Gesichtscreme für meinen Sohn

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Friedelchen
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Gesichtscreme für meinen Sohn

Ungelesener Beitrag von Friedelchen »

Hallo, ich meld mich mal wieder mit vielen, vielen Fragen,

seit Tagen tüftel ich an einem Cremerezept für meinen 19jährigen Sohn. Sein Hautzustand:

Bissl picklig, Mitesser, kleine Entzündungen, keine Akne
insgesamt find ich sie etwas trocken (die Haut)

Am schwierigsten find ich die Suche nach einem geeignetem Emulgator. Irgendwie bin ich auf Bergamuls und Imwitor gestoßen.
Ich hab dann gestern folgendes gerührt:


26 % Fettphase (15.6 g)
Öle, Buttern und Wachse (13.8 g | 23 %):
6 g Hanföl (10 %)
3.6 g Jojobaöl (6 %)
1.2 g Squalan (2 %)
3 g Shea (5 %)
Emulgatoren/Konsistenzgeber (1.8 g | 3 % | 11.5 % der Fettphase)
1.2 g Bergamuls ET (2 %)
0.6 g Imwitor (1 %)
74 % Wasserphase (44.4 g)
Wirkstoffe (5.58 g | 9.3 %):
1.2 g Panthenol (2 %)
0.18 g Allantoin (0.3 %)
1.2 g Glycerin (2 %)
3 g Hopfenextrakt (5 %)
Hilfs- und Zusatzstoffe (1.08 g | 1.8 %):
0.18 g Cosphaderm (0.3 %)
0.6 g Geogard (1 %)
0.3 g Clean äÖ - Mischung (0.5 %, das sind ca. 6 Tr.)

Der Hopfenextrakt besteht aus 70% Alkohol

Das Ganze wurde allerdings ziemlich flüssig und immer wieder etwas krisselig. Trotz wiederholtem Rühren mit Clevermixx
Von der Konsistenz möchte ich doch eher eine Creme haben, kein Fluid.
War es viell die Emulgatorkombi? Da bin ich nämlich am ratlosendsten...
Ich würde mich super freuen, wenn jemand mal drüber schaut und Verbesserungsvorschläge hat

Herzlichsten Dank
Friedelchen

Rabin
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Ungelesener Beitrag von Rabin »

Ich verfolge bei feuchtigkeitsarmer, zu Unreinheiten neigender Haut ja ein anderes Konzept (HDG), aber gut :brille:

Du wirst ohne Konsistenzgeber keine Creme in dem Sinne, wie Du es wohl meinst, bekommen, ob Wachse und/oder Fettalkohole bei dem Hautzustand optimal sind, lasse ich mal dahingestellt.

Sheabutter sorgt bei mir dafür, dass meine Unreinheiten förmlich explodieren, die habe ich maximal in der Winterhandcreme.

Hanföl ist für ein Tagesprodukt eher suboptimal, für nachts ist es ok, ist aber mit fast 50% der FP zu hoch dosiert (Richtwert ist hier 10% der FP), wenn die Haut deines Sohnes eher empfindlich ist, würde ich mit dem Anteil runtergehen und mit Nachtkerzenöl kombinieren (eigene Erfahrung - alternativ vllt noch schwarze Johannisbeerenöl, das hat eine schöne Kombination aus alpha- und gamma-Linolensäure).

Zu den Emus kann ich nicht viel sagen, ich habe nur einen zu Hause und der kommt nur in Produkte für den Körper (-> Fettalkohole, macht aber je nach EK eine Konsistenz von Fluid bis dicke, sahnige Creme :D ).

Insgesamt wäre die FP für mich zu hoch, ich bin bei 10%.

Nimm das bitte nicht als Gemecker, sondern als Anregung, ist nicht böse gemeint :daisy:
Liebe Grüße
Birgit

Friedelchen
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Ungelesener Beitrag von Friedelchen »

Vielen, vielen Dank für die Hinweise.
Ich nehme das nicht als Gemecker. Ich möchte ja dazu lernen. Da muss man sich nun mal korrigieren lassen.
Viell denk ich doch über ein Hydrogel nach..

Rabin
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Ungelesener Beitrag von Rabin »

Das hier sind meine aktuellen Rezepte, falls Du Inspiration brauchst.
Es sind allerdings mehr oder weniger gelbliche, opake und dickflüssige Seren und haben haptisch mit einer klassischen Creme nichts zu tun.
Liebe Grüße
Birgit

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Friedelchen hat geschrieben:
Freitag, 5. August 2022, 09:37

seit Tagen tüftel ich an einem Cremerezept für meinen 19jährigen Sohn. Sein Hautzustand:

Bissl picklig, Mitesser, kleine Entzündungen, keine Akne
insgesamt find ich sie etwas trocken (die Haut)
Hast Du schon getestet ob Fett oder Feuchtigkeit fehlt? klick. Was hat er bisher verwendet? Wenn z. B. gar nichts, dann ist die Idee von Rabin mit 10% FP zu beginnen gut :).
Das Ganze wurde allerdings ziemlich flüssig und immer wieder etwas krisselig. Trotz wiederholtem Rühren mit Clevermixx
Von der Konsistenz möchte ich doch eher eine Creme haben, kein Fluid.
Ich würde anstelle von Bergamuls das Phospholipon 80H einsetzen (1% Phospholipon+2% Imwitor oder 1% Phospholipon+2% Bergamuls) Phospholipon ist zugleich auch ein Wirkstoff.
Cosphaderm nur zu 0,2% einsetzen; höher eingesetzt kann es sein, dass man das Fluid von der Haut abrubbeln kann :wink:
Hanföl wurde ja oben schon besprochen :wink:
Glycerin vielleicht auf 3% erhöhen.
Allantoin ist vermutlich anstelle von Urea im Rezept und sollte keratolytisch wirken u. Hauttalg leichter abfließen lassen.
Wegen der Konsistenz: Dicker geht natürlich - aber dann hast Du Fettalkohole im Rezept, die man meiden sollte, wenn man zu Komedomen neigt. Es ist eigentlich so: Je dünnflüssiger ein Pflegeprodukt ist, desto hochwertiger, bzw. mehr Qualität hat es :wink:.
Zur Reinigung keine "scharfe" Seife verwenden, auch keine selbst gerührte, da kommst man in einen Teufelskreis rein :wink:, schädigt auf Dauer die Hautbarriere.
Ansonsten - Bakuchiol wird hier im Forum so hoch gelobt, vielleicht wäre das etwas :).
Eine Idee wäre noch z. B. ein Gesichtswasser verwenden mit Lipodermin; das lässt den Hauttalg auch leichter abfließen.

Mehr fällt mir leider im Moment nicht ein :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Friedelchen
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Ungelesener Beitrag von Friedelchen »

Ach, das ist doch schon eine ganze Menge. Ich wühl mich da morgen mal durch.
Ich glaub, ich sollte mir nun doch Phospholipon besorgen. Hab mich bisher immer nen bissl drum rum gedrückt.
Hm, und Bakuchiol hab ich auch schon überlegt. Allerdings hab ich mir schon furchtbar viele Rohstoffe gekauft. Wohl ein typischer Anfängerfehler...
Habt vielen Dank

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