Die neuesten Gerüchte …

Fettsäurespektren, Jodzahlen und Fettbegleitstoffe – hier werden Öle, Buttern und Wachse en detail gewürdigt.

Moderator: Heike

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Heike
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Die neuesten Gerüchte …

Ungelesener Beitrag von Heike »

… will ich Euch nicht vorenthalten. :-)

Meine Einladung an eine kleine Gruppe ausgesuchter Händler ist wohl nicht bei allen mit Interesse aufgenommen worden, sondern hat vereinzelt – gelinde ausgedrückt – zu offensichtlicher Empörung geführt. Man vermute, so trug man mir heute zu, dass ich für die Firma Rapunzel arbeite und versuche, die kleinen Händler vom Markt zu drängen. Soso.

:fluesterei: Parallel dazu habe ich gestern noch mit schlechtem Gewissen gegrübelt, dass ich einige geschätzte Händler vergessen habe (nicht konkret, aber zeitlich hatte ich nicht alle geschafft und bin die Woche wegen verschiedener Termine nicht dazu gekommen, die restlichen anzuschreiben, die mir am Herzen lagen … vielleicht muss ich jetzt sagen: glücklicherweise. :-)

Gut: geahnt habe ich schon, dass der eine oder andere nicht so glücklich sein wird – macht ungelogen Arbeit, die Shea mit Analysewerten in den Shop zu stellen oder die Zertifikate beim Lieferanten nachzufordern, und manches lässt sich eben nicht direkt umsetzen … außerdem ist eben die ein oder andere Shea von Lieferant X nun ohne mikrobielle Untersuchung, die will ja auch verkauft werden. Soll sie ja auch, bleibt ja die Möglichkeit, bei der nächsten Lieferung anzusetzen und das neu erworbene Wissen selbstbewusst anzuwenden; es gibt nämlich vorbildliche Lieferanten. Aber mit Unterstellungen und Phantasien dieser Ausprägung habe ich wirklich nicht in der Form gerechnet.

Wenn ein Händler glaubt, er werde vom Markt gedrängt, weil ich (endlich, wie ich finde) die seit Dezember hier diskutierte und bekannte Problematik kontaminierter nativer Buttern anpacke, löst dies in mir eher die Frage aus: warum befürchtet er das? Wenn die nativen Buttern in Zukunft nachweislich einwandfrei sind, sehe ich das eher als Marktvorteil, wenn man das eigene Qualitätsbewusstsein und Sensibilität für solche Problematiken durch entsprechende Transparenz zeigen kann.

Ich sehe jedenfalls noch keinen Handlungsbedarf, bei Nachfragen nach qualitativ hochwertigen Buttern auf große Namen zu verweisen – haben wir doch schon gute Quellen und solche, die sich auch in Zukunft für Transparenz einsetzen – sie machen nämlich schon längst mit, so wie sie können. Nobody ist perfect, und Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. Aber wir sind auf dem Weg. :-)
Liebe Grüße
Heike

Gitta

Ungelesener Beitrag von Gitta »

da hast du wohl in ein Wespennest gestochen :eek: So was ähnliches habe ich, ehrlich gesagt, kommen sehen - leider.

Aber mach dir nichts draus. Wenn künftig ein Großteil der Selbstrührer bei Händlern kauft, die auf Transparenz setzen... vielleicht ziehen dann die anderen nach - der Verbraucher entscheidet, wo er kauft. Und ich bin der Meinung, dass alle Verbraucher ein Recht darauf haben, zu erfahren, was drin ist. Das gilt für Lebensmittel, für fertige Kaufkosmetik und natürlich auch für Rohstoffe. Ich sehe das so: wenn ich ein Brot beim Bäcker kaufe, muss er mir die Inhaltsstoffe sagen können. Warum sollte ich nicht erfahren dürfen, was drin ist, wenn ich die Zutaten für ein Brot einzeln kaufe? Das gleiche muss bei Kosmetikrohstoffen gelten.

Heike bleib dran, du schaffst das - auf unsere Unterstützung kannst du sicher zählen!

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lavendelhexe
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Ungelesener Beitrag von lavendelhexe »

Heike hat geschrieben: Meine Einladung an eine kleine Gruppe ausgesuchter Händler ist wohl nicht bei allen mit Interesse aufgenommen worden, sondern hat vereinzelt – gelinde ausgedrückt – zu offensichtlicher Empörung geführt. Man vermute, so trug man mir heute zu, dass ich für die Firma Rapunzel arbeite und versuche, die kleinen Händler vom Markt zu drängen. Soso.
Das finde ich geradezu faszinierend. Diese Angst vor der "großen, allmächtigen" Konkurrenz. Der "einfache" Verbraucher wird wohl für komplett unmündig gehalten :evil:

Ich habe mich nie mit den Hintergründen der Rohstoffe beschäftigt :/ Aber ich finde es super, wie ich hier für viele Themen sensibilisiert werde :)

Darum ein ganz dickes "dankeschön" an dich, liebe Heike :bussi:
Liebe Grüßlis,
Lavendelhexe

Mariönsche

Ungelesener Beitrag von Mariönsche »

Heike hat geschrieben: Aber mit Unterstellungen und Phantasien dieser Ausprägung habe ich wirklich nicht in der Form gerechnet.
Mmmh, dass erste was mir zu dem einfiel war: Getroffene Hunde bellen... . Aber es gibt ja zum Glück Händler, die mitmachen und mit gutem Beispiel vorangehen....vielleicht legt sich die Empörung der Empörten ;D und es gibt ein Umdenken.

Auch von mir ein :bussi: für Deine unendlichen Mühen!

traute
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Ungelesener Beitrag von traute »

ja heike, ich möchte mich auch hier bedanken über soviel informationen, die ich heute den ganzen tag über allein nur bzgl. shea gelesen habe.

wenn wir als verbraucherinnen nichts einfordern, wird sich kein lieferant bewegen. deine recherchen sind für mich als (noch) nicht rührerin einigermaßen nachvollziehbar.

bleib bitte am ball.
gruß, traute

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Lotte

Ungelesener Beitrag von Lotte »

Auch ich gehörte zu denen, die sich vorher nicht über die Herkunft der Rohstoffe informiert haben und relativ unkritisch eingekauft hat. Erst durch dieses Forum und dem angelesenen Wissen, bin ich dafür sensibler geworden und wenn ich an mein Sheaerlebnis denke, weiss ich, wie wichtig die Informationen und Transparenz sind. Gerade kleinere Händler können doch durch solche Transparenz und dem Nachweis einwandfreier Ware nur profitieren, da es für sie eine gute Werbung ist und sollte eigentlich in ihrem Sinne sein.

Also, liebe Heike. Bitte am Ball bleiben. [ externes Bild ] für deine unermüdliche Arbeit, von der ich schon sehr oft profitieren durfte.

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Danke, Ihr Lieben, das Feedback ist wichtig für mich!

Ich merke, wieviel wichtige Impulse kommen, wenn man in einen Austausch eintritt. Lilia hat mir wesentliche Anregungen gegeben, um Grenzwerte (POZ und Säurezahl) für raffinierte Fette nach DAB, also Pharmaqualität, zu recherchieren, die von Food Grade abweichen – das mache ich morgen. Wenn dem so ist, müssen sie ins Infoblatt übernommen werden.

Der Gedanke nach Grenzwerten für DAB war für mich nicht präsent, weil mein Augenmerk nur auf nativer, unraffinierter Ware liegt, die für Pharmagrade nicht in Frage kommt; und unsere raffinierten Öle sind im Hinblick auf die diskutierten Kontaminanten längst nicht so kritisch. Daher wird ja der Großteil der Öle weltweit raffiniert: die Ausbeute ist viel höher, da man durch Hitzezufuhr, Lösungsmittel, Hinzunahme minderer Ausgangsqualität der Saaten durch die Raffination schädliche Substanzen entfernt bekommt. Die bei raffinierten Ölen relevanten Probleme sind ein eigenes Thema, ein neuer Schauplatz sozusagen, der für mich im Moment gar nicht im Fokus liegt.

Die zögerlichen Reaktionen auf die Einladung haben mich nicht irrtiert … mir ist klar, dass diese Initiative Konsequenzen hat, arbeitsintensiv ist, unbequem. Da schreit sicher kein Händler »Oh, darauf habe ich immer gewartet«. Auch muss man die Informationen in Ruhe lesen, die eigene Situation klären, überlegen, ob und wie man sich beteiligen könne. Aber es tritt schon das ein, was ich innerlich geahnt (ein Stück auch befürchtet) habe: dass da Dinge an die Oberfläche kommen, die wenig mit mir und viel mit den betreffenden Personen zu tun haben. Da wird man als Händler aufgefordert, mit seinem Handeln Position zu einem öffentlichen Thema zu beziehen, zu einem sehr brisanten Thema – 60 % aller Shea paradoxa und 90 % der Shea nilotica kommen in Europa ranzig an, sagen Fachquellen. (Man mag an den exakten Zahlen zweifeln; es gibt jedoch, wenn man sucht, genügend Quellen, die diesen Rahmen bestätigen.) Olala.

Ich kann nicht abschätzen, was sich konkret entwickelt, wie schnell sich Änderungen vollziehen. Ich habe aber für mich eine klare Entscheidung getroffen, was Rohstoffkauf angeht – bei traditionell hergestellten nativen Ölen und Buttern möchte ich vorher Gewissheit haben, dass sie gemäß EU-Recht umfassend geprüft wurden und einwandfrei sind. Diese Analysen kann keiner unserer Händler leisten … bei den kleinen Chargen ist das finanziell nicht tragbar. Was sie aber können, ist, konsequent bei den Lieferanten auf die (gesetzlich) notwendigen Papiere zu bestehen, und diese Erwartung formuliere ich offen. Damit sie dies können, steht das Infoblatt zur Verfügung. Das stärkt seriöse Partner und kickt die schwarzen Schafe aus dem Markt. Gut, das kann passieren. :oha: Wäre aber auch nichts, was ich bedauern würde.
Liebe Grüße
Heike

wilma

Ungelesener Beitrag von wilma »

Empörung, Unterstellungen, Phantasien - das sind in meinen Augen unfaire Antworten auf einer nicht angebrachten persönlichen Ebene, wo eigentlich sachliche Stellungnahme erforderlich wäre - insbesondere in Anbetracht der seit langem bekannten Problematik. Das Ausweichen von der sachlichen auf die persönliche Schiene lässt doch stark vermuten, dass möglicherweise sachliche Mängel vorliegen :lupe: .

Einige unserer Händler haben sich ja schon auf den zugegebenrmaßen mühevollen Weg gemacht, Qualität für uns Verbraucher transparent zu machen. Kein Mensch kann erwarten, dass dies in Nullkommanix erledigt sein kann. Aber allein die Bereitschaft dazu und die intensive inhaltliche Auseinandersetzung mit den erforderlichen Qualitätskriterien, wie wir sie hier z.B. von Lilia erleben, das spricht doch eine ganz andere Sprache und bezeugt eine völlig andere Grundeinstellung zum verkauften Produkt und zum Kunden. Einerseits Bemühung um Qualität und Kundennähe, andererseits Empörung und Unterstellungen. Na also da weiß ich doch schon, welche Händler ich bevorzugen und welche ich meiden würde :oha: .

Vielleicht können wir den Prozess auch mal so betrachten: es gibt nun mal verbindliche Qualitätskriterien. Wir haben ein Anrecht darauf, Ware zu erhalten, die diesen Qualitätskriterien entspricht - und im übrigen zahlen wir ja auch dafür. Ganz generell habe ich den Eindruck, dass unsere Händler im gleichen Boot sitzen wie wir Verbraucher. Sie müssen nämlich ebenso wie wir Selbstrührer für qualitätvolle Ware bezahlen wie wir, und deshalb haben auch unsere Händler das Anrecht, dass ihnen die Qualität transparent gemacht wird, d.h. die erforderlichen Analysenzertifikate zur Verfügung gestellt werden, nämlich vom Lieferanten. Also können wir eigentlich bemühte Händler nur unterstützen gell?

Heike, bitte weiter so, das ist gute und wichtige Arbeit!

wilma

margit

Ungelesener Beitrag von margit »

deshalb haben auch unsere Händler das Anrecht, dass ihnen die Qualität transparent gemacht wird, d.h. die erforderlichen Analysenzertifikate zur Verfügung gestellt werden, nämlich vom Lieferanten.
Das Anrecht hat doch jeder Händer und nimmt es doch auch wahr.
Es krankt eher an der Bereitstellung für den Kunden und vor allem an direkten Vergleichsmaßstäben.


Bis jetzt habe ich mich noch nicht hier geäußert, weil ich mich zu wenig mit der Materie beschäftige.
Ich verlasse mich da ganz auf Heike. :mrgreen:
Wobei ich natürlich voll und ganz hinter dieser Initiative stehe.
Was mir sehr gut gefallen würde, wenn man hier mal so ein Analysezertifikat hernimmt und mit den geforderten Werten, die ja erst mal aus dem Lebenmittelrecht sind vergleicht und dann darüber hier spricht.
Wobei die mikrobielle Kontaminationen ja wiederrum im Kosmetikrecht geregelt ist., welche aber dem Lebensmittelrecht unterliegt.
Ich habe jetzt mal bei der Peroxidzahl aufgehorcht und so müsste ich das auch bei den anderen Werten kennen und beurteilen können
Da wären z.B.
die Bezeichnungen was und wie geprüft wird sind für mich als Laie schon verwirrend. Auf jedem Zertifikat wird auch oft unterschiedliches geprüft.
Ich bin offensichtlich noch kein mündiger Sheaeinkäufer ne
Sheaeinkäuferin.

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Ungelesener Beitrag von Heike »

margit hat geschrieben:Das Anrecht hat doch jeder Händer und nimmt es doch auch wahr.
Es krankt eher an der Bereitstellung für den Kunden und vor allem an direkten Vergleichsmaßstäben.
Bei dem »nimmt es doch auch wahr« habe ich Bedenken. Mein Eindruck ist, dass viele Lieferanten mauern und nichts an die Händler rausrücken. Ich habe auch schon gehört, dass abgewiegelt wurde, es gebe keine Analysen zur mikrobakteriellen Kontamination – was eben, wie wir nun wissen, nicht stimmt. Wer die Butter, das Öl einführt, muss die Unterlagen haben, um es in den Verkehr zu bringen. Tja, und wenn man als Händler keine Infos hat, was denn nun wie geregelt ist, hat man schlechte Karten bei diesen Lieferanten. Daher der Gedanke mit dem Infoblatt als HIlfe für uns, die wir letztendlich in einem Boot sitzen.

Einige Beispiele für Aussagen aus Zertis und wie sie zu lesen sind, haben wir gehabt, so das Zerti von Herrn Reikes Shea Nilotica, deren Daten ich veröffentlichen durfte, und das Zerti der Sheabutter Shea WaLe liegt ja öffentlich als PDF zum Download bereit. Sollen wir das mal als Beispiel durchgehen?
Liebe Grüße
Heike

margit

Ungelesener Beitrag von margit »

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 Mein Eindruck ist, dass viele Lieferanten mauern und nichts an die Händler rausrücken

Oh, das wußte ich natürlich nicht.
Aber meine Kundenreaktion ist natürlich darauf klar und so werden dann Veränderungen in Gang gesetzt, die ich jetzt nicht weiter beschreiben muss.



Shea WaLe liegt ja öffentlich als PDF zum Download bereit. Sollen wir das mal als Beispiel durchgehen?
Ja Heike, wenn das die anderen auch interessiert, sehr gern.

Lotte

Ungelesener Beitrag von Lotte »

Mich würde so ein Beispiel sehr interessieren, damit ich lernen kann, auf was man als Käufer achten sollte und ich mit den Zahlen und Begriffen etwas anfangen kann. :ja:

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Ungelesener Beitrag von Heike »

margit hat geschrieben:Ja Heike, wenn das die anderen auch interessiert, sehr gern.
Gut, dann bitte ich dieses Zertifikat -> hier herunterzuladen oder im Browser anzusehen, am besten in einem neuen Fenster, um beide Inhalte zu sehen – diesen Beitrag hier und das Zertifikat. :-)

So, das datierte Zertifikat ist personalisiert an den Inhaber, Herr Höllige, von einem deutschen Labor, offensichtlich der originale Prüfbericht. Wirkt authentisch. Negativbeispiel: in einen Briefbogen der Firma hineinkopierte Werte, die nicht nachvollziehbar machen, woher sie stammen und ob sie vollständig sind. Hier wird deutlich, dass die Kosmetikverordnung erfüllt ist, die nämlich Informationen verlangt über »Name und Anschrift des Experten für die Bewertung kosmetischer Mittel (diplomierte/staatlich geprüfte Fachkraft), der für die Sicherheitsbewertung verantwortlich ist«. Gut, manche wollen das Labor nicht nennen, aber schön wäre schon ein retuschierter Bericht. :-)

Mikrobiologische Untersuchungen liegen vor, alle sind im gesetzlichen Rahmen, sprich ohne Befund (die Angabe < 10/g ist standardisiert und sagt aus, dass nichts gefunden wurde; bei einem konkreten Befund würde dort eine konkrete Zahl stehen, z. B. 20/gr).

Die Säurezahl ist sehr wichtig, sie zeigt an, wie frisch ein Fett ist. Der Wert von 1,4 ist ausgezeichnet und kennzeichnet die Butter als sehr frisch. (Zur Info: Herr Höllige erläuterte, dass die Sheanüsse für die Shea WaLe immer frisch verarbeitet werden, sie lagern nicht. Das ist in der Regel ganz anders; oft werden die Nüsse vor dem Pressen monatelang gelagert und sind nicht immer besten Bedingungen ausgesetzt. Feuchtigkeit, beschädigte Nüsse usw. fördern hydrolytische Prozesse bereits in den Nüssen.

Dem entspricht der FFA-Wert, Free Fatty Acids, der die Menge an freien Fettsäuren nennt, die durch enzymatische Prozesse oder durch Hydrolyse vom Glycerin abgespalten wurden. Er ergibt sich aus der Division der Säurezahl mit 2. Sehr guter Wert!

Die Peroxidzahl (POZ) zeigt den Grad der Oxidation und ist ebenfalls ein Hinweis auf Alterungsprozesse. Sie ist nicht so aussagekräftig wie FFA und SZ, da die POZ oft sprunghaft steigen kann, wenn z. B. die fetteigenen Antioxidantien aufgebraucht sind. Der Wert von 16,4 liegt über dem Grenzwert von 15 für native Fette, das ist keine Lebensmittelqualität mehr. Übliche native Sheas haben allerdings nicht selten Werte um 300 … daher erscheint mir persönlich dieser Wert als akzeptabel. Ich werde die Shea in anderthalb Jahren statt 2 aufbrauchen. ;-) Wichtig: auch Überschreitungen von Grenzwerten bedeuten nicht, dass das Produkt ungeeignet ist, sondern im Fall von FFA, SZ und POZ vor allem prognostiv, dass die Haltbarkeit sich verkürzt. Die Shea Nilotica von Herrn Reike hatte beispielsweise ebenfalls einen erhöhten FFA-Wert; ich würde die Butter dennoch wieder kaufen und eben eine kürzere Haltbarkeit einplanen – die anderen Werte sind gut. Man muss sich im Klaren sein, dass es Naturprodukte sind.

Weiter: das Fettsäurespektrum
weist die Butter als typisch aus (bei manchen Fetten gibt es gerne Fälschungen, ein ungewöhnliches Fettsäurespektrum kann ein erster Hinweis sein).

Dann folgt eine Sicherheitsbewertung, die sich auf die entsprechenden §§ der Kosmetikverordnung bezieht, die Aussagen decken sich mit den gesetzlichen Vorgaben.

Es fehlen Hinweise zu Schwermetallen, Pestiziden, Weichmachern, wenn man es eng nimmt. Allerdings zahlt er das alles selbst, als Kosten kann man annehmen, dass er mehrere Hundert Euro für diese Parameter bezahlt hat ( ca. 100 Euro für das Fettsäurespektrum, jeweils 10–15 Euro für POZ und SZ, die Mikrobiologie ist abhängig davon, was man testet … das sind schnell 300 Euro).

Insgesamt ist dies das umfassendste Zertifikat, das ich je von einem Händler bekommen habe – und das zudem online abrufbar ist. Dem gegenüber stehen Firmen, die gar nicht erst antworten oder nichts zusenden.
Liebe Grüße
Heike

Lilia

Ungelesener Beitrag von Lilia »

Heike hat geschrieben: So, das datierte Zertifikat ist personalisiert an den Inhaber, Herr Höllige, von einem deutschen Labor, offensichtlich der originale Prüfbericht. Wirkt authentisch. Negativbeispiel: in einen Briefbogen der Firma hineinkopierte Werte, die nicht nachvollziehbar machen, woher sie stammen.
Der Wunsch, der hinter dieser Aussage steckt, ist wieder sehr schwierig umzusetzen. :/

Hierzu gibt es von verschiedenen Lieferanten auf meine konkreten Nachfragen zu den Analysezertifikaten folgende Aussage:
Es ist zumeist vom Lieferanten nicht erwünscht, die Original-Prüfberichte zu veröffentlichen. Auch nicht retuschiert!
Sobald man nicht selbst ein Labor beauftragt hat, wie in diesem Fall Herr Höllige, ist die gängige Praxis, die Werte in einem eigenen Dokument an die Kunden weiterzugeben.

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Lilia hat geschrieben:Hierzu gibt es von verschiedenen Lieferanten auf meine konkreten Nachfragen zu den Analysezertifikaten folgende Aussage:
Es ist zumeist vom Lieferanten nicht erwünscht, die Original-Prüfberichte zu veröffentlichen. Auch nicht retuschiert!
Sobald man nicht selbst ein Labor beauftragt hat, wie in diesem Fall Herr Höllige, ist die gängige Praxis, die Werte in einem eigenen Dokument an die Kunden weiterzugeben.
Warum wollen die das nicht? Weil da auch Werte stehen, die man gerne ungenannt haben möchte? Wenn das Labor retuschiert ist, sehe ich keinen Grund, DIR nicht das gesamte Ergebnis vorzulegen – doch, einen: da ist was faul. Das Retuschieren des Labors oder des Lieferanten wird sogar von großen Ölfirmen so gehandhabt, die nehmen den »Tippexator«. ;-)
Lilia, lass' Dir keinen Bären aufbinden. Du zahlst gutes Geld und willst alles über die Ware wissen.
Liebe Grüße
Heike

Sly

Ungelesener Beitrag von Sly »

Na damit kann ich doch mal was anfangen. Ich habe mich auch schon gefragt was mir als Laien ein Analyse-Zertifikat bringt wenn ich es doch nicht deuten kann.
Ich habe mir das PDF und deinen Text dazu ausgedruckt und werde es in Ruhe durchgehen.
Vielen Dank Heike!!!

Sly

Ungelesener Beitrag von Sly »

Hab auch schon Fragen dazu:
Heike hat geschrieben:Mikrobiologische Untersuchungen liegen vor, alle sind im gesetzlichen Rahmen, sprich ohne Befund (die Angabe < 10/g ist standardisiert und sagt aus, dass nichts gefunden wurde; bei einem konkreten Befund würde dort eine konkrete Zahl stehen, z. B. 20/gr).
Eigentlich heißt das doch nur weniger als 10 :gruebel:
Heike hat geschrieben:Die Säurezahl ist sehr wichtig, sie zeigt an, wie frisch ein Fett ist. Der Wert von 1,4 ist ausgezeichnet und kennzeichnet die Butter als sehr frisch.
Wie hoch ist der Grenzwert?
Heike hat geschrieben:Allerdings zahlt er das alles selbst, als Kosten kann man annehmen, dass er mehrere Hundert Euro für diese Parameter bezahlt hat ( ca. 100 Euro für das Fettsäurespektrum, jeweils 10–15 Euro für POZ und SZ, die Mikrobiologie ist abhängig davon, was man testet … das sind schnell 300 Euro).
Da wundert es aber auch nicht dass die kleinen Händler sich sträuben oder?

margit

Ungelesener Beitrag von margit »

Da wundert es aber auch nicht dass die kleinen Händler sich sträuben oder?
Die Zwischenhändler sind ja damit nicht gemeint.

Und wenn ich eine Ware wie die Sheabutter in großem Rahmen vermarkte,
dann sollten die Ausgaben für ein Zertifikat ím Interesse der Transparenz auch einkalkuliert werden.
Die 300 Euro können doch leicht bei der Preiskalkulation mit eingerechnet werden und können den Preis nicht in die Höhe treiben.

Sly

Ungelesener Beitrag von Sly »

margit hat geschrieben:Die Zwischenhändler sind ja damit nicht gemeint.
Ach so :argstverlegen:

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Sly hat geschrieben:
Heike hat geschrieben:Mikrobiologische Untersuchungen liegen vor, alle sind im gesetzlichen Rahmen, sprich ohne Befund (die Angabe < 10/g ist standardisiert und sagt aus, dass nichts gefunden wurde; bei einem konkreten Befund würde dort eine konkrete Zahl stehen, z. B. 20/gr).
Eigentlich heißt das doch nur weniger als 10 :gruebel:
Ich kopiere hier mal die Erläuterung des Chemikers hinein, die Mixing im -> Shea-Thread veröffentlicht hat:
»[…] die Aussage <10/g Candida albicans bedeutet nicht, dass Candida drin ist. Die Angabe liegt lediglich an dem gewählten Ansatz. Es wird 1g Probe auf 10g verdünnt und diese Mischung aufgetragen. Wenn dann auf der Agar-Platte nichts wächst, ist das Ergebnis <10/g. Wenn Candida gewachsen wäre, würden wir einen absoluten Wert, z.B. 20/g angeben. Dies ist also eine quantitative Methode.«
Wie hoch ist der Grenzwert?
Das steht alles im entsprechenden Kernbeitrag, der als PDF zum Download bereitsteht.

Zu allem anderen hat Margit bereits geantwortet.
Liebe Grüße
Heike

margit

Ungelesener Beitrag von margit »

Heike, wäre es nicht möglich, mal so für uns eine
Gegenüberstellung von Soll und max Werten zu versuchen. *


Die Frage kam ja jetzt von Sly.
Wie hoch ist die Säurezahl max.
habs gefunden :) 4 mg KOH/g

Das heißt die Säurezahl mit 1.46 liegt im zulässigen Bereich.


`*Sorry, ich gehe in mich und lese alle deine Informationen.

Sly

Ungelesener Beitrag von Sly »

Hab's jetzt auch gefunden :fred:

Entschuldige die blöde Frage.

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Sly hat geschrieben:Hab's jetzt auch gefunden :fred:

Entschuldige die blöde Frage.
:knutsch:
Liebe Grüße
Heike

wilma

Ungelesener Beitrag von wilma »

Noch eine kurze Ergänzung zur Peroxidzahl.

Die POZ steigt zunächst an, wenn das Fett oxidiert. Sie kann danach aber wieder abfallen - die Peroxide werden zu anderen Stoffen weiter oxidiert. Deshalb ist es sinnvoll, die POZ im Zusammenhang mit anderen Werten zu betrachten. Zum Beispiel niedrige POZ zusammen mit deutlich erhöhter Säurezahl/FFA kann dennoch auf erheblich gealterte Ware hinweisen.

margit

Ungelesener Beitrag von margit »

Säurezahl: max. 4,0 mg KOH/g
Peroxidzahl: max. 10,0 meq/kg

Diese Werte habe ich bei Granatpafelshop gefunden.

Wie beurteilen und bewerten?

Und werden hier max Werte angegeben.
Ein Analysenzertifikat ist das ja wohl nicht.

Eher vom Verkäufer genannter Durchschnitt, von mehreren Analysen???

Sollte das so sein?

wilma

Ungelesener Beitrag von wilma »

margit hat geschrieben:Säurezahl: max. 4,0 mg KOH/g
Peroxidzahl: max. 10,0 meq/kg

Diese Werte habe ich bei Granatpafelshop gefunden.

Wie beurteilen und bewerten?

Und werden hier max Werte angegeben.
Ein Analysenzertifikat ist das ja wohl nicht.

Eher vom Verkäufer genannter Durchschnitt, von mehreren Analysen???

Sollte das so sein?

Schau mal, Margit:
Heike hat geschrieben:Materialien zur Initiative »Ölqualität«:
Analysezertifikate von pflanzlichen Ölen und Buttern:
Hinweise zur Interpretation


Native/nicht raffinierte Öle (für Olivenöl gelten z. T. andere Kennzahlen):
Säurezahl: max. 4 (entspricht FFA-Wert = Free Fatty Acids von 2) (Ausnahme: Palmöl mit 10)
Peroxidzahl: max. 15
raffinierte Öle:
Säurezahl: max. 0,6 (entspricht FFA-Wert = Free Fatty Acids von 0,3)
Peroxidzahl: max. 5
Wenn es sich um ein unraffiniertes Öl handelt, würde ich sagen: in Ordnung. Ich verstehe das "max." so, dass das der höchste gemessene Wert ist, der bei mehreren Analysen herauskam.


Anderes Beispiel:
FFA 4
POZ 3

Säurezahl geteilt durch 2 = FFA, bzw.
FFA mal 2 = Säurezahl

In diesem Beispiel also
FFA 4 = Säurezahl 8 -> erhöht, auch bei unraff. Fett, weist auf Alterung hin
POZ 3 -> in Ordnung.
Zusammen mit der erhöhten Säure/FFA-Zahl kann man aber vermuten, dass das Fett doch schon gealtert ist, falls die POZ-Zahl schon wieder am Absinken ist.

Hilft das?

Thomas
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Ungelesener Beitrag von Thomas »

Hallo,

ich finde diese Initiative sehr gut und kann sie nur unterstützen. Seriöse Händler werden sich wohl schon daran beteiligen, auch wenn nicht immer alles an Analysen erfüllt werden kann - ist schon ein großer finanzieller Faktor. Aus diesem Grunde sind auch die Lieferanten unserer Händler sehr knauserig mit Analysen.

Heike hat sich sehr viel Mühe gegeben damit. Vielleicht könnte man Händlern noch eine kleine Adresssammlung von günstigen Laboren zur Verfügung stellen.

Gruß Thomas

Mixine

Ungelesener Beitrag von Mixine »

Heike hat geschrieben:
Lilia hat geschrieben:Hierzu gibt es von verschiedenen Lieferanten auf meine konkreten Nachfragen zu den Analysezertifikaten folgende Aussage:
Es ist zumeist vom Lieferanten nicht erwünscht, die Original-Prüfberichte zu veröffentlichen. Auch nicht retuschiert!
Sobald man nicht selbst ein Labor beauftragt hat, wie in diesem Fall Herr Höllige, ist die gängige Praxis, die Werte in einem eigenen Dokument an die Kunden weiterzugeben.
Warum wollen die das nicht? Weil da auch Werte stehen, die man gerne ungenannt haben möchte? Wenn das Labor retuschiert ist, sehe ich keinen Grund, DIR nicht das gesamte Ergebnis vorzulegen – doch, einen: da ist was faul. Das Retuschieren des Labors oder des Lieferanten wird sogar von großen Ölfirmen so gehandhabt, die nehmen den »Tippexator«. ;-)
Lilia, lass' Dir keinen Bären aufbinden. Du zahlst gutes Geld und willst alles über die Ware wissen.
ist es denn nicht so dass man bei warengut/rohstoffen je nach dem wofür sie zum gebrauch angeboten werden immer ein zertifikat oder nachweis darüber bringen muss dass diese ware zu dem bestimmten zweck einwandfrei ist?

oder genügt es sich als "händler" "lieferant" oder "hersteller" zertizifieren zu lassen?

aus mir spricht natürlich ein unwissen über die rohstoffindustrie aber wenn ich ein öl verkaufe dann verkaufe ich es entweder zum essen (muss ich wissen dass alles ok ist) oder zum draufschmieren (soll doch auch wissen dass alles mit rechten dingen zugeht) ... oder zum verbrennen (dass lasse ich außen vor ;))

dass sich lieferanten einfach entscheiden keine informationen rauszugeben spricht dann aber eher dagegen ... oder berufen sich die lieferanten nur auf bestimmte normen? öl xy etspricht der norm xy?

wilma

Ungelesener Beitrag von wilma »

Wenn Du professionell z.B. Seifen herstellen und diese verkaufen willst, brauchst Du Zertifikate für jeden einzelnen Rohstoff und für jede Charge wieder neu.

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Mixing hat geschrieben:… ist es denn nicht so dass man bei warengut/rohstoffen je nach dem wofür sie zum gebrauch angeboten werden immer ein zertifikat oder nachweis darüber bringen muss dass diese ware zu dem bestimmten zweck einwandfrei ist?
Ja, genauso ist es. Ich hatte es im Kernbeitrag beim Infoblatt ergänzt, hier noch einmal die Aussagen des Bundesminsteriums für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Hervorhebungen durch mich):

Definition eines kosmetischen Mittels
Kosmetische Mittel sind Stoffe oder Zubereitungen aus Stoffen zur äußerlichen Anwendung am Menschen oder in der Mundhöhle zur Reinigung, zum Schutz, zur Erhaltung des guten Zustands, zur Parfümierung, zur Veränderung des Aussehens oder des Körpergeruchs.

Bereithalten von Unterlagen
Der in einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaft oder einem anderen Vertragsstaat des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum ansässige Hersteller von kosmetischen Produkten oder der für die Einfuhr Verantwortliche muss unter der auf dem Produkt gekennzeichneten Anschrift oder bei einem Beauftragten folgende Unterlagen laut § 5b der KosmetikV bereithalten:

1. Qualitative oder quantitative Zusammensetzung des Erzeugnisses
2. Physikalisch-chemische und mikrobiologische Spezifikationen der Ausgangsstoffe und des Erzeugnisses sowie Unterlagen über die Reinheit und die mikrobiologische Beschaffenheit des kosmetischen Mittels
3. Belege, über die Herstellungsweise nach Guter Herstellungspraxis (GMP) gemäß § 5c Abs. 1 (siehe unten)
4. Bewertung der Sicherheit des kosmetischen Mittels für die menschliche Gesundheit gemäß § 5b Abs. 2
5. Name und Anschrift des Experten für die Bewertung kosmetischer Mittel (diplomierte/staatlich geprüfte Fachkraft), der für die Sicherheitsbewertung verantwortlich ist


Gerade aus letzerem wird ersichtlich, dass kosmetische Rohstoffe bei Einfuhr gesetzlichen Bestimmungen unterliegt, die eine Analyse der Reinheit, mikrobiologischen Beschaffenheit und Unbedenklichkeit für die menschliche Gesundheit fordern. Hier greifen die Anspüche an Speiseöle und Öle als kosmetisches Mittel in einander. :-) Sprich: unsere native Sheabutter muss, auch wenn wir sie nicht essen, mikrobiologisch und im Hinblick auf andere Kontaminanten einwandfrei sein.

Bei Herrn Höllige ist er der für die Einfuhr Verantwortliche, daher das Zertifikat. Ohne darf er sie Shea nicht verkaufen. Unsere Händler wiederum kaufen die Öle und Buttern an, dort ist es ein anderer, der diese Papiere haben muss. Selbst wenn das über mehrere Zwischenhändler geht, hat es einer machen müssen.

Ich entwerfe mal ein Szenario (das nicht illusionistisch ist; Seifensieder werden ja des öfteren kommerziell): Wenn einer von uns in Zukunft Seifen oder Kosmetika produzieren möchte, muss er gegenüber seinem Veterinäramt ebenfalls die Papiere für jeden Rohstoff parat halten. Da kann man sich nicht erlauben, auf die Aussage seines Lieblingshändlers zu verweisen, dessen Lieferant habe gesagt, es gebe keine mikrobiologische Überprüfung des Öls. Es gibt sie.
Liebe Grüße
Heike

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