Pflege für meine extrem trockene Haut

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

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Eulalie
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Pflege für meine extrem trockene Haut

Ungelesener Beitrag von Eulalie »

Ihr Lieben,

ich habe eine so extrem trockene Haut, dass ich schon oft auf Hautkrankheiten getippt habe. Wenn die Pflege nicht ausreicht, habe ich ganz schnell Schuppen an Wangen, Nase und Stirn, darunter ist die Haut dann entzündet. Zudem kann ich mir dann nicht mal die Augen reiben, ohne dass die Haut sofort offen wäre. Die Augen schmerzen dann auch sehr.

Die einzigen halbwegs wirksamen Kauf-Produkte waren im Winter Tag und Nacht Linola Fett (60% Fett), im Sommer nur nachts und tagsüber Linola Gesicht (30%). Für die Augen hab ich oft noch Vaseline benutzt.

Nach einer guten und einer tollen Coldcream, wollte ich "richtige Cremes" mit Wirkstoffen und hab mir eine Nacht- und eine Tagescreme gerührt. Leider sind beide nicht ausreichend. Die Tagescreme werd ich leider höchstens im Hochsommer nehmen können, die Nachtcreme reicht nur, wenn ich unter 6 Stunden schlafe.

Habt ihr Tipps und Ideen für mich? Bin über jede Hilfe dankbar!

Hier noch die Rezepte (in % wobei ich Konservierer und Duft nicht mitberechnet hatte):

Meine 1. Coldcream
15 Bienenwachs
60 Erdnussöl
25 Hammameliswasser

Meine verbesserte Coldcream
15 Bienenwachs
60 Öle (18 Raps, 18 Mandel, 10 Jojoba, 10 Shea, 4 Borretsch)
25 Hamameliswasser

Meine Nachtcreme mit Lanolin
13 Lanolin
5 Bienenwachs
27 Öle (12 Erdnussöl, 8 Sonnenblumenöl, 2 Hanf, 1 Lein, 4 Jojoba)
14 Butter (8 Sheabutter, 6 Kakaobutter)
1 Cetearylalkohol
30 destilliertes Wasser
10 Wirkstoffe (0,2 Allantoin, 3 D-Panthenol, 2 Glycerin, 2 Natriumlaktat, 1 Vitamin E)
+ Konservierung mit 10 Tropfen Geogard + 10 Tropfen Duft

Meine Tagescreme mit Lipodermin
25 Öl (12 Raps, 8 Mandel, 2 Jojoba, 2 Borretsch, 1 Wildrose)
8 Sheabutter
5 Emulsan
2 Cetearylalkohol
47,8 Hamameliswasser
12 Wirkstoffe (3 D-Panthenol, 2 Glycerin, 2 Nicotinamid, 3 Lipodermin, 1 Vitamin E)
0,2 g Xanthan transparent
+ Konservierung mit 10 Tropfen Geogard + 10 Tropfen Duft

Danke für eure Hilfe!
Liebe Grüße
Eulalie

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Nine
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Ungelesener Beitrag von Nine »

Hallo Eulalie,

mein spontaner erster Eindruck: viel zuviel Fett, viel zu wenig Feuchtigkeit. Deine Nachtcreme hat über 50% Fette, da erscheint es mir nicht verwunderlich, wenn deine Haut darunter "vertrocknet"! Außerdem sehe ich den Emulgator nicht in der Nachtcreme, oder hab ich den überlesen? (Oder wird das vom Lanolin geleistet?) Dann: wie konservierst du? Die Angabe von "10 Tropfen" sagt ja ohne Angabe der Gesamtmenge nichts aus :-) (sollte bei 0,5 bis 1% liegen bei Geogard, je nach Menge der Creme und erwünschter Konservierungsdauer).

Ich würde dir die Zugabe von Aloe Vera empfehlen, sowie von alpha-Bisabolol (aus der Kamille), beides mit entzündungshemmenden und lindernden Eigenschaften. Und das Verhältnis Fett- zu Wasserphase deutlich Richtung letzterer verschieben.

Grüessli Nine

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Pialina
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Ungelesener Beitrag von Pialina »

Hallo Eulalie!
Übersichtlicher und damit einfacher für uns, Deine Rezepte zu beurteilen ist es, wenn Du sie in den Rezepterechner eingibst und direkt hierher kopierst. Ich habe mal ein Rezept von Dir in den Rechner eingegeben:


Eulalies Tagescreme mit Lipodermin (100 g)


Die Rezeptur besteht aus folgenden Ingredienzien:
40 % Fettphase (40 g)

Öle, Buttern und Wachse (33 g | 33 %):
12 g Rapsöl (12 %)
8 g Mandelöl (8 %)
2 g Jojobaöl (2 %)
8 g Sheabutter (8 %)
2 g Borretschöl (2 %)
1 g Wildrosenöl (1 %)

Emulgatoren/Konsistenzgeber (7 g | 7 % | 12.5 % der Fettphase¹)
5 g Emulsan (5 %)
2 g Cetearylalkohol (2 %) als Konsistenzgeber

60 % Wasserphase (60 g)

Wirkstoffe (11 g | 11 %):
3 g Panthenol (3 %)
2 g Glycerin (2 %)
2 g Niacin (2 %)
3 g Lipodermin (3 %)
1 g Vitamin E (1 %)

Hilfs- und Zusatzstoffe (1.2 g | 1.2 %):
0.2 g Xanthan transp. (0.2 %)
1 g Geogard (1 %)

47.8 g Hamamelis-Wasser (47.8 %)
Liebe Grüße,
Pialina

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Ungelesener Beitrag von Pialina »

Die Fettphase Deiner Tagescreme würde ich verändern in Richtung Linolsäure, ich zitiere von Olionatura.de: "Linolsäurehaltige Öle sind mit ihrer glättenden und stabilisierenden Wirkung auf die Barriereschicht des Stratum Corneum vor allem bei trockener, schuppiger Haut zu empfehlen."
Das Rapsöl würde ich weglassen, stattdessen z.B. den Anteil Mandelöl auf 12% erhöhen und 8% Arganöl hinzunehmen.

Die Hydratisierer würde ich ebenfalls anders zusammensetzen, sehr befeuchtend empfinde ich jeweils 3% Urea und Glycerin, beide wirken synergetisch. Eventuell braucht Deine Haut auch mehr - 5% Urea und 5% Glycerin wären auch eine Option.

Eventuell braucht Deine Haut schnell verfügbares Wasser - probiere es doch einmal mit weniger Cetearylalkohol und nimm 0,5-1% Lysolecithin dazu.
Liebe Grüße,
Pialina

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Ungelesener Beitrag von Pialina »

Bei Deiner Nachtcreme würde ich ebenfalls auf die Kombination Urea + Glycerin, eventuell mit Panthenol ergänzt setzen.
Vielleicht machst Du erstmal eine kleinere Menge, um zu testen, ob die Cremes verträglich sind.
Warst Du schon einmal bei einem Dermatologen wegen der Trockenheit deiner Haut?
Liebe Grüße,
Pialina

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Eulalie
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Ungelesener Beitrag von Eulalie »

Ihr Lieben,

danke für eure schnellen Antworten!

Da bis jetzt nur Cremes mit 60% Fettanteil geholfen haben, ist die Nachtcreme eine W/O (genau mit Lanolin als Emulgator). 6 Stunden lang hilft sie auch gut. Bei der Tagescreme und allen bisher probierten O/Ws spannt die Haut und ich bekomme juckende Stellen mit Schuppen, wie ich sie auch ohne Cremes bekomme.

Aloe Vera und alpha-Bisabolol hab ich hier, ich dachte aber, das wären eher Feuchtigkeitsspender für unreine Haut?

Für die Linolsäure sorgt gerade das Rapsöl (15-10 %), bzw in der Nachtcreme Erdnuss- und Sonnenblumenöl.
Urea hab ich noch nicht. Da Glycerin wesentlich doller hydratisierend sein soll, dachte ich das würde mit den anderen Feutchtigkeitsspendern (Lipodermin, Panthenol, Nicotinamid, Vitamin E, Allantoin, Natriumlaktat,) ausreichen.
Also kommt auf meinen Einkaufszettel schon mal Urea und Lysolecithin. Danke für die Anregungen!

Ja, ich bin seit meiner Kindheit deshalb immer wieder beim Hautarzt. Und immer wieder ergebnislos. Hab hunderte Cremes, aus Drogerie, Apotheke und auch Verschreibungspflichtige durch. Geholfen hat wirklich nur Linola (und auf dem Kopf Stieprox).

Danke für eure tolle Hilfe und das Umrechnen des Rezeptes!
Liebe Grüße
Eulalie

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Ungelesener Beitrag von Beauté »

Darf ich noch ergänzen: bei der Planung von Harnstoff den Natriumlactat-Milchsäure-Puffer nicht vergessen! Details auf ON unter dem Wirkstoff Natiumlactat.
LG - Beauté
Carpe diem!

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Ungelesener Beitrag von Eulalie »

Hallihallo,

danke Beauté, das hab ich zum Glück beides hier.

Zur besseren Lesbarkeit hab ich auch die Lanolin-Creme durch den Rezepe-Rechner gejagt (danke für den Tipp und deine Arbeit, Pialina):

Eulalies Nachtcreme (100 g)

Die Rezeptur besteht aus folgenden Ingredienzien:
60 % Fettphase (60 g)

Öle, Buttern und Wachse (41 g | 41 %):
12 g Ernussöl (12 %)
8 g Sonnenblumenöl (8 %)
4 g Jojobaöl (4 %)
8 g Sheabutter (8 %)
6 g Kakaobutter (6 %)
2 g Hanföl (2 %)
1 g Leinöl (1 %)

Emulgatoren/Konsistenzgeber (19 g | 19 % | 31.7 % der Fettphase¹)
13 g Lanolin (13 %)
5 g Bienenwachs (5 %)
1 g Cetearylalkohol (1 %)

40 % Wasserphase (40 g)

Wirkstoffe (8.2 g | 8.2 %):
0.2 g 0,2 Allantoin (0.2 %)
3 g D-Panthenol (3 %)
2 g Glycerin (2 %)
2 g Natriumlaktat (2 %)
1 g Vitamin E (1 %)

Hilfs- und Zusatzstoffe (1 g | 1 %):
1 g Geogard (1 %)

30.8 g Wasser (30.8 %)
Liebe Grüße
Eulalie

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Pialina
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Ungelesener Beitrag von Pialina »

Eulalie hat geschrieben:
Dienstag, 8. Januar 2019, 18:20
Für die Linolsäure sorgt gerade das Rapsöl (15-10 %), bzw in der Nachtcreme Erdnuss- und Sonnenblumenöl.
Rapsöl und Erdnussöl sind eher Ölsäure-dominiert, sie enthalten vergleichsweise wenig Linolsäure im Gegensatz zu anderen Ölen wie z.B. Traubenkernöl mit 70% Linolsäure. Kennst Du die Ölgruppen nach Olionatura? Linolsäure-dominierte Öle sind in der Gruppe B3 zusammengefasst.
Liebe Grüße,
Pialina

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Ungelesener Beitrag von Inge »

Bei meinen schuppigen Schienenbeinen hat die Kombination Glycerin, Sodium PCA und Natriumlaktat erst richtig geholfen. Hanföl würde ich, zumindest in der Nachtcreme, auch etwas höher ansetzten.
Viel Erfolg beim Rühren und schnelle Besserung!
LG Inge

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rosengarten
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Ungelesener Beitrag von rosengarten »

Ich habe auch längere Zeit eine fettige Creme mit bestimmt auch 30 % Fett gecremt, war toll - für den Moment.

Als ich dann die Diagnose Rosacea bekam musste ich ja umsteigen (die Fettcreme war wahrscheinlich auch der Auslöser für die Erkrankung) - Fett ist da Gift für.
Und dann kam das böse Erwachen, meine Haut war trocken, hat immer nur gespannt, jede Feuchtigkeitscreme war nur unangenehm. Meine Haut hatte verlernt SELBST Fett herzustellen. Es war ein langer Prozess bis mir jetzt auch eine leichte Feuchtigkeitscreme ausreicht.

Also mit einer 60 % Fett Creme ist es kein Wunder dass deine Haut so trocken ist, das wurde ja weiter oben auch schon geschrieben.
Versuche nach und nach den Fettanteil zu reduzieren - immer 2 % weniger. Und 13 % Lanolin würde ich auf max. 5 % reduzieren. Lysolecithin hilft gegen das Spannen und macht die Creme schön feucht. Als Emulgator kann ich dir Simulgreen empfehlen, musst Du aber schauen wer den noch führt. Soll nicht mehr hergestellt werden
Ein Garten macht viel Arbeit, aber noch mehr Freude


Liebe Grüsse
Pia

Rabin
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Ungelesener Beitrag von Rabin »

Ich kenne mich mit so hohen Fettphasen zwar überhaupt nicht aus, aber nachdem ich mir mal die INCIs von Linola angesehen habe, wird dort auf eine hohe Okklusion in Kombination mit Linolsäure gesetzt, sowas müsste sich doch ergänzt durch ausreichend Feuchtigkeitsbinder realisieren lassen.
Für die Fettphase könnte man eine Kombination aus Avocadoöl, Traubenkernöl und Sheabutter nehmen.
Beim Emulgator bin ich überfragt, würde aber auf jeden Fall ein Lecithin mit einplanen.
Was die Feuchtigkeitsbinder angeht, gibt es reichlich Auswahl, bei mir ist es die Kombination aus Aloe Vera, Hyaluronsäure, Algenextrakt und Glycerin (inwieweit das hier überhaupt passt, kann ich nicht sagen) - gegen Glycerin und Urea ist auch nichts einzuwenden.

Mir schwirrt da noch die Barriereschutzbasis, Avocadin uns Phytosterol Macadamiate im Hinterkopf rum :gruebel:

Hanföl und speziell das Leinöl würde ich nicht zu hoch dosieren, da die alpha-Linolensäure schnell zu anregend wird, wenn die Haut empfindlich ist.
Liebe Grüße
Birgit

mano
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Ungelesener Beitrag von mano »

Hallo Eulalie,
das klingt nicht gut mit deiner Haut. Warst du schon mal bei einem Hautspezialisten? Da du auf eine Hautkrankheit tippst.

Ich kann mich den Antwortenden vor mir nur anschliessen. Mir scheint die Fettphase sehr hoch, die Feuchtigkeitsbinder dagegen eher gering. Meine Haut ist nicht fettarm, aber feuchtigkeitsarm. Sie braucht viele Stoffe, die Feuchtigkeit binden, sonst brennt sie den ganzen Tag und wird pergamentartig, auch fettet sie dann irre nach. Vielleicht braucht deine auch sehr viel Feuchtigkeit, um überhaupt wieder Fette verwerten zu können und die Barriereschicht reparieren zu können. Ich würde daher runter mit der Fettphase, aber darin Sterole verbauen und die Barriereschutzbasis. Alles, was die Haut reizen könnte, würde ich vermeiden, also nur milde Öle nehmen, kein Wildrosenöl und Lipodermin. Generell würde ich auf wenig Inhaltsstoffe setzen. Die Kombi je 5%Urea und 5% Glycerin ist sehr effektiv, wobei Urea auf offenen Hautstellen auch wieder brennen kann. Da findest du hier im Forum oder auf Olionatura sicher noch andere Kombinationen von Wirkstoffen, die sehr effektiv befeuchten.
Ich würde mal um die 30%Fettphase rühren, du kannst ja immer noch durch ein Tröpfchen öl etwas mehr "nachölen".

Ich wünsche Dir gute Besserung!
Mano

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Pialina
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Ungelesener Beitrag von Pialina »

Leinöl eignet sich nicht für den Einsatz in Cremes/Lotionen, da es sehr schnell oxidiert.
Liebe Grüße,
Pialina

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Eulalie
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Ungelesener Beitrag von Eulalie »

Ihr Lieben,

toll, dass ihr mir alle helfen wollt!

Ich glaube, dafür muss ich aber noch etwas weiter ausholen, da meine Haut wirklich aus der Reihe tanzt.
(Zu Unterlagerungen, Rosacea, Cuperose, Unreinheiten oä neige ich aber nicht.)

Ich war bei diversen HautärztInnen, KosmetikerInnen, HeilpraktikerInnen und sogar einem sogenannten Schamanen.
Meine jetzige Hautärztin empfahl mir die Linola - nachdem sie meine Haut mit zwei Geräten untersucht hatte und feststellte, dass meiner Haut Fett und nicht Feuchtigkeit fehlt.
(Deshalb bin ich auch noch faltenfrei :yeah: )

Geholfen haben mir:
1. reine Öle (besonders gut Raps und Lein, deshalb hab ich die auch in die Cremes gepatscht) auf das nasse Gesicht
2. Linola fett und
3. zum abheilen die Coldcream mit Hamaelis und danach die oben genannte Nachtcreme (außer mit Linola gings meiner Haut nie besser)

Deshalb würde ich jetzt gerne die Nachtcreme optimieren. Bei der Tagescreme überlege ich eher auch zu einer W/O zu wechseln. Da ich dafür bis jetzt nur Lanolin habe, ist der Anteil in der Creme auch so hoch (siehe Wollwachsrechner).

Ich werd mir die empfohlenen Wirkstoffe und Öle jetzt genauer angucken. Vielleicht auch wirklich alle nach und nach in Cremeversuchen ausprobieren. (Abgesehen von Avocadoöl und Avocadin, da sie für mich genausowenig vertretbar sind wie Palmöl, Mikroplastik und Canaubawachs.)

Ich wünsch euch einen schönen Abend!
Liebe Grüße
Eulalie

mano
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Ungelesener Beitrag von mano »

Phospholipon wär noch was für dich.

Nishna
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Ungelesener Beitrag von Nishna »

Hallo,
meine Schwester hat jahrelang auch nur fette Cremes aus der Apotheke benutzt, weil alles andere ihr zu wenig war. Wie bei dir fehlt ihrer Haut Fett, das sie irgendwann gar nicht mehr alleine herstellen konnte. Geholfen hat ihr eine Tagescreme, die hauptsächlich auf Schutz ausgelegt war mit unter anderem Imwitor, Phospholipon, Avcocadin, Gamma-Oryzanol und anfangs etwas Cetearyl Alkohol (für das Schutzgefühl), später konnte ich das weglassen. Und die Nachtcreme, deutlich fettiger mit Montanov68 + Lysolecithin, Nachtkerzenöl und Urea. Es sind natürlich noch andere Öle und Wirkstoffe enthalten. Als Feuchtigkeitsspender haben sich je 2% Sodium PCA, Glyzerin und Natriumlaktat (+2% Urea) bewährt. Meine Rezepte für sie haben allerdings immer Mecker im Rezepterechner bewirkt. :-) Es hat allerdings 1 Jahr gedauert bis ich die Kombinationen ändern konnte und zwei Jahre bis nicht mehr so extrem fettbedürftig war. Bei Interesse gerne mehr.

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ardsmuir
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Ungelesener Beitrag von ardsmuir »

Rabin hat es oben schon mal erwähnt.
Schau mal nach Lecithin, zusätzlich. Phospholipon würde ich nicht nehmen, zu trocken.
Emulmetik (behawe hat es) oder schlichtweg Reinlecithin (DM....Z.B .)
Wen Du möchtest vielleicht auch die Barriereschutzbasis noch einbauen. Dafür Prozente am Erdnussöl und/oder Sonnenblumenöl abzweigen.

Persönlich empfinde ich Macadamia und Haferöl sehr schön.
Das Prozent Leinöl esse ich lieber morgens pur in Kombi mit Omega3 Kapseln und Nachtkerzenölkapseln..
Liebe Grüße, Ardsmuir

Humor ist das Must-have unter den Lebensaccessoires (Quelle:flamingowurst)

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Ungelesener Beitrag von RedPoppy »

ardsmuir hat geschrieben:
Samstag, 12. Januar 2019, 01:37
Phospholipon würde ich nicht nehmen, zu trocken.
Emulmetik (behawe hat es) oder schlichtweg Reinlecithin (DM....Z.B .)
Sind Phospholipon 80H und Emulmetik 320 nicht sehr ähnlich, wenn nicht sogar mehr oder weniger identisch? Warum würdest du in diesem Fall Emulmetik bevorzugen (statt Phospholipon)?

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Ungelesener Beitrag von RedPoppy »

:argverlegen: Ich habe nochmal nachgeschlagen: Phospholipon hat einen höheren Phosphatidylcholingehalt als Emulmetik. Also sind die beiden doch nicht soo identisch...

Aber warum ardsmuir würdest du Emulmetik bevorzugen? Ich dachte Phosphatidylcholin ist eine kosmetisch wertvolle Substanz. :gruebel:

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

RedPoppy hat geschrieben:
Samstag, 12. Januar 2019, 16:28
:argverlegen: Ich habe nochmal nachgeschlagen: Phospholipon hat einen höheren Phosphatidylcholingehalt als Emulmetik. Also sind die beiden doch nicht soo identisch...

Aber warum ardsmuir würdest du Emulmetik bevorzugen? Ich dachte Phosphatidylcholin ist eine kosmetisch wertvolle Substanz. :gruebel:
Aus persönlichen Gründen vermutlich :) denn Phospholipin ist hautphysiologisch gesehen das Beste was es für uns Selberrührer am Markt zu kaufen gibt :). 1% plus 2% Co-Emulgator. Die Haptik steuert man mi den Lipiden. Emulmetik fühlt sich mehr einhuellend an, fettiger so weit ich mich erinnere.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von pialita »

Hallo Eulalie,

ich verfüge über nicht halb soviel Wissen wie meine Vorschreiberinnen, möchte aber trotzdem meinen Senf dazu geben.
Meine Haut ist auch ziemlich trocken, längst nicht so schlimm wie bei dir, aber trocken und besonders um die Augen irgendwie pergamentig, mit 45 kommen dann auch die ersten Falten. Dennoch habe ich immer mal wieder mit Unreinheiten zu tun. Ist aber wohl eher hormonell bedingt und hat nix mir fettiger Haut zu tun.

Jedenfalls hatte ich auch immer das Gefühl, alle gekauften Cremes sind mir zu wenig.
Habe dann angefangen, Öle bzw. Fette pur aufzutragen, was mir ein wesentlich besseres Hautgefühl gab. Am Anfang habe ich reines Kokosöl genommen, das hat nicht gut funktioniert. Hatte das Gefühl, die Haut wird noch trockener.

Im Moment experimentiere ich mit einer Mischung aus unraffinierter Sheabutter als Hauptbestandteil (ist ja u.a. feuchtigkeitsspendend), Jojobaöl und Preiselbeersamenöl. Ich verwende keine Wasserphase, sondern ein Kamillenblütenhydrolat direkt aufs Gesicht und darauf dann das Sheabutter-Ölgemisch. Das erwärme ich leicht, damit es sich besser verteilen lässt, nehme ein paar Tropfen auf die Hand und gebe dann manchmal darauf nochmal Kamillenblütenhydrolat, verreibe es in den Händen und ab aufs Gesicht.
So muss ich nicht mit Konservierung rummachen. Ist aber umständlich mit dem erwärmen. Ich werde die Mischung demnächst mal wie eine Sheasahne aufschlagen, dann lässt sie sich besser auftragen.

Meine Haut findet das offensichtlich super.

Liebe Grüße pialita

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

pialita hat geschrieben:
Samstag, 12. Januar 2019, 21:15
Meine Haut findet das offensichtlich super.
Schön :) Eventuell ist dieser Beitrag für Dich trotzdem interessant :)
Kann ich meine Haut ausschließlich mit Ölen pflegen

@Eulalie, Dich möchte ich noch was fragen :) Kann es sein, dass Deine Haut durch die Zufuhr von hohen Fettphasen verlernt hat Fett zu produzieren? Wie sich herausgestellt hat konnten viele Selbstrührerinnen mit der Zeit die Höhe der FPh reduzieren, das sagt doch etwas aus.
Vielleicht ist das für Dich interessant: klick
und hier
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Eulalie »

Ihr Lieben,

vielen Dank für eure tollen Tipps!

@mano: Danke für die Anregung!

@Nishna: Das klingt sher interessant, verrätst du mir die Rezeptur?
Sodium PCA, Glyzerin und Natriumlaktat Urea werd ich auf jeden Fall ausprobieren. Imwitor auch. Phospholipon und Gamma-Oryzanol guck ich mir noch genauer an. Avcocadin soll gut sein, ist für mich aber umwelttechnisch nicht vertretbar, weil aus Avocados.
Cetearyl Alkohol hab ich eigentlich nicht bewusst eingesetzt, sondern nur drinn, weil ichs hier habe :-)

@ardsmuir: Ginge für den Anfang als Lecithin auch Fluidlecithin CM? (Das hab ich hier)
Um die Barriereschutz-Basis schleich ich schon länger rum. Klingt richtig gut, nur ohne Ceramide sind meine Bestellungen immer schon so hochpreisig...
Macadamia und Hafer probier ich aus. Leinöl war nur, weils beim Ölen gut war. Befürchte aber auch, dass mir die Creme schnell verderben wird.

@pialita: Die Öle klingen super, aber eincremen und selber rühren machen mir so viel Spaß :-)

@Helga: Danke für die links. So fette Cremes benutze ich erst seit einem Jahr. Und hab damit halt endlich Erfolge. Damit meine Haut das fetten nicht verlernt, wollte ich eigentlich wenigstens eine weniger fette Tagescreme haben. (Traue mich jetzt aber nicht, da schon die oben erwähnte mit 40% Fett gar nichts bringt.)
Einer meiner Brüder hat übrigens eine ähnliche Haut, nur noch schlimmer. Ich vermute, das wird vielleicht genetisch oä sein.

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße
Eulalie

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Ungelesener Beitrag von Helga »

pialita hat geschrieben:
Samstag, 12. Januar 2019, 21:15
Habe dann angefangen, Öle bzw. Fette pur aufzutragen, was mir ein wesentlich besseres Hautgefühl gab. Am Anfang habe ich reines Kokosöl genommen, das hat nicht gut funktioniert. Hatte das Gefühl, die Haut wird noch trockener.
Öl ist eben nicht gleich Öl :-) In Kokosöl ist viel Laurinsäure enthalten, die stark mit dem Barriereschutz der Haut interagiert. Heike hat das mal in einem Beitrag erwähnt, den suche ich später.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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ardsmuir
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Ungelesener Beitrag von ardsmuir »

Probiere es mal mit einer kleinen Menge und Fluidlecithin. Ansonsten kriegst Du Reinlecithin günstig (ca 4-5€) im DM. Und ließ Dich mal in die Lecithine ein.
Liebe Grüße, Ardsmuir

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Ungelesener Beitrag von Sunsmile »

Eulalie hat geschrieben:
Sonntag, 13. Januar 2019, 12:21
Einer meiner Brüder hat übrigens eine ähnliche Haut, nur noch schlimmer. Ich vermute, das wird vielleicht genetisch oä sei
Liebe Eulalie, da fällt mir spontan die Leber ein! Bei vielen Hautproblemen steckt eine überlastete Leber dahinter, man denkt als erstes an Alkohol, aber das meine ich damit keineswegs :D Unsere Leber ist im Dauereinsatz und filtert täglich Pestizide, Umweltgifte, Viren, Medikamente usw. aus unserem Blut. Besonders bei einer entzündungsfördernden Ernährung (viel Zucker, viel Fett, viel Weißmehl, wenig Frisches, zu wenig Wasser, Nährstoffmängel) entsteht schnell eine Überlastung, was sich auch auf der Haut zeigen kann. Ich kenne jemanden, die seit ihrer Kindheit extreme (!!!) Ekzene am ganzen Körper hatte und diese durch eine pflanzenbasierte Ernährung (im Grunde vegan, wenn mans genau nimmt) nach 2 Jahren so gut wie besiegt hat. Sie hat dabei jegliche Cremes, Lotionen und Cortison gemieden. Das ist radikal, aber zeigt erstens, dass auch die Leber von Babys "vorbelastet" sein kann, auch Viren wie z.B. Herpes können von der Mutter auf das Kind übertragen werden (Herpes manipuliert das Immunsystem zu seinen Gunsten, was die Haut auch schwächt). Zweitens zeigt ihr Beispiel auch, dass unsere Körper innerlich heilen müssen um die Haut zu stärken. Ich selbst merke, dass meine Akne schlimmer wird, wenn ich meiner Leber etwas "Gutes" tue, also Mariendiestel, Kurkuma oder Schwedenkräuter einnehme..diese Extrakte toleriere ich nur in geringen Mengen, ansonsten wird die entgiftende Wirkung zu stark und die Toxine rezirkulieren im Körper, was sich dann als Entzündungen (Akne) auf der Haut widerspiegelt.. Du schriebst oben auch von entzündeten Stellen, deshalb lasse ich das mit der Leber mal stehen. Ist in jedem Fall ein interessantes Thema, das auch kein Hautarzt dieser Welt thematisiert .. Leider. Unsere Leber ist das tollste auf der ganzen Welt wenn man einmal weiß, was sie täglich für uns filtert, reinigt, speichert, freigibt.. :love:

So, das hilft dir nicht für dein Rezept - aber ist vielleicht ein kleiner Gedankenanstoß? :vollirre:
Herzliche Grüße,

Sunsmile

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Ungelesener Beitrag von Helga »

.... Nicht nur Leber, kann auch ein Vit B12 Mangel sein :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Blüten
Rohstoffqueen
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Ungelesener Beitrag von Blüten »

Liebe Sunsmile,
diese Gedankenanstößchen hatte ich auch, als ich darüber las, daß unser Körper eine einzige chemische Fabrik ist. Ein Wunder :love:
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.

Nicfactor

Ungelesener Beitrag von Nicfactor »

Nur ein ganz kleiner Tipp: habe auch schrecklich trockene Haut und benutze fast ausschließlich Heikes Granatapfel Gesichtsöl (quasi 100% Fett :-) ) Dabei habe ich entdeckt, das ich sofort trockene Stellen bekomme, wenn ich Jojobaöl statt Wiesenschaumkrautöl benutze. Vielleicht wäre das auch schon bei dir der schnelle quick fix das Jojobaöl zu ersetzen.

Liebe Grüße!

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