FAZ-Beitrag: »Keine Rose ohne Dornen«

Sie duften, wirken, heilen – ätherische Öle. Hier ist Raum für intensiven Erfahrungsaustausch rund um die »Seele der Pflanzen«.

Moderator: Birgit Rita

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Heike
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FAZ-Beitrag: »Keine Rose ohne Dornen«

Ungelesener Beitrag von Heike »

Eben gefunden : ein Beitrag über die Gefährlichkeit natürlicher kosmetischer Ingredienzen … da wäre viel zu sagen. Ich stimme durchaus zu, dass die Verniedlichung natürlicher Wirk- und Rohstoffe (ob medizinisch oder kosmetisch genutzt) eher von Kurzsichtigkeit zeugt. Wer Pflanzen Wirkkraft zuschreibt, sollte sie ernst nehmen: sie wirken nämlich tatsächlich, und bekanntermaßen macht die Dosis das Gift. Was mir fehlt, ist der differenzierte Blick auf die beteiligten Gruppen und auf zweifelhafte Substanzen aus der chemischen Retorte, bei denen man sich wirklich fragen muss, warum sich – solange diese Stoffe gesetzlich zugelassen sind – irgend jemand über Rosenöl mokiert. :vogel:

Sorry, heute schon der zweite Verweis auf eine Fundstelle. Das ist Zufall … wollte sie Euch aber nicht vorenthalten.
Liebe Grüße
Heike

Netti

Ungelesener Beitrag von Netti »

Ich sag nur :schock:

Ich habe überhaupt noch nie ein Buch oder eine Internetseite über Äös aufgeschlagen, auf der nicht auf die Gefahren der Anwendungen ohne genaues Hintergrundwissen hingewiesen wird. Und ein Kosmetikum mit 5 % Teebaumöl kenne ich auch nicht.
Dieser Rundumschlag der Industrieabfall verwertenden Kosmetikkonzerne geht mir langsam derartig auf den Keks!!!

Bäh ist mir schon wieder schlecht!

Ich gehe jetzt Eichenmoos-Äö ordern. Meins ist bald alle.

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Netti hat geschrieben:Ich gehe jetzt Eichenmoos-Äö ordern. Meins ist bald alle.
:gut:

Ich neige auch zu Kontaktallergien; mein Douglas-Parfum (Schande über mich) darf ich nur ins Haar sprühen, in keinem Fall auf die Haut. Ich kenne jedoch kein ätherisches Öl, auf das ich in all den Jahren in irgendeiner Weise reagiert habe – behutsame Dosierung selbstverständlich vorausgesetzt (sprich: 1 Tropfen pro 10 gr).
Liebe Grüße
Heike

Netti

Ungelesener Beitrag von Netti »

Das geht mir genauso. Einige Äös brennen bei mir etwas auf der Haut wenn ich zuviel davon nehme. Das ist aber auch alles.
Und ich war vor drei Jahren noch ein einziges Bündel an Allergien und bin sehr anfällig dafür.

Parfums benutze ich nur auf Tüchern und Haaren und sehr dezent, weil mir schon die Nackenhaare aufsteigen wenn ich nur BHT, Alcohol denat o. Ä. lese. Und das auch nur, weil mir einige wenige Parfums sehr ans Herz gewachsen sind und ich sie in dieser Perfektion nicht annähernd hinbekomme. Aber wenn Furokumarine verboten sind, hat sich das auch erledigt.

Bei parfümierten Lotions und Duschgelen geht es von Juckreiz über nässende Pickelchen bis hin zu Atemnot.

Aber das ist noch nicht mal der Punkt! Seit ich nur NK benutze, sind ja meine Allergien stark rückläufig.
Nicht nur Hauterscheinungen sondern auch Pollenallergie und sogar Lebensmittelunverträglichkeiten!

Ich konnte ohne Taschentuch in der Hand nicht vor die Tür gehen, weil meine Augen getränt haben wie ein Wasserhahn. Nie wäre ich darauf gekommen, das auf Augencreme zu schieben statt auf den Heuschnupfen. Meine Haut, Kopfhaut Haare, alles im Eimer. Richtig schlimm.

Deshalb machen mich solche Angriffe immer so wütend, wüüüüüüüüüütend!!!! :<

Mia
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Ungelesener Beitrag von Mia »

Ich frage mich immer, wenn ich solche Artikel lese: wer kann wohl dahinter stehen? Sicherlich Lobby-Gruppen, denen mittlerweile die Markteroberung der Naturprodukte zu peinlich wird...

Aber eins kann ich zustimmen: "Es wird Zeit, dass die Menschen begreifen, dass Natürliches nicht immer gesund und harmlos ist", sagt Platzek.

Na ja, der Fliegenpilz ist auch natürlich, wir essen den jedoch nicht gerne :D
Deshalb bin ich immer böse, wenn ich auf einer Verpackung lese: 100% natürlich. Dann sehe ich die Ingredienten, und finde ich da Bleiacetate :eek: Blei ist sicherlich natürlich, aber ich würde es trotzdem nicht auf meine Kopfhaut schmieren... :evil:
Liebe Grüße
Mia - die Ungarin

"Zwei Dinge sollten Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel." Goethe

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Mia, Du sprichst mir aus der Seele!

scarlett
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Ungelesener Beitrag von scarlett »

Mia hat geschrieben: Na ja, der Fliegenpilz ist auch natürlich, wir essen den jedoch nicht gerne :D
Och, warum denn nicht? Da soll man schöne Halluzi von kriegen. :mrgreen:

Und meine Körperlotion mit 50% Schierlingsextract ist bei allen Damen, denen ich sie geschenkt hab scheinbar gut angekommen,
jedenfalls hat sich keine mehr beschwert. :rolleyes:

Halten die uns wirklich für deppert? Jemand der seine Kosmetik selber herstellt beschäftigt sich meistens damit und jeder Neuling fragt immer wieder nach den Dosierungen, also würde ich gern wissen wo diese "Kraterhaut", die im Bericht erwähnt wird hergekommen ist.
Natürlich werden die Konzerne einbussen haben nachdem das selber Rühren so in Mode gekommen ist, aber sie könnten ihre Sachen ja anpassen.
move your ass and your mind will follow

Lotta

Ungelesener Beitrag von Lotta »

Dieses Thema interessiert mich schon seit längerer Zeit, man befaßt sich ja auch auf EU-Ebene damit. Ich hab manchmal schon ein bischen Angst davor, das dieser EU-Gesetzgebungswahnsinn, der ja immer absurder wird, uns mehr und mehr einschränkt, aber den Verbraucher dennoch nicht ausreichend vor Gefahren schützt. Ich möchte nicht, das mein Sohn in seinem Planschbecken in einem Sud aus gefährlichen Weichmachern, Zinnverbindungen, halogenorganischen Verbindumgen etc. badet, oder ich mir durch chemisch-physikalisch "optimierte" Light-Produkte die Darmschleimhaut ruiniere, auch gesetzlich vorgeschriebene, kerzengerade Gurken und Bananen halte ich für verzichtbar, aber ätherische Öle verbieten zu wollen empfinde ich als ungeheuerliche Dummheit, Unverschämtheit und Inakzeptabel.
Wenn ich Sätze wie: "Die Menschen müssen endlich begreifen..." lese, dann frage ich mich, warum der Autor meint, die Menschen hätten noch nicht begriffen. Die Menschen sind alle dumm, die Ökos ganz besonders, nur der Autor und die schlauen Wissenschaftler sind im Besitz der "wahren" Wahrheit. :schlaumeier: . Es ist zum :cry: und wo ist der Kotzsmilie?
Gruß Lotta

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Lotta hat geschrieben:… kerzengerade Gurken und Bananen halte ich für verzichtbar …
Das ist ein Fake, eine solche Verordnung gibt es nicht. ;-)
Liebe Grüße
Heike

Lotta

Ungelesener Beitrag von Lotta »

http://www.tagesspiegel.de/politik/inte ... 23,1880908 und
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ ... 17,2659652

Sogar im heute-Journal berichtete man davon mit dem Titel "Gurken dürfen wieder gerade sein". Juchhe.
Es gibt bzw. gab diese EU-Norm zum Krümmungsgrad, aber sie fällt jetzt.
Gruß Lotta

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Lotta hat geschrieben:Es gibt bzw. gab diese EU-Norm zum Krümmungsgrad, aber sie fällt jetzt.
Gruß Lotta
Ich revidiere ;-): Für Bananen gab es diese Verordnung nie. Von Gurken habe ich noch nie gehört.
Liebe Grüße
Heike

Lotta

Ungelesener Beitrag von Lotta »

Die Verordnung gibt es für ca. 30 Obst-und Gemüsesorten.
Ja, das klingt wirklich nach fake, weil es so bekloppt ist, aber es ist wahr.
Gruß Lotta

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Lotta hat geschrieben:Die Verordnung gibt es für ca. 30 Obst-und Gemüsesorten.
Ja, das klingt wirklich nach fake, weil es so bekloppt ist, aber es ist wahr.
Gruß Lotta
Hier noch ein Artikel über die Bananenverordnung – ist Wikipedia und die Quellen von mir nicht weiter geprüft. Interessant sind die Gründe, die für einige Vorgaben angeführt werden und die zum Teil einfach qualitative Sicherheit für den Verbraucher gewährleisten sollen.

Das hier sind Sheanüsse, aus denen Butter gewonnen und verkauft wurde. Ich bin froh, dass es Verordnungen gibt, die so etwas als Exportprodukt nach Deutschland nicht zulassen: ;-)

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© Oliver Höllige
Liebe Grüße
Heike

haselmaus
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Ungelesener Beitrag von haselmaus »

Es gibt aber durchaus einen prinzipiellen Unterschied zwischen einer Verordnung, die verdorbene Lebensmittel verbietet und einer, die den Import von frischen, gesundheitlich unbedenklichen Lebensmitteln verbietet, weil sie nicht die richtige Größe oder Form haben. Auch da mag es seine Gründe geben, die liegen aber meist nicht im Verbraucherschutz. Bei der Gurkenkrümmung ging es um bessere Stapelbarkeit. Was die Bürokraten geritten hat, als sie eine Mindestgröße für Bananen festgesetzt haben und damit die leckersten Sorten (z.B. Apfelbananen) auf die schwarze Liste gesetzt haben, ist mir ein Rätsel. Unwissenheit oder als "Qualitätssicherung" getarnter Importbann für Länder wie Thailand, in denen die Bananen in der Regel klein sind?

Der FAZ-Artikel scheint mir an manchen Stellen widersprüchlich:
In der Studie wurden 25 Allergikern zwanzig ätherische Ölmischungen aus Naturkosmetikpräparaten mit Testpflastern auf den Rücken geklebt und dort zwei oder drei Tage gelassen. Bei jeder Mixtur reagierte die Haut von bis zu drei Testpersonen mit Abwehr - zehn Mischungen allerdings riefen überhaupt keine Reaktionen hervor.
entweder mir geht der feine Unterschied zwischen Mixtur und Mischung ab, oder da steht Murks :D

Teilweise finde ich den Text auch differenzierter:
Doch wie aussagekräftig die üblicherweise zur Bewertung von Kosmetik verwendeten Duftstoff-Mix-Allergietests sind, ist umstritten. Sie würden oft isoliert mit einem synthetisch gewonnenen Naturstoff durchgeführt, und das sei mit natürlichen ätherischen Ölen eben nicht zu vergleichen, bemängeln Kritiker. "Die Praxis zeigt häufig, dass Duftstoff-Mix-Allergiker natürliche ätherische Öle gut vertragen", heißt es dann auch in einer Studie aus dem Jahr 2004. Natürliche ätherische Öle hätten den Vorteil, dass sie viele, auch gegensätzlich wirkende Komponenten enthalten. Dadurch glichen sich die Wirkungen, die bei isolierten Substanzen auftreten, besser aus. (...)
Natürliche Düfte würden oft besser vertragen als deren künstlich hergestellte Einzelkomponenten, heißt es in der Zusammenfassung der Studie. "Duftstoff-Allergiker müssen Präparate mit ätherischen Ölen nicht zwingend meiden, sondern können Kosmetika und Arzneimittel mit individuell verträglichen ätherischen Ölen finden."
gut, ist meist im Konkunktiv formuliert, aber das Argument wird immerhin genannt.

Prinzipiell finde ich es durchaus wichtig den häufig begangenen Fehlschluss natürlich=gut, natrülich=ungefährlich aufzudecken und nicht selbst zu begehen. Ich habe tatsächlich mal ein "ernstes Gespräch über Drogen" mitgehört, in dem eine junge, erwachsene Person einem Jugenendlichen gesagt hat, er solle auf jeden Fall nur natürliche Drogen nehmen, die wären alle nicht so schlimm :eek: . Blos keine Chemie. Ich hab nix gesagt, aber ernsthaft: an die Gefährlichkeit von Tropanalkaloiden (Engelstromete, Stechapfel, Tollkirsche) oder auch Opiaten (Schlafmohn) kommen viele synthetisch hergestellten Drogen nicht ran. Man darf einfach nicht denken, dass die Natur wehrlos sei und nur der Mensch richtig gefährliche Stoffe herstellen kann :rolleyes: .
Allerdings gibt es doch einen Unterschied zwischen Drogen und den in der Kosmetik genutzten Phytowirkstoffen. Letztere werden im Sinne des Erzeugers verwendet. Lavendelöl ist deswegen gut gegen unreine Haut eben weil die Pflanze es zum Schutz vor Ungetieren produziert. Antioxidatien machen auf unser Haut genau dasselbe wie in der Pflanze.
Natürlich haben wir es mit zum Teil hochwirksamen Stoffen zu tun und Risikomanagement ist wichtig (und da finde ich sehr verallgemeinernde Kritik auch zu platt), allerdings scheint mir das Maß nicht ganz gewahrt. Vor allem, wenn man natürliche Duftstoffe mit zyklischen Moschusverbindungen und was es nicht noch alles schädliches gibt, vergleicht.
Generell mag ich es auch nicht, wenn in einem Wissenschaftsartikel kaum die Methoden der Erhebung von wissenschaftlichen "Fakten" erwähnt werden. Denn nur indem man die Methode kritisch begutachtet (nicht indem man einen Blick auf den Prof. Titel des Wissenschaftlers wirft), kann man sich als mündiger Leser ein Bild über die Zuverlässigkeit der Aussagen machen.

Ziemlich platt finde ich übrigens auch den Zusammenhang: "Je mehr ätherische Öle in Umlauf sind, desto mehr Personen reagieren allergisch". Ich würde annehmen, dass der Verkauf ätherischer Öle stetig zunimmt und ebenso die "Zwangsparfümierung" fast aller Alltagsprodukte (Waschmittel, Reiniger, Neuwagen, Handtaschen (Ledergeruch), bis natürlich zur Kosmetik), da würde ich mir als Leser schon wünschen, dass der Autor die Quelle etwas genauer unter die Lupe nimmt (oder wenigstens präzise zitiert).

Ich habe bei einer kurzen Recherche noch eine weitere kritische (aber wissenschaftlich sinnvoll belegte, anscheinend wirklich seriöse) Quelle gefunden Factsheet des schweizerischen Gesundheitsamtes, sowie einen Herren, der seine eigene Raumbeduftungsfirma verteidigt (zum Teil mit sehr sinnigen Argumenten, zum Teil auch recht undifferenziert): Teuflische Düfte, der Titel ist ironisch gemeint.

Lotta

Ungelesener Beitrag von Lotta »

Eine sehr diferenzierte Stellungnahme zum Thema, danke Haselmaus.
Heike, es ging mir auch gar nicht darum, Verordnungen, Gesetze und dergleichen generell abzulehnen, Gott bewahre. Aber ich habe oft den Eindruck, das es bei solchen Dingen weniger um Verbraucherschutz geht, sondern um Bürokratenwahn der mehr schadet als nützt. Die Verordungen über die Normierung von Obst und Gemüse nützt sicher einigen, aber ich denke, das rechtfertigt nicht so eine Maßnahme.
Und Gemüse ist ja nicht qualitativ minderwertig, nur weil es eine Größen-bzw. Krümmungsnorm nicht erfüllt. In diesem Sinne
" FREIHEIT FÜR DIE GURKEN" :zwinkerchen:
Gruß Lotta

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Lotta hat geschrieben:Die Verordungen über die Normierung von Obst und Gemüse nützt sicher einigen, ...
Ja und zwar genau denen, die die Normen gezüchtet und im großen Maßstab angebaut haben und sie verkloppen wollen. Aber mittlerweile ist ja auch bekannt, dass die Lobbyarbeiter dort oft gleich Gesetzesvorlagen erstellen, wie schön wenns nicht immer so ist. Kann man ja wieder sowas wie ne Hoffnung entwickeln. Mir ist ne krumme Gurke auch wesentlich sympathischer und nicht nur die, hätt auch lieber noch die besseren Bananen hier - ist kein Vergleich mit den überwiegend käuflichen.

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Ungelesener Beitrag von Heike »

haselmaus hat geschrieben:Der FAZ-Artikel scheint mir an manchen Stellen widersprüchlich: […]
… und in seiner Sprachwahl sehr unseriös. Natürliches könne »gefährlich sein, sehr sogar«, meint der Autor, der offenbar eine wahre Welle an Unverträglichkeitsreaktionen auf den Verbraucher zukommen sieht, diese »reißen nicht ab«, und Kosmetikerinnen sind »von rotem Hautausschlag entstellt«. Unverschämt empfinde ich die spätere Formulierung, Dr. Wabner klammere sich an die Metamorphose »gefährliche[r] Duftsubstanzen […] in ätherischen Ölen in harmlose Wässerchen«). Die bestehenden Interessenkonflikte werden in einem Satz als vorweggenommenes Gegenargument berührt und dann vom Tisch gewischt. Und das alles in der FAZ.

@Lotta, ich möchte Dich nicht angreifen. Es gibt viele unsinnige Verordnungen, zweifellos, und andere sinnvolle – auch zweifellos. Ich würde das eben gerne differenzierter betrachten. Nur darauf bezog sich mein Sheanuss-Beispiel. Beiträge wie diese haben mich geprägt – hier fehlt eindeutig der differenzierte Blick und einer auf die Zusammenhänge. Sollte ich Dir zu nahe getreten sein, tut mir das leid, entschuldige bitte. :schmatz:
Liebe Grüße
Heike

Yasha

Ungelesener Beitrag von Yasha »

thihi, das offizielle Dokument des Schweizer BAG hat ja schon im ersten Absatz einen bösen Schreibfehler drin. Also mir wär das Peinlich :D

Lotta

Ungelesener Beitrag von Lotta »

Heike hat geschrieben:@Lotta, ich möchte Dich nicht angreifen.
Das ist bei mir auch nicht so angekommen, nur weil wir evtl. unterschiedlicher Meinung sind. Das ist auch der Grund, warum ich gerne Mitglied in diesem Forum bin, es gibt verschiedene Sichtweisen auf die Dinge und es wird Wert auf zuverlässige Informationen gelegt. Ich fühlte mich eher "angeregt", in die Disskussion einzusteigen. Aber ich empfinde meine Meinung, das auf EU-Ebene reguliert wird bis zum abwinken und dem Zusammenhang ätherische Öle- EU-Regulierunswahn, eigentlich nicht undifferenziert. Und wenn ich mal ein wenig Kritik üben darf: die Verordnung existiert, es ist kein fake. Auch ich habe Interesse an differenzierten Informationen und bemühe mich, nicht irgendwelche Sachen hier zu schreiben. Aber ich bin wirklich nicht angegriffen oder beleidigt, und ich hoffe, Du auch nicht. :knuff:
Gruß Lotta

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Lotta hat geschrieben:Aber ich bin wirklich nicht angegriffen oder beleidigt, und ich hoffe, Du auch nicht. :knuff:
Nein, Lotta. :knutsch:

Dennoch, um korrekt zu bleiben: hier ist die EG-Verordnung 2257/94 zur Festsetzung von Qualitätsnormen für Bananen. Wenn Du mir dort nachweist, dass an irgendeiner Stelle der Krümmungsgrad reglemetiert wird, hast Du einen Hydrolate-Wunsch bei mir frei. :ja:
Liebe Grüße
Heike

Lotta

Ungelesener Beitrag von Lotta »

Heike hat geschrieben:Wenn Du mir dort nachweist, dass an irgendeiner Stelle der Krümmungsgrad reglemetiert wird, hast Du einen Hydrolate-Wunsch bei mir frei. :ja:
:augenwisch: :verweis:


Korinthenk... :kicher:
Gruß Lotta

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Ungelesener Beitrag von Heike »

:nail:

Ich verliere mit Anstand, aber nicht kampflos. :kicher:
Liebe Grüße
Heike


elli81

Ungelesener Beitrag von elli81 »

Hallo,
bei den Absatz wo geschrieben wird das bei einem Versuch mit ÄÖ-Mischungen von 25 Probanten 3 reagierten frage ich mich was haben die aufgetragen ?
Womöglich nur die reinen ÄÖ dann muß es ja zu Reaktionen kommen.
Ich denke auch da gibt es einfach Lobbyisten die dahinter stecken und denen so einiges nicht passt. Die wollen die Menschen für dumm verkaufen. Wie z.B. die Windpockenimpfung im Baby-/Kleinalter. Die ist da gar nicht sooo sinnvoll denn besser wäre es wenn die Kinder sie natürlich durchmachen da sie da doch meist wirklich leicht verläuft und viel mehr bwehrstoffe gebildet werden.
Sinnvoll finde ich sie dann wenn ein Kind bis ungefähr Anfangschulalter sie nicht bekommen hat. denn bei größeren Kindern und Jugendlichen verläuft sie ja meist erst schwerer. Ich hatte die windpocken als Kind ohne das es jemand bemerkt hat und habe genügend abwehrstoffe im Blut was in meiner letzten Schwangerschaft festgestellt worden ist.
Aber es bringt ja Geld ein und muß die forschungskosten wieder reinhohlen. Auf kosten der Kinder.
Da wrede ich einfach nur :evil: .
Und auch bei ÄÖ denke ich ist es so dann verdienen Pharmafirmen ja nicht mehr so viel weil sie ihre Medikamente nicht mehr verkaufen können.
Ich hoffe bloß das sie nicht alles verbieten können.


L.G. Elisabeth

haselmaus
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Ungelesener Beitrag von haselmaus »

Ich finde gerade beim Thema Impfungen sollte man vorsichtig sein. Eine Impfung dient nicht nur dem eigenen Schutz, sondern schützt auch all jene, die sich bei einem anstecken könnten. Wenn du also dein Kindergartenkind impfst, schützt du damit auch dich, deine größeren Kinder und die Oma, die eine Windpockeninfektion vielleicht nicht überleben würde.
Es ist deswegen besonders sinnvoll dort zu impfen, wo sich Krankheiten ausbreiten. In Krankenhäusern zum Beispiel, wo Patienten oft ein geschwächtes Immunsystem haben oder eben in Kindergärten, die ja nun wirklich Brutstätte für Keime Nummer Eins sind.
Dieser Zusammenhang wird oft nicht deutlich genug gemacht, weil sich dann alle egoistisch denken: "Ne, das können die knicken, mein Kind einer 0,1%igen Wahrscheinlichkeit von Komplikationen auszusetzten, damit die Allgemeinheit was von hat - sollen doch die anderen impfen!" Das Problem ist nun, dass wenn zuviele so denken, wirklich kleine Epedemien entstehen können. Gibt es auch in Deutschland, weil dem Impfen so oft kritisch gegenüber gestanden wird. Glücklicherweise sind diese Fälle von z.B. Masernausbrüchen lokal beschränkt (aber nur, weil die Impfquote dafür noch hoch genug ist), aber sie fordern immer wieder Todesfälle. Nicht bei den nicht-geimpfen Kindergartenkindern, die haben dank "Keim-Brutstätte Kindergarten" tatsächlich ein ausgezeichnetes Immunsysten, sondern bei Familienangehörigen. Besonders schlimm sind dann Infektionen Neugeborener, da kann eine Masernerkrankung schnell mit Tod oder lebenslanger Behinderung enden.

Das Problem ist, dass man ersteinmal nur Vorteile genießt, wenn man sein eigenes Kind nicht impft. Kein noch so geringes Risiko einer Komplikation und weil die anderen geimpft sind, gibt es trotzdem keine größeren Ausbrüche. Das Problem tritt erst auf, wenn viele nicht geimpft sind. Das ist so etwas wie das Gefangenendilemma:
Wikipedia hat geschrieben: Zwei Gefangene werden verdächtigt, gemeinsam eine Straftat begangen zu haben. Die Höchststrafe für das Verbrechen beträgt fünf Jahre. Wenn die Gefangenen sich entscheiden zu schweigen, reichen Indizienbeweise nur dafür aus, um beide für zwei Jahre einzusperren. Gestehen sie jedoch die Tat, erwartet beide eine Gefängnisstrafe von vier Jahren.
Um die Strategie des Schweigens zu brechen, wird beiden Gefangenen nun ein Handel angeboten, worüber auch beide informiert sind. Wenn einer gesteht und somit seinen Partner mitbelastet, kommt er ohne Strafe davon – der andere muss die vollen fünf Jahre absitzen. Ansonsten bleibt das Szenario gleich: Entscheiden sich beide weiter zu schweigen, führen die Indizienbeweise beide für zwei Jahre hinter Gitter. Gestehen aber beide die Tat, erwartet jeden weiterhin eine Gefängnisstrafe von vier Jahren.

Nun werden die Gefangenen unabhängig voneinander befragt. Weder vor noch während der Befragung haben die beiden die Möglichkeit, sich untereinander abzusprechen.

Das Dilemma ist, egal, was der andere macht: man steht immer besser da, wenn man den anderen verrät und dem anderen geht es genauso.

Es ist übrigens ganz ähnlich in vielen anderen Situationen, zum Beispiel bei fallenden Börsenkursen: dann denkt sich jeder "schnell verkaufen, sonst mache ich super viel Verlust", also verkaufen alle, die Aktie bricht komplett in sich zusammen. Hätten alle nicht verkauft, wäre die Aktie nicht weiter gefallen...

haselmaus
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Ungelesener Beitrag von haselmaus »

Achja und noch etwas: bei einer ausreichenden Impfdichte können Krankheiten bekanntermaßen sogar ausgerottet werden (s. Pocken). Das kann uns in den Industrieländern jetzt im Falle von Masern zB relativ schnuppe sein, wir haben eine Sterblichkeit von 1:1000 schlimmstenfalls, das Robert-Koch-Institut sieht eher 1:10 000. Nicht egal ist es jedoch für die Menschen, die nicht das Glück hatten in so hoch entwickelten Ländern geboren zu werden - dort beträgt die Sterblichkeit bei Masern teilweise bis zu 25% :eek: Jetzt kann man natürlich argumentieren, dass zunächst Kinder in solchen Ländern geimpft werden sollten, sollen sie auch. Aber wirklich ausrotten kann man den Virus erst, wenn die Impfdichte überall hoch genug ist. In Süd- und Nordamerika ist der Virus zum Beispiel schon fast ausgerottet. Das kommt allen zu Gute, besonders aber den Menschen, die im Zweifelsfall keinen Zugang zu adäquaten medizinischen Einrichtungen haben. :ja:


Edit:
Und jetzt mein letzter Senf zu diesem Thema (hoffentlich), das mich - wie du bestimmt merkst - bewegt und auch ein bisschen ärgerlich macht ;) :
Zum Thema Windpocken: selbst wenn die Windpocken selbst glimpflich verlaufen, vielleicht sogar ohne Krankheitsausbruch, bleibt dennoch das Risiko eines Herpes Zoster, einer Gürtelrose, bestehen. Aus Wikipedia nenne ich dir mal folgende Zahlen: 98% der Bevölkerung hat im Laufe des Lebens Kontakt mit dem Virus (offene Erkrankung oder "stille Feigung") und 25-30% erkranken im Laufe ihres Lebens an Gürtelrose. Auch sind Windpocken für ungeimpfe Schwangere (dürfte es gar nicht geben!) und deren ungeborenen Kinder äußerst gefährlich. Auch hier ist der offensichtliche sofortige Gewinn einer Impfung nicht unbedingt zu erkennen (das Kindergartenkind ist eben ein paar Tage krank oder nicht), im Lebensverlauf wird jedoch die äußerst unangenehme Gürtelrose vermieden, sowie die Ansteckung gefährdeter Personen umgangen (also zukünfitges Selbstinteresse und generelles Fremdinteresse).
Das sollte man alles beachten, bevor man so allgemeine Urteile übers Impfen fällt und die Pharmakonzerne (die ja wirklich ein Schweinegeld damit machen) der Massenmanipulation bezichtigt. Was sie meiner Meinung auch machen, aber eben nicht bei jedem Produkt - da muss man als Verbraucher eben doppelt und dreifach hinschauen und sich auch nicht auf einseitige Gegenpropaganda verlassen. (Das Lobby-Argument alleine zieht einfach nicht, wenn es nicht sinnvoll argumentativ belegt ist. Ich kann sonst ja wirklich jedem Lobbyarbeit unterstellen, das ist mit Sicherheit nicht erhellend, wenn es um die echte "Wahrheit" geht.)

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Ich seh das so wie Du, Haselmaus! Die Pocken sind ein sehr gutes Beispiel. Ich hatte als Kind auch Windpocken, aber die hätten auch so ausgehen können, dass ich oft Gürtelrose bekäme. Sicher kann ich davor bis an mein Lebensende nicht sein. Auch eine Pandemie mit welchen-Grippe-Viren-auch immer wäre der sichere Tod für viele Millionen Menschen wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Spanische Grippe. Sicher würde es auch in einem solchen Fall einfach leider nicht genug Impfschutz geben, andererseits könnten auch Millionen weltweit gerettet werden, wobei die Industrienationen sicher wieder besser dastünden, weil sie dazu mehr Möglichkeiten haben. Aber das ist ein ganz anderes Thema, das hier schon einmal kontrovers diskutiert wurde.

Lobbyarbeit kann man in Brüssel allerdings sehr wohl unterstellen. Die kennzeichnet sich dadurch, dass große Unternehmen spezielle 'Mitarbeiter' und Büros dafür vor Ort hat. Die kleinen Bauernhöfe z. B. können sich das sicher nicht leisten! Es hat auch nichts damit zu tun, dass jemand seine Interessen berechtigt vertritt, sondern eher mit einseitiger Bevorzugung. Sieht man ja schon an der Pharmaindustrie. Die geht Frau Ulla Schmitt in Berlin (ok, Bundesebene) auch nicht an, komisch, was? (Man kann nicht jede Schweinerei mit Arbeitsplätzen rechtfertigen.) Und die "doofen" Krankenkassenpflichtigen dürfen besonders in Deutschland deutlich mehr für Medikamente zahlen, especially sehr teure. Es gab auch schon diverse Berichte zu Lobbyismus in seriösen Nachrichtenmagazinen und ist nichts Neues. Ich weiß das schon seit weit mehr als 10 Jahren. Zu googlen gibt es da bestimmt genügend. Jede/r, der es möchte, kann sich dazu schlau machen. Aber einen Roman muss man dazu auch nicht jedes Mal schreiben.

elli81

Ungelesener Beitrag von elli81 »

Hallo , also im Großen und Ganzen sehe ich das schon wie ihr, ich bin keineswegs ein absoluter Impfgegner. Die meisten Impfungen bekommen meine Kinder natürlich.
Nur bei den Windpcken bin ich der meinung es ist besser die kleineren könnten die Erkrankung durchmachen weil dann der schutz einfach besser ist. bei größeren Kindern die diese nicht gehabt haben oder Erwachsene die würde ich auch impfen. Im Kleinkindalter und Babyalter ist die Erkrankung nicht so gefährlich .

Elisabeth

elli81

Ungelesener Beitrag von elli81 »

Achso nochmal zu Windpocken meine Hebamme meinte es gab schon vor 10 Jahren einen Impfstocff dagegen nur war der damals viel teurer. wenn die Impfung doch soooooo wichtig ist bei kleinen Kinder warum impfte man denn dann nicht schon vor 10 Jahren.
Meine beiden Großen hatten die Windpocken schon damals impfte man auch noch nicht ich habe großzügig die betroffen stellen mit so weißer spezieller Lotion eingerieben. Es war wirklich nicht schlimm. Und ich glaube auch das Gürtelrose und Herpes zoster nur durch schon mal durchgemachte Windpocken ausgelöst wird.

Elisabeth

Anemone

Ungelesener Beitrag von Anemone »

Also ich find's nicht so wahnsinnig toll, dass ich aufgrund meiner Windpocken bis ins hohe Alter mit Gürtelrose rechnen muss. Bei Ausbruch wäre ich auf jeden Fall ein Ansteckungsherd für neue Windpocken bei anderen - mit dem gleichen Kreislauf! Auf jeden Fall so früh wie möglich impfen - weitere Infos s. dazu hier.

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