Frage zu Teemischen

Hier ist der richtige Ort, um sich über Pflanzen allgemein auszutauschen.

Moderator: Birgit Rita

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scarlett
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Frage zu Teemischen

Ungelesener Beitrag von scarlett »

Ich habe eine vielleicht dumme Frage:

Wenn ich Rezepte für Teemischungen suche, steht das oft "zu gleichen Teilen".
Ist da das Gewicht gemeint oder einfach "je ein Löffel von..."?

Ich mische zwar nicht zum ersten mal Tee, aber jetzt habe ich eine Mischung, wo die einzelnen Bestandteile sehr unterschiedliches Gewicht haben, zB Baldrianwurzel gegenüber Hopfenblüte. Wenn ich nach Gewicht gehe, kommt mir der Hopfenanteil unsinnig hoch vor.
Täusch ich mich, oder weis eine liebe Kräuterhexe wie das korrekt gemacht gehört?
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Kiki

Ungelesener Beitrag von Kiki »

Hi Scarlett,

ich würde sagen, hier ist das Volumen gemeint,
"Teile" im Sinne von Anteilen einer Gesamtheit/ einem Ganzen.

Liebe Grüße, Kiki

butter

Ungelesener Beitrag von butter »

:ja: ich sag auch Volumen, Scarlett

anette

Ungelesener Beitrag von anette »

Hi,

im pharmazeutischen Alltag des Teemischens bezieht sich ana partes = zu gleichen Teilen immer auf das Gewicht.

Aber die Einzeldosis für eine Tasse Tee ist bei Baldrianwurzel 2-3 g und bei Hopfen 0,5g, also hast du es hier wahrscheinlich mit Volumenangaben zu tun.

Herzlichen Gruß,

Anette

scarlett
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Ungelesener Beitrag von scarlett »

Vielen Dank für eure Antworten, der Tee ist gelungen, ich bin die Ruhe selbst. :hanf:
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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

anette hat geschrieben:ana partes = zu gleichen Teilen
"ana partes aequales", oder? Nach dem Wälzen diverser Wörterbücher frage ich mich immer noch, was "ana" hier genau heißt, ob es lateinisch (die Wörterbücher schweigen über ein passendes Wort) oder ein griechisches Lehnwort ist - wobei ich mich ja frage, welches. :gruebel:

nixe1970

Ungelesener Beitrag von nixe1970 »

pflanzenölscheich hat geschrieben:
anette hat geschrieben:ana partes = zu gleichen Teilen
"ana partes aequales", oder? Nach dem Wälzen diverser Wörterbücher frage ich mich immer noch, was "ana" hier genau heißt, ob es lateinisch (die Wörterbücher schweigen über ein passendes Wort) oder ein griechisches Lehnwort ist - wobei ich mich ja frage, welches. :gruebel:
ana = je
Es ist ein lateinisches Wort.

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pflanzenölscheich
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Ungelesener Beitrag von pflanzenölscheich »

nixe1970 hat geschrieben:ana = je
Es ist ein lateinisches Wort.
Vielen Dank! :bussi:
Es scheint aber ein seltenes Wort und darüber hinaus mit der griechischen Präposition "áná" verwandt zu sein, die, wie ich inzwischen las, auch eine distributive Bedeutung hat und ebenso in ärztlichen Rezepten verwendet wurde. Diese semantische Facette hatte ich bis jetzt einfach übersehen. :seufz:

Nachtrag: Hier noch der Eintrag im ausführlichen lateinisch-deutschen Handwörterbuch von Karl Ernst Georges (Hannover 1913).

Jamina
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Ungelesener Beitrag von Jamina »

anette hat geschrieben:Aber die Einzeldosis für eine Tasse Tee ist bei Baldrianwurzel 2-3 g und bei Hopfen 0,5g, also hast du es hier wahrscheinlich mit Volumenangaben zu tun.
Das finde ich interessant. (Ich finde deine Beiträge immer interessant, anette, danke dafür! :gut: )

Genau diese Wissenslücke hat mich immer davon abgehalten, Tee selber mischen zu wollen.
Hier bin ich dank deiner Anregung schon mal fündig geworden.
Kennt vielleicht noch jemand Seiten, die sich mit der Dosierung oder Zusammenstellung von Tees befassen?
Liebe Grüße,
Jamina

Ein Fragender ist nie unwissend (angeblich "aus Kamerun")

nixe1970

Ungelesener Beitrag von nixe1970 »

OT: AN
pflanzenölscheich hat geschrieben:
nixe1970 hat geschrieben:ana = je
Es ist ein lateinisches Wort.
Vielen Dank! :bussi:
:knicks:
pflanzenölscheich hat geschrieben: Es scheint aber ein seltenes Wort ..........
:ja:
Ich habe in den Resten meines "Großen Latinums" gegraben. ;-)
OT: AUS

anette

Ungelesener Beitrag von anette »

pflanzenölscheich hat geschrieben:
anette hat geschrieben:ana partes = zu gleichen Teilen
"ana partes aequales", oder? Nach dem Wälzen diverser Wörterbücher frage ich mich immer noch, was "ana" hier genau heißt, ob es lateinisch (die Wörterbücher schweigen über ein passendes Wort) oder ein griechisches Lehnwort ist - wobei ich mich ja frage, welches. :gruebel:
ja, selbstverständlich ana partes aequales. Wird in einer Rezeptur abgekürzt mit zwei kleinen a's hintereinander und einem Querstrich über beiden.
Für den rechenfaulen Verordner gibts dann auch noch den Befehl aa ad x.x = zu gleichen Teilen bis es x,x g ergibt. Dann wird dem pharmazeutischen Personal das Rechnen überlassen :lach:

Grübel nicht so viel, ist nicht gut für deine Haut und auch nicht gut für den Funktionskreis Milz/Pankreas - Magen *g*

Sind uralte Formulierungen, die entstanden als der Beruf des Baders vor über 200 Jahren in die Berufe Arzt und Apotheker aufgeteilt wurde.

Grüßle,
Anette

anette

Ungelesener Beitrag von anette »

Jamina hat geschrieben: Genau diese Wissenslücke hat mich immer davon abgehalten, Tee selber mischen zu wollen.
Hier bin ich dank deiner Anregung schon mal fündig geworden.
Kennt vielleicht noch jemand Seiten, die sich mit der Dosierung oder Zusammenstellung von Tees befassen?
Ja, diese Seite beherbergt eine Fülle seriöser Informationen zu den verschiedensten Pflanzen. Dosierungen bei Tees meist als Teelöffel. Ungenauigkeiten, die dadurch entstehen, sind unbedeutend, da freiverkäufliche Drogen eine sehr große therapeutische Breite haben und es daher nicht so schnell zu Überdosierungen kommt.

Da, wo es eng werden könnte, unterliegen die Drogen der Apotheken- oder gar Verschreibungspflicht.

Gruß,
Anette

Die späten Antworten bitte ich höflichst zu entschuldigen.

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SinTau
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Ungelesener Beitrag von SinTau »

Mir scheint es auch immer wichtig zu sein, welchen Tee (Teemischung) ich für
welche Belange einsetzen möchte.
Will ich mir einen Genusstee zubereiten spielt es keine so große Rolle in welcher
Zusammensetzung oder in welchen Mengenzusammensetzungen ich diesen zusammenstelle.
Will ich allerdings eine "Befindlichkeitsstörung" angehen, macht es Sinn sich eine
"sinnvolle" Mischung zuzubreiten.
Stelle ich mir einen Genusstee her z.B. einen "Blütenzauber" (Name jetzt mal fiktiv angenommen)
kann ich z.B. in 100 g Rosenblüten, Malvenblüten, Ringelbl.blüten, Hibiscusbl., Kornblumen etc.
ohne Beachtung der Mengen zusammenmischen, je nach meinem Geschmack und meinen Vorlieben.

Stelle ich mir aber einen Hustentee zusammen, achte ich darauf was ich erreichen möchte, z.B.
schaue ich - was habe ich für einen Husten, ist er trocken, ist er schleimig etc. dann geht man
meist nach der Devise:
Basismittel, Adjuvans (verstärkt das Basismittel), Korrigens (für den Geschmack oder der besseren
Verträglichkeit wegen) und das Füllmittel (größere Blattmasse)

Dann die Zubereitungsregeln beachten:
Basismittel max.3, Adjuavans max. 2, Korrigens (meist nur 1), Füllmittel (gehen in Richt. Basismittel und
lassen einen Tee füllen oder besser aussehen) und möglichst keine zu langen Rezepte (nicht immer
erreichen viele Drogen auch viel - muss nicht sein)
Dann natürlich die Zubereitung die sich nach den Drogen richtet (Bei Mischungen ist meist das Basismittel,
das Kraut oder die Droge nach der man sich richten sollte)
Viele Grüße
Sintau


Jeder der die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden

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