Aloe-Creme Rezept

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

Susebill
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Ungelesener Beitrag von Susebill »

Sidonie hat geschrieben:
Dienstag, 9. November 2021, 19:15
Gerne würde ich vielleicht die Aloe-Creme etwas noch optimieren, vielleicht etwas leichter auf der Haut aufliegend und vielleicht feuchtigkeitsspendender...oder die Rezeptur als eine Art Fluid?????
Würde das vielleicht etwas bringen, oder eher nicht?
Hat der eine oder andere hier vielleicht einen guten Tipp für mich? Ich bin auf jeden Fall bereit zu lernen und bin für jede Idee dankbar.
Hallo! Dein Beitrag hier ist zwar schon etwas älter, aber ich bin neu in der Rührküche und gerade über deine Frage hier gestolpert. Vielleicht ist sie ja trotz der Zeit noch aktuell ;)
Ich habe auch schon die Aloe Creme gerührt, nutze sie allerdings als Handcreme im Winter, da sie mir im Gesicht zu okklusiv ist und ich darunter schwitze. Aber für meine furchtbar trockenen Hände im Winter ist sie ein Traum! Habe noch 1% Panthenol ergänzt.
Ich habe schon ein bisschen experimentiert und viel auf der Mutterseite gelesen. Bei den Rohstoffprotraits bin ich über Lysolecithin gestolpert. Ursprünglich hatte ich das für ein anderes Rezept mal bestellt. Und nun kam mir die Idee, es in der Aloe Creme auszutesten. Vor allem da im Rohstoffportrait stand, dass es ein "subjektiv feuchteres Hautgefühl erzeugen kann" und Lanolin und Wollwachalkohol die "haptische Schwere" nimmt, kam ich auf die Idee. Also habe ich 0,5% ergänzt und heraus kam eine deutlich flüssigere Konsistenz der Aloe Creme die sich angenehm auftragen lässt! Gar nicht so schlecht :) Und die Creme scheint tatsächlich auch schneller einzuziehen.
Im Gesicht habe ich mich trotzdem noch nicht getraut sie erneut zu testen..
Liebe Grüße
Susebill

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Ungelesener Beitrag von Susebill »

Eine Frage hätte ich auch noch zum Rezept: ich würde beim nächsten Mal gerne noch Urea ergänzen. Hat das schon mal jemand getestet, bzw. ist das wohl eine gute Idee? Und da die Creme pH unabhängig mit Ethanol konserviert wird, muss man dann zwingend mit Natriumlaktat und Milchsäure puffern? Nutze die Creme aktuell als Handcreme im Winter.
Danke schon mal für eure Antworten
Liebe Grüße
Susebill

Animadversor
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Ungelesener Beitrag von Animadversor »

Liebe Susebill,

Bei Urea in einer Creme würde ich immer puffern. Der Puffer ist ja nicht nur dafür gedacht, dass der Konservierer noch wirkt. Die Creme soll stabil bei einem hautneutralem Ph-Wert bleiben.

Liebe Grüße
Ani
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Herbert Grönemeyer

Susebill
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Ungelesener Beitrag von Susebill »

Animadversor hat geschrieben:
Sonntag, 16. Oktober 2022, 22:23
Bei Urea in einer Creme würde ich immer puffern. Der Puffer ist ja nicht nur dafür gedacht, dass der Konservierer noch wirkt. Die Creme soll stabil bei einem hautneutralem Ph-Wert bleiben.
Ja, das macht Sinn! Vielen Dank für die schnelle Antwort 😊
Liebe Grüße
Susebill

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Ani hat es schon gut beschrieben :), hier noch ein paar Details:
Auszug aus Rohstoffportrait Natriumlaktat: klick
... Laktat entsteht als Stoffwechselprodukt der Schweißdrüsen und liegt im NMF neben freier Milchsäure als ihr Salz vor. Beide zusammen, freie Milchsäure und ihr Salz, das Laktat, bilden zusammen eine Pufferlösung, die den pH-Wert der Haut in einem physiologisch günstigen, schwach sauren Bereich hält und das Wachstum hautfremder Mikroorgansismen hemmt. Je nachdem, ob basische oder saure Substanzen in Hautkontakt kommen, werden ihre Ionen durch das Salz oder die Säure neutralisiert und der pH-Wert auf diese Weise gepuffert, also stabil gehalten (1)

Kosmetisch nutzen wir Natriumlaktat (in Verbindung mit Milchsäure) in zwei Funktionen: einmal dient es als effektiver, hautphysiologischer und verträglicher Hydratisierer, zum anderen als Puffersubstanz, die die chemische Stabilität einer Emulsion gewährleistet. Bei Einarbeitung von Urea in eine wässrige Lösung (z. B. in einer O/W-Emulsion) kann es in der Emulsion, vor allem bei Wärmeeinfluss, zur Zersetzung des Harnstoffs, der Freigabe von Ammoniak und einem Anstieg des pH-Werts kommen. Natriumlaktat und Milchsäure können den Zerfall des Harnstoffs nicht verhindern, aber den damit verbundenen Anstieg des pH-Werts – und in Folge einen möglichen Wirkungsverlust verwendeter Konservierungsmittel (Rokonsal™ BSB-N, Kaliumsorbat), die einen schwach sauren pH-Wert voraussetzen, um wirken zu können
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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