monacensia hat geschrieben: ↑Dienstag, 18. Oktober 2022, 10:34
...
Item 1
Emulsionen werden leicht instabil, wenn man am Ende viel Alkohol hinzufügt.
Item 2
Verringert man die Menge an Alkohol, z.B. indem man höher Konzentrierten verwendet, verringert man die Wahrscheinlichkeit einer instabilen Emulsion.
Frage: Liegt die Destabilisierung daran, daß der Alkohol
kalt ist, oder daran, daß es
Alkohol ist?
Weder noch
Nachdem schon alles gesagt ist, nun auch noch mein Senf
Liebe Monacensia,
auch wenn es ja keine falschen Fragen gibt, ist hier jedoch die Fragestellung ... nun ... zu unpräzise bzw. deine Items sind falsch! Erste Frage: Von was für einem Typ Emulsion sprechen wir? Ich gehe von O/W aus: dann sind in der "geglückten Emulsion ja bereits viele kleine Öltröpfchen entstanden, die vorbildlich von Emulgatormolekülen umschlossen sind und die somit
stabil in der wässrigen Phase "umherschwimmen". Eine Zugabe zur wässrigen Phase (wie es Alkohol darstellt) "tut" den Öltröpfchen nichts, allerdings müssen diese in der nun größeren Menge wässriger Phase verteile - homogenisiert - werden. Die Stabilität der eigentlichen Emulsion stört das (jedenfalls in der Regel) nicht.
Nun kommt das Zauberwort "Phasenumkehr": Nicht selten bildet sich zunächst - wenn durch die Reihenfolge der Zugabe das Ö-W-Verhältnis sehr auf Seite des Öls liegt und der Emulgator dazu eine gewisse Neigung hat, eine Wasser- in-Öl-Emulsion aus, d.h. nicht das Öl, sondern das Wasser liegt als disperse Phase vor. Kommt jetzt noch mehr wässrige Phase dazu, kommt es erst zur eigentlichen Ausbildung der O/W-Emulsion: Plötzlich - tatsächlich fast schlagartig - vereinen sich die Wassertröpfchen zur kontinuierlichen Phase, und die Öltröpfchen müssen sich erst bilden. Das macht dann den Eindruck, als ob die Emulsion "auseinandergefallen" ist. Erst, wenn auch der Emulgator richtig verteilt und die Öltröpfchen fein (klein) genug sind, entsteht die "richtige" Emulsion.
Ob dabei jetzt Alkohol oder Wasser zugegeben wird, spielt insofern keine Rolle.
Solltest du aber meinen, dass
nach Tagen eine Emulsion instabil wird und sich trennt, so ist - bei korrekter Verarbeitung - der Fehler in der Rezeptur zu suchen, so "kann" Alkohol nicht immer gut mit Verdickungsmitteln/Gelbildnern, um ein Beispiel zu nennen.
Grüessli Nine