Gel herstellen - Grundlagen?

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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sisy
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Gel herstellen - Grundlagen?

Ungelesener Beitrag von sisy »

Eine Freundin von mir möchte ein augengel, Gesichtsgel und Körpergel selber machen. :flower: Ich fand kein allgemeines Grundrezept für so ein Gel, giebt es überhaupt sowas? Welche sind die Grundprinzipien um die Gels herstellen zu können. Vielleicht muss ich noch welche Rohstoffe besorgen. :gruebel:
Liebevoll, Laura

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Sisy, in der Rubrik Rohstoffe auf https://olionatura.de
gibt es Informationen über Gelbilder. Dort werden dir und deiner Freundin Cellulose Derivate, Guarkernmehl, Xanthan und Hyaluronsäure, mit Einsatzkonzentrationen, Verarbeitungs- und Anwendungshinweisen angeboten. ;)

In der Rubrik Rezepte findet ihr u.a. das Jiaogulan-Hydrogel. Das kann man durchaus als Basis verwenden. :)
Freundlich grüßt
Katharina

sisy
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Ungelesener Beitrag von sisy »

Danke, Katharina! :bluemchen:

Die Artikel habe ich gelesen! :ja:

doch ich bin nocht nicht so Rührschlau und kann nocht nicht selber Rezepte herstellen. Mir ist das Prinzip des Gelherstellens nicht ganz klar! Im Grunde, eine Emulsion bestehet aus: Wasser+Öl+Emulgator+Konsistenzgeber. Alles andere sind schon Wirkstoffe. So habe ich es bis jetzt verstanden.
Wie ist es mit Gel. Wasser+Gelbildner?

bei der Jiaogulan-Hydrogel ist auch Öl dabei, aber kein Emulgator, wie funktioniert das?
Liebevoll, Laura

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Ungelesener Beitrag von Heike »

sisy hat geschrieben:bei der Jiaogulan-Hydrogel ist auch Öl dabei, aber kein Emulgator, wie funktioniert das?
Der Gelbildner lagert die Öltröpfchen in einem Netzwerk ein, das seine Moleküle ausbilden.
Liebe Grüße
Heike

sisy
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Ungelesener Beitrag von sisy »

Heike hat geschrieben:
sisy hat geschrieben:bei der Jiaogulan-Hydrogel ist auch Öl dabei, aber kein Emulgator, wie funktioniert das?
Der Gelbildner lagert die Öltröpfchen in einem Netzwerk ein, das seine Moleküle ausbilden.
aaaa, interessant... Danke! :knutsch:

Hast Du vielleicht ein Grundrzept für Gele allgemein, oder dafür giebt es keins? :argstverlegen:
Liebevoll, Laura

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Ungelesener Beitrag von Heike »

sisy hat geschrieben:Hast Du vielleicht ein Grundrzept für Gele allgemein, oder dafür giebt es keins? :argstverlegen:
Es gibt unzählige Hydrodispersionsgele hier im Forum, auch auf Olionatura (Dir wurde ja bereits eins genannt). 5–20 % Öle (als Orientierung), Wasser, Wirkstoffe, Konservierer, Gelbildner. Es ist ganz leicht. :-)
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von sisy »

Heike hat geschrieben: Es gibt unzählige Hydrodispersionsgele hier im Forum, auch auf Olionatura (Dir wurde ja bereits eins genannt). 5–20 % Öle (als Orientierung), Wasser, Wirkstoffe, Konservierer, Gelbildner. Es ist ganz leicht. :-)
Danke, Heike! :)
Was ist eigentlich Hydrodispersion? habe sowas nicht gehört. Ist das eine Art von Gele oder sie alle heisen so?
Liebevoll, Laura

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Ungelesener Beitrag von Heike »

sisy hat geschrieben:Was ist eigentlich Hydrodispersion? habe sowas nicht gehört. Ist das eine Art von Gele oder sie alle heisen so?
Ein wasserbasiertes (griech. »hydro«: Wasser) Gel mit darin dispergierten (lat. »dispersus: Zerstreuung«) Lipidanteilen. Daneben gibt es reine Hydrogele (Wasser plus Wirkstoffe, keine Lipide) und Ölgele (reine Lipidgele ohne Wasser). Alle sind im klassischen Sinne emulgatorfrei.
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Katharina »

sisy hat geschrieben:Was ist eigentlich Hydrodispersion? habe sowas nicht gehört. Ist das eine Art von Gele oder sie alle heisen so?
Ein Hydrodispersionsgel ist eine O/W-Emulsion mit einem Fettgehalt der zwischen 5 und 20% liegt und überwiegend niedrigviskose Öle enthält. Es enthält wenig Konsistenzgeber wird in der Regel ausschließlich mit Gelbildern stabilisiert.
Quelle :wink:
Also Öle, die in eine wässrige Gelbasis eingearbeitet werden.
Freundlich grüßt
Katharina

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Katharina hat geschrieben:Ein Hydrodispersionsgel ist …
Ach, Du meine :knutsch:
Liebe Grüße
Heike

Isa L

Ungelesener Beitrag von Isa L »

Vielleicht noch ein paar Tipps zur Gelherstellung:

Ich rühre alle Gelbildner, auch Hyaluron ins Öl und gebe dann die gesamte Wasserphase, Wirkstoffe und Konservierer dazu, gut rühren, da gibts sicher keine Klümpchen. Kleine Gelmengen lassen sich gut mit dem Milchschäumer rühren, große Mengen mit dem Pürierstab. Normalerweise ist kein Emulgator nötig, bei einem Anteil von 15 % -20 % Öl etwas Lysolecithin oder Fluidlecithin (1 % reicht) mitmixen.

Für Gesichtsgel nehme ich ausschließlich Hyaluronsäure als Gelbildner, weil es die Fältchen am schönsten mildert.

Wenn man für Cellulitegel einen hohen Anteil ( 15%) von Extrakten ( hoher Alkoholanteil) beigeben möchte, hat sich folgende Gelbildnermischung bewährt: natürlicher Gelbildner ( Guarkernmehl, Alginat oder Xanthan) mit synthetischem Gelbildner PNC 400 zu mischen.
Vorteil: super Konzistenz, Gel sehr stabil trotz hohem Alkoholanteil, es gibt keine Fusseln, was gerade auf dunkler Kleidung lästig sein kann
Nachteil: nicht so natürlich (nicht jeder mag synthet. Gelbildner). Da der Gelbildner aber nicht in die Haut einzieht, ist das für mich kein Problem.

Achtung: die meisten Gelbildner haben nicht sofort die Endkonzistenz, sondern ziehen noch etwas an. Falls ich dennoch nachdosieren muss, dispergiere ich etwas zusätzlichen Gelbildner in ein paar Tropfen Öl und rühre dies dann wieder gut unter.
Verdünnen geht immer: mit Dest. Wasser oder Hydrolat, nachkonservieren nicht vergessen!

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Heike hat geschrieben:
Katharina hat geschrieben:Ein Hydrodispersionsgel ist …
Ach, Du meine :knutsch:
:kichern:
Freundlich grüßt
Katharina

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Isa L hat geschrieben:Da der Gelbildner aber nicht in die Haut einzieht, ist das für mich kein Problem.
Das stimmt, sie sind hochmolekular und daher reizfrei und sehr verträglich.

Ich habe bisher auch am liebsten Hyaluronsäure für Gesichtspräparate verwendet; ich finde, es macht die schönsten und feinsten Gele. Die Hydroxyethylcellulose hat mich nun aber dennoch sehr positiv überrascht, weil sie nicht riecht (Xanthan z. B. hat für mich einen unangenehmen Eigengeruch – auch wenn er an sich nicht durchkommt, mir ist das bei meinem Autoklavier-Test aufgefallen), eine sehr schöne Konsistenz ergibt und ein sehr schönes Hautgefühl erzeugt. 20 % Alkohol sind kein Problem. Auch mikrobiologisch sind die Cellulose-Derivate unproblematischer als pflanzliche Hydrokolloide wie Guarkern und Co.

Wovon ich ganz abgekommen bin, sind Gele auf Basis von Pflanzen (Quitte usw.). Sie verwende ich immer noch gerne frisch angesetzt, für den sofortigen Gebrauch. Für Emulsionen und Hydrodispersionsgele, die mehrere Wochen stabil bleiben sollen (und wenn es nur 4 sind), ist mir die Gammelgefahr durch Schwebteilchen und ihre Grundkontamination einfach zu groß; sie sind mikrobiell ungleich anfälliger. Ich habe bei mir die Erfahrung gemacht, dass die etwas »steriler« hergestellten Produkte meiner Haut ungleich besser bekommen als Rezepturen, wie ich sie noch vor anderthalb Jahren gerührt habe. Ideal finde ich das Gel aus dem Dampfdrucktopf: steriler bekomme ich keine Gelgrundlage hin, so dass ich bereits eine sehr niedrige Gesamt-Grundkontamination habe. Für sensible Haut, die schnell auf externe Reize reagiert (auch auf eine erhöhte mikrobielle Kontamination, die gesunde Haut locker wegsteckt) ist das ein echter Tipp. Mit Hyaluronsäure ist das nicht möglich.

Guarkern und Co habe ich am liebsten im Alkohol dispergiert oder benetzt, damit der Gelbildner keimfreier wird. Im Öl geht es auch; ich bin mir aber nicht sicher, ob dies so optimal ist. Das Öl benetzt den Gelbildner und hindert ihn womöglich, seine Gestrukturen – wozu er Wasser braucht – optimal auszubilden (bitte als These verstehen, die ich in den Raum stelle, nicht als Behauptung). In allen mir vorliegenden Hinweisen und Rahmenrezepturen aus Kosmetik und Pharmazeutik wird der Gelbildner zwar mit Substanzen vermengt, die ein Zusammenklumpen verhindern (Alkohol, Glycerin, Feststoffe), aber Öl wird in keiner der Quellen empfohlen. Ich gehe davon aus, dass dies Gründe hat. Einer könnte meine These sein. Nicht alles, was vordergründig funktoniert, muss optimal sein. Gerne lerne ich jedoch dazu.
Liebe Grüße
Heike

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Heike hat geschrieben:Wovon ich ganz abgekommen bin, sind Gele auf Basis von Pflanzen (Quitte usw.). Sie verwende ich immer noch gerne frisch angesetzt, für den sofortigen Gebrauch. Für Emulsionen und Hydrodispersionsgele, die mehrere Wochen stabil bleiben sollen (und wenn es nur 4 sind), ist mir die Gammelgefahr durch Schwebteilchen und ihre Grundkontamination einfach zu groß; sie sind mikrobiell ungleich anfälliger.
Ja, das mache ich auch schon lange nicht mehr. Mir wird jetzt noch ganz wummerig, wenn ich daran denke. :tot: Ab und an mal Leinsamenschmodder als Haarpackung, das war es an selbst angesetzten Pflanzengelen für mich.
Guarkern und Co habe ich am liebsten im Alkohol dispergiert oder benetzt, damit der Gelbildner keimfreier wird. Im Öl geht es auch; ich bin mir aber nicht sicher, ob dies so optimal ist. Das Öl benetzt den Gelbildner und hindert ihn womöglich, seine Gestrukturen – wozu er Wasser braucht – optimal auszubilden (bitte als These verstehen, die ich in den Raum stelle, nicht als Behauptung). In allen mir vorliegenden Hinweisen und Rahmenrezepturen aus Kosmetik und Pharmazeutik wird der Gelbildner zwar mit Substanzen vermengt, die ein Zusammenklumpen verhindern (Alkohol, Glycerin, Feststoffe), aber Öl wird in keiner der Quellen empfohlen. Ich gehe davon aus, dass dies Gründe hat. Einer könnte meine These sein. Nicht alles, was vordergründig funktoniert, muss optimal sein. Gerne lerne ich jedoch dazu.
Die Alkohol Variante bei Guarkernmehl und auch Xanthan hat auch den großen Vorteil, dass die Gele nicht so schnell ihre endgültige Konsistenz bekommen, man kann sie optimal und verlustfrei in z.B. Pumpspender füllen. :ja:
Freundlich grüßt
Katharina

sisy
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Ungelesener Beitrag von sisy »

Katharina hat geschrieben: Ein Hydrodispersionsgel ist eine O/W-Emulsion mit einem Fettgehalt der zwischen 5 und 20% liegt und überwiegend niedrigviskose Öle enthält. Es enthält wenig Konsistenzgeber wird in der Regel ausschließlich mit Gelbildern stabilisiert.
Quelle :wink:
Also Öle, die in eine wässrige Gelbasis eingearbeitet werden.
nja.... Wieder was übersehen... :argverlegen:
Ich habe bis jetzt Gele nicht für Emulsion gehalten, da ich Gele als reine Hydrogele gesehen habe und wuste nicht, dass auch Öl dazu gegeben sein kann. Danke Dir.

Doch ich habe von Kosmetikerinen gehört, dass man für die Augen besser reine Hydrogele nehmen soll, besonders für den oberen Augenlied. Die brauchen Feuchtigkeit, abkühlendes Effekt und Schwellungmindernde Wirkung. Jedes Fettanteil an solchen Gele könnte nur den gegeneffekt bringen, weil die Fettanteile sollen den Augenlid schwerer machen und dadurch abgleiten (sagt man so :rolleyes: ), so wurde uns erzählt....
Dadurch vielleicht meine komische Fragen, weil ich sehr enge Vorstellung über Gele hatte... :klimper:
Liebevoll, Laura

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Ungelesener Beitrag von Katharina »

sisy hat geschrieben:Ich habe bis jetzt Gele nicht für Emulsion gehalten, da ich Gele als reine Hydrogele gesehen habe und wuste nicht, dass auch Öl dazu gegeben sein kann. Danke Dir.
Eine Emulsion ist es im Prinzip alles. Immer wenn du einen wässrigen Anteil und Öl in eine stabile Verbindung bringst, hast du eine Emulsion.
Salatdressing im weitesten Sinne auch. Wenn du Essig und Öl kräftig zusammenrührst, emulgiert es. Also hast du eine Salatemulsion. :)
sisy hat geschrieben:Doch ich habe von Kosmetikerinen gehört, dass man für die Augen besser reine Hydrogele nehmen soll, besonders für den oberen Augenlied. Die brauchen Feuchtigkeit, abkühlendes Effekt und Schwellungmindernde Wirkung. Jedes Fettanteil an solchen Gele könnte nur den gegeneffekt bringen, weil die Fettanteile sollen den Augenlid schwerer machen und dadurch abgleiten (sagt man so :rolleyes: ), so wurde uns erzählt....
So verallgemeinern kann man das nicht. Der eine hat es lieber reichhaltige, weil trockene Haut, der andere leichter.
Und was die gesunde Haut nicht aufnehmen will, nimmt sie nicht auf. :)
Freundlich grüßt
Katharina

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Heike hat geschrieben:Ideal finde ich das Gel aus dem Dampfdrucktopf: steriler bekomme ich keine Gelgrundlage hin, so dass ich bereits eine sehr niedrige Gesamt-Grundkontamination habe. Für sensible Haut, die schnell auf externe Reize reagiert (auch auf eine erhöhte mikrobielle Kontamination, die gesunde Haut locker wegsteckt) ist das ein echter Tipp. Mit Hyaluronsäure ist das nicht möglich.
Heike, das würde mich interessieren. Ist diese Methode irgendwo beschrieben? :lupe:
Liebe Grüße
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Mia hat geschrieben:Heike, das würde mich interessieren. Ist diese Methode irgendwo beschrieben? :lupe:
:ja: Hier findest Du unsere Experimente.

Äh … das war unser Einstieg ins Dampfsterilisieren, sorry. Du meinest die Gel-Autoklavier-Tests. Diese findest Du hier.
Liebe Grüße
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Ungelesener Beitrag von Mia »

Danke. :) Heisst das, das man eine größere Menge des Gels zur Verwendung für Dispersionsgele herstellen kann und dann hat man ein Gelgrundlage-Vorat für einige Zeit, oder man soll nur eine Menge herstellen, die gleich verwendet wird? Wenn es zum Vorrat gemeint ist, wie soll man es lagern?

Zweite Frage: XGGel nach Manuka-Bee: könnte man dieses XGGel in Dampfdrucktopf genauso sterilisieren oder ist das schon per se bikrobiologisch stabil wegen des Glycerins?
Liebe Grüße
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Mia hat geschrieben:Danke. :) Heisst das, das man eine größere Menge des Gels zur Verwendung für Dispersionsgele herstellen kann und dann hat man ein Gelgrundlage-Vorat für einige Zeit, oder man soll nur eine Menge herstellen, die gleich verwendet wird? Wenn es zum Vorrat gemeint ist, wie soll man es lagern?
Ich arbeite ausschließlich frisch. Größere Mengen Gel habe ich bisher nur für Testreihen einige Tage im Kühlschrank aufbewahrt. Ich kann mir vorstellen, dass man eine Menge Gel mit Alkohol konservieren und durchaus einige Zeit aufbewahren kann, aber ich würde das normalerweise nicht tun. Es besteht immer die Gefahr einer mit der Lagerungsdauer ansteigenden Grundkontamination, und gerade die sollte so gering wie möglich sein.
Zweite Frage: XGGel nach Manuka-Bee: könnte man dieses XGGel in Dampfdrucktopf genauso sterilisieren oder ist das schon per se bikrobiologisch stabil wegen des Glycerins?
Reines Xanthangel überlebt den Dampfdrucktopf – zumindest meins. :kicher: Im Ernst: Xanthan ist meines Wissens temperaturstabil. Bei Glycerin bin ich mir unsicher; in die heiße Wasserphase einrühren – kein Problem, aber dampfsterilisieren? Ich würde XGEL vermutlich nicht sterilisieren – alleridngs verwende ich es auch nicht. Wir wären Dir allerdings für einen Test und einen Bericht sehr dankbar.
Liebe Grüße
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Ungelesener Beitrag von Iris1964 »

Sehr interessanter Thread! Die Gel-Definition von Heike hat sehr zu meinem Verständnis beigetragen. So ein Hydrodispersionsgel reizt mich nämlich auch. Ich hatte mir sogar schon Hyaluronsäure bestellt - dachte ich. Versehentlich habe ich Hyalurongel gekauft... :/ - nur 10 g, weil ich ja eigentlich...
Kann ich das Gel einfach mit einem Öl meiner Wahl mischen und habe dann auch ein Hydrodispersionsgel? Und muss ich noch konservieren? Rühren oder reicht schütteln?
Kann man mit zu starkem Rühren die Gelstruktur wieder zerstören?
Das Gel ist bei 13° C übrigens sehr zähflüssig und milchig.
Carpe diem!

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Iris1964 hat geschrieben:Sehr interessanter Thread! Die Gel-Definition von Heike hat sehr zu meinem Verständnis beigetragen. So ein Hydrodispersionsgel reizt mich nämlich auch. Ich hatte mir sogar schon Hyaluronsäure bestellt - dachte ich. Versehentlich habe ich Hyalurongel gekauft... :/ - nur 10 g, weil ich ja eigentlich...
Kann ich das Gel einfach mit einem Öl meiner Wahl mischen und habe dann auch ein Hydrodispersionsgel? Und muss ich noch konservieren? Rühren oder reicht schütteln?
Moment, das fertige … das war doch vorkonserviert mit Parabenen? Wenn es das von der Kosmetikmacherei ist, muss man vorher ein Gel herstellen (mit einem Gelbildner) und dann das flüssige Hyaluron 1–5 % ergänzen.
Ist es das von Behawe, kann man es auch pur verwenden. Auch dieses ist konserviert, mit denaturiertem Alkohol. Ich würde es dennoch verdünnen, denn 2,5 % Hyaluronsäure sind sehr viel.

In Hydrodispersionsgelen machen sich 5–20 % Öl sehr gut, dann ist es meistens sehr stabil. Höhere Lipidanteile werden möglicherweise nicht mehr stabil eingebunden. Konservieren würde ich dennoch, die Wasserphase beim Verdünnen ist einfach zu hoch.

Ich dispergiere sehr stark mit dem Flügelrührer; manche Gele verlieren durch starke Scherkräfte an Viskosität. Mit Cellulose Gum (bzw. Hydroxyethylcellulose-Derivaten und Xanthan kann ich das jedoch nicht bestätigen. Meine Gele wurden viskos und stabil.
Liebe Grüße
Heike

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Iris1964
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Ungelesener Beitrag von Iris1964 »

Ja, es ist das von behawe. Der denaturierte Alkohol ist ja nicht so schön, oder? Wie gesagt, versehentlich bestellt.
Auf Olionatura steht eine Einsatzkonzentration von 0,1 bis 0,5 %. Du schreibst, dass Du einen kleinen Messlöffel auf 30 ml Wasserphase gibst. Ein 1ml-Messlöffel? Abwiegen lässt es sich bei der Minimenge ja schwer.
Da das Gel von behawe eine Konzentration von 2,5 % hat, könnte ich es ja mit der 10fachen Menge Wasser oder Hydrolat o.ä. verdünnen, um 0,25% zu erreichen. Ist das richtig, oder habe ich da jetzt einen Denkfehler?
Ist eigentlich zu heiß und schwül zum Denken... :snoopy:
Carpe diem!

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