Xanthan-Gel und Tenside

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Moderator: Helga

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Dieses Unterforum richtet sich speziell an Rühreinsteiger und neue Mitglieder, die teilweise noch keinen Zugang zu spezifischen Unterforen haben. Damit wir Dich optimal unterstützen und mit Dir nach einer Lösung suchen können, sind einige Aspekte sehr wichtig.


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  • Beschreibe bitte genau, wie Du bei der Herstellung vorgegangen bist. Dazu gehört auch, welches Rührgerät Du verwendet hast, bei welcher Temperatur gearbeitet wurde, wie lange welche Phase dauerte. Alle diese Details helfen bei der Einschätzung des Ergebnisses.
  • Bitte notiere die korrekte und vollständige Bezeichnung der Rohstoffe, so gut es Dir möglich ist. »Dermosoft« ist z. B. ein Handelsname, kein konkretes Produkt (Dermosoft® GMCY oder Dermosoft® 1388 eco wären konkrete Produkte). »Cranberry« kann alles mögliche sein, schreibe also »Cranberryöl« oder »Cranberryextrakt«. Gerne kannst Du die INCI-Bezeichnung für einen Rohstoff verwenden, wenn Du unsicher bist, da viele Händler aus markenschutzrechtlichen Gründen Phantasienamen verwenden. Die Nennung von konkreten Shops ist nicht erwünscht.
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  • Nutze ergänzend die von uns zusammengestellten Infos und Hilfen für Einsteiger im entsprechenden Bereich, vor allem Ressourcen der Mutterseite olionatura.de. Als Antwort wird oft auf diese Ressourcen verwiesen – nicht als Vorwurf, sondern weil da viele Dinge bereits beantwortet sind und man sie nicht immer wieder tippen muss.
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Mirimi
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Xanthan-Gel und Tenside

Ungelesener Beitrag von Mirimi »

Hallo Zusammen :sunny:

Ich habe noch immer Probleme damit ein schönes, homogenes Tensidprodukt herzustellen. Ich scheitere regelmäßig am vermischen der Tensidphase und des Xanthangels. Trotz allem Feingefühl über das ich verfüge, habe ich kleine (homogene) Gelfetzen im Endprodukt , was meine innere Perfektionistin doch ziemlich stört :domina: .

Heute morgen habe ich dann ein Experiment gewagt. Ich wollte mir ein Kopfhautpeeling herstellen mit geringer WAS um es wieder gut auswaschen zu können. long story short: Ich habe kurzer Hand das Xanthan (Cosphaderm) in die Tensidmischung eingearbeitet und das ganze mit der heißen Wasserphase übergossen. Das ganze habe ich vorsichtig gerührt, bis sich ein Gel ausgebildet hat. Dann habe ich es in Ruhe abkühlen lassen, die restlichen wasserlöslichen Zutaten eingearbeitet, PH-Wert eingestellt und konserviert. Bis jetzt ist das Produkt stabil und hat eine tolle Konsistenz.

Das Ergebnis ist für mich absolut zufriedenstellend. Ob es sich wiederholen lässt (auch mit anderen Tensidprodukten) werde ich ausprobieren.

Nun aber meine Frage: Hat jemand Erfahrung mit so einer Vorgehensweise und spricht etwas dagegen zb. Probleme mit der Konservierung?

LG

Poppy
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Ungelesener Beitrag von Poppy »

Moin,
das Klümpchen - Problem lässt sich ganz einfach lösen: ich "löse" das Cosphaderm in Glycerin (es löst sich nicht wirklich, sondern es verteilt sich wunderbar ohne zu klumpen) und dann füge ich lauwarmes Wasser hinzu. Anschließend (hochtourig) rühren bis ein Gel ensteht. Erst dann füge ich die Tenside und die pflegenden Komponenten hinzu. Hat auch den Vorteil, dass wenig Schaum beim Rühren entsteht. Ehrlicherweise muß ich gestehen, dass ich keine Ahnung habe, ob hohe Wassertemperaturen von allen Tensiden vertragen wird (ohne dass z. B. irgendwelche Spaltprodukte entstehen, die irgendetwas "machen" oder auch nix machen). Aber bei Deiner Kombi hat es anscheinend gut funktioniert.
Mit der Konservierung dürftest Du keine Probleme haben, solange alles auf Handwärme abgekühlt ist.
Viel Spaß beim Ausprobieren. :kleinehexe:
Calliope
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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

:hallihallo:
Ich habe inzwischen ein wunderbares Reinigungsgel mit SCI und Xanthan gemacht, indem ich beide zusammen mit der (noch) heißen WP übergossen habe und dann ganz langsam und vorsichtig gerührt habe.
Hat sich sehr gut alles aufgelöst, und beim Abkühlen dann Wirkstoffe und Konservierung dazu - ergibt ein klares Gel.
Liebe Grüße,
Judy
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Leela
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Ungelesener Beitrag von Leela »

Mirimi hat geschrieben:
Donnerstag, 26. März 2020, 13:08
Ich wollte mir ein Kopfhautpeeling herstellen mit geringer WAS um es wieder gut auswaschen zu können.
Liebe Mirimi, über die Suche bin ich über deinen Beitrag gestolpert.
Magst du mir vielleicht verraten welchen Peelingkörper (Jojobabeads, Rizipearls, etc.) du für die Kopfhaut verwendest?

Lieben Dank! :blumenfuerdich:
Liebe Grüße
Leela

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Mirimi
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Ungelesener Beitrag von Mirimi »

Leela hat geschrieben:
Sonntag, 25. Juli 2021, 13:58
Magst du mir vielleicht verraten welchen Peelingkörper (Jojobabeads, Rizipearls, etc.) du für die Kopfhaut verwendest?
Hi Leela,

sorry für die späte Antwort ich habs erst jetzt gesehen. Ich habe Jojobabeads 20/40 verwendet.

LG

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Schnecke
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Ungelesener Beitrag von Schnecke »

Judy hat geschrieben:
Donnerstag, 9. April 2020, 13:07
:hallihallo:
Ich habe inzwischen ein wunderbares Reinigungsgel mit SCI und Xanthan gemacht, indem ich beide zusammen mit der (noch) heißen WP übergossen habe und dann ganz langsam und vorsichtig gerührt habe.
Hat sich sehr gut alles aufgelöst, und beim Abkühlen dann Wirkstoffe und Konservierung dazu - ergibt ein klares Gel.
Liebe Grüße,
Judy
Hallo Judy,

Weißt du zufällig ob das auch mit SCS (Sodium Coco-Sulfate, für die Suche) klappt?

Ich habe jedenfalls fast immer Flocken oder opake Gele, wenn ich die SCS + Co-Tensid-Lösung (Decyl/Coco Glucoside + Perlastan alias Sodium Cocoyl Glutamate, Kokosbetain alias Cocamidopropyl Betaine habe ich noch nicht probiert) nicht zuerst ansäuere um die Säure-Lauge-Reaktion auszulösen, bevor ich sie mit Salz und Xanthan mische. Letztere "konservieren" praktisch die Reaktion und werden auch nach Schaumersatz nicht mehr transparent.

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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Liebe Schnecke,
leider habe ich das noch nicht probiert.
Ähnliche Probleme hatte ich mit Sodium Cocoyl Glycinate.
Vielleicht wäre es eine Lösung, wenn du zuerst das Wasser mit Zitronensäure (oder Milchsäure) versiehst, und dann zusammen mit SCS und Xanthan erhitzt.
Ich hatte es eigentlich mit SCI so gemacht, da es ja nicht richtig wasserlöslich ist; ich denke aber, dass sich SCS besser im Wasser auflösen lässt.

Liebe Grüße,
Judy

Anmerkung: Bei SCS brauchst du nicht unbedingt ein Verdickungsmittel - du kannst dann nur mit Salz andicken.
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Schnecke
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Ungelesener Beitrag von Schnecke »

Liebe Judy:
Vielen Dank, das SCS gleich in säurehaltigem Wasser aufzulösen, statt Säure in SCS-Lösung war der Trick! :rosefuerdich:
Jetzt ist es bislang (einige Stunden später) in allen Kombinationen klar geblieben.

Ich habe ein bisschen herumexperimentiert, am besten funktionierte folgende Reihenfolge:
- Säurelösung (so knapp wie möglich halten, SCS-Löslichkeit = laut eines Shops angeblich 250g/L) + SCS
- Salz und/oder in Glycerin dispergiertes Xanthan + restliche Wasserphase (optional: ergibt mit Betain nahezu sofort ein stabiles Tensidgel von "kaufprodukttypischer" Konsistenz, das ich bislang ohne Betain leider nicht hinbekommen habe. Handelsübliches Betain enthält laut dieses reviews selbst noch um die 7% Salz, 2-3% Glycerin und 1% Glykolsäure.)
- weitere Co-Tenside
- Konservierungsmittel (z.B. Geogard 221 + Kaliumsorbat)

Xanthanlösung + SCS + Säure kann ich nicht empfehlen, es braucht nur unnötig lange zum Aufklaren.

Bezgl. Salz; Früher habe ich SCS nur mit Salz verdickt, aber gefühlt ließ dadurch die Schaumbildung etwas nach. Seitdem nehme ich nur 1% Salz (>2% wird nicht empfohlen, leider kann ich nichts detaillierteres zur Salzkurve finden, das nicht hinter einer Paywall steckt) und bei Bedarf noch zusätzlich Betain bzw. Xanthan.

(Korrektur, leider erst jetzt gesehen: "Schaumersatz" sollte "Schaumabsatz" heißen.)

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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Liebe Schnecke,
freut mich dass es gut geklappt hat!
:bingo:
Ich verwende auch kein Xanthan mehr, da die Shampoos damit entweder zu dick und/oder opak wurden.
Liebe Grüße,
Judy
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