Barriereschutz-Salbe für stark tensidgeschädigte Hände

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

Dodo
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Barriereschutz-Salbe für stark tensidgeschädigte Hände

Ungelesener Beitrag von Dodo »

Ich habe gestern eine gut gelungene BSB hergestellt und möchte nun damit eine Art Salbe rühren, die stark tensidgeschädigten Händen hilft. Es soll ein schnelles "Notfallprodukt" werden, für komplexere Rezepte ist später noch Zeit.

Im Rezeptbuch gibt es das "Pflegelipid-Konzentrat" mit Avocadin, ich habe aber nicht alle Komponenten da und möchte es etwas abwandeln:

Originalrezept "Pflegelipid-Konzentrat"
Avocadin 4 % ersetzen durch BSB aus Phytosteryl Macadamiat, Squalan, Gamma Oryzanol, Ceramiden
Arganöl 20 % ist da
Weizenk. 10 % nicht da
Sheabutter 20 % ist da
Kakaob. 30 % ersetzen durch Sheabutter
Phospholipon 1 % ist da
80 H
Lipodermin 10 % nicht da
Nachtkerzenöl 5 % ist da

Meine Abwandlung wäre dann:
BSB 10 % (dafür etwas weniger Buttern)
Sheabutter 45 %
Arganöl 20 %
Mandelöl 20 %
Phospholipon 1 %
80 H
Nachtkerzenöl 4 %

Übrigens: die BSB ist garantiert das Richtige: die Bechergläser kamen in die Spülmaschine bei ca. 60°C und sind immernoch verschmiert. Perfekt als Schutz vor Seifen !

Meine Frage nun: Kann man Lipodermin weglassen, was würde dann passieren ? Ich habe etwas Hemmungen, Lipodermin für eine stark tensidgeschädigte Haut einzusetzen, die soll ja nicht fluidisiert werden.

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Dodo hat geschrieben:
Sonntag, 7. Dezember 2025, 11:22
Übrigens: die BSB ist garantiert das Richtige: die Bechergläser kamen in die Spülmaschine bei ca. 60°C und sind immernoch verschmiert. Perfekt als Schutz vor Seifen !
Ich verstehe :-), also eincremen vor dem Spülen.

Ansonsten - schnell gerührt und sehr wirksam für geschädigte Haut :-) ist dieses Rezept von Heike Allover body care.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Litsea
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Ungelesener Beitrag von Litsea »

Für mich liest sich das als schnelles Notrezept gut. Lipodermin würde ich vorerst weglassen und erstmal ohne ausprobieren. Lipodermin hilft, Stoffe tiefer in die Haut zu bringen, sie ziehen besser ein. Dein Notrezept soll ja vorrangig als Schutz dienen. Vielleicht noch etwas Wachs dazugeben?
Ich könnte mir vorstellen, dass Feuchtigkeit darunter wichtig wäre, aber du schreibst ja, ein komplexeres Rezept folgt später.
Liebe Grüße
Melanie

Dodo
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Ungelesener Beitrag von Dodo »

Helga hat geschrieben:
Sonntag, 7. Dezember 2025, 14:11
....
Ansonsten - schnell gerührt und sehr wirksam für geschädigte Haut :-) ist dieses Rezept von Heike Allover body care.
Danke für den Link, Helga, das Rezept kannte ich noch garnicht. Somit ich mal wieder den Bestellblock heraushole - aber das war ja sowieso geplant, wenn man erstmal anfängt fehlt immer etwas.

@Litsea: Danke für den Tipp, ich hätte Bienenwachs und Rosenwachs vorrätig. Da ich die neue BWB noch nicht kenne, weiss ich nicht, wie sie auf die Konsistenz in Cremes / Balmes wirkt, und ich habe ja mit 10 % richtig viel davon eingeplant.
Aber früher waren 1% BB immer gut in der Forumulierung.

Dodo
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Ungelesener Beitrag von Dodo »

Dodo hat geschrieben:
Sonntag, 7. Dezember 2025, 11:22
......
Meine Abwandlung wäre dann:
BSB 10 % (dafür etwas weniger Buttern)
Sheabutter 45 %
Arganöl 20 %
Mandelöl 20 %
Phospholipon 1 %
80 H
Nachtkerzenöl 4 %
.....
Meine Frage nun: Kann man Lipodermin weglassen, was würde dann passieren ? Ich habe etwas Hemmungen, Lipodermin für eine stark tensidgeschädigte Haut einzusetzen, die soll ja nicht fluidisiert werden.
Nach ein paar Experimenten am Sonntag kann ich mir die Frage selbst beantworten:
Ich glaube, Lipodermin verbessert das Einzugsverhalten.

Dodo
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Ungelesener Beitrag von Dodo »

Hier nochmal das genaue Rezept, wie ich es dann mit leichten Abwandlungen gerührt habe:
Die Fettphase besteht aus:

10,8 % BSB
2,2 % WWA
22 % Sheabutter
11 % Tucumabutter
33 % Arganöl
2,2 % Squalan
2,9 % Phospholipon
6,5 % Calendulamazerat in SB-Öl (Drogerie)
1,1 % Nachtkerzenöl

Hinzu kamen noch ca. 2,5 % Dexpanthenol, 4 % Glycerin und 2 % Alkohol 70 %

Bevor ich sie entsorge, möchte ich doch nochmal probieren, was das Lipodermin bewirkt, indem ich die eine Hälfte damit verrühre und die andere Hälfte ohne damit vergleiche. Vielleicht macht das ja den entscheidenen Unterschied. Nun heisst es geduldig auf die Lieferung warten (es ist noch etwas mehr im Päckchen).

Dodo
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Ungelesener Beitrag von Dodo »

Noch bevor ich dieses Rezept mit den Wirkstoffen gerührt habe, hatte ich zwei Proben gerührt, um eine Ahnung von der Konsistenz zu bekommen:

Probe 1)
9,4 % WWA
37 % Sheabutter
54 % Sonnenblumenöl

Probe 2) mit Phospholipon 80H
1,3 % WWA
5,5 % Phospholipon 80 H
55 % Sheabutter
38 % Sonnenblumenöl

Eigentlich war die Einwaage von 5,5 % Phospholipon 80H ein Versehen, bin in die falsche Zeile geraten (vielleicht verzeihllich, da ich nebenbei auch noch einen Weihnachtsstollen gebacken habe).

Einige Stunden nach dem Rühren habe ich noch keinen Unterschied zwischen den beiden Rezepturen bemerkt. Beide ergaben Hochglanz auf der Haut. Aber heute morgen, nach 2 Tagen, zeigte sich folgender Unterschied:

Immernoch Hochglanz bei Probe 1), aber ein wenig seidiges Hautgefühl bei Probe 2)
Überschüssiges Öl abgetupft, und die Probe war garnicht sooo schlecht.

P.S.: Der Stollen ist immerhin gut geraten.

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Liebe Dodo, ehrlich gesagt kann ich Deine Rezepturen nicht einschätzen wie sie sich anfühlen, Hauptsache aber es passt für Dich :-)

Phospholipon kommt mir sehr viel vor aber es ist an den Händen natürlich anders als im Gesicht, da wäre es für mich viel zu viel und würde sich nicht gut anfühlen.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

Dodo
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Ungelesener Beitrag von Dodo »

Ja, Helga, ich habe auch noch nicht alle Rohstoffe hier.
Nun habe ich nochmal über die Kombi von Phospholipon 80 und Lysolezithin oder Fluidlezithin nachgedacht, die man in vielen von Heikes Rezepten findet. Zunächst war ich der Meinung, dass ein Fluidisieren der Hautbarriere ja für eine tensidgeschädigte Haut eigentlich kontraproduktiv sein müsste.

Inzwischen habe ich diesen Link hier entdeckt (hat jemand von Euch eingestellt):
Infos zur Dermatologie

Speziell diese Aussage daraus finde ich bemerkenswert:
"Die Barriere kann auch erst gezielt für den Wirkstofftransport geöffnet und danach wieder geschlossen werden. Dieser Aspekt spielt bei der kosmetischen Behandlung eine wichtige Rolle."

Gibt es dazu Erfahrungen von Selbstrührern ?

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Beauté
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Ungelesener Beitrag von Beauté »

Dodo hat geschrieben:
Samstag, 13. Dezember 2025, 10:50
Speziell diese Aussage daraus finde ich bemerkenswert:
"Die Barriere kann auch erst gezielt für den Wirkstofftransport geöffnet und danach wieder geschlossen werden. Dieser Aspekt spielt bei der kosmetischen Behandlung eine wichtige Rolle."
Genau, das ist der goldene Standard, den wir hier mit dem ON Konzept verfolgen. Gezielt Wirkstoffe einschleusen, hydratisieren und schön alles wieder zupacken. Dies im Gleichgewicht und mal mehr auf die eine Seite, mal auf die andere Seite austarieren - je nach Hautsituation und Umgebungssituation (Bsp. Sommer - Winter). Was an Deinem Konzept aus meiner Sicht fehlt, ist die Hydratisierung durch Wasser. Reine Fettpflege mit etwas Glycerin reicht nicht. Da wird der Haut zu viel eigenes Wasser "entzogen".
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bibib
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Ungelesener Beitrag von bibib »

Beauté hat geschrieben:
Samstag, 13. Dezember 2025, 11:28
Genau, das ist der goldene Standard, den wir hier mit dem ON Konzept verfolgen. Gezielt Wirkstoffe einschleusen, hydratisieren und schön alles wieder zupacken.
Was ich dazu schon längst einmal fragen wollte: wie funktioniert das eigentlich innerhalb eines einzigen Produktes? Also vorausgesetzt, es ist so gemeint, dass beide Schritte zugleich passieren. Mein Hirn kräuselt sich bei der Vorstellung ein bisschen: Die barrierestärkenden Wirkstoffe machen den Laden dicht und die hydratisierenden bzw. die barrierefluidisierenden stehen ratlos vor verschlossener Tür. :D
Also woher "wissen" die Wirkstoffe, wann welcher an der Reihe ist?

(Hm, vielleicht hätte ich die Frage besser in "Kurze Fragen ..." gestellt ...)
Liebe Grüße,
bibib

Dodo
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Ungelesener Beitrag von Dodo »

Ich wage mal eine Antwort aus einem Bereich, den ich kenne:

Vielleicht funktionniert es wie Chromatographie:
Bei der Chromatographie wird ein Stoffgemisch in einem Klecks unten auf "Löschpapier" o.ä. aufgetragen und alles dann in ein Lösungsmittel gestellt. Man kann dann schön sehen, wie sich die Stoffe auftrennen und sich jeder, je nach seinem Lösungsverhalten, weiter oben in einem separaten Streifen ansammelt.

Vielleicht ist es bei Cremes ähnlich: die fluidisierenden und tief in die Haut eindringenden Wirkstoffe können dies in der Gesamtformulierung tun, die anderen (Phospholipon 80 H, Wachse etc, die Cracks hier können die Liste bestimmt ergänzen), bleiben dicht an der Oberfläche und bilden eine schützende Schicht.

Bitte korrigieren, wenn falsch gedacht.

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Ich weiß es auch nicht genau :wink: - habe mich aber an einen Beitrag von Dr. L. erinnert :wink:: Kleine Kraftpakete - das sollten Handcremes leisten.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Nine
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Ungelesener Beitrag von Nine »

Dodo hat geschrieben:
Samstag, 13. Dezember 2025, 12:14
...
Liebe Dodo,
ungeachtet deiner Frage habe ich das Gefühl, dass dich deine theoretischen Überlegungen nicht zum Ziel führen. Du hast Bedarf an einer Handcreme mit bestimmten Eigenschaften. Für viele dieser Bedürfnisse gibt es erprobte Rohstoffe und Rezepturen, sowohl w/o, als auch o/w. Ob und wie deine Haut am besten klarkommt, wirst du nur durch gezieltes Probieren herausfinden, so meine Meinung. Und wenn du dann am Ende wissen willst, warum Dodos Supercreme jetzt so viel besser ist als alle Versuche vorher, dann helfen theoretische Überlegungen, die die einzelnen Stoffeigenschaften und ihre Synergien berücksichtigen ;-)
Liebe Grüße
Nine


PS: Der Ansatz mit der Chromatografie ist ja ein rein diffusiver und greift m.E. dermatologisch zu kurz, da hier weitere Faktoren eine Rolle spielen. Da fallen mir zunächst die Enzymtätigkeit ein, die ganz entscheidend mit bestimmt, in welcher Weise Stoffe oder Bestandteile für den Aufbau der Hautbarriere genutzt werden können, damit einhergehend der Gehalt an freiem Wasser. Aber auch die Zusammensetzung der Hautbioms und sicher noch eine ganze Menge anderer ;-)

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Ungelesener Beitrag von Helga »

Betreffend der Hautbarriere-Fragen oben habe noch weiteres gefunden: (Reihung zufällig)

Penetrationsverstärkung - molekulare Mechanismen in der Haut

Wachse

Trägersysteme (betreffend Haut, z. B. Liposome)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Helga »

bibib hat geschrieben:
Samstag, 13. Dezember 2025, 11:52
(Hm, vielleicht hätte ich die Frage besser in "Kurze Fragen ..." gestellt ...)
Eher ein eigener Thread, ich finde die Frage sehr interessant :-)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Beauté »

Beauté hat geschrieben:
Samstag, 13. Dezember 2025, 11:28
Genau, das ist der goldene Standard, den wir hier mit dem ON Konzept verfolgen. Gezielt Wirkstoffe einschleusen, hydratisieren und schön alles wieder zupacken.
bibib hat geschrieben:
Samstag, 13. Dezember 2025, 11:52
Was ich dazu schon längst einmal fragen wollte: wie funktioniert das eigentlich innerhalb eines einzigen Produktes?
Am besten ist das aus meiner Sicht im Buch von Heike beschrieben. So um die Seite 102. Bin nicht zu Hause zum nachschauen...
Im Forum steht auch viel darüber. Helga hat ein paar Stichworte aufgeführt. Finden kann man auch mit "Fluidisieren " und "Seren".
Ich stelle mir vor, dass alle Ingredienzen je ihre Kernkompetenzen mitbringen: die einen fluidisieren und dringen tief ein, die anderen sind zu dick dafür, andere finden mit dem Gleitschieneneffeft rein, und wieder andere bleiben faul auf der Haut liegen. Vielleicht behindern sie sich manchmal gegenseitig. Und hier greifen wir korrigieren ein :D .
Aber, bitte geht und lest das von Heike; mein Bild ist nicht so professionell :flehan: ...
LG - Beauté
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Ungelesener Beitrag von bibib »

Helga hat geschrieben:
Samstag, 13. Dezember 2025, 14:45
Eher ein eigener Thread, ich finde die Frage sehr interessant :-)
Beauté hat geschrieben:
Samstag, 13. Dezember 2025, 18:00
Am besten ist das aus meiner Sicht im Buch von Heike beschrieben. So um die Seite 102. [...]
Vielleicht behindern sie sich manchmal gegenseitig. Und hier greifen wir korrigieren ein :D .
Gut, danke, ich lese mal. Und wenn ich nicht schlauer werde, dann mach ich einen neuen Thread auf. :brille:
Liebe Grüße,
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Dodo
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Ungelesener Beitrag von Dodo »

Nine hat geschrieben:
Samstag, 13. Dezember 2025, 12:39
Dodo hat geschrieben:
Samstag, 13. Dezember 2025, 12:14
...
Liebe Dodo,
ungeachtet deiner Frage habe ich das Gefühl, dass dich deine theoretischen Überlegungen nicht zum Ziel führen.
....
Räusper, ich habe nur gewagt, auf Bibibs Frage eine anschauliche Antwort zu geben, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Ich finde diese Fragestellungen halt sehr interessant, da darf man doch mal darüber laut nachdenken ?

Dodo
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Ungelesener Beitrag von Dodo »

Helga hat geschrieben:
Samstag, 13. Dezember 2025, 12:25
Ich weiß es auch nicht genau :wink: - habe mich aber an einen Beitrag von Dr. L. erinnert :wink:: Kleine Kraftpakete - das sollten Handcremes leisten.
Danke für den Link, Helga ! Ich werde draus mal einiges ausprobieren,

Also am besten emulgatorfrei, wobei Phosphadidylcholin empfohlen wird, das hier nicht zu den klassischen Emulgatoren gezählt wird.
Oder Oleogele, hier wäre schon die erste Rezeptur: https://olionatura.de/kosmetikrezepture ... n/oleogel/
aber leider habe ich Dermofeel nicht, auch nicht bestellt und Dr. Lautenschläger empfiehlt ja Phospatidylcholin.

Deshalb wollte ich mal den Cranberry Night Balm ausprobieren. Lipodermin ist unterwegs.
Und den verlinkten All-Over-Body-Care, auch die Aloe-Creme scheint mir geeignet.

Für die Argan-(Rosen)-Augen-Creme hätte ich inzwischen alle wesentlichen Zutaten im Haus:
Sodium PCA könnte ich durch Feuchtigkeitsfaktor NMF ersetzen, Jojobaöl durch Squalan und Wildrosenöl durch Granatapfelöl.
Sie enthält ausser Phospholipon 80 keinen Emulgator, und die Barriereschutzbasis ist auch drinnen, vielleicht kann ich deren Anteil noch erhöhen auf Kosten des Rosenwachses.

Aber heute schien die Sonne, also ab in den Garten (war seit einer Woche nicht mehr möglich). Morgen wird's wieder trüb, dann kann ich in die Rührküche.

Und solange müsst Ihr meine theoretischen Überlegungen bitte noch aushalten.

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Dodo hat geschrieben:
Samstag, 13. Dezember 2025, 20:19
.. Also am besten emulgatorfrei, wobei Phosphadidylcholin empfohlen wird, das hier nicht zu den klassischen Emulgatoren gezählt wird.
Phosphadidylcholin - wir kaufen es als "Phospholipon 80H", das hast Du bereits zu Hause, schau mal hier: klick
Meist mit 1% plus 2 % Co-Emulgator wie Imwitor oder andere.
Oder Oleogele, hier wäre schon die erste Rezeptur: https://olionatura.de/kosmetikrezepture ... n/oleogel/
aber leider habe ich Dermofeel nicht, auch nicht bestellt und Dr. Lautenschläger empfiehlt ja Phospatidylcholin.
Konkret ist es "Dermofeel viscolid", es verdickt Öle auf Basis von Rapsöl. Oleogele hat Dr. L. schon erwähnt - aber ich müsste nachlesen für welch spezielle Beanspruchung der Hände. Für manche Hände ist speziell wasserfrei Pflege die schnell einzieht von Vorteil.
auch die Aloe-Creme scheint mir geeignet.
Ja :-), sie ist auch sehr heilsam. Bei Handcremen muss man ja immer zusätzlich bedenken: greife ich z. B. Papier nach auftragen an, also berühre ich etwas. Nicht alle Cremes ziehen sofort ein. Weißt Du was ich meine? Musst Du für Dich selber austesten, was Dir am angenehmsten ist.
Für die Argan-(Rosen)-Augen-Creme hätte ich inzwischen alle wesentlichen Zutaten im Haus:
Sodium PCA könnte ich durch Feuchtigkeitsfaktor NMF ersetzen, Jojobaöl durch Squalan und Wildrosenöl durch Granatapfelöl.
Sie enthält ausser Phospholipon 80 keinen Emulgator, und die Barriereschutzbasis ist auch drinnen, vielleicht kann ich deren Anteil noch erhöhen auf Kosten des Rosenwachses.
Stimmt - Rosenwachs macht nur okklusiv, hat aber keinen Heilungseffekt so wie die BSB, duftet dafür.
Und solange müsst Ihr meine theoretischen Überlegungen bitte noch aushalten.
Das passt schon :-); durch die Fragen erinnere ich mich an einiges was ich an Wissen schon fast vergessen habe, so bleibe ich immer in Übung und ziemlich uptodate :wink:

Dann wünsche ich Dir einen verregneten Sonntag, damit Du Zeit für Rühren hast :-), es ist so befriedigend ein selbst gerührtes Produkt verwenden zu können.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Dodo »

Helga hat geschrieben:
Samstag, 13. Dezember 2025, 21:48
........
Für manche Hände ist speziell wasserfrei Pflege die schnell einzieht von Vorteil.
........
Dann wünsche ich Dir einen verregneten Sonntag, damit Du Zeit für Rühren hast :-), es ist so befriedigend ein selbst gerührtes Produkt verwenden zu können.
Du bist ein Schatz, Helga, dass Du mir so ausführlich antwortest, vielen lieben Dank !

Gibt es die denn, die wasserfreie Pflege, die schnell einzieht ? Mein erster Versuch war ja eher enttäuschend.

Nix verregnet, der Wetterbericht hält doch nie, was er verspricht. Grosse blaue Flecken am Himmel.
Gestern habe ich die Lieferung meiner Bestellung verpasst. Kam erst nach 13h, da war ich schon weg. So ein Mist aber auch.

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Ungelesener Beitrag von Helga »

Dodo hat geschrieben:
Sonntag, 14. Dezember 2025, 10:40
Gibt es die denn, die wasserfreie Pflege, die schnell einzieht ? Mein erster Versuch war ja eher enttäuschend.
Da muss ich leider passen, Oleogel habe ich noch keines gerührt - vielleicht können meine vielen Rührkolleginnen hier berichten :-)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Dodo »

Ich probier einfach weiter.
Die Argan-(Rosen)-Augencreme ist jetzt gerührt, mit kleinen Änderungen. (BSB 2%, statt 1 %, Anteil Rosenwachs hinzugeschlagen).
Ist nun abgefüllt und nimmt Konsistenz an. Morgen soll ja mein dickes Rohstoffpäckchen kommen, dann geht es weiter.
Zunächst mal mit PH-Wert korrigieren. Der Feuchtigkeitsfaktor ist krachsauer und meine Creme liegt bei pH 3,9 - 4,2.
Morgen soll Na-Laktat kommen, dann hoffe ich, dass sich damit der pH-Wert noch korrigieren lässt.

Dodo
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Ungelesener Beitrag von Dodo »

Der Faden ist schon etwas älter, aber ich habe heute eine Erfahrung gemacht, die wichtig ist:

Da ich noch nicht alle Rohstoffe im Haus habe, dachte ich, Feuchtigkeitsfaktor NMF ist doch eine feine Sache, alle feuchtigkeitsspendenden Zutaten sind darin schon gemischt enthalten.

Aber, was ich nicht wusste war: mein Feuchtigkeitsfaktor NMF ist krachsauer. Hatte mich völlig überrascht, da laut INCI darin das Puffersystem aus Na-Laktat und Milchsäure enthalten ist.
Sage und schreibe pH 3,9 bis pH 4,2 wies meine Creme war beim Überprüfen des pH-Wertes auf. Ich habe PH-Papier speziell für den sauren Bereich und würde sagen, es ist die untere Messgenauigkeit.
Anteil Feuchtigkeitsfaktor NMF in meiner Creme: 2,5 % (entspricht 3,9 % in der WP).
Meine Konservierung war 0,66% Cosgard, dieses weist pur einen pH-Wert von ca. 5,1 auf.
Die Creme enthält nur Wasser (68% Wasserphase), keine Pflanzenauszüge oder sonstige Verdächtigen, auch kein Vit-C Palmitat.

Der Feuchtigkeitsfaktor NMF selber pur liegt auch an der unteren Messgenauigkeit meines pH-Papieres (3,9 bis 4,2).

Nun warte ich, dass morgen Na-Laktat eintrifft, vielleicht kann ich noch etwas retten.

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Ungelesener Beitrag von Helga »

Dodo hat geschrieben:
Sonntag, 14. Dezember 2025, 14:21
Feuchtigkeitsfaktor ist krachsauer
Hast Du pures Natron (kein Backpulver) zu Hause? Natron (Natriumhydrogencarbonat) hat einen pH-Wert von etwa 8,5, ist also leicht basisch, verdünnt und tropfenweise eingesetzt kann man damit den Ph-Wert erhöhen :-)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Dodo »

Habe leider kein Kaisernatron da und mein Backpulver enthält ausser Natriumhydrogencarbonat noch Säuerungsmittel und Stärke.
Ist nicht so schlimm, habe nur 30 g gerührt und der Nachschub kommt ja bald.

Dodo
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Ungelesener Beitrag von Dodo »

Ich könnte ja nochmal eine mit Panthenol rühren ....

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Dodo hat geschrieben:
Sonntag, 14. Dezember 2025, 14:21
Der Feuchtigkeitsfaktor ist krachsauer und meine Creme liegt bei pH 3,9 - 4,2.
Morgen soll Na-Laktat kommen, dann hoffe ich, dass sich damit der pH-Wert noch korrigieren lässt.
Aber der Laktatpuffer liegt doch so um die 4,2. Das ist doch richtig, das soll ja so sein. Warum willst du das ändern? Außerdem: es ist ja ein Puffer, der soll ja genau den pH-Wert so stabil wie möglich halten. Das heißt, solltest du wirklich den pH-Wert heben wollen, wird das mit viel Natriumlaktat sicher irgendwann gelingen, aber dann ist es in meinen Augen ein kaputter Puffer, weil, wie soll der denn dann noch puffern? Und so viel Natriumlaktat kann natürlich auch problematisch auf der Haut sein. Deshalb noch einmal: wenn der Laktatpuffer bei zirka 4-4,2 liegt, dann ist er genau dort, wo er sein soll.
Liebe Grüße,
Miriam

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Denilina
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Dodo hat geschrieben:
Sonntag, 14. Dezember 2025, 14:42
Nun warte ich, dass morgen Na-Laktat eintrifft, vielleicht kann ich noch etwas retten.
Mit NaLa befürchte ich, dass du das nicht schaffst, das habe ich aus denselben Gründen (weil ich noch nicht so viele Rohstoffe hatte) auch schon versucht und habe gefühlt literweise davon verbraucht :schocking:

Falls du Seife siedest, wäre eine NaOH-Lösung zum Anheben des PH-Wertes eine Möglichkeit,
ansonsten fällt mir dann nur noch L-Arginin ein.
Liebe Grüße, Inge

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