Hallo zusammen,
ich hatte im vergangenen Jahr viel mit selbst hergestellten Shampoos probiert. Ein Thema was mich immer wieder beschäftigt hat war die Frage: wie die gewünschte Viskosität hinbekommen und das homogen und mit angenehmer Textur?
Bei den Tensiden bin ich im Moment mit einer Mischung von Perlastan® SC 25 (Disodium/Sodium Cocoyl Glutamate) und Coco Glucosid zufrieden (bezogen auf den WAS-Anteil etwa 50:50). Dazu 1% Dermofeel® P-30 (PCA Glyceryl Oleate) und die Basis ist fertig. Bleibt nur das Problem mit dem Verdicken. Mit Salz und oder pH-Anpassung kam ich nicht weiter, was ja soweit ich weiß, bei diesen Tensiden auch nicht verwunderlich ist.
Xanthan und ich konnten bisher keine Freunde werden. Ich habe die ungefähre Vorstellung eines herkömmlichen Industrie-Shampoos bzgl. Viskosität, Homogenität und Textur. Davon war ich aber immer weit entfernt. Klar, verwenden kann man es trotzdem, aber ich bin nicht recht glücklich damit.
Bei niedrigem Xanthan-Anteil (z.B. 0,8%) lässt es sich noch ganz gut verarbeiten, aber es ist mir zu flüssig. Erhöhe ich den Xanthan-Anteil in einen Bereich, wo die Viskosität so ist, dass es nicht mehr „davonfließt“ (bedeutet für mich min. 1,2%), habe ich das Problem, dass die unzähligen Luftblasen, die beim Rühren eingefangen werden, auch für immer drin bleiben. Sprich es bleibt ein blasiges Produkt das weder Schaum noch Gel ist.
Ich habe es mit dem originalen Cosphaderm® X34 versucht sowie von einem anderen Händler „Xanthan Instant“, was noch etwas gröber granuliert ist. Große Unterschiede macht das aber nicht.
Ich löse es vorab in lauwarmen Wasser unter starkem Rühren (Glasrührstab). Die Granulate klumpen zwar nicht, man braucht aber viel Geduld, bis es einigermaßen homogen ist. Aber selbst nach ein paar Stunden warten und dann erneut rühren, wurde es bei mir häufig nicht 100% homogen. Spätestens wenn ich die Tenside ins angedickte Wasser gebe, nehmen die Probleme zu. Rühre ich nur sanft (Glasrührstab), hält sich zwar das Luftblasen-Problem in Grenzen, es bleibt aber inhomogen (etwas „bröckelige“ Textur, man sieht Schlieren/Xanthan-Agglomerate). Rühre ich stärker, so dass das Endergebnis homogener wird, kommt sehr viel Luft hinein. Und die Luftblasen steigen auch nicht auf, sie bleiben im Schaum/Gel gefangen.
Ich hatte schon versucht in einem Küchen-Vakuumbehälter das ganze zu entgasen, aber es hilft nur bei zu dünnflüssigen Gelen. Evtl. würde eine richtige Vakuumkammer helfen? Auch habe ich es versucht im Ultraschallbad zu entgasen. Bei niedriger Viskosität und kleiner Menge hilft das tatsächlich, aber unter normalen Bedingungen nicht.
So kommt es, dass mir das Shampoo am Ende zu dünnflüssig, zu schaumig oder zu bröckelig/flockig ist.
Nun stellt sich mir die Frage, was tun? Hier gibt es doch viele erfahrene Rührer(innen). Ich bin ja sicher nicht der erste mit solchen Problemen, gibt es dafür Lösungsmöglichkeiten? Oder erwarte ich zu viel und mein Wunsch ist gar nicht erfüllbar?
Verspräche ein Rührgerät (z.B. mit einer Dissolver-Scheibe) bessere Ergebnisse?
Liebe Grüße
Michael
Shampoo-Verdickung mit Xanthan
Mache ich was falsch oder habe ich falsche Erwartungen?
Moderator: Helga
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- Bei Fragen zu einer Formulierung notiere bitte die gesamte Rezeptur in Prozent. Solltest Du aktuell nur Grammangaben haben, hilft Dir dieser Rechner die prozentualen Anteile der einzelnen Inhaltsstoffe auszurechen. Du hast Angaben in Tropfen oder ml? Mit hoher Wahrscheinlichkeit können wir anhand der genannten Rohstoffe eine geeignete Einsatzkonzentration in % vorschlagen.
- Beschreibe bitte genau, wie Du bei der Herstellung vorgegangen bist. Dazu gehört auch, welches Rührgerät Du verwendet hast, bei welcher Temperatur gearbeitet wurde, wie lange welche Phase dauerte. Alle diese Details helfen bei der Einschätzung des Ergebnisses.
- Bitte notiere die korrekte und vollständige Bezeichnung der Rohstoffe, so gut es Dir möglich ist. »Dermosoft« ist z. B. ein Handelsname, kein konkretes Produkt (Dermosoft® GMCY oder Dermosoft® 1388 eco wären konkrete Produkte). »Cranberry« kann alles mögliche sein, schreibe also »Cranberryöl« oder »Cranberryextrakt«. Gerne kannst Du die INCI-Bezeichnung für einen Rohstoff verwenden, wenn Du unsicher bist, da viele Händler aus markenschutzrechtlichen Gründen Phantasienamen verwenden. Die Nennung von konkreten Shops ist nicht erwünscht.
- Bitte mache Dir bewusst, dass die, die Dir hier antworten, diese Fragen teilweise seit 2007 beantworten und dies völlig kostenfrei, neben Beruf, Haushalt, Pflege von Kleinkindern und Angehörigen leisten. Sie freuen sich über ein ernst gemeintes »Danke« und werden deine Bemühungen anerkennen, bei der Lösung eines Problems mitzuhelfen.
- Nutze ergänzend die von uns zusammengestellten Infos und Hilfen für Einsteiger im entsprechenden Bereich, vor allem Ressourcen der Mutterseite olionatura.de. Als Antwort wird oft auf diese Ressourcen verwiesen – nicht als Vorwurf, sondern weil da viele Dinge bereits beantwortet sind und man sie nicht immer wieder tippen muss.
- Heike
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Das Problem verstehe ich. Ich rühre mit einem Laborrührer mit 60 rpm (Umdrehungen pro Minute), und das auch mal eine halbe Stunde – so verringert sich das Luftbläschen-Problem.
Alternativ bliebe z. B. Sodium Coco Sulfate als Zusatz, das sich durch Salz und sauren pH-Wert verdicken lässt. Man kann es auch mit Xanthan kombinieren, sprich nur so viel einplanen, dass Xanthan geringer dosiert werden kann. Schon ist die Konsistenz gefälliger.
Alternativ bliebe z. B. Sodium Coco Sulfate als Zusatz, das sich durch Salz und sauren pH-Wert verdicken lässt. Man kann es auch mit Xanthan kombinieren, sprich nur so viel einplanen, dass Xanthan geringer dosiert werden kann. Schon ist die Konsistenz gefälliger.
Liebe Grüße
Heike
Heike
Hallo Heike,
SCS habe ich da und als Plan-B im Hinterkopf. Ich wollte es wenn möglich sulfatfrei halten, so zumindest mein Wunsch.
Liebe Grüße
Michael
habe ich das richtig verstanden? Langsames rühren und dafür längere Zeit? Klingt jedenfalls plausibel für mich... der Überkopfrührer steht schon auf dem Wunschzettel, aber da brauche ich noch Geduld, bis etwas passendes kommt.
SCS habe ich da und als Plan-B im Hinterkopf. Ich wollte es wenn möglich sulfatfrei halten, so zumindest mein Wunsch.
Liebe Grüße
Michael
- Heike
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Ja, genau. Die Konsistenzen werden wirklich sehr schön. Ich habe meine IKA als Gebrauchtgerät gekauft.
Mir geht es genauso, daher plane ich es nur in kleineren Anteilen ein. Ich spüre die sehr starke Reinigungskraft bei höheren Dosierungen. Aber vielleicht reicht ja schon eine andere Herstellungsweise.
Liebe Grüße
Heike
Heike