Shea WaLe sensitiv?

[Netti]

Weiß da jemand mehr drüber?

Ich dachte, die Shea WaLe wird generell in Handarbeit hergestellt. Einmal handgemacht und einmal 100% handgemacht klingt komisch.

[Katharina]

Ich musste mir 3mal durchlesen, was damit gemeint ist. Ja, es liest sich verwirrend.

[Heike]

Es gibt bei der Herstellung u. a. Maschinen, die die Nüsse mechanisch zermahlen: hier, etwas weiter unten, siehst Du ein Foto mit dem »Nussknacker«. Ich gehe davon aus, dass bei der 100%igen Handarbeit auch dieses Zerknacken von den Frauen durchgeführt wird. Ich gebe zu, bei Arganöl ist mir aus dem Bauch heraus das durch Schneckenpressen gewonnene Öl lieber als das, das die Berberfrauen unter Einsatz von Wasser und mit ziegenriechenden Händen aus dem Nussbrei walken (»Handarbeit« würde ich hier nicht bevorzugen, auch wenn es so schön authentisch klingt). Frau Prof. Charrouf hat diese Art der Produktion gefördert. Ob mir die Sensitive Butter lieber sein wird … kann ich noch nicht sagen. Ich müsste sie sehen und prüfen. Aussagekräftig sind die Zertis –  und diesmal gucke ich ganz genau auf mmol bzw. meq.

[Heike]

Ich habe mal gerade auf der Webseite gestöbert und stieß auf den Preis für die »Shea sensitive« … 16 g (GRAMM) für 4,99 €, das sind 31,18 Euro für 100 gr. Begründet wird die besondere rein handwerkliche Herstellung damit, dass keinerlei Maschinen beteiligt sind und damit auch keine maschinellen Verschmutzungen wie Maschinenöl, Metallspäne usw. zu erwarten sind … sorry, aber dass ich in Deutschland nicht mit Maschinenöl verschmutzte kosmetische Rohstoffe kaufe, halte ich für selbstverständlich. Da frage ich mich, ob ich dann beim Kauf der normal hergestellten mit so etwas rechnen müsste … ungeschickte Argumentation. Primavera verlangt 38 Euro für Sheabutter, allerdings BIO-zertifiziert und mit einem anderen Kostenapparat belastet, u. a. hauseigenen Laboren, die bei jeder Charge Analysen vornehmen, in teuren Glastiegeln abpacken und und und.

Sagt mal: träume ich?

[Katharina]

Ich habe mal gerade auf der Webseite gestöbert und stieß auf den Preis für die »Shea sensitive« … 16 g (GRAMM) für 4,99 €, das sind 31,18 Euro für 100 gr. Begründet wird die besondere rein handwerkliche Herstellung damit, dass keinerlei Maschinen beteiligt sind und damit auch keine maschinellen Verschmutzungen wie Maschinenöl, Metallspäne usw. zu erwarten sind … sorry, aber dass ich in Deutschland nicht mit Maschinenöl verschmutzte kosmetische Rohstoffe kaufe, halte ich für selbstverständlich. Da frage ich mich, ob ich dann beim Kauf der normal hergestellten mit so etwas rechnen müsste …

Ja, ich bin bisher auch davon ausgegangen, dass die Butter frei von derartigen Verschmutzungen ist. War oder ist sie das nicht? Schon seltsam.

[Manuka-Bee]

das riecht nach "alle Angaben ohne Gewaehr" - ich meine, wenn die Butter sogar mit desinfizierten, sterilisierten Waschbaer-Pfoetchen geknetet sein sollte - prueft man die Butter nicht nach Fremdsubstanzen?

[Heike]

… sorry, aber dass ich in Deutschland nicht mit Maschinenöl verschmutzte kosmetische Rohstoffe kaufe, halte ich für selbstverständlich. Da frage ich mich, ob ich dann beim Kauf der normal hergestellten mit so etwas rechnen müsste …

Ja, ich bin bisher auch davon ausgegangen, dass die Butter frei von derartigen Verschmutzungen ist. War oder ist sie das nicht? Schon seltsam.

Ich gehe eigentlich davon aus, dass sie es ist. Die Argumention leuchtet mir nicht ein, und mir fehlen transparente Hinweise darauf, was die angesprochene überaus faire Bezahlung konkret bedeutet. Wenn ich weiß: da wird auf ein Produkt (beispielsweise) 5 Euro pro Dose aufgeschlagen und die kommen ohne Abzüge der Kooperative zugute – bin ich sofort dabei. So musste ich erst einmal schlucken – es sind 400 % Preisaufschlag (rechne ich richtig?) mit einer Argumentation, die sich mir nicht erschließt – das ist der Punkt; der überraschend hohe Preisaufschlag wirkt erst danach. Wer sich internationalen Standards stellen will (und das ist die einzige Chance für die Frauen vor Ort), kann sich weder Motoröl noch Metallsplitter in seinem Produkt leisten. So kann man nicht argumentieren. Bevor ich in der Luft zerrissen werde , zitiere ich Djibril Inoussa aus seinem Buch »Das heilige Geschenk Afrikas« (farbliche Hervorhebung durch mich):

»«Jährlich stürmen internationale Rohstoffhandelsfirmen in die Dörfer Westafrikas und kaufen oft mit Hilfe von Mittelsmännern Sheanüsse ein, um sie im Ausland zu Sheabutter zu verarbeiten.
Das dringende Bedürfnis, schnell Geld zu verdienen, zwingt viele ländlich lebenden Frauen ihre Sheanüsse zu verkaufen, anstatt die Nüsse zu Sheabutter zu verarbeiten.
Daran wäre vielleicht nichts auszusetzen, wenn die Frauen faire Preise für ihre Sheanüsse erhalten würden.
Doch der Preis für Sheanüsse ist im Vergleich zu Sheabutter zu gering, dass die Frauen kaum davon leben können.
[…]
Um einen existenzsicherenden Handel aufzubauen, lehnen immer mehr Frauen den ruinösen Verkauf von Sheanüssen ab, organisieren sich in Kooperativen und richten Verbreitungsstätten ein, wo sie Butter nach internationalem Qualitätsstandard für den Verkauf auf lokalen und internationalen Märkten herstellen.
Dafür lassen mittlerweile viele Frauenkooperativen die Sammelgebiete biozertifizieren und modernisieren die traditionellen Verarbeitungsmethoden.«

Warten wir mal ab, was noch an Informationen kommt, vor allem zu der Standard-SheaWaLe.

[Netti]

Ich denke (oder hoffe), das ist wirklich nur eine ungeschickte Argumentation, um die Sensitiv-Butter zu bewerben.
Allerdings ist das Analysezertifikat auf der HP auch schon von 2007.
Und das in so einem Betrieb mal ganz schnell der Schlendrian einreißt, wenn nicht regelmäßig kontrolliert wird, ist sicher keine böse Unterstellung. Wer hatte nochmal einen Kronenkorken in der Butter?

[Heike]

Ich habe heute die Shea sensitive bekommen, sie ist wirklich außergewöhnlich hell, sehr homogen, fein in der Struktur (keine Körnung) und duftet so lecker wie meine momentane SheaWaLe (die nicht rauchige). Eine sehr schöne Butter, zweifellos. Das Analysezertifikat soll bald online einsehbar sein; das momentane ist noch das der letzten Charge. Ich bin gespannt.

Allerdings ist das Analysezertifikat auf der HP auch schon von 2007.

Netti, es ist das Zerti zu der in den letzten Wochen und auch momentan noch abverkauften Charge, die offen als 2007er vergünstigt angeboten wird, also genau das richtige. Ich weiß von mehreren Shops, die die SheaWaLe teilweise unter eigenem Label anbieten, weder die Preise reduziert haben noch auf ein MHD hinweisen. Glaube mir, es ist normal (die Norm), dass wir als Kunden teilweise Öle und Buttern kaufen, die beim Händler sehr lange liegen. Ich habe die letzten Tage einige Sheabutteranbieter angeschrieben: was ich da an Antworten erhalten habe, ist teilweise erschreckend. Von daher finde ich es nicht fair, den Händler zu kritisieren, der mit offenen Karten spielt, während andere Händler ihre 2 Jahre alten Buttern zum regulären Preis verkaufen, solange keiner fragt.

Meine Kritik an der Shea sensitive ist die ungeschickte Argumentation, die den ungewöhnlich hohen, überraschenden Preissprung nachvollziehbar machen soll, der mir vor dieser Argumentation nicht einleuchtet. Einleuchten würde mir, dass eine sehr gute Butter-Selektion, eine hervorragende manuelle Verarbeitung und ein fairer Aufpreis das Produkt verteuert gegenüber der Standardqualität, die jedoch in ihrer formalen Qualität ebenfalls empfehlenswert ist.

Hier ein Foto:

[ externes Bild ]

[Heike]

Das Zerti ist online.

[Katharina]

Verglichen mit der »normalen Shea« von 2007 ist der POZ-Wert der Sensitiv aber doppelt so hoch, gell?

[Heike]

Verglichen mit der »normalen Shea« von 2007 ist der POZ-Wert der Sensitiv aber doppelt so hoch, gell?

Auch der FFA-Wert. Ich denke, das liegt an der rein manuellen Herstellung, die mit größerer Hitze verbunden ist. Teilmechanisierung reduziert eben auch Stressfaktoren für ein Fett.