es ist langsam wieder Zeit, die wunderbaren Geschenke der Natur zu ernten. Ich möchte einige Ölauszüge herstellen, um gezielt die lipophilen Komponenten, z.B. Carotinoide, Triterpene, Sterole und Xanthophylle zu gewinnen. Hier wachsen unter anderem viele Ringelblumen, auf die ich es abgesehen habe.

Bisher habe ich mich bei der Auswahl eines geeigneten Trägeröls an zwei Parametern orientiert:
1) oxidative Stabilität, und
2) Verwendung als schon bestehende Ölkomponte in meinen Formulierungen
Dabei fiel meine Wahl in der Regel auf Jojobaöl - so bleiben meine Extrakte lange stabil und ich nutze es ohnehin in meinen Fettphasen. Alternativ habe ich eines der Esteröle, wie z.B. Dermofeel Sensolv, in Erwägung gezogen, da immer wieder deren Lösungsvermögen gelobt werden. Habe ich aber noch nicht gemacht.
Nun treibt mich aber ein Gedanke um, bei dem mir möglicherweise die Chemiker/Chemikerinnen unter euch helfen können:
Also.... lipophile Wirkstoffe sind unpolar, soweit ich es in meinem laienhaften Nicht-Chemikerverstand erfasst habe. Nach dem chemischen Grundsatz "Gleiches löst sich in Gleichem" müsste also ein unpolares Öl her, um diese bestmöglich zu lösen - also unsere regulären Pflanzenöle. Nun werden aber sowohl Jojobaöl (ein Wachsester), also auch Esteröle als eher polare Öle beschrieben. Wie kommt es dann, dass diese besonders gute Lösungseigenschaften haben sollen?

Tante Google gibt mir nichts Brauchbares her. Mein Ringelblumenmazerat auf Jojobaöl-Basis aus dem Vorjahr ist schön satt orangerot - meine Vermutung ist also, dass es trotz der relativen Polarität (sagt man das so?) ordentlich Xanthophylle und Carotinoide enthält. Ich stehe auf dem Schlauch.
