Auch pur aufgetragen kann Schwarzkümmelöl bei rissiger Haut zu kräftig (sprich: dieselbe überreizend) wirken, aber beim Versuch einer verzögerten Freisetzung des ätherischen Öls bin ich auf folgenden Sachverhalt gestoßen: Jojobaöl scheint das ätherische Öl in gewisser Weise zu binden und langsamer freizusetzen. Andere Wachsester (Hier habe ich nur Bienenwachs getestet) scheinen dies nicht so gut zu können. Auch festere Fette mit hohem Stearinsäuregehalt (Sheabutter oder freie Stearinsäure) dürften nach meinen bisherigen Ergebnissen keinen wertvollen Beitrag zur verlangsamten (und damit hautverträglichen und therapeutisch sinnvollen) Freisetzung des ätherischen Öls leisten. Bei Sheabutter war interessant, dass die "Anflutung" des Wirkstoffes anscheinend verzögert stattfindet, dann aber (mit Einsetzen der Fettspaltung durch hauteigene Lipasen?) plötzlich und auch zu schnell geschieht.
Vielleicht kommt es daher, dass sich Jojobaöl so gut mit dem Sebum vermischt und dort länger verweilt als andere Fette? Was hierbei sehr interessant ist: Olfaktorisch kann ich das Schwarzkümmelöl nicht so lange wahrnehmen, wie seine tatsächliche (und deutlich kühlende) Wirkung sowie verzögerte Abgabe aus dem Jojobaöl anhält. Letzteres kann ich dadurch ermessen, dass sich der kühlende Effekt fortsetzt, wenn ich die zwischendurch ausgezogenen Baumwollhandschuhe (in denen noch Reste der Ölmischung sein dürften) wieder anziehe. Reines Schwarzkümmelöl "fährt" viel schneller in die Haut und hinterlässt auch nicht solch einen langzeitwirksamen Fettfilm mit "Retardwirkung" in meinen Handschuhen. Spannend.
Bienenwachs scheint eher okklusiv zu wirken, und Stearinsäure wird ihrerseits recht zügig in die Barriere aufgenommen. Hm.
Jedenfalls scheint sich ein Verhältnis Schwarzkümmel- zu Jojobaöl von circa 1:2 als vorteilhaft zu erweisen.