird.

Ebenfalls empfohlen bei Akne: Grüntee-Extract und Teebaumöl [J. Reuter, U. Wölfle, S. Weckesser, C. Schempp: Welche Pflanze für welche Hauterkrankung? Teil 1: Atopische Dermatitis, Psoriasis, Akne, Kondylome und Herpes simplex. JDDG; 2010 (8) 788–796].

LG Nine

Sunflower
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Ungelesener Beitrag von Sunflower »

Ich entschuldige mich für meine knappe Antwort, habe aber den Arm gebrochen und einhändig ist Schreiben echt mühsam.

Ich hab mich erinnert, dass es irgendwann diese hilfreiche Sammlung gab: viewtopic.php?f=69&t=24267&hilit=akne. :fahne: Sorry, verlinken kann ich auch nicht mehr.

viele Grüße :cool-sun:
Sunflower

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Veronika
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Ungelesener Beitrag von Veronika »

Hallo ihr Lieben,
ich lese hier mal interessiert mit, da ich auch eine Freundin habe die um die 30 wieder Akne bekommen hat und der ich gerne mit einer Creme helfen würde.
Ihre schlimme Haut kratzt sehr an ihrem Selbstwertgefühl und als Freundin ist es traurig das so mitzubekommen.

Ich bin gespannt welche Rezeptur hier entsteht und wie gut sie wirkt.
Liebe Grüße von Veronika

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Ungelesener Beitrag von Alraune »

In dem Alter Deiner Schwester leiden viele unter der "Latte Macchiato-Akne" durch übermäßigen Milchverzehr ausgelöst. Könnte das bei Deiner Schwester zutreffen wäre es sinnvoll mal ein paar Wochen auf Milchprodukte zu verzichten.

Bei der Emulsionsentwicklung solltest mit wenigen und Rohstoffen anfangen und vielleicht erstmal eine Basiscreme mit verschieden hohen Fettphasen und verschiedenen Emulgatoren ausprobieren.
Zusätzlich könntest Du ihr eine BSB rühren als ergänzende Zusatzpflege.

Welche Öle hatte sie denn selber verwendet und nach welchen Kriterien ausgesucht?

Hat sie denn außer Antibiotikasalbe noch anderes verschrieben bekommen, oder Anweisungen zur Reinigung?
Schönheit vergeht, Dummheit bleibt

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Ungelesener Beitrag von MieB »

Hast du dir schon einmal Traubenkernöl angeschaut? Mit dem hohen Linolsäureanteil könnte ich mir recht gut vorstellen, dass es deiner Schwester helfen könnte.
Liebe Grüße,
Melanie

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Pixelmaedchen hat geschrieben:
Sonntag, 24. Mai 2020, 16:04
Meine Schwester dagegen hat schon immer massive Probleme damit, also richtige Knubbel und Entzündungen. Vor allem Stirn und Wangen, aber eigentlich überall und vor allem an den Gesichtsrändern und auch Richtung Hals. Leider ist sie eine "Süße", die Ernährung eher nicht optimal - viel Schokolade, Eis, Kekse - Hauptsache, süß und fettig :pfeifen: Das zusammen mit zumindest früher bestehenden Hormonschwankungen (zu viel Testosteron, ich weiß aber nicht, wie das aktuell bei ihr ist) ist wahrscheinlich die Hauptursache, der jahrelange Gebrauch von nur Fett im Gesicht war vermutlich auch nicht hilfreich :troest:
Ja, nur Fett im Gesicht hat so seine Tücken :wink:, hier ein Link zu einem Beitrag von Heike, der sich logisch liest :wink:
klick und hier kann ich meine Haut ausschließlich mit Ölen pflegen
Da sie sich nicht schminkt, reinigt sie ihr Gesicht meist nur mit Wasser, sie ist da generell sehr minimalistisch, was wohl auch ganz gut ist. Seit dem Hautarztbesuch reinigt sie wohl abends auch mit irgendeinem Naturkosmetik-Produkt. Ich glaube daher, dass die Akne nicht an Resten eines Reinigungsproduktes liegt, da sie das ja erst jetzt benutzt... Wahrscheinlich doch hauptsächlich an der Ernährung und einer gewissen Disposition.
Vorher - nur mit Wasser Fettpflege reinigen war auch nicht so gut :), aber das ist ja Vergangenheit, wichtig wäre schon - ohne jetzt schulmeisterlich zu klingen - die Reste Reinigungsprodukt gründlich weg zu waschen, einfach nur aus Vorsicht :)

Bei den Ölgruppen habe ich das auch gelesen, dass man Wirkstofföle und auch B-3 wegen der Lichtinstabilität am besten tagsüber nicht einsetzt. Dabei sind die doch gerade so toll, das ist ein Jammer! Aber braune Flecken wollen wir ja auch nicht noch zusätzlich... Ich könnte also, um das zu umgehen, ein extra leichtes Fluid aus nur den Basisölen (im Moment Aprikosenkernöl und Arganöl, vielleicht nehm ich dann noch Baobaböl dazu?) rühren, mit nur 20% FP, und die Wirkstofföle in einem kleinen Fläschchen für abends dazu geben, dann kann sie sich abends nochmal 2-3 Tropfen aus dieser Mischung mit in die Creme rühren.
Jojobaöl wäre auch gut, die Akne-Bakterien können es nicht verstoffwechseln, der Nährboden ist ihnen entzogen, zudem ist es oxidationsstabil und für Sommer geeignet. Oder auch Wiesenschaumkrautöl, auch das ist sehr stabil, oder Marulaöl - ein excellentes Öl, weil es die Haut so weich macht und auch sehr stabil ist.
Die von Dir angeführten 2-3 Tropfen Wirkstofföl würde ich ein paar Mal in der Woche sogar pur auftragen, ich verwende der Einfachheit halber reines Traubenkernöl, manchmal eine Mischung; tut immer gut :wink:
Das Hamameliswasser als Toner davor auszulagern ist eine gute Idee (vor allem, wenn sie jetzt diese Reinigungsmilch nutzt). Dann hat sie eine 3-er Produktkombination. Und wenn ich ein großes Rührküken bin, will ich mich an Gesichtsreinigung wagen - da fehlt mir auch noch was für mich selbst :schleich:
Dabei ist es je nach Rezept - ganz einfach, kann gar nichts passieren :)

Ich erinnere mich jetzt noch an einen Tipp von Heike, falls jemand an festen Komedonen leidet, Komedone sind je - so glaube ich - die Vorstufe zu Akne:
Auszug aus Beitrag von Heike: klick ... Vielleicht ergänzt Du noch ein Gesichtswasser im Sprühzerstäuber,
mit 4 % Nicotinamid,
5 % Urea und
15 % (ja, richtig gelesen) Lipodermin? Konservierung natürlich nicht vergessen (ich nehme gerne einen geeigneten ethanolischen Pflanzenextrakt, aus meiner eigenen Herstellung).
Wenn Dir Lipodermin noch nicht geheuer ist wie Du schreibst, dieses Spray muss man jan nicht gleich großflächig aufsprühen, sondern man kann ja mal mit einem kleinen Areal beginnen.

Ich hoffe sehr auf (Erfolgs)berichte :wink:, alles Gute für Deine Schwester :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Helga hat geschrieben:
Montag, 25. Mai 2020, 22:05
Ich erinnere mich jetzt noch an einen Tipp von Heike, falls jemand an festen Komedonen leidet, Komedone sind je - so glaube ich - die Vorstufe zu Akne:
Auszug aus Beitrag von Heike: klick... Vielleicht ergänzt Du noch ein Gesichtswasser im Sprühzerstäuber,
mit 4 % Nicotinamid,
5 % Urea und
15 % (ja, richtig gelesen) Lipodermin? Konservierung natürlich nicht vergessen (ich nehme gerne einen geeigneten ethanolischen Pflanzenextrakt, aus meiner eigenen Herstellung).
Bei kleinen Mengen, die man innerhalb von 14–21 Tagen aufbraucht, geht das so, wie's ist. Bei mehr würde ich heute mit Natriumlaktat und Milchsäure puffern – sicherheitshalber. :-)
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Pixelmaedchen »

Ihr Lieben,

wow, so viel Input und Links, ich komm mit dem Lesen gar nicht hinterher :morgenkaffee: Vielen Dank! Grad ist auch viel los arbeitstechnisch, die ausführlichen Links müssen noch etwas warten - ein paar Mittagspausen später :-a
Alraune hat geschrieben:
Montag, 25. Mai 2020, 20:23
"Latte Macchiato-Akne"
Da könnte was dran sein :gruebel: Morgens Porridge mit Milch und Joghurt, dazwischen Käsebrot, abends oft auch nochmal was Warmes mit Käse und danach die Süßigkeiten... Ich erinnere mich grade, dass ich sowas in der Art mit Anfang 20 hatte, als ich dachte, die Pickelphase müsste eigentlich vorbei sein. Da habe ich dann lange auf Milchprodukte und einiges andere verzichtet (und nach kurzem Zwischenspiel "mit" nun seit Jahren wieder ganz ohne). Vielleicht ist das der Knackpunkt: Wir haben sonst glaube ich recht ähnliche Haut - eher großporig und irgendwie "stabil", aber eben doch mit Neigung zu Unterlagerungen - nur bleibt es bei mir bei ab und zu auftretenden kleineren Unreinheiten (hormonell oder weil lecker Schokolade), und bei ihr sind es nun richtig fiese Entzündungen.
Sunflower hat geschrieben:
Montag, 25. Mai 2020, 14:10
diese hilfreiche Sammlung gab: viewtopic.php?f=69&t=24267&hilit=akne
Die "Akne - ein Pflegekonzept"-Sammlung hab ich auch schon entdeckt, da stöber ich auch schon herum :gaga: Danke Sunflower und gute Besserung für deinen Arm!
Nine hat geschrieben:
Montag, 25. Mai 2020, 11:55
Tonic Papaya-Melisse
Mh, das klingt außerdem lecker :mampf: Papaya-Extrakt hatte ich auch mal irgendwo gelesen. Wenn ich später endlich richtig Zeit habe, update ich mal meine Liste an potentiellen Wirkstoffen - die wird immer länger :D
Judy hat geschrieben:
Sonntag, 24. Mai 2020, 23:13
Ich kann dir nur Sodium Ascorbyl Phosphate (SAP) empfehlen, kombiniert mit Nicotinamid.
Danke Judy, auch für die Links. Davon hab ich auch im Akne-Sammelthread gelesen, das kommt auf jeden Fall auf meine Kandidatenliste.
TigerLilly hat geschrieben:
Sonntag, 24. Mai 2020, 21:10
Ich liebe Cetearyl Glucoside als Emulgator, da er wirklich sehr leicht und seidig im Hautgefühl ist und die EK vergleichsweise gering ist. In Kombination mit 1% PHP und etwas Gelbildner kriege ich auch ohne Butter und Konsistenzgeber eine niedrigviskoses, aber stabiles Fluid. Definitiv bewährt haben sich Zink PCA, D-Panthenol und so viel Linolsäure wie möglich; bei mir mittels Traubenkernöl & Johannisbeersamenöl.
Das ist der Tego Care CG 90, oder? Der klingt interessant (wenn auch ein bisschen anders zu verarbeiten, aber da ich eh noch nicht so viel Erfahrung mit Emulgatoren habe, bin ich ja auch noch nicht "eingefahren" :lach: ). Und Emulgatoren will ich ohnehin aufstocken, mit nur Emulsan und Lysolecithin kommt man ja auf Dauer nicht weit :pfeifen:
Alraune hat geschrieben:
Montag, 25. Mai 2020, 20:23
Welche Öle hatte sie denn selber verwendet und nach welchen Kriterien ausgesucht?
Hat sie denn außer Antibiotikasalbe noch anderes verschrieben bekommen, oder Anweisungen zur Reinigung?
Ich weiß nicht ganz genau, was sie zuletzt gerührt hat, aber mit dabei war standardmäßig meist Aprikosenkernöl, Arganöl und Sheabutter und/oder Kakaobutter. Sie hatte auch mal Neemöl mit verrührt, aber das stank ihr im Gesicht zu arg. In Gebrauch war auch mal Avocadoöl :gruebel: Sie hatte da schon vorher recherchiert, welche Öle für was gut sein könnten, aber wahrscheinlich nicht so ganz genau. Fettsäureverteilung und Lichtstabilität waren da glaube ich noch keine Begriffe.
Soweit ich weiß, hat sie nichts außer der Antibiotikasalbe verschrieben bekommen oder Anweisungen, außer, dass das Fett aus dem Gesicht bleiben soll. Auf Nachfrage meinte sie gestern, sie nimmt nun zur Reinigung "was so rumsteht" :schocker: Am Ende ist das irgendein Duschgel von ihrem Freund oder die Handseife. Ich glaub ich muss doch was zur Reinigung rühren, schlimmer kann mein Anfängerprodukt ja fast nicht werden.
Helga hat geschrieben:
Montag, 25. Mai 2020, 22:05
Vorher - nur mit Wasser Fettpflege reinigen war auch nicht so gut , aber das ist ja Vergangenheit, wichtig wäre schon - ohne jetzt schulmeisterlich zu klingen - die Reste Reinigungsprodukt gründlich weg zu waschen, einfach nur aus Vorsicht
Ja Helga, ich fürchte, ich muss doch an die Reinigung. Puh. Ich schau mir grade Heikes Rezepte an und schwanke zwischen Mango-Reinigungscreme (klingt lecker) und der Tonerde-Reinigungscreme (vielleicht besser für Aknehaut geeignet?). Nur schade, dass beide einen weiteren für mich neuen Emulgator benötigen, da ich ja eh noch Phospholipon und den Tego Care bestellen mag - ich fürchte, dass ich all die verschiedenen Rohstoffe nie mehr aufbrauchen kann, bevor sie schlecht werden (hab schon so viel, ups).

Danke auch für den Link zum Gesichtswasser mit Lipodermin und danke Heike für die Ergänzung! Ich denke, wenn ich mich tatsächlich mal an Lipodermin wage (da will ich dann nochmal extra mehr recherchieren), würde ich das als so ein Spray oder zur lokalen Behandlung aus der sonstigen Pflege auslagern. Dann kann man es bei Bedarf bzw. gezielt nutzen (und wenn ich es doch nicht so hinbekomme damit oder sie es nicht verträgt, ist nicht gleich eine ganze Emulsion für den Po).

Ich fasse mal mein "upgedatetes" Brainstorming zusammen:
- definitiv eine ordentliche Reinigung (vielleicht Heikes Mango-Reinigungscreme oder die Tonerde-Reinigungscreme)
- danach definitiv mit Toner drüber, damit auch Reinigungsreste sicher weg sind (puristisch nur Hamameliswasser, evtl. noch wenige wasserlösliche Wirkstoffe drin versenkt)
- danach als Pflege entweder eine Art Gel, wie Ulrike vorschlägt, oder eine eher leichte Emulsion (momentan tendiere ich zu einer leichten Emulsion, vor allem, damit ihr der gefühlsmäßige Umstieg von viel Fett zu weniger Fett hoffentlich gut gelingt - wenn das "angenommen" wird, würde ich dann vielleicht doch zu einem Gel umsteigen)
- zur lokalen Behandlung / bei Bedarf / wenn ich mich dran traue: Ein Spray oder was zum Tupfen mit Lipodermin :)

Ich muss dazu sagen, dass meine Schwester generell arg minimalistisch ist und größerer Aufwand im Badezimmer wahrscheinlich nicht so ihrs. Kurz mit Wasser waschen und dann auf die feuchte Haut Fett drauf ging halt schnell. Daher will ich sie möglichst nicht "verschrecken" - sie soll es ja dann auch anwenden - also für den Anfang wenig Produkte, die möglichst einfach zu handeln sind. Und auch möglichst wenig Wirkstoffe, weil sie auf vieles mit Kontaktekzemen reagiert - Schmuck, Wolle,.. - und wie ich immer mal wieder kleinere Neurodermitis-Schübe hat.
Veronika hat geschrieben:
Montag, 25. Mai 2020, 19:50
ich lese hier mal interessiert mit, da ich auch eine Freundin habe die um die 30 wieder Akne bekommen hat und der ich gerne mit einer Creme helfen würde.
Ihre schlimme Haut kratzt sehr an ihrem Selbstwertgefühl und als Freundin ist es traurig das so mitzubekommen.
Liebe Veronika, hoffentlich ist auch was für deine Freundin dabei :knuddel: Ich habe auch eine Freundin, bei der die Haut ganz schlimm ist. Sie ist allerdings bisher nicht so pro etwas gerührt bekommen, daher bastel ich erstmal etwas für meine Schwester, da diese mich drum gebeten hat. Wenn das aber helfen sollte, und ich dadurch hoffentlich auch mehr Ahnung und Erfahrung bekommen habe, hat sie vielleicht doch noch Interesse :mixine: Das wird!

Liebe Grüße
Simone

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Fragolinchen
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Ungelesener Beitrag von Fragolinchen »

Das wird bestimmt, liebe Simone :knuddel: . Und keine Angst davor eine Reinigung zu rühren, das ist nicht schwerer als ein Pflegefluid - zumal ersteres ja auch eh wieder abgewaschen wird 😉.
Dem Fröhlichen ist jedes Unkraut eine Blume, dem Betrübten jede Blume ein Unkraut.
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Alraune
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Ungelesener Beitrag von Alraune »

Du kannst zur Reinigung auch mit den Emulgatoren die Du vorrätig hast erstmal einfach eine Milch nach Basisrezept (ohne zusätzliche Tenside) rühren. Hauptsache mild und sie benutzt sie auch.
Empfehlen kann ich beide Rezepte von Heike. Notfalls kann man den Emulgator ( bitte nach Dosierungsempfehlung) auch austauschen.

LG
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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Pixelmaedchen hat geschrieben: ... Ja Helga, ich fürchte, ich muss doch an die Reinigung. Puh. Ich schau mir grade Heikes Rezepte an und schwanke zwischen Mango-Reinigungscreme (klingt lecker) und der Tonerde-Reinigungscreme (vielleicht besser für Aknehaut geeignet?). Nur schade, dass beide einen weiteren für mich neuen Emulgator benötigen, da ich ja eh noch Phospholipon und den Tego Care bestellen mag - ich fürchte, dass ich all die verschiedenen Rohstoffe nie mehr aufbrauchen kann, bevor sie schlecht werden (hab schon so viel, ups).
Verstehe ich sehr gut :) und verwende selbst schon seit Jahren nur 3 Emulgatoren: Phospholipon plus Emulprot (heißt jetzt Symbioprot M) oder Imwitor. Damit rühre ich alle meine Produkte. Will sagen: Man kann jedes Rezept mit beliebigem Emulgator rühren, wie Alraune oben schon geschrieben hat, die Konsistenz ist vielleicht ein bisschen anders und das Hautgefühl, die Haptik.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Alraune
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Ungelesener Beitrag von Alraune »

Man muß halt beachten, welcher Emulgator paßt zur gewünschten Höhe der Fettphase. Findet sich da im Fundus kein geeigneter muß man halt sehen, passe ich die Rezeptur an, oder bestelle ich doch noch einen anderen Emulgator, oder erstelle mit Hilfe des Rechners ein eigenes Rezept.
Wie die anderen schon betont haben ist es wichtig, daß sie sich eine gut aufeinander abgestimmte Pflege zulegt und auch regelmäßig eine milde Reinigung verwendet, nicht zu oft Peeling oder zu scharfe Mittelchen, die reizen nur die Haut welche dann noch mehr mit Entzündungen reagiert.

LG
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Ungelesener Beitrag von Pixelmaedchen »

Ihr Lieben,

irgendwo muss man ja anfangen, und ihr habt so Recht mit der Reinigung. Also mache ich es jetzt chronologisch und beginne mal damit: Ich habe Heikes Mango-Reinigungsmilch etwas abgewandelt. Statt Montanov L würde ich mit Lysolecithin rühren (damit habe ich auch mein aktuelles Gesichtsfluid gemacht und bin eigentlich ganz zufrieden, zumindest für meinen ersten Versuch :klimper: ). Die Menge an Xanthan würde ich dafür ein klitzekleines bisschen erhöhen für etwas mehr Konsistenz (bei mir 0,5 statt 0,2%). Statt Reiskeimöl (das zwar echt toll klingt, aber bei meinem Händler - der wenigstens sonst alles hat, was schon auf meinem Einkaufszettel steht :pfeifen: - nur in 1 Liter-Gebinden zu bekommen ist) würde ich auf Mandelöl und Aprikosenkernöl ausweichen (hauptsächlich, weil sie "weg" müssen, ich komm im Verbrauchen nicht mehr hinterher). Statt Sanfteen das von Heike auch im Rezept vorgeschlagene Kokosglucosid (bestellen müsste ich eh jedes Tensid, und damit kann ich vielleicht dann auch mal noch ein Duschgel für mich rühren :engel: ).
Der Rest ist wie im Original.
Was meint ihr?

16 % Fettphase (16 g)
Öle, Buttern und Wachse (13 g | 13 %):
10 g Aprikosenkernöl und Mandelöl (10 %)
3 g Mangobutter (3 %)

Emulgatoren/Konsistenzgeber (3 g | 3 % | 18.8 % der Fettphase¹)
3 g Lysolecithin (3 %)

84 % Wasserphase (84 g)
Wirkstoffe (12.8 g | 12.8 %):
0.5 g Kokosglucosid (0.5 %)
2.5 g Kaolin (2.5 %)
9.8 g Glycerin (9.8 %)

Hilfs- und Zusatzstoffe (2 g | 2 %):
0.5 g Xanthan (0.5 %)
0.5 g Geogard (0.5 %)
1 g Kaliumsorbatlösung (1 %)
Milchsäure nach Bedarf

69.2 g Wasser (69.2 %)

Puh. Ich singe mir jetzt vor, dass es ja wieder abgewaschen wird, so viel kann ich ja gar nicht "verbocken" :schleich:
Als nächstes überlege ich Toner und ein leichtes Fluid. Wenn das alles steht, wird bestellt und dann gerührt :sabber: :fred:
Ich bin schon ganz aufgeregt :superirre:

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Alraune
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Ungelesener Beitrag von Alraune »

Das Tensid kann man auch erstmal weglassen. Oder halbieren und einen Teil der Reinigung mit den anderen ohne Tensid herstellen

LG
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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Pixelmaedchen hat geschrieben:
Mittwoch, 27. Mai 2020, 18:42
Die Menge an Xanthan würde ich dafür ein klitzekleines bisschen erhöhen für etwas mehr Konsistenz (bei mir 0,5 statt 0,2%).
Das ist gut, wenn du z. B. Wimperntusche entfernen möchtest. Je dünner die Milch, dest mehr die Gefahr, dass sie ins Auge kriecht. Mit ein bisschen mehr Konsistenz, gelig, bleibt so einer kleiner Batzen am Auge, kann gut verrieben werden und die Tusche geht ab (soferne nicht wasserfest :wink:) (ich nehme sie mit einem feuchten Waschlappen ab). Bei mir funktioniert das tadellos, sogar ohne zu brennen. Stop - meine RM ist aber ohne Kaolin.
Statt Reiskeimöl (das zwar echt toll klingt, aber bei meinem Händler - der wenigstens sonst alles hat, was schon auf meinem Einkaufszettel steht :pfeifen: - nur in 1 Liter-Gebinden zu bekommen ist) würde ich auf Mandelöl und Aprikosenkernöl ausweichen.
Aprikosenkernöl ist ein sehr leichtes Öl, das sich auch gut abwaschen läst.
Statt Sanfteen das von Heike auch im Rezept vorgeschlagene Kokosglucosid (bestellen müsste ich eh jedes Tensid, und damit kann ich vielleicht dann auch mal noch ein Duschgel für mich rühren ).
Wenn Tensid, dann nur 2 Tropfen, das reicht wenn Du z. B. empfindlich bist. Es geht dabei nur darum die Oberflächenspannung des Wassers herab zu setzen, es nimmt dann leichter Schmutz auf.

Ich wünsche Dir gutes Gelingen :wink:
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Ikita »

Judy hat geschrieben:
Sonntag, 24. Mai 2020, 23:13
Ich kann dir nur Sodium Ascorbyl Phosphate empfehlen, kombiniert mit Nicotinamid.
Wenn ich beide Stoffe kombiniere, SAP 2% + Niacinamid 5%, geht bei mir der ph Wert extrem hoch. Ich glaube auf 8 oder sogar höher. Und ich brauche viel Milchsäre, um den ph Wert auf 5 runter zu kriegen.

Ist es bei dir auch so, Judy?
Liebe Grüße
Erika
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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Ikita hat geschrieben:
Mittwoch, 27. Mai 2020, 21:47
Wenn ich beide Stoffe kombiniere, SAP 2% + Niacinamid 5%, geht bei mir der ph Wert extrem hoch. Ich glaube auf 8 oder sogar höher. Und ich brauche viel Milchsäre, um den ph Wert auf 5 runter zu kriegen.

Ist es bei dir auch so, Judy?
Ja, genau! Ich korrigiere immer mit Zitronensäurelösung und da brauche ich 10 Tropfen (bei 5% SAP) auf 30g.

Liebe Grüße,
Judy
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Ungelesener Beitrag von TigerLilly »

Ich meine gelesen zu haben, dass Lysolecithin in einer Reinigungsmilch die Haut sehr austrocknen kann. Wenn ich mich nicht täusche, schrieb Helga mal in einem Beitrag (den ich gerade nicht finde), dass sie die Tonerde-Reinigungscreme einmal mit Lysolecithin statt Montanov L gerührt hat und es als stark austrocknend empfunden hat. Die Begründung war, dass Lysolecithin vergleichsweise stark mit der Hautbarriere interagiert. Bei Montanov L oder alternativ auch BergaMuls ist das nicht so. Ich würde deshalb vorsichtshalber nicht Lysolecithin, sondern einen anderen, sanfteren Emulgator nehmen.
Gruß

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Ungelesener Beitrag von Pixelmaedchen »

TigerLilly hat geschrieben:
Mittwoch, 27. Mai 2020, 23:56
Ich meine gelesen zu haben, dass Lysolecithin in einer Reinigungsmilch die Haut sehr austrocknen kann.
Ohje. Ich dachte, gerade Lysolecithin sei so besonders sanft, weil "nur Lecithin"... :gruebel: Unbekannte Welt der Emulgatoren! Ich hätte noch Emulsan da, aber das fühlt sich für Aknehaut irgendwie nicht passend an (unbegründetes Gefühl). Ich habe aber gestern nun doch schon bestellt, da ist auch das von dir empfohlene Ceteryl Glucoside dabei (heißt nun anscheinend Emul Care CG 90), das wäre ja vielleicht eine gute Wahl. PHP ist auch mitbestellt, aber weil das ja doch recht preisig ist, würde ich das lieber nicht für ein Produkt verwenden, das gleich wieder abgewaschen wird.
Helga hat geschrieben:
Mittwoch, 27. Mai 2020, 20:36
Wenn Tensid, dann nur 2 Tropfen, das reicht wenn Du z. B. empfindlich bist.
Guter Ansatz, das mach ich so. Ganz ohne Tensid ist mir noch ein bisschen unheimlich. 2 Tropfen sind ein guter Kompromiss für den Anfang :)

Wie erwähnt: Ich hab schon bestellt gestern, konnte nicht mehr warten :shopping2: Die Rohstoffe, die ich noch in Toner oder Fluid verarbeiten will, sind aber dank eures vielen, tollen Inputs nun ziemlich klar. Nur die konkrete Zusammensetzung und was soll in Toner, was in Fluid muss ich nun noch austüfteln. :-a

Liebe Grüße
Simone

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Ungelesener Beitrag von Nine »

TigerLilly hat geschrieben:
Mittwoch, 27. Mai 2020, 23:56
Ich meine gelesen zu haben, ...
Sorry, wenn ich es gleich so direkt sage: Aber solche Aussage "habe irgendwo mal" nerven! Erst recht, wenn daraufhin solche "Empfehlungen" folgen:
TigerLilly hat geschrieben:
Mittwoch, 27. Mai 2020, 23:56
...Ich würde deshalb vorsichtshalber nicht Lysolecithin, sondern einen anderen, sanfteren Emulgator nehmen.
Gearde wenn die Threadstarterin noch unerfahren ist, führt das zu totaler Verunsicherung. Und Lysolecithin ist kein "scharfer" Emulgator, was du hier suggeriert hast! Ich zitiere von der Olionatura-Seite:
In Formulierungen, die subjektiv zu wenig Wasser abgeben, kann ein Zusatz von 0,5–1 % Lysolecithin das Freigabeverhalten entscheidend verbessern und ein deutlich feuchteres Hautgefühl erzeugen.
Hier der vollständige Link

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

TigerLilly hat geschrieben:
Mittwoch, 27. Mai 2020, 23:56
Ich meine gelesen zu haben, dass Lysolecithin in einer Reinigungsmilch die Haut sehr austrocknen kann. Wenn ich mich nicht täusche, schrieb Helga mal in einem Beitrag (den ich gerade nicht finde), dass sie die Tonerde-Reinigungscreme einmal mit Lysolecithin statt Montanov L gerührt hat und es als stark austrocknend empfunden hat. Die Begründung war, dass Lysolecithin vergleichsweise stark mit der Hautbarriere interagiert. Bei Montanov L oder alternativ auch BergaMuls ist das nicht so. Ich würde deshalb vorsichtshalber nicht Lysolecithin, sondern einen anderen, sanfteren Emulgator nehmen.
Manchmal weiß ich selber nicht mehr was ich einmal geschrieben habe :wink: aber Tonerde-Reinigungscreme habe ich noch nie gerührt (wegen der Augen - weil ich auch Wimperntusche entferne), kann es sein dass Du diesen Beitrag meinst?
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Lysolecithin ist aber - worauf auch Nine hinweist - kein "schlimmer" Rohstoff :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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