Ölportrait

Fettsäurespektren, Jodzahlen und Fettbegleitstoffe – hier werden Öle, Buttern und Wachse en detail gewürdigt.

Moderator: Heike

diandra

Ölportrait

Ungelesener Beitrag von diandra »

Liebe Heike,

da ich mich ja aufgrund des optimalen Händewaschgels immer noch im Experimentierstadium befinde und äußerst bemüht bin, den Ölen auch in Bezug auf die Zusammensetzung näher zu kommen, ist mir folgendes aufgefallen:

Ich habe deine Kreisdiagramme beschriften , also die %-Angaben von den Portraits, in die jeweiligen Diagramme einsetzen wollen. Da ich diese Tabelle recht häufig heranziehe, ist es für mich überschaubarer, als wenn ich halt die einzelnen Öle/Fettsäuren, etc. mir erst herausssuchen müsste.
Ich schaute z.B. das Granatapfelsamenöl und auch das Haselnussöl an und stellte ersteinmal mit :schock: fest, dass es bei den Chargen (Granatapfel) der verschiedenen Hersteller doch nicht unerhebliche Unterschiede gibt (vor allem in Bezug von Primavera zu den anderen).
Da mir beim recherchieren nach einem Öl, welches ich "ausprobieren" möchte
siehe Kukuinussöl
aufgefallen ist, dass es von Quelle zu Quelle recht unterschiedliche Angaben zu den Inhaltsstoffen (prozentual gemeint) gibt, bin ich nunmehr verunsichert. Wem schenke ich Glauben ? :gebete:
Wonach richtest du dich denn?
Du hast ja deine bevorzugten Händler und mir ist bekannt, dass du dir die Herkunft zertifizieren lässt und manchmal? auch die Analysen zusenden lässt..aber was machst du, wenn der Händler deines Vertrauens ein Öl, welches du haben möchtest, nicht hat. Aufgrund welcher Informationen erkennst du Vertrauenswürdigkeit?
Ich finde gerade was das von mir benannte K.-Öl angeht, die Unterschiede schon recht heftig. Jod-Toleranzen von 30!! :schock:
Fettsäureunterschiede von 20 :schocking:
Zum Abschluss: Mir ist bei den beiden Ölprortraits "Granatapfel" und "Haselnuss" aufgefallen, dass du in der Aufführung der Zusammensetzung (zumindest bei den beiden) die Stearinsäure nicht erwähnt hast, dafür aber auf die Phytosterole hinweist (die zumindest nicht namentlich) in den Diagrammen aufgeführt sind - bzw. so nicht benannt werden. Wenn ich richtig verstanden habe, sind die Phytos, die Unverseifbaren - die du in den Diagrammen auch als "Kuchenstücke" eingezeichnet hast - nur halt nicht mit dem (anderen?) Namen Phytosterole sondern als Unverseifbare Anteile?
Warum hast du denn die Stearinsäure nicht erwähnt in den Portraibeschreibungen?

So, jetzt habe ich eine Menge erzählt und gefragt. :monsieur:
Ich hoffe, dass es nicht zum :popohauen: führt, weil ich mal wieder was nicht gelesen oder verstanden habe :K

Diandra :blume: die so gar keine Lust auf Arbeiten hat :/

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Ich schreibe Dir heute Nachmittag so ab 16, 17 Uhr, da habe ich die nötige Zeit, die ich mir nehmen möchte. :knutsch:
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Gezz abba … :kicher:
diandra hat geschrieben:Ich schaute z.B. das Granatapfelsamenöl und auch das Haselnussöl an und stellte ersteinmal mit :schock: fest, dass es bei den Chargen (Granatapfel) der verschiedenen Hersteller doch nicht unerhebliche Unterschiede gibt (vor allem in Bezug von Primavera zu den anderen).
Das ist schlicht so. Öle sind Naturprodukte und ihre Fettsäureanteile bewegen sich, je nach Erntezeitpunkt, klimatischen Bedingungen usw. in einem Toleranzbereich, mal mehr, mal weniger groß. Dieser Toleranzbereich wird in Spezifikationen notiert, die immer mit von–bis-Angaben arbeiten. Im Gegensatz dazu stehen chargenbezogene Analysen, die exakt sagen, woran man bei einem bestimmten Öl ist. Meine Diagramme zeigen Mittelwerte aus verschiedenen Analysen.
Das Primavera-Öl sticht tatsächlich heraus. Ich habe viele chargenbezogene Analysedaten in der Hand gehabt: alle wiesen Punicinsäure-Werte über 70 % auf und lagen ziemlich dicht bei einander. Ich weiß nicht, warum dieses eine so anders ausfällt.
Da mir beim recherchieren nach einem Öl, welches ich "ausprobieren" möchte
siehe Kukuinussöl
aufgefallen ist, dass es von Quelle zu Quelle recht unterschiedliche Angaben zu den Inhaltsstoffen (prozentual gemeint) gibt, bin ich nunmehr verunsichert. Wem schenke ich Glauben ? :gebete:
Ich glaube dem Zertifikat, das ich sehe – vor allem, wenn es von einem deutschen Labor stammt. Bei der Bewertung von Informationsquellen habe ich für mich klare Kriterien, nach denen ich deren Seriosität einschätze. Allerdings stellen sich für mich diese Fragen nicht so drängend, weil ich jemand bin, der immer versucht, an Originaldaten zu kommen und eigene Schlüsse zu ziehen. Das macht mich von anderen unabhängig.
Wonach richtest du dich denn?
Du hast ja deine bevorzugten Händler und mir ist bekannt, dass du dir die Herkunft zertifizieren lässt und manchmal? auch die Analysen zusenden lässt..aber was machst du, wenn der Händler deines Vertrauens ein Öl, welches du haben möchtest, nicht hat. Aufgrund welcher Informationen erkennst du Vertrauenswürdigkeit?
Bei mir ist es so, dass ich sehr oft weiß, woher ein Öl stammt und wer es führt. Diese Öle kenne ich sehr gut, und dort kaufe ich mit großem Vertrauen. Es gibt auch bekannte Händler, bei denen ich auf Grund meines Wissens kein Öl kaufen würde. ;-) Wenn es mein Öl nicht aus seriöser Quelle gibt – kaufe ich nicht.
Zum Abschluss: Mir ist bei den beiden Ölprortraits "Granatapfel" und "Haselnuss" aufgefallen, dass du in der Aufführung der Zusammensetzung (zumindest bei den beiden) die Stearinsäure nicht erwähnt hast […] Warum hast du denn die Stearinsäure nicht erwähnt in den Portraibeschreibungen?
Ich habe sie wohl schlicht vergessen.

Ich stehe gerade vor den abschließenden, lektorierenden Arbeiten meines Buches »Naturkosmetische Rohstoffe«. Wenn dies fertig ist, werde ich die Ölportraits »aufräumen«, dann werde ich solche Fehler prüfen. Deine Beobachtung, dass Angaben der Fettsäureverteilung oft starken Schwankungen unterliegen, stimmt. Aus diesem Grund habe ich mich ratsuchend an die Henry Lamotte Oils GmbH in Bremen gewandt und bekomme von dort :knutsch: chargenbezogene Analysezertifikate. Das ist eine sehr, sehr große Hilfe für mich, weil diese Öle dort u. a. auf Identität und Reinheit geprüft werden – Panschereien fallen z. B. durch ungewöhnliche Sterolmuster oder Tocopherolfraktionen auf. Ich kann also sicher sein, dass die Analysen typisch sind und ich Werte publiziere, die seriös sind – jedes Öl wird also mit zwei bis drei Analysen vertreten sein. Bezüglich Kaktusfeigensamenöl habe ich einen anderen Kontakt genutzt, eine Frau einer Firma in einer meiner Schulungen, die mir netterweise zwei chargenbezogene Analysen eines deutschen Labors schickte. Interessanterweise sind hier die Schwankungen eher gering. Leider gibt es auch Webseiten und Bücher, die hier weniger sorgfältig arbeiten oder einfach von einander abschreiben. Nur: auch wissenschaftliche Quellen müssen mit wachem Blick gelesen werden, auch dort können sich Fehler einschleichen. Das von mir sehr geschätzte »Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle« weist einige fachliche Fehler auf. Hätte ich nicht mittlerweile so viel Erfahrung, wäre mir dies vermutlich kaum aufgefallen.

Was ich noch nutze, sind wissenschaftliche Veröffentlichungen; Öle werden aus Forschungsinteresse analysiert. Diese Ergebnisse plus die mir vorliegenden chargenbezogenen Analysen ergeben Daten, die sehr seriös sind, versprochen. :-)
Liebe Grüße
Heike

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Heike hat geschrieben:
Zum Abschluss: Mir ist bei den beiden Ölprortraits "Granatapfel" und "Haselnuss" aufgefallen, dass du in der Aufführung der Zusammensetzung (zumindest bei den beiden) die Stearinsäure nicht erwähnt hast […] Warum hast du denn die Stearinsäure nicht erwähnt in den Portraibeschreibungen?
Ich habe sie wohl schlicht vergessen.
:lupe: Bei Granatapfelsamenöl ist sie doch drin? :gruebel:
Freundlich grüßt
Katharina

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Katharina hat geschrieben::lupe: Bei Granatapfelsamenöl ist sie doch drin? :gruebel:
Oha. Tatsächlich. :cry: Nun bin ich emotional verunsichert.
Liebe Grüße
Heike

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Heike hat geschrieben:
Katharina hat geschrieben::lupe: Bei Granatapfelsamenöl ist sie doch drin? :gruebel:
Oha. Tatsächlich. :cry: Nun bin ich emotional verunsichert.
Warum? Was drin ist, ist drin. Und bei Haselnussöl ist der Anteil so gering, dass es durchaus der Vernachlässigung würdig ist. :nail:
Freundlich grüßt
Katharina

diandra

Ungelesener Beitrag von diandra »

Heike, ganz ganz lieben Dank, für dein ausführliches, nachvollziehbares Statement. Jetzt ist mein unruhiger Geist ein wenig geläutert :D

@ Katharina: Wenn du sagst, dass die Stearinsäure so gering vertreten ist, das man sie unter den Tisch fallen lassen kann, würde ich gerne wissen, was DU unter "gering" verstehst? Welche niedrigen %te fallen denn wegen "Nichtigkeit" aus deinem Blickfeld?
Und wo, fängt es an für dich interessant zu werden (also %te meine ich - egal, von welchen Fettsäuren wir sprechen) :-a

Liebe Grüße, Diandra

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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Katharina hat geschrieben:Warum? Was drin ist, ist drin. Und bei Haselnussöl ist der Anteil so gering, dass es durchaus der Vernachlässigung würdig ist. :nail:
Liebe Katharina, was führt Dich zur Auffassung, dass die Liste der Inhaltsstoffe einen Stoff absichtlich nicht erwähnen sollte, obwohl er eigentlich enthalten ist, und sei es in geringer Menge? Ich habe das immer so verstanden und mich bisher sehr darüber gefreut, dass Heike dort getreulich aufzählt, was das Öl alles enthält - mit Angabe des genauen Anteils oder zumindest seiner Größenordnung -, wobei Fettsäuren gleichsam die Eckpfeiler waren, deren jeweiliger Anteil nur dann unterschlagen wurde, wenn die Fettsäure tatsächlich fehlt.

Fragend grüßt
Harald

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Fettsäuren unter 1 % lasse ich unter den Tisch fallen, weil sie in einem Diagramm nicht mehr sinnvoll darzustellen wären und weil sie in der Regel nicht mehr Aussagekraft für die Spezifik eines Öls haben. Da spielt die Triglyceridstruktur eine größere Rolle.

Bei dem Haselnussöl habe ich die Stearinsäure – wie bereits gesagt – vermutlich vergessen, bei dem Granatapfelsamenöl nicht. Nun wäre die Frage an Diandra: wo fehlt Deines Erachtens die Angabe der Stearinsäure bei Granatapfelsamenöl? Ich sehe es nicht. Ich habe im Moment beruflich und im Hinblick auf das Buch viel zu tun und wäre sehr dankbar, wenn ich nur meinen richtigen Fehlern nachspüren müsste (für deren Nennung ich wirklich dankbar bin).
@ Katharina: Wenn du sagst, dass die Stearinsäure so gering vertreten ist, das man sie unter den Tisch fallen lassen kann, würde ich gerne wissen, was DU unter "gering" verstehst? Welche niedrigen %te fallen denn wegen "Nichtigkeit" aus deinem Blickfeld?
Und wo, fängt es an für dich interessant zu werden (also %te meine ich - egal, von welchen Fettsäuren wir sprechen) :-a
Ich finde die Frage überflüssig. Katharina hat festgestellt, dass die Stearinsäure bei dem Granatapfelsamenöl aufgeführt ist – zumindest sehen wir beide nicht den Ort, wo sie fehlen würde – und ich habe bereits gesagt, dass ich mir vermutlich schlicht einen Fehler erlaubt habe, einen Wert zu vergessen. Ich bin diejenige, die einem Konzept bei der Erstellung der Diagramme folgt und dieses Konzept erläutern kann … nicht Katharina. Mit ein wenig menschlichem Einfühlungsvermögen, oh Scheich und ägyptische Prinzessin, ließe sich noch nachvollziehen, dass sie mich vielleicht ein wenig in Schutz nehmen will, weil sie von meinem Aufgabenberg momentan weiß – und auch weiß, dass ich täglich unzählige Mails und Postings beantworte. :nail:
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Ich habe gerade nachgeschaut; Haselnussöl hat ca. 2 % Stearinsäure. Ich habe sie wirklich und wahrhaftig vergessen. :popohauen:
Liebe Grüße
Heike

diandra

Ungelesener Beitrag von diandra »

Liebe Heike,
ich habe ausnahmslos alle Fragen lieb und aus Interesse gestellt.
Wenn ich auch nur im Ansatz geahnt hätte, dass sie erneut für...Unmut sorgen, hätte ich sie selbstverständlich nicht gestellt - weder an dich, noch an Katharina.
Auch lag es nicht im Entferntesten in meiner Absicht, dir einen Fehler zu unterstellen.
Meiner lag definkitiv darin, dass mir die fehlende Stearinsäure, NICHT wie geschrieben im Granatapfel auffiel, sondern im Hanföl. Das ist dein Lieblingsöl. Ich habe es nur nicht verstanden, warum es im Diagramm war, aber im Portrait nicht - sowie beim erwähnten Haselnussöl. Also vermutete ich einen berechtigten Grund dafür.
Meine Frage an Katharina war ebenfalls lieb und ich hatte wirkliches Interesse sie beantwortet zu bekommen.
Im Hinblick auf die geschilderten Umstände, entbinde ich dich und Katharina natürlich von weiteren Befragungen :).

Ich freue mich sehr darauf, wenn dein Buch fertig ist! :happy:

Liebe Grüße, Diandra

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Ungelesener Beitrag von Heike »

diandra hat geschrieben:Auch lag es nicht im Entferntesten in meiner Absicht, dir einen Fehler zu unterstellen.
Ich bin dankbar für diese Hinweise … irgendwann starrt man wie blind auf den Monitor und sieht nix mehr. Ungefähr so: :schock:

Ich nehme nur meine Katharina in Schutz. :-) Und gezz muss ich schnell nach Hanföl gucken gehen. :kichern:
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

3 %. :yeah:

Blöd, wer hat diese Regel mit den 20 Zeichen erfunden? :veilchen:
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

Oh Diandra, jetzt habe ich mich schon wieder mit Dir überschnitten. ;) Wir sollten irgendwo einen Sprech-, nein, Schreibchor gründen, wenn wir immer gemeinsam schreiben. :kichern:

Ninella

Ungelesener Beitrag von Ninella »

Heike hat geschrieben:Bezüglich Kaktusfeigensamenöl habe ich einen anderen Kontakt genutzt
Oh, wie schön, es gibt bald ein neues Ölportrait! Ich freue mich schon! Aber natürlich freue ich mich erst einmal auf dein Buch! :yeah:

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

Als ich den Thread las, habe ich mich ans Hanfoel erinnert: im "Echium"-Thread ist ein Link zu PDF (Ehium stearidonic acid), auf der Seite 2 steht etwas was mich ein Wenig verwundert hat und zwar, dass das Oel Stearidonsaure enthalt... keine Ahnung ob die Info relevant ist, fuer mich war es ueberraschend

"Stearidonic acid is found in other Echium species (E. vulgare L.), hemp seed (Cannabis sativa L., Cannabaceae)
(2%–3%) (Callaway et al. 1996), and blackcurrant seed (Ribes nigrum L., Grossulariaceae) (about 2%) (Clough 1993)..."


sind nun 3% Stearin oder/und Stearidonsaure drin?

ich freue mich schon aufs Feedback :P

achso, Heike hat sie kurz im Portrait erwahnt, steht aber nicht wieviel...
"Eine weitere, sehr interessante Fettsäure, die 4-fach ungesättigte Stearidonsäure (eine Omega-3-Fettsäure, C18:4) spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung von Prostaglandinen, menschlichen Hormonen. "

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Manuka-Bee hat geschrieben:achso, Heike hat sie kurz im Portrait erwahnt, steht aber nicht wieviel...
"Eine weitere, sehr interessante Fettsäure, die 4-fach ungesättigte Stearidonsäure (eine Omega-3-Fettsäure, C18:4) spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung von Prostaglandinen, menschlichen Hormonen. "
Sehr wenig: in meinen beiden Analysen liegt der Wert einmal bei 0,2, einmal bei 0,8 %. :-)
Liebe Grüße
Heike

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

aha! ok, das infoblatt stammt auch aus USA, glaube ich, die haben sicher andere klimatische bedingungen ...
wird wohl nichts mit "sich mit hanf einreiben" ... schade :ugly:

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Manuka-Bee hat geschrieben:aha! ok, das infoblatt stammt auch aus USA, glaube ich, die haben sicher andere klimatische bedingungen ...
wird wohl nichts mit "sich mit hanf einreiben" ... schade :ugly:
Ich werde noch mal schauen, ob ich Näheres finde. Es könnte sich auch um eine werbende … Verschönerung der realen Werte handeln, indem man einen Ausrutscher nach oben als Standard definiert.
Liebe Grüße
Heike

Ninella

Ungelesener Beitrag von Ninella »

Manuka-Bee hat geschrieben:aha! ok, das infoblatt stammt auch aus USA, glaube ich, die haben sicher andere klimatische bedingungen ...
wird wohl nichts mit "sich mit hanf einreiben" ... schade :ugly:
Vielleicht ist das Anbaugebiet wirklich ein entscheidender Punkt? Hier gibt es einige Werte von Hanf aus russischem Anbau mit einer erheblichen Spannweite (0,5 bis 3,7% Stearidonsäure), dort wird bei verschiedenen Hanfsorten aus Anbau in Deutschland eine Spannweite von 0,4- bis 1-prozentigem Anteil an Stearidonsäure in den Samen (im Öl auch?) genannt.

Nachtrag: Hier gibt es genauere Stearidonsäure-Werte in Hanföl aus deutschem Versuchsanbau mit unterschiedlichen Hanfgenotypen (Tabelle 22), die Spannweite reicht von 0,39 bis 1,6 %.

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Dann sind meine wohl richtig einheimische Öle von »vor Ort«, sprich aus Deutschland. :-)
Liebe Grüße
Heike

Manuka-Bee

Ungelesener Beitrag von Manuka-Bee »

@Ninella: danke für die Info :)
sehr grosse Sprünge, gell? entweder 0.5 oder 2.3% - wenn man die Werte analysiert, könnte man denken, dass die Sonne eher kontraproduktiv ist (Süden 0.5) für die Synthese der Stearindonsäure oder der Boden ist einfach anders (Nährstoffe etc.)

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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Erinnert ihr euch noch an meine Suche nach den Fettsäurespektren von Melonensamenöl? Dabei ist mir bei stundenlanger Suche immer wieder aufgefallen, wie unterschiedlich das Öl bewertet wird, gerade hinsichtlich Stammpflanze, Samen und auch geographischer Abstammung. :)
Freundlich grüßt
Katharina

diandra

Ungelesener Beitrag von diandra »

Ich habe doch einen kleinen Mini-Kühlschrank (15 l) von meinem Chef geschenkt bekommen, weil wir im Büro endlich einen GROSSEN haben :yeah:
Den habe ich vor knapp 4 Tagen "angeschmissen" - mit sämtlichen Ölen und Buttern drin.
Als ich heute einem Tipp von Heike folgen wollte (glaube es war im Seidenpuder Rezept) ein Vanille-Öl herzustellen (100 ml Johoba und 1-2 Bio Vanilleschoten ca. 14 Tage mazerieren lassen) holte ich ein ziemlich gefestigtes Jojoba...wachs aus dem Kühlschrank. Beim Hineinstellen der Öle habe ich nicht auf Winter/Sommer oder Mischöle, geachtet. Jetzt frage ich mich allerdings, ob es sinnvoll ist, ausnahmslos alle Öle zu kühlen.

Wie handhabt ihr denn die Ölaufbewahrung? Macht ihr Unterschiede bezüglich der Lichtstabilität oder der allgemeinen Haltbarkeit? :lupe:

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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

diandra hat geschrieben:Wie handhabt ihr denn die Ölaufbewahrung? Macht ihr Unterschiede bezüglich der Lichtstabilität oder der allgemeinen Haltbarkeit? :lupe:
Bezüglich der Lichtstabilität kann ich sagen, dass sich bei mir grundsätzlich alle Rohstoffe in strenger Dunkelhaft befinden. :kichern: Wirklich in den Kühlschrank kommen bei mir aber höchstens stark oxidationsgefährdete (weil hochungesättigte) Öle. Jojoba gehört auf keinen Fall dazu. Heike hat im Jojobaöl-Portrait einen Artikel verlinkt, der darauf hinweist, dass Jojobaöl in Mischungen sogar die Stabilität anderer Öle steigern kann.

diandra

Ungelesener Beitrag von diandra »

Heisst:
Distelöl, Nachtkerze, Traubenkern, Weizenkeimöl = Kühlschrank
Babassu, Jojoba, Kokosöl, Squalan, Kakaobutter, Sheabutter = Schublade
Avocado, Aprikosenkern, Argan, Brokkolisamenöl, Carotinöl, Calendulaöl, Granatapfelsamenöl,Kukuinussöl, Mandelöl, Macadamianuss, Pflaume, Rizinus = Schublade oder Kühlschrank?

Sach watt, nu Nachteule! :nail:

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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

diandra hat geschrieben:Heisst:
Distelöl, Nachtkerze, Traubenkern, Weizenkeimöl = Kühlschrank
Babassu, Jojoba, Kokosöl, Squalan, Kakaobutter, Sheabutter = Schublade
Avocado, Aprikosenkern, Argan, Brokkolisamenöl, Carotinöl, Calendulaöl, Granatapfelsamenöl,Kukuinussöl, Mandelöl, Macadamianuss, Pflaume, Rizinus = Schublade oder Kühlschrank?

Sach watt, nu Nachteule! :nail:
Kosmetischer Kauz, wenn ich bitten darf! :kichern:

Von Aprikosenkern- und Mandelöl weiß ich, dass sie den Sommer auch im Kasten überdauern können. Mein Nachtkerzenöl ist zum Beispiel mit Mischtocopherol stabilisiert und dadurch strapazierfähiger als solches ohne Vitamin-E-Zugabe, würde also notfalls auch eine Weile außerhalb des Kühlschrankes überstehen. Arganöl ist auch sehr Vitamin-E-reich und befindet sich bei mir derzeit in der nonfrigiden Fraktion. Bei den fraglichen Fällen ist es sicher besser, sie zu kühlen, wobei ich Granatapfelsamenöl und Johannisbeersamenöl im Sommer ganz ganz bestimmt kühlen werde, zumal sie laut Jodzahl äußerst ungesättigt sind.

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Ich habe meine in einem Spezialkühlschrank – alle, da herrschen so ungefähr 13 °C. Es heißt, dass echte Kühlschranktemperaturen wegen der stärkeren Löslichkeit des Sauerstoffs die Oxidation beschleunigen soll, zumindest bei ätherischen Ölen ist das so. Ob sich das nun so einfach auf fette Öle übertragen lässt, wage ich mittlerweile zu bezweifeln; die Zusammensetzung ist doch völlig anders.

Meine Sensibelchen in der Küche kommen in den Kühlschrank – basta. Tatsächlich stelle ich fest (rein organoleptisch, also durch Schmecken und Riechen), dass sie sich dort offenbar frischer halten als, die, die ich draußen bei Zimmertemperatur lasse – bei Hanföl habe ich es jetzt gemerkt. Ich hätte keine Lust, meine täglichen Speiseöle aus dem Keller zu holen. Die will ich im direkten Zugriff.

Optimal wäre allerdings wohl die Kellerkühlung, eben die genannten plus/minus 13 °C.

Arganöl ist extrem hitzestabil, es übertrifft Olivenöl deutlich; Du kannst es draußen lagern. Das macht u. a. die enthaltene Sterolfraktion, und die eigenen Tocopherole tun ihr Übriges; daher zähle ich es auch zu den mittel lichtstabilen Ölen. Weizenkeim ist ebenfalls erstaunlich stabil als die Tocopherolbombe, die es ist – in Kosmetik setze ich es dennoch vorsichtshalber nur niedrig dosiert ein und bevorzugt in einer nächtlichen Ölmischung. Dort hilft es aber, die anderen zu stabilisieren.
Liebe Grüße
Heike

diandra

Ungelesener Beitrag von diandra »

Danke für Eure Rückmeldung! :knuddel:
Da ich es gerne "einfach" liebe, noch eine Frage: Ist es von Nachteil, wenn ich alle Öle ausnahmslos in den Kühlschrank gebe?
Ich meine damit wirklich meinen Mini-Kühlschrank, der erheblich kälter ist, als mein großer und auch seltener geöffnet wird.
Lediglich das Jojoba würde im Falle der Antwort: "Kann´s te machen, stört kein Öl" :D rauslassen.
Ist äußerst unpraktisch wenn man es benötigt und es schaut einem ein Wachsblock entgegen :faxen:
Spannung, baut sich auf... :lupe:

@ Pflösch: Mischtocopherole: du mischt selbst Vit. E und andere Vitamine zusammen - oder sprechen wir hier von einem fertigen Produkt (A-C-E)?

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diandra hat geschrieben:@ Pflösch: Mischtocopherole: du mischt selbst Vit. E und andere Vitamine zusammen - oder sprechen wir hier von einem fertigen Produkt (A-C-E)?
Es ist ein Speiseöl, und es handelt sich hier um den vom Händler zur Haltbarkeitssteigerung beigemischten Lebensmittelzusatzstoff E306 (Mischtocopherol). Ich fand in einer Patentschrift (Klinge ich schon wie Heike? :kichern:) ein Beispiel konkreter Werte für solches Mischtocopherol. Dort heißt es "91 mg α-Tocopherol, 21 mg β-Tocopherol, 608 mg γ-Tocopherol und 209 mg δ-Tocopherol jeweils pro Gramm Mischtocopherol". Der Löwenanteil ist also γ-Tocopherol, um das Öl stabil zu halten, nicht etwa um kosmetisch allzu wirksam zu sein.

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