Hautfrage: Unterlagerung, falscher Emu oder falsches Fett/Fe

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

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Puppi

Hautfrage: Unterlagerung, falscher Emu oder falsches Fett/Fe

Ungelesener Beitrag von Puppi »

Ich verwende schon etwa 2 Jahre NK von Living Nature und Laveré. Ich habe eine relative schöne leicht allergische Haut und wollte unbedingt selbst zu rühren beginnen, da ich von Ölen, Lecithin und der Olinonatura-Website total fasziniert bin :love:

Ich hab vor etwa 2 Monaten zu rühren begonnen und zwei Cremes in Verwendung. Einmal eine Creme mit 48% Fett zu 55% Wasser und LL und einmal 30% Fett und 70% Wasser und CC als Emu. Beide Cremes beruhen auf Heikes Basisrezepten und sind nur durch Wirkstoffe ergänzt die ich sicher vertrage.

Vor etwa 1 Monat habe ich entdeckt, dass sich auf meiner Stirn winzige Unterlagerungen gebildet haben :schreck: (echt nicht schlimm, aber ich bin halt perfektionistisch bzw. eitel :argverlegen: ). Eine etwa zeitgleiche Messung meines Hautzustandes mit einem Profigerät ergab einen sehr guten Hautzustand mit etwas zu wenig Fett und Feuchtigkeit.

Irgendwie hab ich das Gefühl die LL-Creme ist an der Unterlagerungen "schuld". Aber ist das eher wegen dem hohen Fettanteil oder wegen dem LL? Nach der Hautanalyse glaubte ich eigentlich etwas mehr Fett zu brauchen :gruebel: Was meint ihr, wie ich die Unterlagerungen wegbekomme?

Enzympeeling von LN und Tonerdemaske mache ich, hilft aber nix

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Hallo,

Was meinst Du mit Unterlagerung?

Ich habe - leider, leider :cry: - (auch?) ein Problem mit LL. Es bildeten sich keine richtigen Pickel, sondern so wie kleine Knötchen. Wenn ich darauf drückte, tat es weh, anscheinend konnte Talg nicht abfliessen, sondern verhärtete sich wie zu einem spitzen Dorn. Dieser winzge Talg-Dorn lies sich auch nicht mit einem Milienentferner heraus drücken. Nach absetzen des Fluids mit LL normalisierte sich die Haut einige Tage später wieder.
Der Fettanteil betrug übrigens 28%.

Sag mal, habe ich das richtig verstanden, trotz 48% Fettanteil braucht Deine Haut noch mehr Fett? Meine Haut neigt zu Trockenheit, aber mehr als 32% vertrage ich nicht.

Liebe Grüße und ich wünsche Dir, dass sich bald alles normalisiert

Helga

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Puppi, aufgrund der Weise, wie Lysolecithin wirkt, ist seine Beteiligung an Unterlagerungen sehr unwahrscheinlich. Im Gegenteil: sie sollten eher zunehmend verschwinden. Typische »Unterlagerer« :kicher: sind klassische, wachsartige Emulgatoren, freie gesättigte Fettsäuren, zu hohe Fettphasen.

@Helga, Du hast ein anderes Lecithin, war es nicht aus UK? (Ich verwechsle immer die Shops, Aromantic oder … Aromazone. Ich glaube, Deins war von Aromantic) Ich hatte eine Probe einer Mitrührerin erhalten; es war dunkler, löste sich nicht richtig auf (was der Hauptunterschied in meinen Augen ist) und hatte daher eindeutig nichts mit unserem LL gemein. Meine Anfrage an die Firma mit der Bitte um ein Datenblatt blieb unbeantwortet; daher kann ich Dir nicht sagen, was dieses Lecithin genau ist.

Puppi, probiere doch mal eine Emulsion mit bis zu 25 % Fettphase und ein Lecithin wie Fluidlecithin Super oder LL. Ich tippe eher auf zuviel Fett (Emulsion 1) oder CC (Emulsion 2). Nur wenige Öle, keine Wirkstoffe außer 3–4 % Urea.
Liebe Grüße
Heike

Anonymous

Ungelesener Beitrag von Anonymous »

Ich fürchte, es gibt bei Unterlagerungen eben auch sehr unterschiedliche individuelle Erfahrungen. Ich hatte lange nach absetzen von KK und Verwendung von Selbstgerührtem Probleme mit wenigen, aber heftigen und hartnäckigen Unterlagerungen zu kämpfen. Erst seit ich richtig hohe Fettphasen - aber emulgatorfrei - verwende, sind die bei mir verschwunden. Ob es wirklich daran liegt, kann ich natürlich nicht sagen. Ist einfach eine Beobachtung, die ich bei mir gemacht habe. Es können tausend andere Faktoren dabei eine Rolle spielen ... jedenfalls kann ich bei mir nicht beobachten, daß eine geringere Fettphase bei meiner trockenen Haut die Unterlagerungen besänftigt. Eigentlich eher im Gegenteil :gruebel: ... wobei ... es kann aber auch durchaus daran liegen, daß ich inzwischen gar nichts geliges verwende ... ich hatte das Gefühl, daß die irgendwie meine Haut "abdichten" ... weiterhin fällt mir ein, daß auch Lecithin sich bei mir eher auf die Haut "schützend" auflegt. Also, eigentlich bekommt mir alles, was meine Haut irgendwie einhüllt nicht. Meine Haut ist da aber sehr speziell. Sheabutter z.B. legt sich wachartig auf meine Haut .... na ja ... kannst Du ja vielleicht im Hinterkopf behalten ... meine Erfahrungen mit meiner Haut sind nicht sonderlich repräsentativ ...

Anonymous

Ungelesener Beitrag von Anonymous »

Meine Haut ist ja auch total verzickt und will "nur" reine, unraff. Shea, mit Panthenol. Auf jede Zugabe von Ölen, egal welche und wieviel, reagiert sie mit Unterlagerungen. Da muss ich mich wohl dem Willen meiner Haut beugen.
Shea hingegen, zieht bei mir ein, wie nix.
Das war jetzt vielleicht nicht hilfreich, zeigt aber deutlich, wie unterschiedlich die Bedürfnisse der verschiedenen Häutchen sind.

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Heike
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Ich weiß nicht, ob wir alle von den gleichen Symptomen reden. Ich habe eben mal ein wenig im Internet geguckt, da scheint es unterschiedliche Auffassungen zu geben. In einem Forum des Bundesverbands Deutscher Kosmetikerinnen heißt es, » … als Unterlagerungen werden bezeichnet: Pustel, Pickel, Mitesser, Talgzysten - also meistens fürs Auge sichtbar.«. (Ich weiß nicht, wie seriös und qualifiziert die Aussagen dort sind; die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt). In einem Akneforum hieß es, solange man sie ausdrücken könne, seien es keine Unterlagerungen. Das spräche gegen Pickel, Pusteln und Mitesser.

Ich meinte, vermutlich vollkommen undermatologisch – um nur die Begrifflichkeiten zu klären – kleine, sehr kleine Hubbel unter der Haut, die im Seitenlicht sichtbar (und fühlbar) sind, aber in keiner Weise weh tun oder entzündet zu sein scheinen. Ich weiß nicht, wie man die nennt … man kommt gar nicht in die Versuchung, sie auszudrücken: es ist einfach (unebene Haut. Diese Hubbel sind nach dem Verzicht auf klassische Emulgatoren, mit Umstieg auf Lecithine nach und nach verschwunden. Ich habe bisweilen ein paar Pickelchen, Mitesser … na ja, was im Rahmen des Zyklus kommt und geht, aber die meine ich im Moment nicht. Die lassen sich auch von meiner Pflege nicht beeindrucken. ;-) Meine Vermutung ist zu starke Okklusivität und Behinderung von Stoffwechselprozessen durch die wachsigen Emus, die wir eben nicht so fein dispergiert bekommen, denn in Kauf-NK wirken sie anders als bei unseren selbst gerührten, ist meine Erfahrung. Gleiches leisten hohe Fettphasen, die eher eine W/O-Emulsion erzeugen und daher auch für manche Hautzustände zu okklusiv sind. Für mich geht es also nicht um die persönliche Entscheidung »Ich brauche mehr Fett/mehr Wasser«, ich nähere mich dem Thema von der Seite der Wirkmechanismen. Lecithine mögen haptisch einen (rückfettenden) Film bilden, aber sie tun es (bei unseren üblichen Dosierungen) nicht physikalisch, hydrolisierte Lecithine schon gar nicht. Vielleicht ist es hier schlicht eine Unverträglichkeit gegen Lecithin bzw. Soja … ist gar nicht mal selten.

Im BK gab es mal einen »Experten-Talk« mit einem DMS-Hersteller, ich habe den -> Link rausgesucht, um mal verschiedene Aussagen zu sammeln, die das Ursachenspektrum erweitern. Vielleicht finden wir ja noch mehr.

Nachtrag: Vielleicht noch ein Satz, weil ich nicht sicher bin, ob meine Intention deutlich geworden ist. Ich suche nach verbindenden Aspekten, bei aller Unterschiedlichkeit der Hautansprüche. Ursächliche Wirkmechanismen können die gleichen sein, auch wenn sie aus verschiedenen Quellen resultieren.
Liebe Grüße
Heike

Anonymous

Ungelesener Beitrag von Anonymous »

Kurze Anmerkung zu der Erscheinungsform meiner "Unterlagerung":

Dicke Hubbel, die sich nicht ausdrücken lassen - was oft nicht sinnstiftent ist - und sogar richtig weh tun können. Heißt. Nur mit viel Disziplin, konnte ich die Teile "ignorieren". Irgendwann, nach Monaten reiften die Teile und konnten dann auch ggf. ganz vorsichtig ausgedrückt werden. Ansonsten verschwanden sie, kamen aber gerne immer wieder. Beobachten konnte ich, daß es einen hormonellen Zusammenhang gab. Inzwischen sind die alle weg ... und hoffe, sie kommen nicht wieder ... die Zusammenhänge mit diesen Hubbeln, können auch ganz losgelöst von Cremes sein und einfach nur zufällig mit Umstellung auf emufrei und fettreich verschwunden sein ... würde ich nicht ausschließen wollen.

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

@Heike,

Danke für den Hinweis bezüglich unterschiedlichem LL aus UK, Du hast Recht. Ich werde LL für einen nochmaligen Versuch nun nochmal bei Petzi in Wien bestellen.

Liebe Grüße
Helga

Gitta

Ungelesener Beitrag von Gitta »

für diese "Unterlagerungen" kenne ich auch den Begriff "Grieskörner" - weil es so aussieht, als wäre Gries unter der Haut. Aber was das genau ist, weiß ich nicht. Eine Kosmetikerin sagte mir mal, das hat mit Verhornungsstörung zu tun.

NoaFleur

Ungelesener Beitrag von NoaFleur »

Ich kenne die Begriffe: Grießkörner und Milien.

Soweit ich weiß entsteht eine Unterlagerung, wenn der Talg nicht abfließen kann. Diese Unterlagerungen können sich verkapseln, d.h.: richtig harte kleine Körnchen werden. Kosmetikerinnen oder Hautärzte entfernen die, indem sie die Milien mit einem Skalpell anritzen und ausdrücken. Da entstehen aber sicher kleine Narben. Außerdem ist es keine Hilfe um neue Unterlagerungen zu vermeiden.

Ich bin auch noch auf der Suche nach dem ultimativen Mittelchen oder nach meinem ganz privaten Verursacher :lupe: :motz:
Also, wenn ihr etwas wisst, nur her damit

grüßchen
Fleur

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Ungelesener Beitrag von Heike »

chhelga hat geschrieben:Danke für den Hinweis bezüglich unterschiedlichem LL aus UK, Du hast Recht. Ich werde LL für einen nochmaligen Versuch nun nochmal bei Petzi in Wien bestellen.
Naja, wenn Lecithine bei Dir nicht gut kommen (oder Soja), wird Dich unser LL auch nicht glücklich machen. :-)
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Tuâl hat geschrieben:Dicke Hubbel, die sich nicht ausdrücken lassen - was oft nicht sinnstiftent ist - und sogar richtig weh tun können. Heißt. Nur mit viel Disziplin, konnte ich die Teile "ignorieren". Irgendwann, nach Monaten reiften die Teile und konnten dann auch ggf. ganz vorsichtig ausgedrückt werden.
AUA! Gut, dann haben wir unterschiedliche Hautbilder im Blick. :-)

@Gitta: Grieskörner kenne ich auch, aber die meine ich auch nicht. Schwer das … Milien sagt man auch, nicht wahr?
Liebe Grüße
Heike

Anonymous

Ungelesener Beitrag von Anonymous »

Ich kann Tual, in hinsichtlich meiner Haut und LL, nur zustimmen. Meine Haut war wie zugedeckelt, als ob die Poren wie zugeklebt waren. Und dadurch hab ich innerhalb von Stunden regelrechte "Bomber" (Pickel und Mitesser) bekommen.
Meine Kosmetikerin meinte zu Millien, dass man sie regelmäßig ausreinigen sollte (au au au :cry: ) aber wirklich dagegen etwas tun könne man nicht, sagt sie. Nun glaube ich auch nicht, so wie es öfter mal bei Kosmetiker/innen/ Friseuren etc ist, dass sie mir was verkaufen will oder mich jeden Monat sehen will (gut sie sieht mich jeden zweiten Monat (:mrgreen:) ausserdem ist sie keiner Kosmetikreihe verpflichtet sondern macht es ganzheitlich/ayurvedisch (:D).
Bei mir macht zugedeckelt und zuviel aufliegendes Fett Millien.

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Heike hat geschrieben:@Gitta: Grieskörner kenne ich auch, aber die meine ich auch nicht. Schwer das … Milien sagt man auch, nicht wahr?
Ja, das sind so eine Art Zysten, die sich von Außen an die Talgdrüsen hängen. Klein und weiß. Manchmal schauen sie aus wie Miniwarzen. :/
Freundlich grüßt
Katharina

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Ungelesener Beitrag von Heike »

NoaFleur hat geschrieben:Ich kenne die Begriffe: Grießkörner und Milien.

Soweit ich weiß entsteht eine Unterlagerung, wenn der Talg nicht abfließen kann. Diese Unterlagerungen können sich verkapseln, d.h.: richtig harte kleine Körnchen werden. Kosmetikerinnen oder Hautärzte entfernen die, indem sie die Milien mit einem Skalpell anritzen und ausdrücken. Da entstehen aber sicher kleine Narben. Außerdem ist es keine Hilfe um neue Unterlagerungen zu vermeiden.
Ja, das ist nun auch mein Resumee, dass ich ziehen kann. Interessant waren für mich auch Beiträge aus der Korneotherapie. Gitta sprach die Verhornungsstörungen an. Wenn wir uns darauf einigen, dass Unterlagerungen Mitesser, Milien usw. sind, dann ist der Entstehungsprozess folgender: Im Bereich der Talgdrüsenausgänge werden verstärkt Hornzellen gebildet – eine so genannte Hyperkeratose – die diese Ausgänge verengen oder sogar völlig verstopfen. Der Talg, bestehend aus Hautsebum und Hornzellenresten, kann nicht abfließen; oft kommt es zu Entzündungen. Im schlimmsten Fall siedelt sich dort ein Bakterium an, Propionibacterium acnes (kurz: P.acnes), der komedogen wirkende Fettsäuren produziert. Man muss also die Ursachen erkenne, und das ist nicht immer leicht, zumal sie zu einem wesentlichen Teil genetisch und hormonell bedingt sein sollen. Kurz: es besteht meistens eine ausgeprägte Neigung aufgrund der hormonellen Situation und dem persönlichen Hautprofil.

Ansonsten gelten u. a. als Auslöser für Unreinheiten: Fettalkohole (in unseren klassischen Emus enthalten, aber auch Cetylalkohol), gesättigte Fettsäuren, Mineralöle, Medikamente, Teer, Polyethylenglycole (PEG) u. a., außerdem hormonelle Einflüsse, zu enge Kleidung (feucht-fettiges Milieu) und so weiter.

Dagegen helfen (nach Lautenschläger): Phosphatidylcholin und Linolsäure (z. B. in Lecithinen ;-), vor allem Lipodermin – hoch konzentriert), Verzicht auf klassische Emulgatoren, fettarme Cremes in Kombi mit Liposomenpräparaten (siehe Lipodermin) bei Tendenz zu Akne – dagegen fettreichere Zubereitungen bei ND, auch Harnstoff in höheren Konzentrationen, Milchsäure … die härteren Sachen wie Vitamin A habe ich weggelassen.

@Tina, wenn sich innerhalb von Stunden nach Auftrag einer Substanz entzündliche Bereiche zeigen, ist das eine Reaktion, die ich dringend mit einem Dermatologen abklären würde. Normalerweise sollte kein Öl, kein Wirkstoff innerhalb von Stunden gefüllte Pickel provozieren, das spricht für eine Unverträglichkeitsreaktion, auf was auch immer. :eek:
Liebe Grüße
Heike

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Heike hat geschrieben:Dagegen helfen (nach Lautenschläger): Phosphatidylcholin und Linolsäure (z. B. in Lecithinen ;-), vor allem Lipodermin – hoch konzentriert), Verzicht auf klassische Emulgatoren, fettarme Cremes in Kombi mit Liposomenpräparaten (siehe Lipodermin) bei Tendenz zu Akne – dagegen fettreichere Zubereitungen bei ND, auch Harnstoff in höheren Konzentrationen, Milchsäure … die härteren Sachen wie Vitamin A habe ich weggelassen.
Bezieht sich das auch auf die Linolsäuren in entsprechend ausgewählten Ölen?

lieben Gruß Katharina
Freundlich grüßt
Katharina

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Katharina hat geschrieben:Bezieht sich das auch auf die Linolsäuren in entsprechend ausgewählten Ölen?
Ja, auch auf die. Es gibt einen Zusammenhang mit Linolsäuremangel und der Neigung der Haut zu Hyperkeratosen und Entzündungen und den Nachweis, dass topisch, also auf die Haut aufgetragene Linolsäure in Ölen verstoffwechselt wird. Nachgewiesen ist das für Nachtkerzenöl, wird sich aber von anderen nicht unterscheiden. Das wäre irgendwie nicht logisch. :-)

Das Lipodermin ist interessant, weil es so konzentriert Linolsäure in Form der Liposome in die Haut bringt, denn normalerweise ist Linolsäure nicht die, die sofort und vor allem nicht tief einzieht. Das Lipo bringt also die Linolsäure besonders gut in die Haut.
Liebe Grüße
Heike

Katharina
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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Heike hat geschrieben:Das Lipodermin ist interessant, weil es so konzentriert Linolsäure in Form der Liposome in die Haut bringt, denn normalerweise ist Linolsäure nicht die, die sofort und vor allem nicht tief einzieht. Das Lipo bringt also die Linolsäure besonders gut in die Haut.
Quasi als Gleitschiene?
Wird bei zwischen den unterschiedlichen Linolsäuren noch unterschieden, oder gilt Linolsäure = Linolsäure?
Freundlich grüßt
Katharina

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Katharina hat geschrieben:Quasi als Gleitschiene?
Wird bei zwischen den unterschiedlichen Linolsäuren noch unterschieden, oder gilt Linolsäure = Linolsäure?
Du meinst zwischen denen in verschiedenen Ölen oder dem im Öl und dem in Lipodermin? (Ich vermute letzteres und antworte mal darauf. ;-))

Ich denke insgesamt, dass bei vielen Wirkungsmechanismen (Beispiel: Vitamin C in der Ernährung) das Gesamtprodukt »Apfel« eine andere Wirkung hat als das Pulver aus der Apotheke. Na ja, alter Hut, das muss ich sicher niemandem erläutern, was ich meine.

Bei diesen Lecithinen ist es nachweislich so, dass hochkontentrierte (und mit der ungesättigten Linolsäure veresterte) Phosphatidylcholine nach wenigen Minuten tief in der Haut nachweisbar sind (man kann sie z. B. mit radioaktiven Substanzen markern, dann sieht man, wann sie sich wo wiederfinden). Vergleichbar schnell schafft ein Öl das nicht, es sei denn, wir kombinieren es mit Lipodermin. 5 % Nachtkerzenöl, 15 % Lipodermin und Wasser – das bringt das Öl schnell und tief in die Haut.
Dennoch ist es hier das Lipodermin ein wenig im Vorteil, da es die Linolsäure (die ist chemisch identisch und stammt aus dem Sojaöl) gezielt an den Ort des Geschehens bringt. Mit einer Phospholipase die Linolsäure vom Phospholipid abzuknipsen ist sicher schneller geschehen als es aus dem Verbund des Öls zu nehmen.

War das Deine Frage?

Gleitschiene, ja, genau.
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Katharina »

Heike hat geschrieben: Du meinst zwischen denen in verschiedenen Ölen oder dem im Öl und dem in Lipodermin? (Ich vermute letzteres und antworte mal darauf. ;-)).
Ja, richtig.

Ich denke insgesamt, dass bei vielen Wirkungsmechanismen (Beispiel: Vitamin C in der Ernährung) das Gesamtprodukt »Apfel« eine andere Wirkung hat als das Pulver aus der Apotheke. Na ja, alter Hut, das muss ich sicher niemandem erläutern, was ich meine.

Bei diesen Lecithinen ist es nachweislich so, dass hochkontentrierte (und mit der ungesättigten Linolsäure veresterte) Phosphatidylcholine nach wenigen Minuten tief in der Haut nachweisbar sind (man kann sie z. B. mit radioaktiven Substanzen markern, dann sieht man, wann sie sich wo wiederfinden). Vergleichbar schnell schafft ein Öl das nicht, es sei denn, wir kombinieren es mit Lipodermin. 5 % Nachtkerzenöl, 15 % Lipodermin und Wasser – das bringt das Öl schnell und tief in die Haut.
Dennoch ist es hier das Lipodermin ein wenig im Vorteil, da es die Linolsäure (die ist chemisch identisch und stammt aus dem Sojaöl) gezielt an den Ort des Geschehens bringt. Mit einer Phospholipase die Linolsäure vom Phospholipid abzuknipsen ist sicher schneller geschehen als es aus dem Verbund des Öls zu nehmen.

War das Deine Frage?
Ja, das war meine Frage und die ist auch rundum beantwortet worden :ja: Danke dir!

:)
Freundlich grüßt
Katharina

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Katharina hat geschrieben:Ja, das war meine Frage und die ist auch rundum beantwortet worden :ja: Danke dir! :)
In diesem Zusammenhang habe ich das Ergebnis einer Studie vor Augen, in der verschiedene Öle bezüglich ihrer Penetrationszeit in die Haut und der typischen Penetrationstiefe verglichen wurde. (Was mich stört ist, dass ich die Studie nicht vollständig im Original einschließlich Versuchsparameter lesen konnte; sie wird lediglich in zwei unterschiedlichen Quellen zitiert):
Interessant – und nach allem, was ich weiß, eigentlich paradox – ist, dass (nach dieser Studie) natives Sojaöl wesentlich länger braucht als lecithinbefreites, bis es eingezogen ist. Gleiches gilt für Weizenkeimöl. Nun ist Lecithin im Öl eben ein Substanzgemisch aus verschiedenen Stoffen, von denen einige eventuell viskositätserhöhend wirken, und höher viskose Fette ziehen normalerweise langsamer ein – das, was penetrationsfördernd ist, ist Phosphatidylcholin (das chemische Lecithin). Vielleicht ist das der Grund? Für Avocadoöl werden gewisse bisher nicht identifizierte kurzkettige Fettsäuren als Erklärung herangezogen, dass es trotz seines Lecithingehalts und seiner recht hohen Viskosität vergleichsweise schnell und recht tief penetriert. Tja, ich würde gerne die ganze Studie lesen …
Liebe Grüße
Heike

Puppi

Ungelesener Beitrag von Puppi »

Danke erstmal für alle Antworten :bluemchen: Ich habe, wie es Heike beschreibt winzige nicht entzündete Knötchen, die sie eher erfühlen als sehen lassen. Dies Knötchen habe ich nur auf der Stirn und erstmalig nach meinen zwei genannten Rührversuchen bekommen. Ich verwende schon lange NK, davor KK und hab nicht einmal gewusst, was Unterlagerungen sind :D Umstellungsbedingt können die Unterlagerungen daher im klassischen Sinn nicht sein, vielleicht nur im Bezug auf die Höhe der Fettphase.

Das was Heike über Phosphatidyl, Lipodermin und Linolsäure schreibt, nämlich dass sie Verhornungsstörungen eher entgegen wirken als sie zu begünstigen, hab ich mir auch gedacht (ich hab ja alles das in meine Cremes gepackt) Daher der Verdacht die Fettphase zu hoch gewählt zu haben, was ich ja nur wegen der Hautanalyse getan habe :/ Ich hab auch linolsäurehältige Öle in meinen Cremes (Traubenkernöl/Aprikosenkernöl) mit Wildrosenöl, Nachtkerzenöl und Sanddornfruchtfleischöl kombiniert. Ich glaube nicht, dass es an den gewählten Ölen liegt.

Ich werde dann mal deinem Rat folgen, Heike und eine leichte Lotion mit LL und Urea rühren. Ein paar Wirkstoffe (Extrakte) müssen halt auch noch rein, fürchte ich. Ich bin keine spartanischer Typ :shopping1: Aber Grüntee & Co verwende ich schon lange. :)

Interessant ist der Link in den Beautykosmos zu dms, da werden ja wieder eher höhere Fettstufen empfohlen :gruebel:

Anonymous

Ungelesener Beitrag von Anonymous »

Heike hat geschrieben:
@Tina, wenn sich innerhalb von Stunden nach Auftrag einer Substanz entzündliche Bereiche zeigen, ist das eine Reaktion, die ich dringend mit einem Dermatologen abklären würde. Normalerweise sollte kein Öl, kein Wirkstoff innerhalb von Stunden gefüllte Pickel provozieren, das spricht für eine Unverträglichkeitsreaktion, auf was auch immer. :eek:
Du ich konnte regelrecht zuschauen wie die Poren sich füllten und groß und größer wurden aber die Mitesser konnte man ganz einfach mit einem Mitesserentferner entfernen *na wenigstens etwas*

Ich meine, ich kenne es ja mittler Weile, dass meine Haut erstmal zickelig ist, wenn sie nicht das gewohnte bekommt, aber das war zu heftig. Xy fand sie auch net so doll. Schüttel-Hygel mit Wildrosenöl findet sie im Übrigen momentan am aaaallerbesten ;)

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Heike hat geschrieben: Naja, wenn Lecithine bei Dir nicht gut kommen (oder Soja), wird Dich unser LL auch nicht glücklich machen. :-)
:nein: Im Gegenteil, sie machen mich glücklich :D
Cremes/Fluids mit z. B. Fluidlecithin super als Zusatz empfinde ich als sehr gut und aufgewertet.
Ich habe nunmehr in Sucro zwar meinen Meister gefunden, nur leide ich :irre: leider an Neophilie. ..........
Deswegen ein neuerlicher Test mit LL.

Liebe Grüße :wink:
Helga

tavso9
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Ungelesener Beitrag von tavso9 »

Hallo,
ich habe innerhalb von zwei Wochen (nach meinem mehr oder weniger ersten Creme Mischen) auch "kleine, sehr kleine Hubbel unter der Haut, die im Seitenlicht sichtbar (und fühlbar) sind, aber in keiner Weise weh tun oder entzündet zu sein scheinen" bekommen. (ich weiß allerdings nicht, ob es DAS ist, denn wenn man sehr fest drückt (weiß, darf man nicht, bööse), dann kommt da schon irgendwann was weißes raus). Es fällt nicht wirklich auf, wenn ich mich aber im richtigen Licht drehe und wende, dann sehe ich da schon welche an Kinn und Wangen und Stirn. Aber ich hatte das nie wirklich vorher (vermutlich mal zwischendurch, aber nicht lange genug, als dass ich mich jetzt erinnern könnte) und es stört mich einfach. Trotz durch die Foren lesen, bin ich nicht so sicher, was ich tun soll... die Creme(s) machen meine Haut eigentlich wirklich schön! SIe fühlt sich gut an - feucht genug, nicht zu fettig. Hier die Mishcung für Morgens
·2,5 gr Shea
1 gr Mangobutter
3,15 gr Reiskeimöl
3,15 gr Sesamöl
1gr Borretschsamenöl (mit Wildr 20 % Öl)
1gr Wildrosenöl
1,5gr UdA
0,5gr Calendua
3,35 gr Lipodermin
1 gr Brokkoliöl

22,3 gr Wasser

13 gr Hyalurongel (fertiges)
1,3 gr Panthenol
3,5 gr Glycerin
2,6 gr Urea

7 Tr. Karottensamenöl
5Tr. ätherisches Blutorange
·5 Tropfen Milchsäure

außerdem noch pigmente (sollte leicht tönen) und sofitix dazu

für abends ist noch zusätzlich das drin (und kein Brokkoli:
2 gr Sheabutter
2 gr Mangobutter
2 gr Wildrosenöl
5 gr Camelienöl
2 gr Squalan
2 gr Granatapfelöl
2 gr calendula
3 gr Lipodermin

Bevor ich selbst gerührt habe, habe ich Aveda verwendet. (hier die Incis: Alcohol Denat.
Anthemis Nobilis
Behentrimonium Methosulfate (and) Cetearyl Alcohol
Cetyl Alcohol
Citrus Aurantifolia (Lime) Oil
Citrus Aurantium Bergamia (Bergamot) Fruit Oil
Citrus Medica Limonum (Lemon) Peel Oil
Citrus Nobilis (Mandarin Orange) Peel Oil
Coco-Caprylate/Caprate
CYMBOPOGON MARTINI OIL
Dicaprylyl Maleate
Dimethicone
Disodium EDTA
Ferula Galbaniflua (Galbanum) Resin Oil
Fragrance (Parfum)
Geraniol
Glycerin
Glyceryl Laurate
Glyceryl Stearate
GUAIOL ACETATE
Hydroxycitronellal
Illicium Verum (Anise) Oil
Isopropyl Palmitate
Lavandula Angustifolia
Lavandula Angustifolia (Lavender) Oil
Linalyl Acetate
Methylparaben
Panthenol
Pelargonium Graveolens Flower Oil
Peppermint (Mentha Piperita) Oil
Propylparaben
Rice (Oryza Sativa) Bran Oil
Rosemary (Rosmarinus Officinalis) Oil
Rosmarinus Officinalis (Rosemary) Leaf Powder
Simmondsia Chinensis (Jojoba) Seed Oil
Sodium Hydroxide
VETIVERIA ZIZANOIDES ROOT OIL
Water)
DIe Aveda Lotion war eigentlich wirklich toll für meine Haut, ich wollte aber lieber selbst mischen..

Ich bin nicht sicher, was jetzt wohl das Sinnvollste ist: Im Beautycosmos klingt es ja so, als sei es oft ein Umstellungsproblem und die Lösung könnte sein, mehr Fett dazuzugeben. Tatsächlich ist meine Fettphase in der Tagescreme ja nicht sehr hoch. Ist das vielleicht einen Versuch wert?

Oder braucht meine Haut eventuell nur eine Weile, sich umzustellen?

Sollte ich LL (ich habe allerdings auch nur das von Aromantic, das löst sich bei mir allerdings ganz gut) DAZUgeben?

Verwende ich eventuell zu viele Stoffe? (ich mag das so gerne, bin definitiv keine Puristin :D aber vielleicht ist es nicht so gut.. :/ )

Könnte es helfen, etwas Niacid hinzuzufügen?

Ist irgendwas in meiner Mischung offensichtlich problematisch?

Oder ist es vielleicht eher Ronaspere oder Silica im Gesichtspuder?

:nixweiss:

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