Sonnenblumenöl

Fettsäurespektren, Jodzahlen und Fettbegleitstoffe – hier werden Öle, Buttern und Wachse en detail gewürdigt.

Moderator: Heike

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Zasha
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Sonnenblumenöl

Ungelesener Beitrag von Zasha »

Hallo,

ich nutze viel Zeit, um hier zu lesen :morgenkaffee: und ich frage mich, warum Sonnenblumenöl so wenig genutzt wird. Ich lese es zumindest selten als Empfehlung bei fettiger Haut. Meist wird Traubenkernöl empfohlen.
Ist Sonnenblumenöl aus dem Fokus, weil es so gewöhnlich ist oder ist es irgendwie nicht gut?

Laut Portrait ist es das linolsäurehaltige Öl zusätzlich mit
"ca. 62 mg/100 g Tocopherole (darunter primär α-Tocopherole), Phytosterole (Campesterol, Cholesterol, Sitosterol und Stigmasterol, Δ-7-Sterole und 24-Alkylsterole), Lecithin (bis 1 %)" versehen. Das ist doch gut, oder? :skeptisch:
Zudem ist es RICHTIG preiswert! :-)

Welche Gründe habt ihr, dass Ihr das Öl so wenig nutzt oder es evtl. einfach wenig erwähnt? Und warum wird es in Rohstoff-Shops wie ***** oder (ich glaube) auch Aroma Zone oder auch Dragonspice gar nicht angeboten?

Ich habe jetzt hier eine 500ml Flasche von der Öhlmühle Solling für schlappe 5,90€ stehen und frage mich im letzten Moment noch, ob es vielleicht ein Fehlkauf für die Anwendung im Gesicht war... :skeptisch:

Viele liebe Grüße und noch eine schöne Weihnachtszeit
Julia

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Jytte
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Ungelesener Beitrag von Jytte »

Hallo Zasha,
kann Dir leider auch keinen triftigen Grund nennen, denn alles was ich bisher gelesen habe ( gleiches bei Weizenkeimöl oder Olivenöl) klingt für mich auch gut, und ich habe mir genau Deine Frage auch schon gestellt.
Mein Gedanke war jetzt, dass man ja Sonnenblumenöl, Weizenkeimöl, Olivenöl und noch einige andere auch im Supermarkt kaufen könnte... :popohauen: ....und dann weiss der sparsame Selbstrührer nicht, was er da eigentlich verrührt :lupe: und der mühsam aufgebaute Ruf unserer geliebten Naturkosmetik wäre ratzfatz im Eimer.
Liebe Grüße Jytte

"Im Garten des Lebens ist Humor der beste Dünger" ( Heinrich Heine)

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Zasha
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Ungelesener Beitrag von Zasha »

Ich habe mal die Suche betätigt.
Sonnenblumenöl wurde gerade mal 660 mal genannt.
Olivenöl über 2550x, Traubenkernöl rund 2050x, Distelöl 850x (auch wenig...), Aprikosenkernöl 750x... Alles häufiger.

Das Öl von Solling ist lecker. Schmeckt genau wir frische Kerne und ist sehr dünnflüssig und schnell auf meinen Wangen weggezogen. Ich hatte bisher für meinen Hauttyp noch nicht ganz die richtigen Öle und nutze (im Winter geht es...) Aprikosenkernöl, Mandelöl und ähnliche reichhaltigere öle. Das sonnenblumenöl ist da eine ganz andere Liga :D

Nutzt es jemand für eher gut selbstgefette Haut?


Julia

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Ulrike
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Ungelesener Beitrag von Ulrike »

Über welches Sonnenblumenöl schreiben wir hier? HO?

Ulrike
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Ungelesener Beitrag von Ulrike »

Grund meiner Frage: In den Supermärkten finden wir normalerweise die HO-Varianten, welche für fettige Haut nicht so optimal sind.

Ansonsten kann ich anmerken: Ja, ich verstehe den Grund deiner Frage, Julia. Mir geht es genauso. Aber: Je länger ich dabei bin, umso mehr komme ich auf diese leicht zu beschaffenden, immer frischen und guten Öle zurück. Nur meine Wirkstofföle besorge ich noch in den "Kosmetikshops".

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Zasha
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Ungelesener Beitrag von Zasha »

Nee. Das "normale". :)

Sonst hätte ich einen anderen Titel gewählt. :)

Das high oleic ist in kba ja auch schon wieder im Verhältnis zum "normalen" gar nicht mehr so billig... (schade eigentlich, was seine Verwendung als Bratöl angeht).

Julia

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Zasha
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Ungelesener Beitrag von Zasha »

Ulrike hat geschrieben:Grund meiner Frage: In den Supermärkten finden wir normalerweise die HO-Varianten
Ist das Aldi und Lidl, etc Sonnenblumenöl high oleic?
Ich habe keine Flasche im Schrank, aber ich meine in Erinnerung zu haben, dass das mit reichlich mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf dem Etikett wird und das es auch recht dünnflüssig ist, anders als Ölsäure - reiche Öle?

Julia :)

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Ulrike
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Ungelesener Beitrag von Ulrike »

Nachdem ich das Buch "Fette" gelesen habe, verwende ich kein linol- oder linolensäurereiches Öl in der Küche. Darum reizt mich Sonnenblume nicht (mehr).

Aber trotzdem: Wir stöbern viel zu wenig im Küchenschrank.

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Sonnenblumenöl ist ein Öl, das relativ schnell ranzig wird – daher ist der größte Teil raffiniert auf dem Markt, denn durch die Raffination kann man die mangelnde Qualität des Saatguts, das durch die Lagerung eventuell schon hydrolytischen Prozessen unterworfen war, auffangen. Mich hat dieses Öl nie gelockt, weder kosmetisch noch kulinarisch. Wenn ich schon ein oxidativ sensibles Öl einsetze, dann eins, das überzeugendere Inhaltsstoffe hat. :-) Linolsäure bietet z. B. auch Arganöl, aber es ist nachweislich deutlich stabiler und macht meiner Haut keinen (oxidativen) Stress.
Ausnahme ist die HO-Variante, die nutze ich gerne zum Sieden (und zwacke dann auch mal etwas für Testemulsionen ab).

Für Maiskeimöl gilt dies übrigens ganz besonders: Die Keimlinge ranzen so schnell, dass man das Öl aus ihnen kaum in nativer Qualität findet, und wenn, ist es oft oxidativ belastet. Daher findet man dieses Öl so gut wie nie in (seriösen) kosmetischen Rezepturen.

Ich kaufe meine Öle am liebsten vor Ort. Letztens noch 4 Flaschen Arganöl nativ (ungeröstet) bio gefunden – sofort eingepackt (und nebenbei noch günstiger als im Versandhandel). Allerdings mag ich bei vielen Ölen die gerösteten Varianten kulinarisch lieber, und das ist der Hauptgrund, warum ich dann doch nur einige Lebensmittelöle für meine Kosmetik nutze. ;-)
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Zasha »

Ulrike hat geschrieben:Nachdem ich das Buch "Fette" gelesen habe, verwende ich kein linol- oder linolensäurereiches Öl in der Küche. Darum reizt mich Sonnenblume nicht (mehr).
:)
Genau deswegen habe ich es auch nicht dabei im Küchenschrank. Da ich einen sehr hohen Nusskonsum von 10 bis 50g jeden Tag habe, schaue ich dort auch, dass ich z. B. auf lecker Macadamianüsse und Kokoschips zurückgreife.
Schade eigentlich, dass da die Auswahl so viel kleiner wird. :(

Julia

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Zasha
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Ungelesener Beitrag von Zasha »

Heike hat geschrieben:Sonnenblumenöl ist ein Öl, das relativ schnell ranzig wird – daher ist der größte Teil raffiniert auf dem Markt, denn durch die Raffination kann man die mangelnde Qualität des Saatguts, das durch die Lagerung eventuell schon hydrolytischen Prozessen unterworfen war, auffangen. Mich hat dieses Öl nie gelockt, weder kosmetisch noch kulinarisch. Wenn ich schon ein oxidativ sensibles Öl einsetze, dann eins, das überzeugendere Inhaltsstoffe hat. :-)
Ja, das Problem mit dem Ranzen versuche ich nun mit kleiner Abfüllung hier bei mir und dem Einfrieren des Restes in einer Lock&Lock Dose im Tiefkühler anzugehen. Bei einem. Gefrierpunkt von - 18 bis - 20 °C hoffe ich dann das Öl löffelweise entnehmen zu können.
Ich werde berichten, ob ich damit gut klar komme und wie das Öl dann schmeckt.

Geschmacklich ist das gekaufte Öl von Solling zumindest bei Öffnung sehr frisch und noch nicht "gekippt". Ich denke, damit sollte ich im Winter am Abend ganz gut klar kommen. Habe mal, als ich es noch gerne für den Salat nahm, ein ranziges in einem Reformhaus gekauft. Pfui!

Zum Sommer hin, hoffe ich meine Haut so weit in ihrer eigenen Fettproduktion und den auch daraus noch resultierenden Mitesser und Co Anteil herunter gefahren zu haben, dass ich auf die Öle mit ausgewogenem Fettsäuremuster und höherer Stabilität zurückgreifen kann. :)
Heike hat geschrieben: Ich kaufe meine Öle am liebsten vor Ort.
Ich liebe Internet-shopping und kann "vor Ort kaufen" vergessen... Ich wohne am A**** der Welt... Hier gibt es nichtmal frisches Öl, weil der Bedarf zu gering ist. :(

Julia

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Rosemarie
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Ungelesener Beitrag von Rosemarie »

Zasha hat geschrieben:...
Heike hat geschrieben: Ich kaufe meine Öle am liebsten vor Ort.
Ich liebe Internet-shopping und kann "vor Ort kaufen" vergessen... Ich wohne am A**** der Welt... Hier gibt es nichtmal frisches Öl, weil der Bedarf zu gering ist. :(...
Das kann ich gut nachvollziehen, ohne Internet (und die entsprechenden shops) könnte ich gar nichts einkaufen :shopping1:
viele Grüße
Rosemarie

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Ungelesener Beitrag von Positiv »

Ulrike hat geschrieben:Nachdem ich das Buch "Fette" gelesen habe
Liebe Ulrike,
verrätst Du den Autor des Buches? Es gibt einige Bücher "Fette". Ich würde es mir gern bestellen.
Danke im voraus. :knicks:
Liebe Grüße Karin

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Ulrike
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Ungelesener Beitrag von Ulrike »

Karin - gerne!

Es ist das Buch "Fett!" von Ulrike Gonder.

Blümgrün hat es mir mal geliehen. Seit dem sieht die Welt für mich ganz anders aus.

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Ulrike hat geschrieben:Nachdem ich das Buch "Fette" gelesen habe, verwende ich kein linol- oder linolensäurereiches Öl in der Küche. Darum reizt mich Sonnenblume nicht (mehr).

Aber trotzdem: Wir stöbern viel zu wenig im Küchenschrank.

Ulrike
Hallo Ulrike,
könntest Du einem Küken (meine mich :P )erklären, was es mit diesem linolreichen Öl auf sich hat und warum Du es nicht mehr verwendest? :knutsch:
Liebe Grüße Jytte

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Ungelesener Beitrag von Ulrike »

Dafür gibt es mehrere Gründe. Bei mir wiegt das Thema Omega3 zu Omega6 am stärksten. Sonnenblumenöl ist relativ reichhaltig an Omega6, wovon wir viel zu viel zu uns nehmen, was das angestrebte Verhältnis zum Omega3 zusätzlich verschlechtert. Darauf möchte ich verzichten. Es gibt aber auch noch diesem Ansatz. Dem folge ich nicht komplett, aber es hat mich nachdenklich gemacht.

Ulrike
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Ungelesener Beitrag von Jytte »

Liebe Ulrike, vielen Dank für diesen Gedankengang. Dann macht mein Mann ( unser Koch) alles richtig ( Butaris und ausgelassener Speck...ich kenne keine bessere Bratkartoffel :-))
Omega3-Fettsäuren ( Oma futtert schon ewig Fischölkapseln und feiert Samstag ihren 91. Geburtstag)
Das Jungvolk ( ich) ...,und wohl auch die breite Masse, denkt dann natürlich, das Omega6, 9 noch besser sein muss....siehste, siehste

Aber unsere Eisenpfannen lieben das Sonnenblumenöl
Liebe Grüße Jytte

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Ungelesener Beitrag von Positiv »

Ulrike hat geschrieben:Es ist das Buch "Fett!" von Ulrike Gonder.
Danke, Ulrike. :knuddel: Das Buch hatte ich schon auf dem Schirm, wollte mich dann aber lieber vergewissern.
Wird bestellt.
Liebe Grüße Karin

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