Reinigungsmilch, Eigenschaften

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Sunsmile
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Ungelesener Beitrag von Sunsmile »

Danke, liebe Heike. Die White Almond hatte ich bereits (auf deine Empfehlung hin ;-)) gerührt, mir war sie zu rückfettend und sie ließ sich nicht vollständig abnehmen - die Haut wurde unrein. Vielleicht tüftel ich damit nochmal... Deshalb auch meine konkreten Verständnisfragen zur Konzeption. Ich verstehe leider nicht wirklich was ich da tue, wenn ich Fettphase und/oder Emulgator erhöhe? Wie kann ich das Rezept an meine Bedürfnisse anpassen?

Prinzipiell mag ich meine Version mit Montanov L + Neutralöl als Grundidee, obwohl ich Neutralöl in der Pflege auch als "hartmacher" empfinde, die Haut verhungert unter dem Öl irgendwie. Ganz generell empfinde ich gerade natürliche Öle als sehr barriereaktiv. Eine kurze Massage mit einem milden Öl und die Haut wird faltig und "hart". Selbes passiert mit alleiniger Reinigung durch ein Hydrolat & ein flauschiges Wattepad... Ich bin etwas ratlos, was die Hintergründe angeht. Barrierestörung, klar, das auf jeden Fall. Aber keine Reinigung geht auch nicht, dann entzündet sie sich.
Herzliche Grüße,

Sunsmile

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Sunsmile hat geschrieben:
Donnerstag, 2. April 2020, 13:37
Danke, liebe Heike. Die White Almond hatte ich bereits (auf deine Empfehlung hin ;-)) gerührt, mir war sie zu rückfettend und sie ließ sich nicht vollständig abnehmen - die Haut wurde unrein.
Da jede Haut eine andere Reinigungsintensität benötigt, muss man bei dieser Reinigungsmilch den Tensidzusatz auf die Gesamtkonzeption abstimmen. Manche benötigen gar kein Tensid, andere 1 %, andere 3 %, bis die Reinigungsmilch die Haut so zurücklässt, wie man es sich wünscht: Sauber, aber glatt und voller Feuchtigkeit. Daher gebe ich einen entsprechenden Hinweis im E-Book. Wenn Deine Haut unrein wurde, war zu wenig Tensid enthalten.
Liebe Grüße
Heike

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Heike hat geschrieben:
Sonntag, 3. Oktober 2010, 07:33
Das bringt mich zu Frage 2:
Theoretisch könnte ich ja eine RM mit nur Lysolecithin herstellen, die müsste ich dann
halt aufsprühen. Würdest Du empfehlen "probier's" oder "lass es, weil.."
Hier bin ich befangen, weil ich ein Ölgel mit Lysolecithin als Reinigung sehr austrocknend fand. Einmal habe ich meine Reinigungscreme mit Lysolecithin statt mit Montanov® L gerührt – das gleiche Ergebnis, eine stark ausgetrocknete Haut. Nachvollziehbar ist das insofern, als dass LL reine Micellen bildet, keine lamellaren Strukturen. Micellen werden auch von Seifen gebildet – auch diese trocknen stärker aus als unsere Zuckeremulgatoren.
Das hatte ich total vergessen (der Thread ist aber auch 10 Jahre alt), die Aussage ist sehr interessant und führt mich vielleicht auf die Spur eines Fehlers.
Heike darf ich Dir bitte eine kurze Frage stellen:
Sonnenblumenlecithin (flüssig) - bildet auch das nur "reine Micellen", keine lamellaren Strukturen?

Ich habe dieses Lecithin vor einiger Zeit zusätzlich in einer Emulsion mit nur 0,5% eingesetzt um zu testen, wie die Haptik ist. Es spürte sich trocken an, so als ob ich ein Öl vergessen hätte (ich habe aber jedes einzelne abgehakt), also eine niedrigere FP als berechnet. Hat mir nicht gefallen, musste fürs Gesicht neu rühren :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Helga hat geschrieben:
Freitag, 3. April 2020, 18:36
Heike darf ich Dir bitte eine kurze Frage stellen:
Sonnenblumenlecithin (flüssig) - bildet auch das nur "reine Micellen", keine lamellaren Strukturen?
Nein, das ist im Prinzip »normales« Fluidlecithin mit ca. 60 % Acetonunlöslichem, nur eben aus einer anderen Stammpflanze gewonnen. Es bildet keine Micellen.
Liebe Grüße
Heike

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Vielen Dank Heike :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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