Meine erstes Rezept: Cremegel/Cremefluid für Mischhaut

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Moderator: Helga

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Kenny
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Meine erstes Rezept: Cremegel/Cremefluid für Mischhaut

Ungelesener Beitrag von Kenny »

Hallo meine Lieben,

ich wollte mich demnächst mal an meine Tagespflege heranwagen und würde mich freuen, wenn ihr über mein Rezept schaut.

Ich habe eine Mischhaut, die ich aber als recht unkompliziert empfinde. T-Zone (leicht) fettig mit kleinen, aber doch hartnäckigen Unterlagerungen und die Wangen normal - vielleicht derzeit ein klein wenig trocken. Mich hat das eigentlich nie so gestört, da die T-Zone nicht auffallend fettig oder großporig ist und meine Wangen nicht spannen, aber wenn ich schon rühre, kann ich mich ja darum kümmern :pfeifen: ich hatte auch noch nie irgendwelche Probleme mit Unverträglichkeiten oder Allergien bezüglich meiner Haut :-)

Cremegel für Mischhaut (50 g)

10 g Fettphase (20 %)

Öle, Buttern und Wachse (8.5 g | 17 %):
1.3 g Wiesenschaumkrautöl (2.6 %)
3.25 g Arganöl (6.5 %)
0.65 Squalan (1.3 %)
1.3 g Traubenkernöl (2.6 %)
2 g Mangobutter (4 %)

Emulgatoren/Konsistenzgeber (1.5 g | 3 % | 15 % der Fettphase1):
1 g Imwitor 375 (2 %)
0.5 g Phospholipon 80 H (1 %)

40 g Wasserphase (80 %)

Wirkstoffe (3 g | 6 %):
1g Glycerin (2 %)
1g Natriumlaktat (2 %)
1g Sodium PCA (2 %)

Hilfs- und Zusatzstoffe (0.6 g | 1.2 %):
0.1 g Xanthan (Cosphaderm X34) (0.2 %)
0.5 g Rokonsal (1 %)

36.4 g Wasser (72.8 %)

Ich habe mich in Heikes Buch an der Rahmenrezeptur für Emulsionen mit Phospholipon orientiert.

Meine Gedanken:

Da mein Traubenkernöl raffiniert ist, habe ich es meiner Tagespflege hinzugefügt.

Der Anteil der Mangobutter könnte für meine T-Zone vielleicht zu hoch sein? Reduzieren, komplett weglassen oder erst mal so probieren?

Gestern Abend habe ich mein Gesicht mit Hamameliswasser befeuchtet (das mag ich sehr gerne) und 3 Tropfen Wiesenschaumkrautöl aufgetragen. Meine Wangen freuen sich - für die Stirn vielleicht 1-2 Tropfen weniger. Aber das Öl alleine fühlt sich schonmal wunderbar an.

Squalan ergänzt die Öle als Hochspreiter.

Zunächst wollte ich als Emulgatorsystem Bergamuls mit Phospholipon nehmen, da Bergamuls in Heikes Buch für Mischhaut vorgeschlagen wurde. Allerdings habe ich gelesen, dass bei der Ein oder Anderen Bergamuls einen Glanzfilm hinterlässt. Da Imwitor + Phospholipon + Siligel schön sein soll, aber ich in dieser meiner ersten Rezeptur das Siligel erst mal durch Xanthan ersetzt.

Ich dachte, dass ich zukünftig noch Lipodermin und Nicotinamid einbauen kann, wenn die Basis-Rezeptur erst mal stimmt. Und dann die Wirkstoffe aufgrund des Lipodermins entsprechend reduzieren :schlaumeier:

Puh, das waren also meine Ideen. Ich wollte meine Basis-Rezeptur so schlank wie möglich halten, um erstmal die passende Fettphase und das passende Emulgatorensystem zu finden (und keine tollen Stöffchen zu vergeuden, wenn es schiefläuft :pfeifen:) Ich mochte es außerdem immer, wenn eine Creme für die Tagespflege ein „feuchtes, frisches und straff-bappiges“ Hautgefühl hinterlässt und nicht ewig zum Einziehen braucht. Besser konnte ich es gerade nicht erklären :gruebel:

Ich freue mich auf eure Ratschläge und Anmerkungen :brille:
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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Kenny hat geschrieben:
Samstag, 13. Februar 2021, 06:46
Der Anteil der Mangobutter könnte für meine T-Zone vielleicht zu hoch sein? Reduzieren, komplett weglassen oder erst mal so probieren?
Ganz weg lassen würde ich sie nicht :)
Aber das Öl alleine fühlt sich schonmal wunderbar an.
Deine Aussage lässt mich fragen: Hast Du auch vorher immer nur ein Cremegel verwendet? Naja, wenn Dir das Cremegel stellenweise zu wenig fett ist (wenn die Haut spannt), kannst Du Dir ja mir ein paar Tropfen Öl behelfen.
Zunächst wollte ich als Emulgatorsystem Bergamuls mit Phospholipon nehmen, da Bergamuls in Heikes Buch für Mischhaut vorgeschlagen wurde. Allerdings habe ich gelesen, dass bei der Ein oder Anderen Bergamuls einen Glanzfilm hinterlässt. Da Imwitor + Phospholipon + Siligel schön sein soll, aber ich in dieser meiner ersten Rezeptur das Siligel erst mal durch Xanthan ersetzt.
Gut gewählt :)
Ich dachte, dass ich zukünftig noch Lipodermin und Nicotinamid einbauen kann, wenn die Basis-Rezeptur erst mal stimmt. Und dann die Wirkstoffe aufgrund des Lipodermins entsprechend reduzieren
Mal schauen ob Du Lipodermin überhaupt benötigst :)
Puh, das waren also meine Ideen. Ich wollte meine Basis-Rezeptur so schlank wie möglich halten, ...
:gut:
.. Ich mochte es außerdem immer, wenn eine Creme für die Tagespflege ein „feuchtes, frisches und straff-bappiges“ Hautgefühl hinterlässt und nicht ewig zum Einziehen braucht. Besser konnte ich es gerade nicht erklären
Dann bin ich sehr gespannt, wie sich Dein Cremegel für Dich anfühlt. Die Rezeptur ist in Ordnung, an der Menge Butter kannst Du schrauben wenn Du willst :).
Ich wünsche Dir gutes Gelingen und freu mich schon über Dein Erfolgserlebnis hier zu lesen :wink:
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Fragolinchen »

Helga hat geschrieben:
Samstag, 13. Februar 2021, 12:57
an der Menge Butter kannst Du schrauben wenn Du willst :).
Das wäre jetzt auch mein einziger Ratschlag für Dein erstes Rezept gewesen :sunny: .
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Kenny
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Ungelesener Beitrag von Kenny »

Helga hat geschrieben:
Samstag, 13. Februar 2021, 12:57
Aber das Öl alleine fühlt sich schonmal wunderbar an.
Deine Aussage lässt mich fragen: Hast Du auch vorher immer nur ein Cremegel verwendet? Naja, wenn Dir das Cremegel stellenweise zu wenig fett ist (wenn die Haut spannt), kannst Du Dir ja mir ein paar Tropfen Öl behelfen.
Tatsächlich hatte ich viele Jahre eine „Tagescreme für Mischhaut“ (KK). Sie hatte schon eine cremige Konsistenz und war sehr befeuchtend und mattierend. Ich probiere meine Rezeptur aus und werde beobachten, ob ich die Fettphase erhöhen sollte oder, ob - wie du vorschlägst - ein paar ergänzende Tropfen Öl reichen.
Helga hat geschrieben:
Samstag, 13. Februar 2021, 12:57
Ich dachte, dass ich zukünftig noch Lipodermin und Nicotinamid einbauen kann, wenn die Basis-Rezeptur erst mal stimmt. Und dann die Wirkstoffe aufgrund des Lipodermins entsprechend reduzieren
Mal schauen ob Du Lipodermin überhaupt benötigst :)
Da sagst du was! Ich habe nämlich vorgestern Heikes Orangenblüten-Reinigungsmilch gerührt (was für eine Konsistenz :hanf:). Ich habe sie bereits zweimal in meine abendliche Pflege eingebaut (Reinigungsmilch > Toner > 2 Tropfen Öl) und ich habe das Gefühl, dass meine Hautunreinheiten auf meiner Stirn deutlich nachgelassen haben....es sind auch eigentlich keine mehr da :gruebel: ich kriege schnell kleine Unterlagerungen, aber sie gehen auch schnell wieder weg. Ich denke bei mir ist eine gute und regelmäßige Reinigung die halbe Miete.
Helga hat geschrieben:
Samstag, 13. Februar 2021, 12:57
Dann bin ich sehr gespannt, wie sich Dein Cremegel für Dich anfühlt. Die Rezeptur ist in Ordnung, an der Menge Butter kannst Du schrauben wenn Du willst :).
Ich wünsche Dir gutes Gelingen und freu mich schon über Dein Erfolgserlebnis hier zu lesen :wink:
Fragolinchen hat geschrieben:
Samstag, 13. Februar 2021, 15:59
Das wäre jetzt auch mein einziger Ratschlag für Dein erstes Rezept gewesen :sunny: .
Vielen lieben Dank an euch beide. Ich werde die Tage meine Rezeptur rühren und halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden.

Ich muss mich heute erst noch mit neuem Alkohol eindecken :bia: und bei Aldi zuschlagen: Schubladenturm auf Rollen :yeah:
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Ungelesener Beitrag von Fauka »

Deine Hautbeschreibung passt ganz gut zu meiner und ich bin auch an Cremegel-Rezepturen interessiert. Von daher - hallo ihr Lieben, ich klinke mich mal ein :)
Habe festgestellt, dass meine selbstgerührte Creme mir ein wenig zu langsam einzieht und einen leichten Film hinterlässt. Vor allem dann, wenn ich voher ein Gesichtswasser angewendet habe. Wenn ich mich dann irgendwann nach der angeordneten Verhüllungspflicht wieder mit Make-Up oder Puder schminken möchte, wäre das keine gute Pflege für mich.....leider habe ich noch keine der Emulgatoren, die von Heike in den neuen Basisrezepturen vorgeschlagen werden oder hier von dir verwendet werden aber ich hoffe auf eine Sammelbestellung, an der ich mal irgendwann teilnehmen kann :)

Du schreibst ja, dass du zurzeit hauptsächlich Toner plus pure Öle verwendest - hast du dann keine Erfahrungen mit Gesichtscremes gemacht? Oder wie kommst du zu dieser Kombi? Ich brauch ein wenig Input, weil ich nicht recht weiß, wohin ich will mit meiner Gesichtspflege...Toner + Creme? Nur ein Hydrofluid/Cremegel? Toner + Öl wie du...hmmhmm :gruebel:
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Ungelesener Beitrag von Kenny »

Fauka hat geschrieben:
Mittwoch, 17. Februar 2021, 12:39
Du schreibst ja, dass du zurzeit hauptsächlich Toner plus pure Öle verwendest - hast du dann keine Erfahrungen mit Gesichtscremes gemacht? Oder wie kommst du zu dieser Kombi? Ich brauch ein wenig Input, weil ich nicht recht weiß, wohin ich will mit meiner Gesichtspflege...Toner + Creme? Nur ein Hydrofluid/Cremegel? Toner + Öl wie du...hmmhmm :gruebel:
Hallo Fauka :hallihallo:

entschuldige, dass ich so spät antworte. Ich war einige Tage nicht online. Home Office, Home Schooling, Pandemie puuuuh :uh:

Ich kam auch leider noch nicht zum Rühren meines Fluids. Also tatsächlich benutze ich fast täglich eine Tagescreme für Mischhaut (von einer bekannten Marke. Jedoch konservative Kosmetik). Davon möchte ich jetzt weg. Morgens trage ich die Creme auf und darüber eine leichte Make-Up Foundation und Puder. Abends benutze ich mittlerweile die Reinigungsmilch und 2 Tropfen Öle. Ich habe mir eine Ölmischung für die Nacht aus Jojobaöl, Traubenkernöl, Arganöl und Squalan gemischt. Die mag meine Haut ganz gerne.

Ich bin gerade aber immer noch am fühlen wieviel Öl meine Haut tatsächlich mag. Ich hoffe ich komme die Tage endlich mal zum Rühren :)

Welche Emulgator hast du denn für dein Fluid benutzt?
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Ungelesener Beitrag von Kenny »

Korrektur: abends benutze ich die Reinigungsmilch und danach Toner + 2 Tropfen Öle :)
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Ungelesener Beitrag von Kenny »

Hallo meine Lieben. Eeeeendlich kam ich zum Rühren meines Fluids. Es ist alles gut gelaufen und ich habe mich sehr über das Ergebnis gefreut. Ich würde gerne meine Erfahrungen und Gedanken zu meiner Emulsion teilen :hallihallo:

Das Fluid lässt sich schön verteilen und zieht auch zügig ein. Das mag ich sehr gerne. Meine Gesichtshaut fühlt sich danach sehr geschmeidig an. Außerdem irgendwie „gesättigt“. Dieses Gefühl empfinde ich als angenehm. Tatsächlich habe ich kurz nach dem Auftragen jedoch ein Spannen gefühlt. Ich habe also am nächsten Tag die Emulsion nochmal aufgetragen. Auf einer Gesichtshälfte mit angefeuchteter Haut und auf der einen Hälfte mit einem Tropfen Öl. Die Seite mit dem Öl hat nicht mehr gespannt und hat sich auf jeden Fall angenehmer angefühlt (die Seite mit angefeuchteter Haut hat gespannt und ich hatte die ganze Zeit den Impuls Grimassen zu ziehen :D ).

Für mich also ein Hinweis, dass ich die derzeitige Öl-Phase von 20% erhöhen sollte? Ggf. 25%?

Also die Haut fühlt sich sehr weich und geschmeidig an. Trotz der niedrigen Öl-Phase fühlt es sich jedoch auch fettig an. Das klingt jetzt natürlich widersprüchlich :verlegen:

Ich hatte zudem 2-3 Stunden danach (auch noch längere Zeit später) ein irritierendes aufliegendes Gefühl. Sprich, ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass „etwas in meinem Gesicht ist“ und ich hätte mir am liebsten mit einem Tuch das Gesicht abgerieben.

Ich habe schon in Heikes Buch nachgelesen und versuche mir selbst einen Reim darauf zu machen, was jetzt genau das Problem ist.

Könnte dieses Gefühl von den 4% Mangobutter herrühren? Oder gar vom Emulsionssystem?

Abends trage ich gerne 2 Tropfen meiner Ölmischung zusammen mit dem Toner auf (Hamameliswasser + Mischung aus Jojobaöl, Traubenkernöl, Arganöl und Squalan). Das fühlt sich sehr gut an und darauf würde ich ungern verzichten. Ich habe jetzt einerseits den Gedanken, dass ich in meiner Rezeptur eine höhere Öl-Phase benötige, andererseits ein auffliegendes „fettiges“ Gefühl.

Wenn ich meine Traum-Gesichtsemulsion beschreiben würde, dann wäre sie eher fluid und nach dem auftragen frisch und nass/befeuchtend. Sie würde zügig einziehen, mattierend wirken (für meine leicht fettige T-Zone) und trotzdem noch länger ein „gesättigtes“ und geschmeidiges Hautgefühl hinterlassen, ohne das Fettige und Aufliegende.

Vielleicht beschreibe ich hier die nicht existente eierlegende Wollmilchsau, aber vielleicht habt ihr auch einen Tipp wie ich näher an meine Vorstellung komme :fahne:

Vielen Dank und liebste Grüße,

Kenny!
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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

ja, FP erhöhen auf 25%. Was ich vergessen hatte beim lesen Deines Rezeptes oben: Ein bisschen Squalan (Hochspreiter) wäre nicht schlecht :wink:
Ich hatte zudem 2-3 Stunden danach (auch noch längere Zeit später) ein irritierendes aufliegendes Gefühl. Sprich, ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass „etwas in meinem Gesicht ist“ und ich hätte mir am liebsten mit einem Tuch das Gesicht abgerieben.
Das hört sich so an, als ob Du das Phospholipon nicht verträgst, dass die nur 1% für Deine Haut trotzdem zu abdichtend (?), okklusiv sind. Wäre schade. Hattest Du frisch gerührt? Ich frage deshalb, weil eine Emulsion ein paar Tage "reift", sprich sich noch verändert.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Kenny »

Helga hat geschrieben:
Montag, 1. März 2021, 13:42
ja, FP erhöhen auf 25%. Was ich vergessen hatte beim lesen Deines Rezeptes oben: Ein bisschen Squalan (Hochspreiter) wäre nicht schlecht :wink:
Hallo Helga :-) Squalan ist in meinem Rezept vorhanden.
Helga hat geschrieben:
Montag, 1. März 2021, 13:42
Das hört sich so an, als ob Du das Phospholipon nicht verträgst, dass die nur 1% für Deine Haut trotzdem zu abdichtend (?), okklusiv sind. Wäre schade. Hattest Du frisch gerührt? Ich frage deshalb, weil eine Emulsion ein paar Tage "reift", sprich sich noch verändert.
Also das abdichtende/aufliegende Gefühl hatte ich heute, und das Fluid wurde am Samstag gerührt (also knapp 2 Tage alt). Ich probiere es auf jeden Fall weiter aus.

Für den Fall, dass sich das Gefühl nicht ändert, siehst du also den Übeltäter nicht in der Butter sondern im Phospholipon? Das wäre natürlich total schade. Ich wüsste jetzt auch garnicht, welches Emulgator System ich dann benutzen sollte, wollte ich doch unbedingt die hochgelobte Kombi Imwitor + Phospholipon + Siligel ausprobieren :nixweiss:

Ich habe irgendwo gelesen, dass es einen Unterschied machen könnte das Phospholipon in der WP quellen zu lassen, anstatt es der FP hinzuzugeben....wäre das noch einen Versuch wert?

Vielen Dank liebe Helga :drueck:
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Kenny hat geschrieben:
Montag, 1. März 2021, 14:36
Hallo Helga :-) Squalan ist in meinem Rezept vorhanden.
:argstverlegen: habe ich übersehen :); gelesen, dann telefoniert und erst dann geantwortet, ich sollte bei einer Sache bleiben :wink:
Für den Fall, dass sich das Gefühl nicht ändert, siehst du also den Übeltäter nicht in der Butter sondern im Phospholipon? Das wäre natürlich total schade. Ich wüsste jetzt auch garnicht, welches Emulgator System ich dann benutzen sollte, wollte ich doch unbedingt die hochgelobte Kombi Imwitor + Phospholipon + Siligel ausprobieren :nixweiss:
Das wäre natürlich super, wenn es an der Butter liegt :), dann habe ich etwas dazu gelernt, die Beschreibung des Hautgefühls bei zu viel Butter kenne ich noch nicht.
Ich habe irgendwo gelesen, dass es einen Unterschied machen könnte das Phospholipon in der WP quellen zu lassen, anstatt es der FP hinzuzugeben....wäre das noch einen Versuch wert?
Ja, das ist einen Versuch wert, das Hautgefühl ist wirklich anders wenn man Phospholipon im Wasser quellen lässt.
(Kleiner Tipp: leeres Glas wiegen, während dem quellen verdunstet Wasser).
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Das, was Du als Ideal beschreibst (»dann wäre sie eher fluid und nach dem auftragen frisch und nass/befeuchtend. Sie würde zügig einziehen, mattierend wirken […] und trotzdem noch länger ein „gesättigtes“ und geschmeidiges Hautgefühl hinterlassen«) ist genau meins. :-) Ich bevorzuge im Gesicht ganz leichte, fluide Texturen mit Feuchtigkeit satt und einen Hauch Einhüllen. :-)

Nebenbei: Wenn es für Dich im Gesicht nicht passt, nimm' die Emulsion als leichte Körperlotion, sie ist wundervoll. Imwitor® 375 und Phospholipon® 80 H machen sich zudem gut in der Haarpflege. Sie sind Allrounder und hautphysiologisch unschlagbar.

Ich habe die letzte Zeit zwei Fluids gerührt, einmal eine neue Basisrezeptur »Leichtes Cremegel« und erst gestern (nach Jahren wieder mal) ein Fluid mit der Phospholipidbasis (eine der Basisrezepturen aus dem Handbuch, das mit 25 % Fettphase). Das »leichte Cremegel« ist wie ein Serum und zieht absolut schnell weg – das wäre etwas Schönes unter einem Öl oder einer Ölmischung. Das andere Fluid ist … ja, ganz leicht und schnell einziehend, dennoch durch die Phytosterole nicht austrocknend. Schwer zu beschreiben, aber sehr schön. Für Mischhaut … gut, würde ich schätzen.

Für die Phospholipidbasis benötigst Du u. a. Phospholipon® 80 H, für das »leichte Cremegel« Imwitor® 375 (und Dermofeel® GSC POF).
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Fragolinchen »

Beim ersten Drüberlesen heraus habe ich spontan an eine nicht ganz passende Fettsäurenzusammensetzung gedacht, die Stellschraube an der Mangobutter angesetzt und das nächste Mal mit nur 2 % Mangobutter gerührt. Die restlichen 2 % auf das Arganöl draufgeschlagen.
Wenn das Gefühl eher plastikfolienmäßig ist: PHP 80H kann sich durchaus so anfühlen - das kenne ich nämlich auch :wink:. In der wärmeren Zeit reichen mir davon 0,5 % dicke. Im Sommer ist mir oft das schon zu viel.
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Ungelesener Beitrag von Kenny »

Helga hat geschrieben:
Montag, 1. März 2021, 16:02
Ja, das ist einen Versuch wert, das Hautgefühl ist wirklich anders wenn man Phospholipon im Wasser quellen lässt.
(Kleiner Tipp: leeres Glas wiegen, während dem quellen verdunstet Wasser).
Was ich mich schon länger frage: muss ich beim Quellen des Phospholipons die Temperatur von 78 Grad 20 Minuten lang konstant halten? Dann müsste ich das Becherglas ja immer wieder auf die Herdplatte rauf und wieder herunter nehmen, um ein erhitzen oder abkühlen zu vermeiden :gruebel:
Heike hat geschrieben:
Montag, 1. März 2021, 20:17
Das, was Du als Ideal beschreibst (»dann wäre sie eher fluid und nach dem auftragen frisch und nass/befeuchtend. Sie würde zügig einziehen, mattierend wirken […] und trotzdem noch länger ein „gesättigtes“ und geschmeidiges Hautgefühl hinterlassen«) ist genau meins. :-) Ich bevorzuge im Gesicht ganz leichte, fluide Texturen mit Feuchtigkeit satt und einen Hauch Einhüllen. :-)
Ja genauso stelle ich mir das vor! Ach klasse, dann ist dieses Ziel ja nicht zu hoch gesteckt :mixine:
Heike hat geschrieben:
Montag, 1. März 2021, 20:17
Ich habe die letzte Zeit zwei Fluids gerührt, einmal eine neue Basisrezeptur »Leichtes Cremegel« und erst gestern (nach Jahren wieder mal) ein Fluid mit der Phospholipidbasis (eine der Basisrezepturen aus dem Handbuch, das mit 25 % Fettphase). Das »leichte Cremegel« ist wie ein Serum und zieht absolut schnell weg – das wäre etwas Schönes unter einem Öl oder einer Ölmischung. Das andere Fluid ist … ja, ganz leicht und schnell einziehend, dennoch durch die Phytosterole nicht austrocknend. Schwer zu beschreiben, aber sehr schön. Für Mischhaut … gut, würde ich schätzen.

Für die Phospholipidbasis benötigst Du u. a. Phospholipon® 80 H, für das »leichte Cremegel« Imwitor® 375 (und Dermofeel® GSC POF.)
Das klingt ganz wunderbar. Vielen Dank für den Tipp! Ich habe mir Dermofeel® GSC POF und für die Phospholidbasis noch Phytosteryl Macadamiate bestellt - die beiden hatten mir noch gefehlt. Dermofeel® GSC POF heißt nun Softfeel GSC POF (?). Ich hoffe es ist das Gleiche. Ich möchte beide von dir vorgeschlagenen Rezepturen nachrühren und bin vor allem gespannt wie sich die Phospholipidbasis anfühlt. Sofern es mir im Gesicht nicht gefällt ist die Basis sicherlich ganz wunderbar für Körperlotionen geeignet. Das Wochenende ist jedenfalls komplett fürs Rühren reserviert :-)
Fragolinchen hat geschrieben:
Montag, 1. März 2021, 20:22
Beim ersten Drüberlesen heraus habe ich spontan an eine nicht ganz passende Fettsäurenzusammensetzung gedacht, die Stellschraube an der Mangobutter angesetzt und das nächste Mal mit nur 2 % Mangobutter gerührt. Die restlichen 2 % auf das Arganöl draufgeschlagen.
Wenn das Gefühl eher plastikfolienmäßig ist: PHP 80H kann sich durchaus so anfühlen - das kenne ich nämlich auch :wink:. In der wärmeren Zeit reichen mir davon 0,5 % dicke. Im Sommer ist mir oft das schon zu viel.
Also, wenn du nur 0,5% Phospholipon nimmst, schlägst du die fehlenden 0,5% dann auf Imwitor drauf? Darf ich fragen, welches Emulsionssystem du dann im Sommer benutzt - ohne Phospholipon? Das mit der reduzierten Mangobutter möchte ich auf jeden Fall ausprobieren :-)

Ich habe mein Fluid noch ein paar Mal aufgetragen und das irritierende aufliegende Gefühl war nicht mehr ganz so extrem. Ggf. ist die Emulsion wirklich noch nachgereift oder ich habe mich etwas daran gewöhnt :gruebel: ich bin irgendwie froh, dass es noch nicht optimal ist, denn so kann ich einzelne Veränderungen vornehmen und genau beobachten, wie sich das Gefühl auf meiner Haut verändert - ein besseres Lernen gibt es doch nicht!

Ich möchte die Fettphase ein wenig erhöhen, Mangobutter zugunsten des Arganöls ersetzen und das Phospholipon in Wasser quellen lassen. Zudem möchte ich das Wiesenschaumkrautöl durch Jojobaöl ersetzen. Ich freue mich so über meine zukünftigen Beobachtungen :lupe:

Und um diesen meinen Roman-Post jetzt zu einem Abschluss zu bringen: ich bin über alle Maßen froh, dass ich das Rühren entdeckt habe. Für mich ist dies in jeglicher Hinsicht eine absolute Bereicherung. Kreativität ausleben, Wissen aneignen und erweitern und meiner Haut die verdiente Pflege und Fürsorge zukommen zu lassen. Durch meine Pflegeroutine ist meine Gesichtshaut so weich und glatt geworden. Meine Unreinheiten sind so gut wie verschwunden und ich bilde mir ein, dass ich auf meine Make Up Foundation verzichten kann. Ein bisschen Puder reicht schon :klimper:

Ich bin wirklich richtig glücklich diese Leidenschaft entdeckt zu haben.

Ich danke euch auch von Herzen für die wunderbaren Ratschläge und die tolle Betreuung :bussi:
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Kenny hat geschrieben:... Durch meine Pflegeroutine ist meine Gesichtshaut so weich und glatt geworden. Meine Unreinheiten sind so gut wie verschwunden und ich bilde mir ein, dass ich auf meine Make Up Foundation verzichten kann. Ein bisschen Puder reicht schon
Ein super Gefühl :), ich freue mich für Dich, dass die Haut sich gebessert hat :)
Was ich mich schon länger frage: muss ich beim Quellen des Phospholipons die Temperatur von 78 Grad 20 Minuten lang konstant halten? Dann müsste ich das Becherglas ja immer wieder auf die Herdplatte rauf und wieder herunter nehmen, um ein erhitzen oder abkühlen zu vermeiden
Ich musste das Becherglas nicht immer wieder vom Herd nehmen, weil diese in Intervallen aufheizt, so dass eine Überhitzung nicht statt findet und es können ruhig auch mal ein paar Gräder mehr sein, das tut dem nichts :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Kenny hat geschrieben:
Freitag, 5. März 2021, 06:12
Was ich mich schon länger frage: muss ich beim Quellen des Phospholipons die Temperatur von 78 Grad 20 Minuten lang konstant halten?
Ja, verschiedene Phospholipide hydratisieren bei einer für sie spezifischen Temperatur. Beim hydrierten Phospholipin® 80 H liegt diese Krafft-Temperatur bei ca. 70 °C.

Ich freue mich übrigens sehr, dass Du so eine Freude empfindest und Dir das Testen und Lernen etwas wert ist! :-)
Liebe Grüße
Heike

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Kenny hat geschrieben:
Freitag, 5. März 2021, 06:12
wenn du nur 0,5% Phospholipon nimmst, schlägst du die fehlenden 0,5% dann auf Imwitor drauf? Darf ich fragen, welches Emulsionssystem du dann im Sommer benutzt - ohne Phospholipon?
Ja, genau, ich verwende dann entsprechend mehr Imwitor, im Hochsommer komplett ohne Phospholipon 80H. Was ich aber immer dabei habe, sind 0,5 % Siligel als Gelbildner.
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Ungelesener Beitrag von Kenny »

Hallo meine Lieben :sunny:

erst mal vielen Dank für eure Rückmeldungen :)
Also ich war am Freitag nach Feierabend hochmotiviert und habe kleine Veränderungen an meiner Rezeptur umgesetzt. Die Fettphase habe ich auf 22% erhöht. Das Verhältnis der Öle habe ich nochmals justiert und die Mangobutter zugunsten des Arganöls auf 2% reduziert. Außerdem habe ich das Phospholipon im Wasser quellen lassen! Ich musste tatsächlich daneben stehenbleiben und das Becherglas immer mal abstellen, um die Temperatur zu halten - aber die 20 Minuten gingen schnell um. Dass ich zuerst ausversehen das Siligel 20 Minuten habe quellen lassen, lasse ich mal unkommentiert :achso: :lach:

Was soll ich sagen: das Gefühl ist ein ganzes Stück angenehmer als bei vorheriger Emulsion. Es fühlt sich einfach weniger filmbildend und aufliegend bzw. irritierend an. Ich habe noch weniger das Gefühl „etwas im Gesicht zu haben“.

Nun bin ich aber an einen Punkt gelangt, an dem ich zutiefst verwirrt bin: ich zweifle immer noch an der Höhe der Fettphase. Wenn ich die Emulsion auftrage, fühlt sie sich wunderbar an und zieht auch schnell ein. Nach ca. 20-30 Minuten verschwindet auch der sichtbare Glanz nach dem Eincremen. Trotzdem habe ich danach das Gefühl, dass es noch einen gewissen Ölfilm gibt. Wenn ich mit (sauberen) Fingern übers Gesicht streiche glänzen sie auch. Ich merke das Ölige auch an meinem Smartphone nach dem telefonieren.

Da meine Gedanken und Ideen gerade Marathon laufen, habe ich mich in Ruhe hingesetzt und versucht diese mal zu ordnen und auch auf mein Bauchgefühl zu hören. :kekse: Abends genieße ich die Mischung aus Toner + 2 Tropfen meiner Ölmischung im Gesicht. Das ölige auf meiner Haut empfinde ich als sehr angenehm beim Entspannen und Einschlafen. Morgens mag ich das überhaupt nicht. Da soll die Creme zügig einziehen und besagtes feucht-sattes Gefühl ohne Öl/Glanz hinterlassen. Deshalb überlege ich, ob es für mich vielleicht sinnvoll wäre morgens zu einem Cremegel/Fluid mit recht niedriger FP zu greifen und abends der Haut noch die benötige Menge an Öl zuzuführen.

Ich möchte heute Heikes
»Leichtes Cremegel« nachrühren :kleinehexe:

Nach allem, was ich hier im Forum gelesen habe können „Öl-Filme“ auch durch das Emulgatorsystem oder ein „herumlümmelndes“ Öl entstehen. Aber erst mal Schritt für Schritt denke ich mir ;-)

Ggf. könnt ihr mich ja korrigieren: ist es bei meiner o.g. Beschreibung richtig den Übeltäter zunächst in der Höhe der FP zu suchen oder bin ich auf dem Holzweg? :lupe:

Liebe Grüße,

Kenny :daisy:
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Robert Byrne

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Für mich schwierig zu sagen liebe Kenny :). Das Einziehverhalten ist von verschiedenen Faktoren abhängig, von den verwendeten Ölen, vom Emulgatorensystem und anscheinend (wie ich in letzter Zeit hier manchmal gelesen habe) auch von der eigenen Haut, wobei ich hier nicht an die Höhe der FP denke, sondern wirklich an die Eigenschaften der eigenen Haut (Beiträge von Leela und Augenweide haben mich auf die Idee gebracht), wie schnell Lipide aufgenommen werden.
Jedenfalls freut es mich sehr, dass Du nun durch die veränderte Verarbeitung das Fluid besser verträgst, spürst :).

Öle: Es ist so, dass wir ab Frühjahr die Pflege umstellen und nur Öle verwenden, die nicht oder länger nicht an der Luft oxidieren, es sind vorwiegend die Öle bei denen die Ölsäure dominiert. Leider ziehen diese Öle aber nicht so schnell ein wie Öle bei denen der Hauptanteil z. B. Linolsäure ist. siehe hier Spreitmodell.

Die Höhe der FP zu reduzieren kannst Du versuchen, wenn es Deiner Haut zu wenig ist - mit 1, 2 Tropfen Öl darüber führt es schnell wieder zu Wohlbefinden :). Vermutlich dokumentierst Du bereits Deine Eindrücke? So ein Rührtagebuch ist nach Wochen/Monaten/Jahre sehr aufschlußreich, zumindest bei mir :wink:.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Kenny
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Ungelesener Beitrag von Kenny »

Helga hat geschrieben:
Sonntag, 7. März 2021, 12:22
Öle: Es ist so, dass wir ab Frühjahr die Pflege umstellen und nur Öle verwenden, die nicht oder länger nicht an der Luft oxidieren, es sind vorwiegend die Öle bei denen die Ölsäure dominiert. Leider ziehen diese Öle aber nicht so schnell ein wie Öle bei denen der Hauptanteil z. B. Linolsäure ist. siehe hier Spreitmodell.
Hallo Helga :sunny:

also ich habe gestern Vormittag Heikes leichtes Cremegel 16% gerührt. Natürlich habe ich versäumt das beim Quellen des Phospholipons verdunstete Wasser wieder aufzufüllen, also hatte ich am Ende eine 37,95g Emulsion mit 21% FP :lach: ich nehme es mit Humor. Nochmal passiert mir das nicht.

Ich habe das Fluid vor ca. 1 Stunde aufgetragen (vorher Gesicht mit Hydrolat benetzt). Ich möchte jetzt nicht voreilig Juhu schreien, aber der ölige Film ist ausgeblieben! Es liegt immer noch nichts auf :-) Gemäß der Rezeptur habe ich lediglich Jojobaöl, Arganöl und Squalan genommen und (anstatt Mangobutter) 1% Phytosteryl Macadamiate.

Ich denke mit Jojobaöl, Squalan und Arganöl fahre ich auch weiterhin ganz gut im Frühjahr/Sommer. So habe ich es auch »auf Olionatura« nachgelesen
Wer gezielt Linolsäure einplanen möchte, erhält mit Argan- und Sesamöl wundervolle Öle für eine oxidativ stabile Fettphase – natürlich stabilisiert mit den erstgenannten Ölen, die den Kern bilden.
Traubenkernöl (obwohl raffiniert) ist in meine Nachtpflege ausgelagert worden.
Helga hat geschrieben:
Sonntag, 7. März 2021, 12:22
Die Höhe der FP zu reduzieren kannst Du versuchen, wenn es Deiner Haut zu wenig ist - mit 1, 2 Tropfen Öl darüber führt es schnell wieder zu Wohlbefinden :). Vermutlich dokumentierst Du bereits Deine Eindrücke? So ein Rührtagebuch ist nach Wochen/Monaten/Jahre sehr aufschlußreich, zumindest bei mir :wink:.
Ja, ich kritzele alles auf Zetteln, die ich dann in mein Notizbuch stopfe :D - deshalb nochmal danke für deinen Hinweis. Ich werde jetzt alles von mir gesammelte strukturiert niederschreiben :-a ich habe ja schon diverse Beobachtungen und Erfolge zu notieren. Vielleicht ist Mangobutter in meinem Gesicht auch einfach nicht geeignet.

Ich werde meine Emulsion nun erst mal testen und weiterhin beobachten. Ich danke nochmal für die wunderbare und nette Betreuung. Wenn ich gezielte Fragen habe, kann ich den Thread ja wieder benutzen. Aber ich denke jetzt ist es erst mal an mir Ideen umzusetzen und auszuprobieren :rosefuerdich:
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Kenny
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Ungelesener Beitrag von Kenny »

Hallo meine Lieben :bluemchen:

ich dachte ich gebe mal ein (freudiges) Update.

Nachdem ich mir das wunderbare Argan-Hydro-Moist angeschaut habe, habe ich mein Rezept nochmal ergänzt und auch kleine Änderungen beim Emulgatorsystem vorgenommen:

8.5 g Fettphase (17 %)

Öle, Buttern und Wachse (8.5 g | 17 %):
5 g Arganöl (10 %)
2 g Wiesenschaumkrautöl (4 %)
0.5 g Squalan (1 %)
0.25 g Phytosteryl Macadamiate (0.5 %)
0.5 g Imwitor 375 (1 %)
0.25 g Granatapfelsamenöl (0.5 %)

41.5 g Wasserphase (83 %)

Wirkstoffe (3.75 g | 7.5 %):
0.5 g Natriumlaktat (1 %)
0.5 g Sodium PCA (1 %)
0.5 g Glycerin (1 %)
0.5 g Emulprot (1 %)
1.5 g Lipodermin (3 %)
0.25 g D-Panthenol (0.5 %)

Hilfs- und Zusatzstoffe (1.15 g | 2.3 %):
0.15 g Siligel (0.3 %)
0.5 g Rokonsal (1 %)
0.5 g Phospholipon (1 %)

36.6 g Wasser (73.2 %)

Was soll ich sagen. Ich benutze mein Fluid seit einigen Tagen und finde es wunderbar! Es hinterlässt ein wunderbar sanftes und pflegendes Hautgefühl :hanf:
Indem ich die Menge an Imwitor hälftig durch Emulprot ersetzt habe, konnte ich ein noch matteres Finish erzielen und der Glanz ist nur noch kurz nach dem Auftragen da. Phospholipon quelle ich in der Wasserphase, da ich das Gefühl hatte, dass es dann ein weniger aufliegendes Gefühl hinterlässt.

Da ich immer noch hier und da kleine Unterlagerungen hatte, habe ich Lipodermin beigefügt und die Wirkstoffe ein wenig verringert.

Meine Pflege Routine ist nun: morgens mein Fluid, abends die Orangenblütenmilch und im Anschluss ein Hamamelishydrolat mit ein paar Tropfen meiner Nacht-Ölmischung (Jojobaöl, Arganöl, Traubenkernöl und Distelöl). Die Orangenbüten-Reinigungsmilch rühre ich übrigens mit der Luvos Heilerde “hautfein”. Das gefällt meiner Haut sehr gut!

Ich bin überglücklich, dass ich eine Gesichtspflege gefunden habe, die für mich funktioniert und vor allem ein Fluid. Irgendwann kann ich mich dann ja dran setzen und daran tüfteln wie ich mein Fluid noch pimpen kann :mixine:

Aber jetzt sind ich und meine (Misch-)Haut erst mal sehr happy.

Wenn ihr noch Ideen, Anmerkungen oder Ergänzungen zu meiner o.g. Rezeptur habt, dann bitte raus damit! :bussi:
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Kenny hat geschrieben:
Montag, 5. April 2021, 09:31
...
Ich bin überglücklich, dass ich eine Gesichtspflege gefunden habe, die für mich funktioniert und vor allem ein Fluid. Irgendwann kann ich mich dann ja dran setzen und daran tüfteln wie ich mein Fluid noch pimpen kann :mixine:

Aber jetzt sind ich und meine (Misch-)Haut erst mal sehr happy.
Das freut mich sehr für Dich :) und mir würde nichts einfallen, was Dein Fluid spürbar "besser" machen könnte, Deine gesamte Pflegeroutine passt einfach für Dich :).
Wenn ihr noch Ideen, Anmerkungen oder Ergänzungen zu meiner o.g. Rezeptur habt, dann bitte raus damit! :bussi:
Nur eine winzige Anmerkung: Phospholipon zählt zur FP :wink:
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Kenny hat geschrieben:
Montag, 5. April 2021, 09:31
Ich benutze mein Fluid seit einigen Tagen und finde es wunderbar! Es hinterlässt ein wunderbar sanftes und pflegendes Hautgefühl :hanf: […] Ich bin überglücklich, dass ich eine Gesichtspflege gefunden habe, die für mich funktioniert und vor allem ein Fluid. […] jetzt sind ich und meine (Misch-)Haut erst mal sehr happy.
Wie schön! Meiner Mitfreude muss ich dem heutigen Tage entsprechend Ausdruck verleihen. :hase:

Rein von der Einordnung her – der Form halber erwähne ich dies – bilden Imwitor® 375, Emulprot® und Phospholipon® 80 H das emulgierende System. :-)
Liebe Grüße
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Ach wie schön, Kenny, ich freue mich auch mit Dir! :sunny:
Herzliche Grüße
Lavande

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Ungelesener Beitrag von Kenny »

Lavande hat geschrieben:
Montag, 5. April 2021, 12:47
Ach wie schön, Kenny, ich freue mich auch mit Dir! :sunny:
Viiielen Dank liebe Lavande :rosefuerdich:
Helga hat geschrieben:
Montag, 5. April 2021, 12:19
Nur eine winzige Anmerkung: Phospholipon zählt zur FP :wink:
Liebe Helga, da war ich bei der Rezepterstellung auch unsicher. Ich dachte Phospholipon zählt zur WP, wenn ich es in dieser quellen lasse :gruebel:
Heike hat geschrieben:
Montag, 5. April 2021, 12:26
Rein von der Einordnung her – der Form halber erwähne ich dies – bilden Imwitor® 375, Emulprot® und Phospholipon® 80 H das emulgierende System. :-)
Ich habe nochmal über mein Rezept geschaut: da war ich doch etwas durcheinander :pfeifen: Imwitor habe ich in deinem Rezepte Rechner zu den Buttern und Wachsen hinzugefügt und nicht zu den Emulgatoren :popohauen:

Vielleicht könntet Ihr mir nochmal kurz helfen:

Imwitor, Emulprot und Phospholipon 80 H bilden also das emulgierende System. Im Rezepterechner trage ich Emulprot ja bei der WP ein, Imwitor unter dem Punkt “Emulgatoren”, da er ja zur FP gerechnet wird und Phospholipon hatte ich, wie bereits gesagt, ebenfalls zur WP gezählt, da ich es in der WP habe quellen lassen :-a
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Ungelesener Beitrag von Beauté »

Liebe Kenny
Also ganz korrekt... Du trägst nach Art der Ingredienz ein, nicht nach Art der Verarbeitung. Emulgatoren bei den Emulgatoren, Wirkstoffe bei den Wirkstoffen etc. Und wenn wir schon dran sind: der Stoff mit dem grössten Anteil in der jeweiligen Kategorie kommt zuerst... Aber so genau kuckt fast niemand :D
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Kenny hat geschrieben:
Mittwoch, 7. April 2021, 06:46
Heike hat geschrieben:
Montag, 5. April 2021, 12:26
Rein von der Einordnung her – der Form halber erwähne ich dies – bilden Imwitor® 375, Emulprot® und Phospholipon® 80 H das emulgierende System. :-)
Imwitor, Emulprot und Phospholipon 80 H bilden also das emulgierende System. Im Rezepterechner trage ich Emulprot ja bei der WP ein, Imwitor unter dem Punkt “Emulgatoren”, da er ja zur FP gerechnet wird und Phospholipon hatte ich, wie bereits gesagt, ebenfalls zur WP gezählt, da ich es in der WP habe quellen lassen :-a
Die Kosmetikindustrie arbeitet etwas anders als wir. In Rahmenrezepturen gibt es lediglich Verarbeitungsphasen, es steht nirgends eine Höhe der Fettphase als Kenngröße. Für mich (und andere, die Kosmetik in Manufaktur herstellen) dient die Höhe der Fettphase zur Einschätzung der haptischen Eigenschaften und hilft bei der Einschätzung der notwendigen Emulgatorkonzentration. In diesem Beitrag auf Olionatura.de erläutere ich, was es mit den Phasen auf sich hat und wie sie helfen, Formulierungen zu berechnen.
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Kenny »

Ahhh, jetzt wird mir Einiges klarer. Vielen Dank an alle :love:

Ich hätte noch eine Frage, die mir im Kopf herumschwirrt.

»In diesem Thread« wurde die Frage auch schon an-diskutiert. Wenn ich das Lipodermin in die handwarme Emulsion gebe, sollte dann auch eine Verminderung der Wirkstoffe in meiner Rezeptur erfolgen? Werden die Wirkstoffe dann ebenfalls stärker penetriert? Ich habe von der Methode gelesen Wirkstoffe im Lipodermin zu verkapseln...diese Verkapslung nehme ich ja nicht vor, wenn ich das Lipodermin einfach hinzugebe :gruebel:

Ich habe meine Wirkstoffe nach Gutdünken hälftig reduziert. Ist diese Reduzierung angemessen?
Zuletzt geändert von Annika am Samstag, 17. April 2021, 09:48, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat gelöscht, bitte nicht komplett zitieren.
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Kenny hat geschrieben:
Freitag, 16. April 2021, 10:26
Ich hätte noch eine Frage, die mir im Kopf herumschwirrt.
»In diesem Thread« wurde die Frage auch schon an-diskutiert. Wenn ich das Lipodermin in die handwarme Emulsion gebe, sollte dann auch eine Verminderung der Wirkstoffe in meiner Rezeptur erfolgen? Werden die Wirkstoffe dann ebenfalls stärker penetriert? Ich habe von der Methode gelesen Wirkstoffe im Lipodermin zu verkapseln...diese Verkapslung nehme ich ja nicht vor, wenn ich das Lipodermin einfach hinzugebe :gruebel:
Phosphatidylcholin nimmt die Wirkstoffe dennoch mit, auch wenn sie nicht verkapselt sind. Man spürt das, wenn man einer reinen Ölmischung Lipodermin hinzufügt – die zieht weg wie nichts. :mixine:
Kenny hat geschrieben:
Freitag, 16. April 2021, 10:26
Ich habe meine Wirkstoffe nach Gutdünken hälftig reduziert. Ist diese Reduzierung angemessen?
Es gibt da keine fest definierten Regeln, aber ich würde vermutlich auch erst einmal auf diese Weise »rechnen«. :)
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Kenny »

Heike hat geschrieben:
Freitag, 16. April 2021, 12:06
Es gibt da keine fest definierten Regeln, aber ich würde vermutlich auch erst einmal auf diese Weise »rechnen«. :)
Ach klasse! Vielen Dank Heike :daisy: Ich bin so glücklich über dieses Forum. Seitdem ich so viele tolle Produkte rühre habe ich ein ganz anderes Gefühl für meinen Körper und meine Haut bekommen. Das Rühren ist für mich Hobby, Wissen, Forschung, Kreativität und Selbstfürsorge :klimper:
Zuletzt geändert von Helga am Freitag, 16. April 2021, 13:47, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat eingekürzt
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