Selbstverständlich. Das Analysezertifikat eines unabhängigen deutschen Labors steht auf der Webseite als Download zur Verfügung. Gerade die FFA-Werte sind hervorragend, die mikrobielle Prüfung einwandfrei. Das Labor kennzeichnet das Produkt ausdrücklich als geeignet im Sinne der Kosmetikverordnung.Gitta hat geschrieben:obwohl ich mit meiner Shea sehr zufrieden bin, stelle ich mir gerade eine wichtige Frage: in der EU unterliegen doch alle Kosmetikprodukte der Kosmetikverordnung. Wie kann es dann sein, dass in Deutschland eine Sheabutter zum direkten Gebrauch verkauft wird, bei der es offensichtliche Sauberkeitsmängel gibt? Müssen solche reinen Naturprodukte nicht zertifiziert sein?
Die größeren Dosen, von denen nun offenbar zwei von Verschmutzungen betroffen waren, werden in Ghana mit einem speziellen Verschlussystem versehen und sozusagen versiegelt. Beim Abfüllen ist etwas schief gelaufen, was nicht sein darf und die einwandfreie Butter (das bestätigt das Analysezertifikat der gezogenen Proben) kontaminiert hat. Das steht außer Zweifel, und so etwas will keiner. Dass Analysen immer nur Musterproben betreffen, müssen wir nun sicher nicht diskutieren? Gilt auch für deutsche Erzeugnisse. Es sind immer nur Stichproben.
Buttern und Öle wünschen wir uns mit Recht ohne sichtbare Kontaminationen und Fremdpartikel – und ohne unsichtbare Gefahren. Ersteres kann das Auge sehen, letzteres ein Labor. Mein Appell gilt daher seit Monaten: kritisch kaufen, Analysezertifikate lesen lernen, vor dem Kauf ansehen – und dann eine Kaufentscheidung treffen. Bei berechtigten Beanstandungen: selbstverständlich reklamieren, notfalls woanders kaufen. Nur so kann man Qualität umsetzen: man muss sie einfordern.
Ja … aber? Welche Schlüsse ziehst Du daraus? Eigentlich doch nur die, dass sie dann nicht in Frage kommen kann?Klar, mir ist durchaus bewusst, dass ich von afrikanischen Frauen, die *traditionell* ihre Sheabutter herstellen, keine weißen Kittel, Mundschutz und desinfizierte Hände und Geräte erwarten kann. Der Begriff *traditionell* besagt doch eigentlich schon die Herstellungsweise - so wie sie es schon sein Jahrhunderten machen.
Hier setzt meine Wahrnehmung an, dass doch viele nicht wirklich registriert haben, was diese Bilder real zeigen. Sie haben so eine »nette Exotik« und machen sich sehr gut in Artikeln über Sheabutter.

Meine Argumentation berührt schon längst einen anderen Aspekt: wie gehen wir hier in D, A, CH usw. mit unseren Ansprüchen um? Sind die Aussagen über den Wunsch nach ethisch verantwortungsvoll produzierter Butter nur Lippenbekenntnisse oder entspringen sie auch dem Wunsch, gute Projekte zu unterstützern, auch mit kritischem Feedback? Warum der entsetzte Aufschrei, weil man einen Schalenpartikel findet und sich plötzlich vor Bakterien fürchtet, obwohl man doch gesehen hat, wie in Afrika produziert und abgefüllt wird und dass dies passieren kann, auch bei der größten Sorgfalt? Von welcher Größenordnung reden wir? Ich verstehe diese Ängste und finde den Anspruch nach einwandfreier Ware absolut berechtigt – aber hier werden Widersprüche sichtbar, die ich gerne näher beleuchten würde.
Hier ist übrigens -> ein kleiner Film, der den Prozess zeigt: bitte genau hingucken. Das ist native Butter. Reine Handarbeit.

Gitta, Du schreibst es ganz richtig: ich kann mich an Zeiten erinnern, da war vor manchen keine exotische Butter sicher. Analysezertifikate – egal, ist neu, muss sein. Auch aus Nicht-EU-Ländern, ohne EU-Kontrollen. Gerade die ohne Zertifikat, weil eben aus »Wildsammlung« sind besonders anziehend. Man unterstützt ja auch traditionelle Wirtschaftszweige in 3. Welt-Ländern, da kann man sich als guter Mensch fühlen und einen Hauch Exotik genießen.
Konsequent?Also muss wohl jede für sich entscheiden, ob es denn ein reines, traditionell hergestelltes, natives, exotisches Fett sein soll oder lieber raffiniert, vor der Haustür gewachsen, von deutschen Bauern geerntet, von einer deutschen Ölmühle gepresst …


Ich suche nicht nur gute Sheabutter; ich möchte gerne die Alternative nativer, guter Butter, die unter akzeptablen Bedingungen produziert wird. Dafür werde ich mich weiter einsetzen.
Was haltet Ihr von der Idee, chargenbezogene Analysezertifikate von Buttern ins Archiv zu stellen, die gerade erhältlich sind? Da wären vor allem unsere Handeltreibenden gefragt.
