Wieviel Wirkstoffe/Rohstoffe für eine Gesichtscreme als Faustregel?

In diesem Unterforum erörtern wir Themen rund um die Entwicklung, Herstellung und Optimierung von Hautpflegeprodukten (inklusive Fehlersuche).

Moderator: Helga

Ischnoderma
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Wieviel Wirkstoffe/Rohstoffe für eine Gesichtscreme als Faustregel?

Ungelesener Beitrag von Ischnoderma »

Hallo Zusammen,
ich bin neu hier, und frage mich schon die ganze Zeit: wieviel Wirk-/Rohstoffe darf eine Gesichtscreme eigentlich enthalten? In Büchern lese ich zum Teil ellenlange Listen mit Zutaten, nach dem Motto: Je mehr drin, desto besser..... solange die Haut nicht irritiert reagiert.
Meine Frage also: Gibt es eine grobe Richtlinie. z.b nicht mehr als vier Wirksstoffe o.ä. Ich weiß, die Frage ist sehr subjektiv und kann eigentlich so nicht beantwortet werden. Ich wäre trotzdem daran interessiert, wie ihr dies handhabt.
Danke schon mal und viele Grüße

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Ischnoderma hat geschrieben:
Donnerstag, 27. Februar 2020, 20:50
Hallo Zusammen,
ich bin neu hier, und frage mich schon die ganze Zeit: wieviel Wirk-/Rohstoffe darf eine Gesichtscreme eigentlich enthalten? In Büchern lese ich zum Teil ellenlange Listen mit Zutaten, nach dem Motto: Je mehr drin, desto besser..... solange die Haut nicht irritiert reagiert.
Meine Frage also: Gibt es eine grobe Richtlinie. z.b nicht mehr als vier Wirksstoffe o.ä. Ich weiß, die Frage ist sehr subjektiv und kann eigentlich so nicht beantwortet werden. Ich wäre trotzdem daran interessiert, wie ihr dies handhabt.
Die Empfehlung lautet: maximal 10% von gesamt (wasserlösliche) :), ich suche mal auf Olionatura ob ich die Empfehlung dort finde, wenn nicht steht es zumindest in Heike's Buch, bzw. vielleicht sogar e-book.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Helga »

Noch eine Ergänzung :)
Für Wirkstofföle (Ölgruppe W1, W2, W3 lautet die Empfehlung bis zu 10% von der Fettphase, kombiniert mit oxidationsstabilen Ölen. Olionatura/Basiswissen/Ölgruppen

Aus wie vielen Zutaten maximal eine Creme bestehen soll, bleibt jedem selber überlassen :) darüber gibt es keine Regel, zumindest keine die mir bekannt ist :). (ich persönlich bin aber auch dafür, ein Rezept nicht zu sehr zu überladen :wink:)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

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TiFu
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Ungelesener Beitrag von TiFu »

Ich würde die Frage gerne noch etwas erweitern. Spielt es keine Rolle, wieviel Creme man verwendet? Also wenn ich statt einem Pumphub eher vier oder fünf brauche, ist dann irgendwann die Wirkstoffkonzentration zu hoch? Oder wenn ich häufig nachcreme? :gruebel:
Liebe Grüße, TiFu

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Mirabella
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Ungelesener Beitrag von Mirabella »

Wenn du 4 oder 5 brauchst, ist dann nicht an der Fett-Feuchtigkeit-Verteilung was schief? Also dass es für deine Hautbedürnisse nucht ganz ideal ist.. Das wäre mein erster Gedanke :nixweiss:
"Ich freu mich wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch." (Karl Valentin)

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Helga
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Ungelesener Beitrag von Helga »

TiFu hat geschrieben:
Donnerstag, 27. Februar 2020, 22:12
Ich würde die Frage gerne noch etwas erweitern. Spielt es keine Rolle, wieviel Creme man verwendet? Also wenn ich statt einem Pumphub eher vier oder fünf brauche, ist dann irgendwann die Wirkstoffkonzentration zu hoch? Oder wenn ich häufig nachcreme? :gruebel:
Beantworten kann ich die Frage betreffend nachcremen: Die in der Creme enthaltenen Wirkstoffe addieren sich :) Nachcremen ist nicht zu empfehlen, das Rezept sollte unbedingt an die Haut angepasst werden, das Rezept geändert :)

Die Frage betreffend der aufgetragenen Menge finde ich schwieriger zu beantworten: Zum einen, weil ich nicht genau weiß ob es von Konsistenz, Fettgehalt oder von der Haut abhängig ist (Rezept nicht der eigenen Haut angepasst) oder vom Hub des Spenders (je nach Hersteller und Typ unterschiedlich), ob man 1 oder 4 Pumpstösse benötigt. Doch ich denke, 10% bleiben 10%, die auf einmal einziehen. Ist die Creme einmal eingezogen, liegt Zeit dazwischen, addieren sich zu den 10% nochmals 10%.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Helga »

Helga hat geschrieben:
Donnerstag, 27. Februar 2020, 20:55

Die Empfehlung lautet: maximal 10% von gesamt (wasserlösliche) :), ich suche mal auf Olionatura ob ich die Empfehlung dort finde, wenn nicht steht es zumindest in Heike's Buch, bzw. vielleicht sogar e-book.
Habe vergessen den Grund anzugeben :wink:, den habe ich z. B. in Heike's Buch gefunden, Seite 155 unten (5. Auflage):
"ein zu hoher osmotischer Druck kann Juckreiz, Brennen und Irritationen bewirken".

Osmotischer Druck, eine erhöhte Konzentration an Salzen, vergleichbar in etwa dass Meerwasser auf der Haut trocknet, am Körper wahrscheinlich nicht schlimm aber im Gesicht schon :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von TiFu »

Vielen Dank, Helga! :knutsch: So richtig begreifen tu ich es noch nicht, ist mir irgendwie zu hoch. Aber dann hat es wirklich nicht mit der totalen Einsatzmenge der Wirkstoffe zu tun, sondern mit der Konzentration im Produkt. Ich lese mir die Stelle nochmal genau durch! :lupe:
Liebe Grüße, TiFu

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Ungelesener Beitrag von Helga »

TiFu hat geschrieben:
Donnerstag, 27. Februar 2020, 22:51
Vielen Dank, Helga! :knutsch: So richtig begreifen tu ich es noch nicht, ist mir irgendwie zu hoch. Aber dann hat es wirklich nicht mit der totalen Einsatzmenge der Wirkstoffe zu tun, sondern mit der Konzentration im Produkt. Ich lese mir die Stelle nochmal genau durch! :lupe:
Ich würde auch sagen, dass es mit der Konzentration zu tun hat :), vielleicht können andere auch noch ihre Gedanken dazu hier einfließen lassen :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Ischnoderma »

Hallo liebe Alle,
1000 Dank für die ausführlichen Antworten, das hilft mir doch schon sehr weiter. Bis ganz bald
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Ungelesener Beitrag von Beauté »

Helga hat geschrieben:
Donnerstag, 27. Februar 2020, 22:36
Doch ich denke, 10% bleiben 10%, die auf einmal einziehen. Ist die Creme einmal eingezogen, liegt Zeit dazwischen, addieren sich zu den 10% nochmals 10%.
Ja, die Konzentration bleibt aber die absolute Menge der Wirkstoffe ändert natürlich mit der Menge des applizierten Produktes.
Bei einem dicken Produkt, das sich nicht so gut verteilen lässt, ist dann das z. B. 3-fache am Wirkstoff auf/in der Haut. Oder?
LG - Beauté
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Ungelesener Beitrag von Pialina »

Helga hat geschrieben:
Donnerstag, 27. Februar 2020, 22:36
Ist die Creme einmal eingezogen, liegt Zeit dazwischen, addieren sich zu den 10% nochmals 10%.
Kommt es nicht auch darauf an, wieviel Zeit vergangen ist zwischen dem 1. & 2. Auftragen? Meine Frage ist rein hypothetisch.... die Creme und damit auch die Wirkstoffe werden ja von der Haut verstoffwechselt. Das heisst, es dürfte einen Unterschied machen, ob nach einer oder fünf Stunden nachgecremt wird- und es werden nicht unbedingt 10 + 10 = 20% Wirkstoffe auf der Haut , denke ich.
Liebe Grüße,
Pialina

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Ungelesener Beitrag von TiFu »

Mirabella hat geschrieben:
Donnerstag, 27. Februar 2020, 22:31
Wenn du 4 oder 5 brauchst, ist dann nicht an der Fett-Feuchtigkeit-Verteilung was schief? Also dass es für deine Hautbedürnisse nucht ganz ideal ist.. Das wäre mein erster Gedanke :nixweiss:
Ja irgendwie schon, andererseits finde ich es schon plausibel, das ein Mensch vielleicht mehr Creme braucht als ein anderer. Aaaber, sollte der eine dann eher weniger Wirkstoff verwenden??
Wieviele Pumps benutzt ihr so? :oha:
Liebe Grüße, TiFu

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Ungelesener Beitrag von Helga »

Pialina hat geschrieben:
Freitag, 28. Februar 2020, 14:26
Helga hat geschrieben:
Donnerstag, 27. Februar 2020, 22:36
Ist die Creme einmal eingezogen, liegt Zeit dazwischen, addieren sich zu den 10% nochmals 10%.
Kommt es nicht auch darauf an, wieviel Zeit vergangen ist zwischen dem 1. & 2. Auftragen? Meine Frage ist rein hypothetisch.... die Creme und damit auch die Wirkstoffe werden ja von der Haut verstoffwechselt. Das heisst, es dürfte einen Unterschied machen, ob nach einer oder fünf Stunden nachgecremt wird- und es werden nicht unbedingt 10 + 10 = 20% Wirkstoffe auf der Haut , denke ich.
Verstoffwechseln ja :), aber geht es nicht um den osmotischen Druck - Salze? Werden die auch verstoffwechselt?
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Helga »

TiFu hat geschrieben:
Freitag, 28. Februar 2020, 15:47
Ja irgendwie schon, andererseits finde ich es schon plausibel, das ein Mensch vielleicht mehr Creme braucht als ein anderer. Aaaber, sollte der eine dann eher weniger Wirkstoff verwenden??
Wieviele Pumps benutzt ihr so? :oha:
Nein, ich finde nicht, dass jemand der mehr Creme benötigt, weniger Wirkstoffe verwenden soll :), kann es aber auch nicht wissenschaflich belegen.
Ich nehme 2 Pumpstöße und creme damit auch Handrücken und Halsvorderseite ein, meine Mutter nimmt nur fürs Gesicht von meiner Creme glaube ich auch 3-4 Pumpstöße, weil sie nur die Hälfte der Zeit damit auskommt.
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

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Ungelesener Beitrag von Ulrike »

Nun, auch die 10 % Regel ist nur ein grober Wert. Wir werden den korrekten Wert nicht exakt berechnen können. Die beruflichen Profis vielleicht schon.

Ich möchte hier mal einen anderen Gedanken rein bringen: Verlasst euch doch auch auf euer Gefühl!

Eine Gesichtscreme, die einen max. Gehalt an Wirkstoffen von 10 % hat, wird i. d. R. 2 mal täglich aufgetragen. Wenn ich mehr brauche, sollte der Wirkstoffanteil niedriger sein. Wenn ich mehrmaliges Auftragen trotz hoher Wirkstoffkonzentration gut vertrage - ok.

Ulrike, die gerne auf ihren Bauch hört - ist ja auch groß genug!
Ein Kaktus ist nichts anderes, als eine sehr gut bewaffnete Gurke!

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TiFu
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Ungelesener Beitrag von TiFu »

Schön gesagt, Ulrike! :kichern:
Mein Bauch lässt grüßen! :hallihallo:
Liebe Grüße, TiFu

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Mirabella
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Ungelesener Beitrag von Mirabella »

Ich find das sehr interessant mit der Menge und den Pumpstößen. Ich brauch eig. immer nur 1 oder sogar nur einen halben. Ich komm mit 50g ca 1,5 Monate aus oder auch 2. Ich creme mich aber auch einfach gern ein, manchmal auch so zwischendurch als Seelenbalsam sozusagen :kicher:

Meine Mama kommt mit 30g locker 2 Monate aus, eine Freundin mit 50g ca 1 Monat und eine andere gibt sich einen Punpstoß in die Hand und gibt dann nochmal mindestens die gleiche Menge Gesichtsöl dazu. Von dem muss ich ihr jedes Monat ein neues 20ml Fläschchen geben. Das sind ja eig. mehr als 50% FP.. wer braucht bitte so viel Fett? Und sie meint nach 2h könnte sie ruhig wieder nachcremen, so vom Gefühl her. Sie hat aber sehr schöne Haut, strahlt richtig. Also das geht mir auch nicht ganz ein...

Naja... aber so sind die Häute halt unterschiedlich.. um die Wirkstoffe hab ich mir noch gar nicht so viel Gedanken gemacht :gruebel: aber stimmt, das macht schon einen Unterschied, ob man sich 1 oder 5 Mal am Tag eincremt. :nixweiss:
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Judy
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Ungelesener Beitrag von Judy »

Um auf die Fragestellung zurück zu kommen:
Ich halte mich eigentlich auch an die 10% Hürde bei den wasserlöslichen Wirkstoffen, habe aber auch schon mal 11% mit dabei - schließe mich dem Bauchgefühl an
:wink:
Was ich aber auch wichtig finde, ist die Konzentration der einzelnen Wirkstoffe (bei manchen muss sich herangetastet werden).
Ich persönlich halte nichts von sagen wir mal 20 verschiedenen Wirkstoffen und dann jeder nur in einer Konzentration von 0,5%. Da bevorzuge ich maximal 3-4 und dann jeweils höher dosiert.

Liebe Grüße,
Judy
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Judy hat geschrieben:
Freitag, 28. Februar 2020, 22:41
Um auf die Fragestellung zurück zu kommen:
Ich halte mich eigentlich auch an die 10% Hürde bei den wasserlöslichen Wirkstoffen, habe aber auch schon mal 11% mit dabei -
.. ich auch, sogar schon mehr - aber nie dauernd :wink:
Ich persönlich halte nichts von sagen wir mal 20 verschiedenen Wirkstoffen und dann jeder nur in einer Konzentration von 0,5%. Da bevorzuge ich maximal 3-4 und dann jeweils höher dosiert.
Schließe mich an :), ich auch
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Die 10 % sind meine ureigene Empfehlung. Es ist ein Erfahrungswert (mittlerweile wird der Wert allerdings so ziemlich überall zitiert); ich habe nirgends in irgendeiner Literatur einen solchen Wert gelesen. Hintergrund ist tatsächlich die zu hohe Konzentration an gelösten Molekülen in der wässrigen Phase, die auf Dauer zu Irritationen und Hautreaktionen führen können.

Nach meiner Erfahrung sind in der Regel für ein normales Kosmetikum bis zu 10 % an wasserlöslichen Wirkstoffen gut verträglich. Je nach Sensibilität und Zustand der Haut werden mehr oder nur weniger gut vertragen. Therapeutische Anwendungen sind hier ausgenommen, fettlösliche Wirkstoffe müssen nicht berücksichtigt werden. Mit unserem Konzept, das wir hier propagieren, wird sich normalerweise der Bedarf an Wirkstoffen mit der Zeit eher reduzieren, weil die Hautbarriere sich stabilisiert. So ist meine Erfahrung. Mit 25 brauchte meine Haut 3-4 Produkte übereinander, heute nur noch 1–2, obwohl die 60 nicht weit entfernt sind.

Lotion- oder Cremepumpen haben einen Hub, der normalerweise für eine Anwendung im Gesicht ausreicht; nimmt man den Hals oder das Dekolleté hinzu, können es zwei oder drei sein. Braucht man mehr Hubs für eine Anwendung auf einer begrenzten Hautfläche, sehe ich eher die Formulierung kritisch. :-) Ein gutes Kosmetikum sollte bei gesunder Haut – nach einer Anwendung von 4 Wochen – den ganzen Tag ausreichen.
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Mirabella »

Danke Heike :bluemchen: sehr schlüssig wie du das beschreibst :ja:

Kann es denn sein, dass man im Gesicht tatsächlich mehr als 50% FP braucht? Oder ist da irgendwas mit dem Gesamtkonzept schief. Ich rühre das eigentlich für mehrere Leute und es passt allen ganz gut. Nur die eine Freundin braucht extrem viel Öl zusätzlich.. bin da irgendwie ratlos :nixweiss:

Das Grundrezept ist übrigens das Argan Hydro Moist.. mit ein paar kleinen Abwandlungen.

Vllt. hat das ja schonmal jemand auch so erlebt und kann mir einen Tip geben.

Alles liebe :love:
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Ungelesener Beitrag von Korsin »

Ein sehr interessanter Thread....vielen Dank Dank dafür.
Liebe Grüße
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Ungelesener Beitrag von Heike »

Mirabella hat geschrieben:
Samstag, 29. Februar 2020, 12:02
Kann es denn sein, dass man im Gesicht tatsächlich mehr als 50% FP braucht?
Ich spüre z. B. im Winter, dass meine Haut nachts ohne die Ölmischung nach wenigen Tagen rauer wird und geröteter wirkt. Ich gebe dann abends wirklich die 3 Tropfen Öle zum einfachen Hub Fluid aus dem Pumpspender, das sind bestimmt 50 % Fettphase. Tagsüber reicht ein »Sprutz« Fluid pur (ohne zusätzliche Öle) den ganzen Tag. Ab April kann ich die nächtliche Pflege wieder zurückfahren. Will sagen: Ja, das gibt's. :-)

Ich vermute, Deine Freundin profitiert zum einen von der höheren Okklusion, die eine höhere Fettphase naturgemäß mit sich bringt. Sie könnte jedoch auch von einer nächtlichen hoch ungesättigten Mischung profitieren. Ein Versuch wäre es wert. Mein Renner bei meiner barrieregestörten Haut ist frisch gepresstes Chiasamenöl und Hanföl. Ich mische bereits die Samen 4:1 und presse jeweils ca. 20-30 ml frisch, die ich – nach 24 Stunden Sedimentierung und vorsichtigem Dekantieren – in eine kleine Serenflasche mit Pipette fülle. Das Argan Hydro Fluid emulgiert diese sehr gut und bringt abends dann Ruhe und »Sattheit«. Ich spüre die Kraft dieser Mischung extrem, das hat noch kein gekauftes Öl derart bewirken können. Du könnest auch den Anteil an Phytosterolen im Argan Hydro Fluid erhöhen, z. B. auf 2 %. Lanolin ist klasse – wäre das tierische Pendant zum Phytosteryl Macadamiate. Es ist nach meinen Erfahrungen deutlich intensiver befeuchtend als die pflanzlichen Phyosterole, aber nicht jeder mag Schaf im Gesicht (ich auch nicht, daher nehme ich das PhytoMac).
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von Mirabella »

Danke für due ausführliche Antwort :rosefuerdich:
Da ich nicht für jeden einzeln rühren kann, das würde zeitlich einfach nicht gehen, werde ich eher eine Zusatzpflege ins Auge fassen. Spontan fällt mir da auch noch der Cranberry Night Balm ein. Den könnte man bestimmt noch ein bisschen anpassen ( z. b. mit Hanföl).. muss mir gleich das Rezept nochmal näher anschauen :lupe:

Danke für den Gedankenanstoß :love:
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Ungelesener Beitrag von Helga »

Heike hat geschrieben:
Samstag, 29. Februar 2020, 15:11
... daher nehme ich das PhytoMac).
Off-Topic
Ich wäre dafür die Abkürzung "PhytoMac" (für Phytosteryl Macadamiate) in den offiziellen Forum-Wortschatz aufzunehmen :)
Liebe Grüße und noch einen schönen Tag :-)

Helga

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Ungelesener Beitrag von Heike »

Helga hat geschrieben:
Samstag, 29. Februar 2020, 17:21
]
Off-Topic
Ich wäre dafür die Abkürzung "PhytoMac" (für Phytosteryl Macadamiate) in den offiziellen Forum-Wortschatz aufzunehmen :)
Erledigt. :-)
Liebe Grüße
Heike

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Ungelesener Beitrag von TiFu »

Vielen Dank, Heike! :daisy:
Das bringt Klarheit! Ich bin in mehrfacher Hinsicht erleichtert. Einerseits bin ich eine Unklarheit losgeworden, die immer in meinem Hinterkopf war, die ich aber bisher nicht so richtig formulieren konnte. Und andererseits habe ich jetzt einfach mal meinen Pump gewogen und Dank euch weiss ich jetzt, dass ich mir bei 0,1g / Pump wohl keine Sorgen machen muss, wenn ich mehrmals abdrücke. :vollirre:
Dieses Forum macht wirklich Spaß! Danke euch allen! :knuddler:
Liebe Grüße, TiFu

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Ungelesener Beitrag von Klusenjules »

Heike hat geschrieben:
Samstag, 29. Februar 2020, 09:55
Die 10 % sind meine ureigene Empfehlung. Es ist ein Erfahrungswert (mittlerweile wird der Wert allerdings so ziemlich überall zitiert); ich habe nirgends in irgendeiner Literatur einen solchen Wert gelesen. Hintergrund ist tatsächlich die zu hohe Konzentration an gelösten Molekülen in der wässrigen Phase, die auf Dauer zu Irritationen und Hautreaktionen führen können.

Nach meiner Erfahrung sind in der Regel für ein normales Kosmetikum bis zu 10 % an wasserlöslichen Wirkstoffen gut verträglich. Je nach Sensibilität und Zustand der Haut werden mehr oder nur weniger gut vertragen. Therapeutische Anwendungen sind hier ausgenommen, fettlösliche Wirkstoffe müssen nicht berücksichtigt werden. Mit unserem Konzept, das wir hier propagieren, wird sich normalerweise der Bedarf an Wirkstoffen mit der Zeit eher reduzieren, weil die Hautbarriere sich stabilisiert. So ist meine Erfahrung.
Ihr Lieben,

ich stolpere immer wieder über die 10%, häufig werden da Salze genannt.

Wie ist das denn bei reinem Aloe Vera Gel? Da kann ich ja prinzipiell 100% von nehmen.
Und was ist mit zB skin Prebiotic? Das sind zwei Zucker.
Zählt reines Glycerin auch dazu? 🤔
Meine Extrakte sind entwendet Wässrig-alkoholisch oder (gekauft) mit Glycerin, da ist doch auch kein Salz drin, dass den Osmotischen Druck erhöhen kann?
Liebe Grüße
Jule
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(Gene Hunt, Ashes to Ashes)

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Ungelesener Beitrag von Lotti »

Hallo Jules,
ich hoffe, ich habe deine Frage richtig verstanden.
Glycerin und auch Aloe Vera Gel oder Extrakt werden zu den 10% gerechnet. Sie sind beide osmotisch wirksame Substanzen. Aloe enthält Zucker und Proteine, die osmotisch wirksam sind.
Ich habe mir übrigens, so ganz nebenbei erwähnt, mit zu hohen Wirkstoffkonzentrationen eine POD eingehandelt. Das ist schon viele Jahre her, aber die Neigung dazu ist geblieben. Ich muss dauerhaft vorsichtig sein, sonst blüht sie wieder auf. Die 10% sind für mich die absolute Obergrenze für Gesichtspflege.
Liebe Grüße
Lotti

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